Psychologische Einflüsse

Nach dem Aufbringen einer Schweissbahn war Stunden später die Dacheindeckung in Brand geraten. Offenbar war es versäumt worden, die Flächen nach Arbeitsschluss auf weiter schwelende Brandnester hin zu kontrollieren. Der Bauleiter wurde für schuldig befunden. Aber ist mit dem Schuldspruch wirklich alles geklärt?

Psychologische Einflüsse
Ein wirksames Sicherheitsklima ist ein Milieu, in dem Mitarbeitende aufeinander achtgeben. Bild: Depositphotos

Die Industrie 4.0 erfordert bei der Arbeitssicherheit eine ganzheitliche Herangehensweise. Sie erweitert notwendigerweise den Fokus der Prävention auf die menschlichen, das heisst die psychologischen Faktoren, die zu einem Arbeitsunfall führen können. Dabei spielen die Sicherheitskultur und das Sicherheitsklima eine entscheidende Rolle.

Sicherheitskultur und ­-klima

Die Sicherheitskultur bildet sich aus zwei Komponenten, den psychologischen sowie organisationalen. Sie widerspiegelt das allgemeine Interesse und Verständnis für die Prävention in einem Unternehmen insgesamt. Damit offenbart die Sicherheitskultur unter anderem, inwieweit die Überzeugung ausgeprägt ist, dass grundsätzlich jede Gefährdung präventiv beherrschbar ist. Nicht zuletzt weist sie aus, wie offen das Unternehmen für präventive Verbesserungen ist und die Beschäftigten bereit sind, daran mitzuwirken.

Aus der Sicherheitskultur leitet sich das im Team herrschende Sicherheitsklima ab. Es bildet das Milieu, in dem die Prävention zur Arbeitssicherheit stattfindet. Das Sicherheitsklima sollte dabei die Beachtung der menschlichen Faktoren besonders fördern. Psychologische sowie organisationale Risiken werden gezielt in die Prävention einbezogen. Wie wirkt sich das in der Praxis aus?

Sind sämtliche organisationale Belange wie Vorschriften und Anweisungen ordnungsgemäss eingehalten worden, funktionieren die Planungs- und Kon­trollstrukturen, kommt höhere Gewalt wie Regen, Blitz oder Sturm nicht infrage, was hat dann zum Personenunfall geführt? Lassen die Verantwortlichen bei ihren Analysen die psychischen Faktoren menschlichen Handelns ausser Acht, stehen sie vor einem unlösbaren Rätsel. Letztlich kommen sie schliesslich zu dem Ergebnis: menschliches Versagen. Damit wird der Fall dann als endgültig geklärt betrachtet und zu den Akten gelegt.

Aber Achtung! Falls die psychischen Ursachen im Dunkeln gelassen werden, wiederholt sich das menschlich Versagen früher oder später. Deshalb ist es unerlässlich zu fragen, was könnte alles zu einem sogenannten menschlichen Versagen geführt haben? Waren es:

  • Aufmerksamkeitssaussetzer
  • Wahrnehmungsfehler
  • Gedächtnislücken
  • Irrtümer
  • Wissensmängel
  • Bedienungsfehler
  • Konfliktstimmungen

Oft handelt es sich auch um psychische Wesenszüge wie Ängstlichkeit und Leichtsinn. Nicht zuletzt sind psychologisch wirkende organisationale Faktoren in Betracht zu ziehen.

Versagensangst führt zu Stress

Versagensangst ist die Angst, Fehler zu begehen. Sie tritt in vielen Lebensbereichen auf. Sie äussert als Nervosität, Mutlosigkeit oder Stress. Damit verbunden sind Schwierigkeiten, sich zu entspannen. Mit fatalen Auswirkungen auf Herz und Magen. Bei der Arbeit kann Versagensangst zu Fehlverhalten führen und mittelbar für Unfälle verantwortlich sein.

Schnell einsetzende Verärgerung oder übermässige Gereiztheit deuten bei einer Person auf eine vehemente Angst hin, zu versagen. Schlimmer noch, bei den Kollegen als Versager angesehen zu werden, verstärkt das Syndrom. Damit kann ein Einzelner die Arbeitsstimmung des gesamten Teams erheblich belasten. Die Befürchtung zu versagen, geht mitunter so weit, dass sich betroffene Personen häufiger krankmelden oder sogar kündigen.

Leiden Führungskräfte unter Versagensangst, werden sie unduldsamer gegenüber ihren Mitarbeitern. Sie erhöhen damit unnötigerweise den Leistungsdruck. Um dann z.B. Zeit zu sparen, stellen die Mitarbeiter die Prävention gegenüber den Gefährdungen hintan. Oft beobachtet: Um schneller fertig zu werden, wird bei hoch gelegenen Arbeitsplätzen die notwendige Absturzsicherung vernachlässigt.

Versagensängste sind weitverbreitet, werden aber oft nicht bemerkt. Leidet eine Person darunter, braucht sie trotzdem für ihre Funktion nicht ungeeignet zu sein. Denn Versagensängste sind nicht angeboren. Unternehmensführungen können betroffenen Mitarbeitern auf vielfältige Art und Weise helfen, ihre Versagensängste abzuschütteln. Ein psychologischer Supervisor weiss, wie das geht.

Die krankhafte Angst zu versagen, entsteht im Kopf. Sie ist eine Reaktion des Bewusstseins. Dort muss die Überwindung ansetzen. Eine kognitive Verhaltenstherapie beginnt damit, dem Leiden auf den Grund zu gehen. Sie identifiziert die angstauslösenden, irrationalen Gedanken. Aufgrund gesammelter Erkenntnisse darüber bewirkt sie z.B. mittels ­erlernter Selbstwahrnehmung, diese Schwäche zu überwinden.

Leichtsinn und Leichtfertigkeit sind Kopfsache

Ignoriert jemand eine für ihn erkennbare Gefährdung wissentlich, handelt er leichtsinnig. Seine Gründe dafür sind vielfältig. Nicht selten ist es eine Charaktereigenschaft, die zu unüberlegtem, riskantem Verhalten verleitet. Sie ist in der Psyche verankert. Dennoch lässt sich Leichtsinnigkeit durch Willenslenkung so weit beherrschen, dass sie nicht in Leichtfertigkeit ausartet.

Bei der Prävention sollte darauf geachtet werden, dass die Leichtsinnigkeit nicht in ihr Gegenteil, nämlich Ängstlichkeit, umschlägt. Das hätte fatale Folgen für eine vernünftige Risikobereitschaft, zeitnah notwendige Entscheidungen zu treffen.

Bei den Ursachen für einen Arbeitsunfall sollte keinesfalls vorschnell auf Leichtsinn plädiert werden. Selbst dann nicht, wenn es scheinbar deutliche Hinweise darauf gibt. Tatsächlich sind es vielleicht organisationale Unzulänglichkeiten beim Arbeitsablauf oder in der Managementstruktur. Werden sie kaschiert, wirken sie weiter.

Leichtsinn geschieht niemals vorsätzlich, wie etwa Sabotage. Unbewusst leiden Leichtsinnige unter einer kognitiven Verzerrung ihrer Wahrnehmung. Sie überschätzen ihre Fähigkeiten und ignorieren gleichzeitig die mit ihrem Handeln verbundenen Risiken.

Sind Leute mit dieser Eigenschaft für risikobehaftete Funktionen grundsätzlich ungeeignet? Das ist individuell sehr unterschiedlich. Beschäftigte verändern sich mit den Jahren nicht nur körperlich, auch ihre Persönlichkeit entwickelt sich. Eine Studie zeigt: Charakterzüge sind nicht so stabil wie oft angenommen. Etwa alle zehn Jahre verändert sich jeder mehr oder weniger deutlich erkennbar, wird oft vernünftiger. Diese Entwicklung lässt sich psychotherapeutisch fördern.

Ob der Leichtsinn einer Person individuell therapiert werden soll, muss das Management gemeinsam mit einem Psychotherapeuten entscheiden. Es kommt ausserdem auf den denkbar möglichen Schaden an, der infolge eines Leichtsinns eintreten kann. Handelt ein Kellner beim Geschirrabräumen leichtsinnig, indem er zu viel aufeinanderstapelt, zerbricht schlimmstenfalls Porzellan. Anders zu bewerten wäre das Lenken eines Autos mit Alkohol im Blut.

Die wirksamste Prävention gegenüber Leichtsinn ist ein Sicherheitsklima, in dessen Milieu die Mitarbeiter gegenseitig achtgeben, ohne es einander übel zu nehmen. Benutzt z.B. jemand während des Gehens sein Handy, sollte ein anderer ihn auf seine Gefährdung aufmerksam machen können, ohne als Wichtigtuer belächelt zu werden. Schliesslich enthalten auch Nebensächlichkeiten ein beachtliches Gefährdungspotenzial. Allen sollte es ins Bewusstsein geschrieben werden: Von einem Arbeitsunfall sind in irgendeiner Weise alle im Team betroffen.

Fazit

Arbeitsunfälle resultieren aus einem kollektiven Versagen bei der Prävention. Bereits im Vorfeld wurden entscheidende Massnahmen versäumt oder während des Arbeitsvorgangs folgenreiche Fehler begangen.

Schuldzuweisungen klären die juristische Haftung und Verantwortung. Die primären Ursachen jedoch bleiben davon unberührt. Schon gar nicht hilft es weiter, die Verantwortung einer einzelnen Person anzulasten.

Bei allen Arbeitsunfällen sind Menschen stets Verursacher und Opfer zugleich. Ihr Handeln wird von ihrem Bewusstsein bestimmt. Dort sollte die Prävention ansetzen.

VBS definiert neue Sicherheits-Strategie

Das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat eine neue Vision und Strategie für sein Departement erarbeitet, die aus fünf Handlungsfeldern besteht.

VBS definiert neue Strategie
Bild: depositphotos

Beim Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) steht eine neue Vision und Strategie des Departements auf der Agenda.

Die Strategie besteht im Wesentlichen aus den fünf Handlungsfeldern Sicherheit und Schutz, Resilienz, Leistungsfähigkeit, Digitale Transformation sowie Personen und Leadership mit jeweils drei strategischen Initiativen. Das VBS wolle sich in den letzten Jahren an diesen Grundpfeilern orientieren.

Mit der Umsetzung begonnen hat der Bund im Jahr 2023. Die Projekte und Massnahmen sollen nun amtsübergreifend vorangetrieben werden, wie es in einer Mitteilung heisst.

Ein eigener Videoclip soll die neue Vision und Strategie des VBS veranschaulichen. Das neue Leitbild lautet: «Die Schweiz lebt von ihrer Sicherheit. Und das VBS für die Sicherheit der Schweiz. Das VBS – Sicherheit für die Schweiz».

Fachkräftemangel führt zu mehr Cybergefahren

Laut eines Berichts von Fortinet könnte der Mangel an Cybersecurity-Fachkräften weltweit zunehmen. Umso weniger ausgewiesene Experten gefunden werden, desto mehr dürften sich auch schwerwiegende Sicherheitsvorfälle nicht rechtzeitig abwehren lassen.

Cybersecurity-Fachkräften
Bild: depositphotos

Laut einer Umfrage von Fortinet, welche unter 1800 IT- und Cybersecurity-Entscheidern in 29 Märkten durchgeführt wurde, spitzt sich die Lage der Cybergefahren für Unternehmen weltweit zu. Die Zahl der Unternehmen, die in den vergangenen zwölf Monaten fünf oder mehr Cyberangriffe registrierten, ist demnach seit dem Vorjahr um 53 Prozent angestiegen. 84 Prozent der Befragten geben in dem «Cybersecurity Skills Gap Report» zu Protokoll, in letzten Jahr Opfer mindestens eines Cybervorfalls geworden zu sein. Gegen die Hälfte aller Befragten sagten, die Behebung einer Sicherheitslücke habe ihr Unternehmen mehr als eine Million US-Dollar gekostet. 65 Prozent der Befragten rechnen in den nächsten zwölf Monaten mit einer weiteren Zunahme von Cybervorfällen.

Eine weitere Gefahr identifiziert Fortinet beim zunehmenden Fachkräftemangel in der Cybersecurity-Branche. Weltweit sollen schon 3,14 Millionen Fachkräfte fehlen. Wichtige IT-Positionen blieben daher unbesetzt, das gegenwärtige Sicherheitspersonal ist überlastet und es wird weiterhin zu einer Zunahme von Sicherheitsvorfällen kommen.

Einen Ansatz, den Fachkräftemangel anzugehen, verortet das IT-Unternehmen darin, bei der Rekrutierung von Mitarbeitenden auf mehr Diversität zu setzen, beispielsweise um ein besseres Gleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Experten herzustellen.

In der Schweiz werden bis 2023 laut einer Umfrage von Adecco fast 120’000 IT-Fachleute benötigt. Es bleibt zudem Lücke von 38’700 ICT-Fachkräften, wie das Institut für Wirtschaftsstudien Basel berechnet hat.

Quelle: Fortinet

Intelligente Kleidung kühlt, wärmt und heilt

Eine ausgeklügelte Schlauchpumpe von EPFL-Wissenschaftlern soll das Wohlbefinden signifikant steigern. 

Schlauchpump
Screenshot: YouTube/EPFL

Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben ein ausgeklügeltes Belüftungssystem ohne klassische Pumpen für smarte Kleidung der Zukunft entwickelt. «Wir präsentieren die weltweit erste Pumpe in Form einer Faser. Es handelt sich im Wesentlichen um Schläuche, die ihren eigenen Druck und Durchfluss erzeugen», so Entwicklungsleiter Herbert Shea. Er und sein Team nutzen ein Elektrohydrodynamik genanntes physikalisches Prinzip.

Faserpumpe zum Einweben

Zwei spiralförmige Elektroden, die in die Wand des Schlauches eingebettet sind, ionisieren und beschleunigen Moleküle einer speziellen nichtleitenden Flüssigkeit, die warm oder kalt sein kann. Die Ionenbewegung und die Elektrodenform erzeugen eine Strömung, die die Flüssigkeit zirkulieren lässt. Das führt zu einem leisen, vibrationsfreien Betrieb und erfordert nur eine handtellergrosse wiederaufladbare Batterie.

Um die einzigartige Struktur der Wand zu erreichen, haben die EPFL-Wissenschaftler eine neuartige Herstellungstechnik entwickelt, bei der Kupferdrähte und Polyurethanfäden um einen Stahlstab verdreht und dann mit Wärme verschmolzen werden. Nach dem Entfernen des Stabes lassen sich die zwei Millimeter dicken Fasern mit Standardwebtechniken in Textilien einarbeiten oder in Strickwaren einziehen.

Robuste Bauweise waschbar

Der einfache Aufbau der Pumpe hat eine Reihe von Vorteilen. Die benötigten Materialien sind billig und leicht verfügbar, und der Herstellungsprozess kann leicht skaliert werden. Da der im Schlauch erzeugte Druck direkt mit seiner Länge zusammenhängt, kann er entsprechend der jeweiligen Anwendung zugeschnitten werden, wodurch die Leistung optimiert und gleichzeitig das Gewicht minimiert wird. Wegen der robusten Bauweise lassen sich die so ausgerüsteten Textilien mit herkömmlichen Reinigungsmitteln waschen, heisst es.

Die innovativen Textilien können auch für therapeutische Anwendungen eingesetzt werden, etwa zum Kühlen von Entzündungen, sagen die Wissenschaftler. Sportler könnten sie nutzen, um kalte Muskeln aufzuwärmen. «Wir glauben, dass diese Innovation die Wearable-Technologie grundlegend verändern wird», unterstreicht Shea abschliessend.

Quelle: Pressetext.com

 

Unfall im Betrieb: Was tun?

Auch wenn wir es uns nicht wünschen: Ein Unfall bei der Arbeit ist schnell passiert. Die Suva sagt Ihnen, wie Sie im Notfall gut reagieren. Zudem gibt sie Tipps und weiterführende Infos für eine professionelle Notfallorganisation.

Ereignet sich in einem Betrieb ein schlimmer Arbeitsunfall, sollte eine Notfallorganisation professionell vonstatten gehen.Unfall im Betrieb: Was tun?

Vor einem Unfall: Bereiten Sie sich gut auf den Ernstfall vor

Schnelle und professionelle Hilfe bei ­einem Unfall kann Leben retten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie gut vorbereitet sind für den Ernstfall.

1. Richten Sie eine professionelle Notfallplanung ein. Als Teil Ihres Sicherheitskonzeptes sollten Sie eine professionelle Notfallplanung einrichten. Hier finden Sie eine Checkliste für die Notfallplanung:

a) Notfallplanung für ortsfeste Arbeitsplätze

b) Notfallplanung für nicht ortsfeste Arbeitsplätze

c) Das Notfallhandbuch für Betriebe und Verwaltungen des Seco liefert umfassende Informationen und Checklisten für eine professionelle Notfallorganisation

2. Benützen Sie das Merkblatt «Notfälle im Betrieb». Bringen Sie das Merkblatt für Verhalten bei Notfällen an gut sichtbaren Stellen im Unternehmen an: Verhalten im Notfall

3. Bestellen die Notfallkarte der Suva fürs Portemonnaie. Statten Sie alle Mitarbeitenden mit einer Notfallkarte fürs Portemonnaie aus

 

Unfall im Betrieb: Was tun?
Bild: Fabian Biasio

Nach einem Unfall

Melden Sie den Unfall. Verunfallte sollten ihren Unfall möglichst schnell ihrem Arbeitgeber melden. Er leitet die Unfallmeldung an die Versicherung weiter. Auf der Website der Suva zur Schadenmeldung finden sich alle nötigen Informationen.

Lassen Sie sich helfen bei seelischen Problemen. Wenn Sie seelische Nothilfe brauchen nach einem schweren Unfall am Arbeitsplatz, finden Sie mehr Informationen dazu:

Passen Sie nach einem Unfall oder einem Beinahe-Unfall Ihr System und Ihr Verhalten an

 

Merkblatt «Verhalten im Notfall»
Ist ein schlimmer Arbeitsunfall passiert?
Konsultieren Sie das Merkblatt
«Verhalten im Notfall»

Experten fordern Pause bei KI-Entwicklung

Vertreter der Tech-Industrie, darunter Elon Musk und Steve Wozniak, fordern in einem offenen Brief ein Moratorium der KI-Entwicklung. Leistungsfähige KI-Systeme sollen erst dann weiterentwickelt werden, wenn ihre Risiken überschaubar seien.

Bild: depositphotos

Die Organisation «Future of Life» hat einen offenen Brief veröffentlicht, in der sie einen vorübergehenden Stopp der KI-Entwicklung fordert. Das Moratorium unterzeichnet haben mehrere Tech-Genies wie Steve Wozniak und Elon Musk. In dem Brief warnen die Experten vor einem ausser Kontrolle geratenen Wettlauf in der KI-Entwicklung. Die Initiatoren fordern einen Stopp bzw. eine vorübergehende Pause bei der Entwicklung leistungsfähiger KI-Systeme. Diese sollen erst dann weiterentwickelt werden, wenn ihre Auswirkungen und die Risiken überschaubar seien. Bislang wurde das Moratorium schon von mehr als tausend Menschen unterzeichnet.

Konkret gefordert wird eine sechsmonatige Pause bei dem Training leistungsfähiger KI-Systeme wie beispielsweise GPT-4. Die Unterzeichner schlagen vor, dass aktuelle Entwicklungen von einem Expertenausschuss überprüft werden sollten und die Entwickler damit beginnen, gemeinsame Sicherheitsprotokolle zu entwickeln, auch wenn es schwer sein dürfte, den gegenwärtigen Run auf KI-Tools wie ChatGPT zu stoppen. Kritiker befürchten eine Zunahme von Hasskommentaren und eine zunehmende Verdrängung hochrangiger Arbeitsplätze.

 

Zahl der Einbrüche ähnlich wie vor der Pandemie

Im Vergleich zum Vorjahr zugenommen haben schwere Gewaltdelikte, schwere Körperverletzung und Vergewaltigung, wie die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundesamtes für Statistik (BFS) bilanziert.

Einbrüche
Bild: Pixabay

Erstmals seit zehn Jahren registrierte die Polizei im Jahr 2022 eine Zunahme der Einbruch- und Einschleichdiebstähle. Mit einem Plus von 14 Prozent wurde ein ähnlicher Wert wie vor der Pandemie verzeichnet. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundesamts für Statistik (BFS) erwähnt jedoch auch eine Zunahme der schweren Gewaltdelikte und Straftatbestände wie schwere Körperverletzung und Vergewaltigung.

Mehr Taschen- und Fahrzeugdiebstähle

Insgesamt wurden in der Schweiz, ähnlich wie vor der Pandemie, laut dem BFS im letzten Jahr 35’732 Einbruch- und Einschleichdiebstähle polizeilich registriert. Es handele sich um einen ersten Anstieg der Einbruch- und Einschleichdiebstähle seit 2012, wie der Bund in einer Mitteilung schreibt. Verübt wurden jedoch insgesamt 174’702 Diebstähle, was einer Zunahme von 17,4 Prozent entspricht.

Zugenommen haben alle Arten von Diebstahl. Besonders im Trend ist Taschendiebstahl (rund 20 Prozent mehr Fälle), aber auch Diebstahl ab und aus Fahrzeugen (gegen 17 Prozent). Was Fahrzeugdiebstahl anbelangt, so wurden 2022 insgesamt 46’385 Fahrzeuge als gestohlen gemeldet (gegen 16 Prozent mehr als im Vorjahr). Darunter waren auch 14’153 E-Bikes, was einem Anstieg von 58,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Mehr Betrugsfälle auf Onlineplattformen

Eine Zunahme verzeichnet die PKS auch bei der digitalen Kriminalität. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Cyber-Wirtschaftskriminalität, darunter mehr Phishing-Vorfälle, Sextorsion und Online-Anlagebetrug. Mehrheitlich wurden Fälle auf Kleinanzeigenplattformen registriert. Entweder wird bezahlte Ware nicht geliefert oder beispielsweise ein Online-Zahlungssystem in fremder Identität für betrügerische Zwecke missbraucht.

2022 wurden auch 1942 schwere Gewaltdelikte registriert. Es sind insgesamt 16,6 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr und so laut dem PKS so viele wie noch nie seit Einführung der Statistik im Jahr 2009. Die Zahl der Vergewaltigungen hat um 14,5 Prozent auf 867 und die Zahl der schweren Körperverletzungen um 17,2 Prozent auf 762 Fälle zugenommen. Die Zahl der Tötungsdelikte (42) entspricht dem Durchschnitt der letzten Jahre. Mehr als die Hälfte davon geschehen im häuslichen Bereich.

Quelle: Bundesamt für Statistik

Neue Basisstation für geschäftskritische Anwendungen

Swissphone lanciert die neue Mioty-Basisstation «m.BASE», welche dank autarker bidirektionaler Kommunikation und redundanter Stromversorgung schnell den Sensorwert von Tankfüllständen an die IoT-Plattform übermittelt.

geschäftskritische Anwendungen

Swissphone bringt eine neue Mioty-Basisstation auf den Markt, welche dank  IoT-Technologien wie Telegramm-Splitting und LPWAN eine schnelle bidirektionale Kommunikation von Sensoren zu IoT-Plattformen ermöglicht. Die Basisstation «m.BASE» ist laut Swissphone speziell zur sicheren und robusten Informationsübermittlung prädestiniert. Die angewandte Technologie erweise sich besonders bei der Auslesung von Füllständen von Tanks über Sensoren als auch dank der guten Gebäude- und Materialdurchdringung als ein Vorteil, wie Swissphone in einer Mitteilung schreibt. Die Lösung garantiere in dieser Hinsicht eine zuverlässige und automatische Überwachung.

Verschiedene Konfigurationsoptionen

Bezüglich Ausfallsicherheit verfügt die m.BASE-Basisstation des Schweizer Lösungsanbieters aus dem Kommunikations- und Alarmierungsbereich zusätzlich über eine redundante Spannungsversorgung und Notstromkonzepte. Die IoT-Basisstation ist laut Mitteilung auf verschiedene Konfigurationsoptionen ausgelegt, um zahlreiche Kundenbedürfnisse wie die Aussenmontage bis zur Netzwerk-Anbindung über 5G zu ermöglichen.

Product Manager Raphael Wirz von Swissphone ist stolz auf die neue Lösung: «Wir haben uns sehr bemüht, die besten Komponenten und Technologien einzusetzen, um ein Gerät zu schaffen, das den Bedürfnissen unserer Kunden entspricht und ihre Erwartungen übertrifft.» Das Produkt soll den Kunden vor allem Zuverlässigkeit und Variabilität für geschäftskritische Anwendungen ermöglichen, heisst es bei Swissphone.

Quelle: Swissphone

ICANN warnt vor globalem Zerfall des Internets

Die internationale Internet-Verwaltung ICANN warnt vor einer Fragmentierung des globalen Internets. Die Gefahr gehe vor allem von autoritären Regimes aus, welche ihre Menschen kontrollieren möchten.

ICANN warnt vor globalem Zerfall des Internets
Bild: Pixabay

Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) mit Sitz in Kalifornien koordiniert die Vergabe von einmaligen Namen und Adressen im Internet. Zentrale Aufgabe ist es, den sicheren und stabilen Betrieb des Domain Name Systems (DNS) für das World Wide Web sicherzustellen. Die potenzielle Fragmentierung des globalen Internets sei ein «beunruhigendes Thema», äusserte sich ein Top-Verantwortlicher der ICANN gegenüber der Deutschen Presse-Agentur letzte Woche am Rande eines Branchentreffs in Rust.

Laut dem Experten von ICANN beobachte man eine zunehmende Abschottungstendenz einzelner Nationenen. Jedoch äusserte sich der der ICANN-Verantwortliche nicht explizit zu den einzelnen Ländern. Es seien autoritäre Regierungen, welche ihre Menschen kontrollieren wollen, sagte er lediglich.

Die ICANN wolle weiterin am weltweiten Datenverkehr festhalten. Man ist weiterhin auch dagegen, beispielsweise Russland aus dem Verkehr zu ziehen, auch wenn dies die Ukraine zu Beginn des russischen Angriffskrieges im vergangenen Jahr gefordert habe.

Neue Drohnensysteme am WEF

Unvorhersehbare Bedingungen wie Kälte, Wind und Schnee sind hohe technische Herausforderungen für stark genutzte Frequenzbänder von Drohnensystemen. An dem World Economic Forum (WEF) im Januar 2023 gelangte von Securiton AG das Drohnensicherheitssystem «SecuriDrone» zum Einsatz.

Neue Drohnensysteme am WEF
Bild: Securiton

Erstmals war am World Economic Forum (WEF) in Davos vom Januar 2023 unter anderem Securiton AG mit ihrem neuen Drohnensicherheitssystem «SecuriDrone» vertreten. Das Ziel lautete, Drohnen, die in den definierten gesperrten Luftraum eindringen, frühzeitig zu detektieren, den Standort der Drohne wie auch des Piloten visualisiert zu lokalisieren und durch die Sicherheitskräfte zu intervenieren, schreibt Securiton in einer Mitteilung auf Linkedin. Sollte der Pilot eines Fremdsystems nicht rechtzeitig aufgespürt werden, sei man in der Lage, die Steuerfunktion des Piloten zu übernehmen, um die Drohnen kontrolliert an einen vordefinierten und sicheren Ort zur Landung zu bringen. Es sei jedoch bei dem Securiton-System nicht erforderlich, auf eine Frequenzbandstörung (Jamming) zu setzen.

Geringe Antennenausstattung

Durch die Funktion «RF Cyber» mit einer minimalen Antenneninfrastruktur habe sich Securitons Ansatz als ein leistungsstarkes Lösungskonzept bewährt, da stark genutzte Frequenzbänder, Signalreflektionen in Städten umgangen werden. Die minimale Antennenausstattung erweise sich auch bei unvorhersahbaren Bedingungen infolge Witterungen wie Kälte, Wind und Schnee als ein Vorteil, schreibt der Schweizer Errichter weiter.

Laut Firmenprospekt ermöglicht eine spezielle Long-Range-Kamera eine genaue Verifikation des Fremdobjekts. Benötigt wird offensichtlich nur ein Sensor zur Detektion und kontrollierten Übernahme. Innerhalb der Software ist eine «virtuelle Wand» aktivierbar, wodurch Drohnen in einen sogenannten Fail-Safe-Modus versetzt werden. Damit bleiben Drohnen entweder in der Luft stehen oder können ihren Startpunkt zurückbefördern.

Quelle: Securiton

Faktor Mensch: Wie robust zeigt sich die Sicherheit?

Wissen schafft Sicherheit! In Risiko- und Gefahrensituationen als auch in der Bewältigung von Ereignissen kommt dies besonders zur Geltung, wenn es darum geht, in hektischen Phasen sinnvolle Handlungen abzuleiten und vernünftige Entscheide auszulösen.

Sicherheit
Bild: zVg

Betriebe ergreifen sehr oft gute organisatorische und technische Sicherheitsvorkehrungen, um sich vor Ereignissen sowie vor Angriffen auf ihre Objekte, Ressourcen und Personen zu schützen. Passiert dennoch etwas Unerwartetes, liegt es häufig am menschlichen Verhalten. Der Mensch, vermeintlich anfälligstes Glied in einer Sicherheitskette, beeinflusst mit seinem irrationalen Denken und Handeln die Sicherheit in Organisationen massgeblich. Welche Möglichkeiten gibt es, mit diesem Risiko umzugehen? Was hilft, Werte, Personen und Ressourcen im Unternehmen besser zu schützen? Wie lassen sich Schwachstellen ausmerzen? Wie kann menschliches Verhalten in besonderen Gefahrensituationen verändert werden? Welche Massnahmen erzielen nachhaltig den gewünschten Erfolg?

Spannendes Fachwissen rund um den Faktor «Mensch» mit all seinen Auswirkungen auf die Sicherheit erhalten Interessierte an der Fachtagung «Mensch, was für ein ‹Risiko›!» vom 10. Mai 2023 in Zürich. Aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten die Referierenden den Faktor Mensch mit seinen jeweiligen Auswirkungen auf die Sicherheit. Erwartet werden neue Impulse und Denkanstösse. Diese gewonnenen Erkenntnisse lassen sich für die Sicherheitsaktivitäten in der eigenen Organisation nutzen. Durchgeführt wird die Tagung von Save AG. Dieses Unternehmen ist spezialisiert auf den praxisbezogenen Wissenstransfer zwischen Sicherheitsfachleuten zu den Themen Risiko-Management, Corporate Security, Gebäudesicherheit, Safety und Gesundheitsschutz (AS&GS), Brandschutz, Informations- und Infrastruktursicherheit, Bevölkerungsschutz sowie Maschinen- und Prozesssicherheit, Störfallvorsorge, Natur- und Umweltgefahren, Bewachung und integrale Sicherheitskonzepte.

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Biometrie löst Passwörter mehr und mehr ab

Laut eines Berichts des US-Herstellers Entrust, welcher Software und Hardware zur Ausstellung von Chipkarten bereitstellt, werden Finger-Scan und Gesichtserkennungstechnologien zunehmen.

Biometrie
Biometrie im Einsatz: Eine Mehrheit der User will keine Passwörter mehr. (Bild: pixabay.com, geralt)

Passwörter haben ausgedient, Biometrie zur Authentifizierung hingegen gewinnt an Bedeutung. Laut «The Future of Identity Report» des Entrust Cybersecurity Institute setzen 51 Prozent der 1450 weltweit befragten User mindestens einmal im Monat ein Kennwort zurück, 15 Prozent sogar einmal pro Woche.

Biometrische Lösungen sicherer

Mehr als die Hälfte der Befragten hält biometrische Lösungen für sicherer, wobei 53 Prozent den Finger-Scan bevorzugen, gefolgt von der Gesichtserkennung (47 Prozent). Nur sechs Prozent der Verbraucher halten Passwörter noch für die sicherste Anmeldemethode.

Vor die Wahl zwischen Biometrie und Passwort gestellt, entscheiden sich daher auch 74 Prozent aller Befragten laut Entrust mindestens bei der Hälfte aller Anwendungen für Biometrie. Ein Drittel würde sich immer für Biometrie entscheiden, sofern sie angeboten wird.

Quelle: Pressetext.com

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