76 Prozent mehr Ransomware-Angriffe im Schweizer Gesundheitswesen

Laut eines IT-Security-Barometers von Check Point ist das Gesundheitswesen im dritten Quartal die am stärksten von Ransomware betroffene Branche. Die höchste Zunahme musste die Schweiz erleiden.

Schweizer Gesundheitswesen besonders stark von Ransomware-Angriffen betroffen
Bild: depositphotos

Bei den globalen Cyberattacken konnten die Cyberforensiker von Check Point einen Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichnen – im Gesundheitswesen übrigens von fünf Prozent. In Deutschland gab es einen Anstieg um 27 Prozent, in Österreich um 15 Prozent. Die grösste Zunahme von Angriffen musste die Schweiz erleiden, mit einem Anstieg um 76 Prozent.

Check Point verweist dazu auf einige allgemeine Tipps:

  • Schulungen der Mitarbeiter: Phishing-E-Mails sind eine der beliebtesten Methoden zur Verbreitung von Ransomware. Indem sie einen Benutzer dazu verleiten, auf einen Link zu klicken oder einen bösartigen Anhang zu öffnen, können Cyberkriminelle Zugriff auf den Computer eines Mitarbeiters erlangen und mit der Installation und Ausführung des Ransomware-Programms beginnen.
  • Auf Aktualität von Software achten: Ransomware-Angreifer finden Einstiegspunkte in alten Anwendungen und Software, bemerken Schwachstellen und nutzen sie aus. Wenn man Patches ohne Ausfallzeiten nutzen möchte, braucht man eine Patch-Management-Strategie und es muss sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter immer auf dem neuesten Stand der Dinge sind.
  • Endgeräte-Schutz: Mit Echtzeit-Bedrohungsdaten können diese Tools vor Zero-Day-Phishing-Kampagnen schützen und mit URL-Filtern den Zugriff auf bösartige Websites von jedem Browser aus blockieren.
  • Anti-Ransomware-Schutz: Mit Anti-Ransomware-Technologie können Anzeichen von Ransomware erkannt und Anomalien im Netzwerk bemerkt werden. Ausserdem können unerforschte Malware-Familien durch die Nutzung von Verhaltensanalysen und generischen Regeln aufgedeckt werden.
  • Einsatz von E-Mail-Sicherheitslösungen: Moderne E-Mail-Filterlösungen können vor Malware und anderen bösartigen Nutzdaten in E-Mails schützen.
  • Prävention über Erkennung: Angriffe können nicht nur blockiert, sondern auch verhindert werden, einschliesslich Zero-Day-Angriffen und unbekannter Malware. Mit den richtigen Technologien können die meisten Angriffe vor dem Eindringen abgewehrt werden.

Quelle: Check Point Software

Forscher suchen Migräne-Ursachen per MRT

Wolfgang Kempkens, pte

Forscher suchen Migräne-Ursachen per MRT
Gehirne im Vergleich: hochauflösende MRT-Bilder zeigen Migräne-Ursachen (Bild: rsna.org, Wilson Xu)

Forscher der University of Southern California haben auf MRT-Bildern signifikante Veränderungen in den perivaskulären Räumen einer Gehirnregion entdeckt, die als «Centrum semiovale» bezeichnet wird. Perivaskuläre Räume sind flüssigkeitsgefüllte Blasen, die Blutgefässe im Gehirn umgeben. Sie befinden sich am häufigsten in den Basalganglien in der Tiefe der Grosshirnhemisphäre und dem Zentrum des Grosshirns sowie entlang des Sehtrakts. Perivaskuläre Räume können Anomalien an der Blut-Hirn-Schranke und Entzündungen verursachen.

150 Millionen Menschen betroffen

Migräne ist eine Erkrankung mit starken Kopfschmerzen. Sie kann auch Übelkeit, Schwäche und Lichtempfindlichkeit verursachen. Nach Angaben der American Migraine Foundation sind über 37 Millionen Menschen allein in den USA von Migräne betroffen, und bis zu 148 Millionen Menschen weltweit leiden an chronischer Migräne. Wilson Xu und seine Kollegen haben die vergrösserten perivaskulären Räume mit einem Sieben-Tesla-MRT entdeckt – gängige klinische Geräte kommen auf ein gerade einmal halb so starkes Magnetfeld.

Um Zusammenhänge zu erkennen, haben die Forscher strukturelle mikrovaskuläre Veränderungen bei verschiedenen Arten von Migräne verglichen. «Zu untersuchen, wie die Flüssigkeitsansammlungen zur Migräne beitragen, könnte uns helfen, die Komplexität des Auftretens von Migräne besser zu verstehen. Da das von uns eingesetzte MRT in der Lage ist, Bilder des Gehirns mit viel höherer Auflösung und besserer Qualität als mit anderen MRT-Typen zu erstellen, können wir viel kleinere Veränderungen erkennen, die bei einer Migräne im Hirngewebe auftreten», so Xu.

Glymphatisches System möglich

Zu den Studienteilnehmern gehörten jeweils zehn Probanden mit chronischer und episodischer Migräne sowie fünf gesunde Menschen. Alle waren zwischen 25 und 60 Jahre alt. Die Forscher vermuten, dass signifikante Unterschiede in den perivaskulären Räumen bei Patienten mit Migräne im Vergleich zu gesunden auf eine glymphatische Störung im Gehirn hindeuten.

Das glymphatische System ist dafür zuständig, lösliche Proteine und Metaboliten, die Abfälle sind, aus dem zentralen Nervensystem zu eliminieren. Das könnte eine Ursache für Migräne sein, allerdings muss noch viel geforscht werden, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Die Ergebnisse werden auf der Jahrestagung der Radiological Society of North America in Chicago vom 27. November bis 1. Dezember vorgestellt.

Quelle: Presstext

Mangelnde Expertise verursacht Kosten

Das Spektrum an Einsatzmöglichkeiten für vernetzte Video-Security-Anlagen ist nahezu grenzenlos. Ein strategischer Ansatz für messbare Geschäfts­vorteile ist ­jedoch äusserst wichtig. In einem Artikel erläutert die Interessengruppe von Videoüberwachungsinstallateuren, wie das gelingen kann.

Mangelnde Expertise verursacht Kosten
Bild: depositphotos

Videokameras sind heute de facto Computer mit einem Objektiv. Die Nutzung einer Videointelligenz kann jedoch zu einem wichtigen Stresstest für die Führungsebene eines Unternehmens werden. So verhindert eine Videoüberwachung nicht nur einen zuverlässigen Schutz von Eigentum, sondern kann bei richtiger Anwendung auch Geschäftsabläufe wie beispielsweise das Einhalten von Vorschriften verbessern und somit das Geschäftsergebnis positiv beeinflussen.

In einer Analyse der Fachgruppe International Security Ligue zum Thema Video Security sind einige Sicherheitsverantwortliche der Meinung, dass Unternehmen im Allgemeinen die Systeme nicht ausreichend nutzen und somit auch wertvolle Funktionen verschenkt würden. Dies betreffe unter anderem Features der Inte­gration, Fernüberwachung und Analyse. Ein weiterer Experte merkte an: Einige Unternehmen würden Netzwerkkameras nur installieren, um sich in der Sicherheit zu wiegen, die Inbetriebnahme würde etwas bewirken. Die Notwendigkeit professioneller Wartung und Verwaltung der Systeme hingegen werde meist vernachlässigt.

Die heutigen Videosicherheitssysteme würden sich zwar rasant verbessern, aber erweiterte Funktionen seien bedeutungslos, wenn es an Ressourcen fehle oder das Verständnis des Betriebspersonals nicht vorhanden sei, so die Experten weiter.

Klar skizzierte Strategien und Ausrüstungspläne

Mangelnde Planung und fehlende Sicherheitsexpertise können jedoch zu teuren Kamera-Setups führen, welche die Erwartungen nicht erfüllen würden. Starke Partnerschaften zwischen allen Beteiligten, von Sicherheitsdienstleistern bis hin zu Geschäftsbereichsleitern, seien wichtig, um den geschäftlichen Nutzen von Sicherheitsvideoanwendungen zu erhöhen. Vor allem aber sei es immer wichtiger geworden, klare Ziele und eine klar definierte Strategie festzulegen, welche in die Konzeption des Systems einfliessen sollten.

Die Fachgruppe rät zu folgenden drei Schritten, welche Unternehmen erst als Checkliste durchgehen sollten:

  • Erst soll ein strategischer Plan für die Sicherheitsausrüstung entstehen. Ein solcher Bedarfs- bzw. Ausrüstungsplan könne eine Organisation davor bewahren, in unnötige Sicherheitstechnologie zu investieren. Das Projekt, die Art und Weise der Technologie und wie sich diese weiterentwickeln lässt, sollten zunächst innerhalb eines Unternehmens klar festgelegt sein.
  • Weiter gilt es, ein klares Einsatz­szenario für sämtliche IP-Kameras zu skizzieren. So soll beispielsweise der Zweck jeder Kamera genau doku­mentiert werden. Soll eine Kamera beispielsweise nur visuelle Beweise liefern oder auch eine Fernbeurteilung ermöglichen?
  • Eine jährliche Bewertung kann sich als sinnvoll erweisen, um sicherzustellen, dass ein Videoüber­wachungs­system ordnungsgemäss funktioniert, für die vorgesehenen Zwecke verwendet wird und eine solche Anlage weiterhin als das richtige Instrument für die jeweilige Aufgaben fungiert.
  • Eine gemeinsame Antizipierung er­fordert auch qualifizierte Bediener von ­Sicherheitssystemen, ein strategisches Fachwissen der Sicherheitsmanager und die Kommunikation involvierter Teams. Zwecks maximaler Wertschöpfung sei zudem ein regelmässiger Austausch mit den Fachkräften wichtig, welche für die Unternehmensstrategie verantwortlich sind.

Quelle: Case Study der International Security Ligue: «See Benefits from Security Video More Clearly with Expertise, Communication» vom 10.04.2022.

Erste Hilfe bei Verbrennungen

Leichte Verbrühungen oder Verbrennungen heilen meist gut und ohne ­Folgeschäden ab. Wann aber ist es angezeigt, mit einer Verbrennung zum Arzt zu gehen, einen Rettungsdienst oder gar die Rega zu alarmieren? Und wieso sind Verbrennungen so gefährlich, ja sogar heimtückisch?

Erste Hilfe bei Verbrennungen

Grundsätzlich entstehen Verbrennungen und Verbrühungen durch die Einwirkung von Hitze auf die Haut. Um zu verstehen, wieso die Behandlung von solchen thermischen Hautverletzungen sehr rasch in die Hände von Profis gehört, muss man sich vor Augen führen, wie wichtig unsere Haut ist und welche Aufgaben sie erfüllt.

Die Haut ist das grösste Organ des Menschen. Sie umfasst bei Erwachsenen eine Fläche von rund 1,7 Quadratmetern und wiegt 10 bis 14 Kilo­gramm. Je nach Körperregion ist sie zwischen 0,5 und 4 Millimeter dick. Die Haut besteht jeweils aus den drei Schichten Epidermis, Dermis und Subkutis, die ihrerseits ebenfalls aus mehreren Schichten bestehen.

In der Epidermis befinden sich Zellen, die dafür sorgen, dass sich die Haut ständig erneuern kann. Die Dermis bildet die dicke, elastische und dennoch feste Mittelschicht der Haut. Die Subkutis speichert in ihren Fettzellen Energie und isoliert den Körper. Die verschiedenen Hautschichten erfüllen viele Funktionen – in erster Linie aber schützt uns die Haut vor schädlichen äusseren Einwirkungen sowie Wärme- und Flüssigkeitsverlust und ist ein wichtiges Sinnesorgan.

Leichte oder schwere Verbrennung

Die Schwere einer Verbrennung hängt von der Temperatur, der Dauer und der Fläche der Hitzeeinwirkung ab. Während bei leichteren Schädigungen nur die oberen Hautschichten betroffen sind, ist bei schweren Verbrennungen oder Verbrühungen die Haut bis in tiefere Schichten geschädigt. Entsprechend den betroffenen Hautschichten erfolgt eine Einstufung in die Schweregrade 1 bis 4.

Die «Neuner-Regel»

Neben der Tiefe ist die Fläche ein wichtiger Faktor bei der Beurteilung einer Verbrennung. Die «Neuner-Regel» nach Wallace erlaubt eine rasche Einschätzung der betroffenen Fläche bei Erwachsenen (für Kinder gelten andere Werte: So entsprechen Verbrennungen des Kopfes und des Halses neun Prozent, die Arme je neun Prozent, die Vorder- und Rückseite des Rumpfes je zweimal neun Prozent, das Genital ein Prozent und die Beine je zweimal neun Prozent der Körperoberfläche.

Erste Hilfe bei Verbrennungen
Verbrennungsgrade nach Hautschichten (Bild: zVg)

Wann besteht Lebensgefahr?

Ausschlaggebend für die Schwere und damit die Gefährlichkeit einer Verbrennung sind Tiefe (Grad) und Ausdehnung der betroffenen Hautfläche. Davon hängt ab, ob der Gewebeschaden lokal ist oder sich auf den ganzen Organismus auswirken kann und Lebensgefahr besteht. Sind zehn Prozent oder mehr der Körperoberfläche verbrannt (bei Kindern ab fünf Prozent), kann es zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen.

Bei zweitgradigen Verbrennungen, die das Format einer Postkarte übersteigen (zwei bis drei Prozent der Körperoberfläche), oder wenn Gesicht, Genitalien oder Hände betroffen sind, ist ein Arzt zu konsultieren. Sind mehr als zehn bis fünfzehn Prozent der Körperoberfläche zweitgradig verbrannt, muss der Rettungsdienst alarmiert werden.

Jede Verbrennung dritten Grades und höher erfordert die Behandlung in einem Spital – und bei einer Ausdehnung von mehr als zehn Prozent der Körperoberfläche gar in einer der beiden Spezialkliniken für Brandverletzte in der Schweiz. Bitte beachten Sie, dass bei Kindern, älteren und geschwächten Menschen Verbrennungen von fünf bis zehn Prozent der Körperoberfläche bereits lebensgefährliche Folgen haben können.

So erkennen und behandeln Sie Verbrennungen:

Symptome 1. Grades:

  • Rötung, leichte Schwellungen der Haut
  • Juckreiz
  • Schmerzen

Erste Hilfe:

  • Kühlen der betroffenen Stelle mit feuchten Tüchern
  • Emulsionen und schmerzlindernde Medikamente
  • bei Sonnenbrand: weitere Sonnenbestrahlung meiden!

Symptome 2. Grades:

  • Rötung der Haut
  • mit klarer Flüssigkeit gefüllte Blasen
  • starke Schmerzen

Erste Hilfe

  • sofortiges Kühlen der betroffenen Stelle mit rund 20 Grad warmem Leitungswasser, Auskühlung vermeiden
  • Wunde trocken und sauber verbinden
  • Blasen belassen und NICHT öffnen

Alarmierung

Bei Verbrennungen im Gesicht oder über Gelenken sowie bei mehr als zwei bis drei Prozent betroffener Fläche (Postkartenformat): Konsultieren Sie einen Arzt. Sind mehr als zehn Prozent der Körperoberfläche betroffen, alarmieren Sie die Sanitätsnotrufzentrale 144.

Symptome 3. Grades

  • schwarz-weisse Nekrosen/Blasen
  • keine oder nur geringe Schmerzen (zerstörte Nervenenden)

Erste Hilfe

  • KEINE Kühlung mit Wasser (Unterkühlungsgefahr)
  • Verbinden der Brandwunden, trocken
  • lassen Sie die Person weder essen noch trinken (möglicherweise ist eine Operation notwendig)

Alarmierung

Grössere Flächen können nicht selbst heilen und bedürfen einer operativen Behandlung in einer Spezialklinik für ­Verbrennungen (in Zürich und Lausanne). Alarmieren Sie umgehend die Rega über die Notrufnummer 1414 oder die Sanitätsnotrufzentrale 144.

Symptome 4. Grades

  • Verkohlung
  • keine Schmerzen
  • Schmerzen

Erste Hilfe

  • KEINE Kühlung mit Wasser (Unterkühlungsgefahr)
  • Verbinden der Brandwunden, trocken
  • lassen Sie die Person weder essen noch trinken (möglicherweise ist eine Operation notwendig)

Alarmierung

Eine Selbstheilung ist nicht mehr möglich, die Behandlung in einer Spezialklinik für Verbrennungen (in Zürich oder Lausanne) ist dringend erforderlich. Alarmieren Sie umgehend die Rega über die Notrufnummer 1414 oder die Sanitätsnotrufzentrale 144.

Quelle: Rega

Bund und Kantone koordinieren die Krisenführung

Die terroristische Bedrohungslage in der Schweiz ist gemäss Einschätzung des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) seit mehreren Jahren erhöht. Ein politisches Koordinationsgremium soll bei einem Terrorfall nun überregional mit allen Kantonsinstitutionen interagieren.

©depositphotos

Laut dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) hat sich die terroristische Bedrohungslage in der Schweiz seit mehreren Jahren erhöht. Während die Strafverfolgung terroristischer Gefahren beim Bund liegt, sind die kantonalen Behörden für die operative Bewältigung einer Lage zuständig. Daneben besteht auch ein Bedarf an koordinierter politischer Führung und Kommunikation bei einer Terrorgefahr.

Politisches Koordinationsgremium für Terrorlagen

Um die überregionalen Anforderungen besser zu koordinieren, hat der Bundesrat mit dem Nationalen Terrorausschuss (NATA) eine neue Organisation geschaffen. Die primäre Aufgabe des NATA ist die Koordination der politischen Führung und Kommunikation in Terrorlagen.

Der NATA werde bei einer Terrorlage von der Vorsteherin oder dem Vorsteher des EJPD einberufen und geleitet. Sind Schweizer Interessen im Ausland oder konsularische Schutzaufgaben betroffen, wird zusätzlich der Vorsteher oder die Vorsteherin des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) beigezogen. Der NATA könne ereignisspezifisch durch weitere Regierungsvertreterinnen und -vertreter von Bund, Kantonen oder Gemeinden ergänzt werden.

Die Organisation kann durch ein vorberatendes Gremium unter dem Vorsitz der Direktorin oder des Direktors des Bundesamts für Polizei (fedpol) unterstützt werden. Das Gremium setzt sich ebenfalls aus Führungspersonen der Behörden von Bund und Kantonen zusammen. Die neue Verordnung zum NATA tritt ab Januar in Kraft.

Quelle: Bund/Redaktion

SVBS Award geht an Scintilla AG

Nothelfer der Scintilla AG aus der Walliser Ortschaft St. Niklaus machten bei einem Einsatz deutlich, dass ein Notfall als solcher erst erkannt werden muss, um Erste Hilfe leisten zu können. Der betroffene Mitarbeitende erlitt aufgrund des vorbildlichen Vorgehens der Ersthelfer keine Folgeschäden.

SVBS Sward geht an Scintilla AG
Erkannten den Notfall und leisteten sofort Erste Hilfe: Die Betriebssanitäter/-innen der Scintilla AG in St. Niklaus (VS). (Bild: SVBS)

Es geschah an einem Morgen im Oktober 2021, als einem Mitarbeitenden der Scintilla AG mechanische Teile aus den Händen fielen. Ein Vorgesetzter bemerkte das und informierte den Ersthelfer Christian Juon. Dieser handelte richtig und erkannte die Symptome eines Schlaganfalls nach der «BE FAST»-Methode.

Symptome richtig erkannt

Dabei war nur eines der sechs möglichen Symptome auffällig, nämlich das «A»: Der Patient drückte die Hand nicht. Christian Juon alarmierte daher umgehend die Notrufzentrale 144 und informierte die Leitung der Betriebssanität, die am Ereignistag nicht im Hause war. Der Rettungsdienst traf ein und es wurde nach weiteren Tests ein Rettungshelikopter aufgeboten. Darauf wurde der Patient direkt ins Spital in Sion geflogen. Es stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um einen Schlaganfall gehandelt habe. Im Spital erlitt er noch einen weiteren. Jedoch konnte der Patient nach wenigen Tagen aus dem Spital entlassen werden und sich in die Reha begeben.

 

 

Die diesjährige Auszeichnung «SVBS Award» der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssantiät (SVBS) ging daher dieses Jahr an die Betriebssanitäter der Scintilla AG aus der Walliser Ortschaft St. Niklaus.

Nur dank dem vorbildlichen Eingreifen von Christian Juon wandte sich alles zum Guten. Auch Stefan Kühnis, Präsident der Schweizerischen Vereinigung Betriebssanität (SVBS) pflichtete dem bei: «Ohne die rasche und richtige Erste Hilfe wäre dieser Einsatz kaum so gut ausgegangen.» Es sei ganz zentral, dass man einen Notfall als solchen erkennt. Dass er den Notfall nicht nur erkannte, sondern auch genau wusste, was zu tun ist, habe viel mit einer guten Organisation und mit Aus- und Weiterbildung zu tun, so Kühnis. Daher ging der Applaus auch an die ganze Firma.

Wer andere Ersthelfer mit seinen Geschichten oder Projekten inspirieren möchte, findet das Antragsformular für den nächsten SVBS AWARD 2022 unter www.svbs-asse.ch/anlaesse/svbs-award/.

Die Gesuche um eine Auszeichnung müssen bis spätestens 1. April 2023 eingesendet werden. Die Preisverleihung findet im Rahmen des «Ersthelfer Symposium» im KKL Luzern statt. Die nächste Ausgabe ist auf den 4. November 2023 angesetzt.

 

Quelle: SVBS/Redaktion 

Schweizer Gesundheitswesen besonders stark von Ransomware-Angriffen betroffen

Laut eines IT-Security-Barometers von Check Point ist das Gesundheitswesen im dritten Quartal die am stärksten von Ransomware betroffene Branche. Die höchste Zunahme musste die Schweiz erleiden. 

Schweizer Gesundheitswesen besonders stark von Ransomware-Angriffen betroffen
Bild: depositphotos

Bei den globalen Cyberattacken konnten die Cyberforensiker von Check Point einen Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichnen – im Gesundheitswesen übrigens von fünf Prozent. In Deutschland gab es einen Anstieg um 27 Prozent, in Österreich um 15 Prozent. Die grösste Zunahme von Angriffen musste die Schweiz erleiden, mit einem Anstieg um 76 Prozent.

Check Point verweist dazu auf einige allgemeine Tipps:

  • Schulungen der Mitarbeiter: Phishing-E-Mails sind eine der beliebtesten Methoden zur Verbreitung von Ransomware. Indem sie einen Benutzer dazu verleiten, auf einen Link zu klicken oder einen bösartigen Anhang zu öffnen, können Cyberkriminelle Zugriff auf den Computer eines Mitarbeiters erlangen und mit der Installation und Ausführung des Ransomware-Programms beginnen.
  • Auf Aktualität von Software achten: Ransomware-Angreifer finden Einstiegspunkte in alten Anwendungen und Software, bemerken Schwachstellen und nutzen sie aus. Wenn man Patches ohne Ausfallzeiten nutzen möchte, braucht man eine Patch-Management-Strategie und es muss sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter immer auf dem neuesten Stand der Dinge sind.
  • Endgeräte-Schutz: Mit Echtzeit-Bedrohungsdaten können diese Tools vor Zero-Day-Phishing-Kampagnen schützen und mit URL-Filtern den Zugriff auf bösartige Websites von jedem Browser aus blockieren.
  • Anti-Ransomware-Schutz: Mit Anti-Ransomware-Technologie können Anzeichen von Ransomware erkannt und Anomalien im Netzwerk bemerkt werden. Ausserdem können unerforschte Malware-Familien durch die Nutzung von Verhaltensanalysen und generischen Regeln aufgedeckt werden.
  • Einsatz von E-Mail-Sicherheitslösungen: Moderne E-Mail-Filterlösungen können vor Malware und anderen bösartigen Nutzdaten in E-Mails schützen.
  • Prävention über Erkennung: Angriffe können nicht nur blockiert, sondern auch verhindert werden, einschliesslich Zero-Day-Angriffen und unbekannter Malware. Mit den richtigen Technologien können die meisten Angriffe vor dem Eindringen abgewehrt werden.

Quelle: Check Point Software

Klimawandel: EU will Rechenzentren ins Weltall verlegen

Ist die Digitalisierung Teil der Lösung gegen den Klimawandel? Die Europäische Union hat eine Studie in Auftrag gegeben, um zu prüfen, ob sich Rechenzentren auch ins Weltall verlegen liessen.

Klimawandel: EU will Rechenzentren ins Weltall verlegen
Bild: depositphotos

Rechenzentren benötigen infolge der immensen Datenzunahme immer mehr Strom. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Union nun eine Studie in Auftrag gegeben, um zu prüfen, ob sich Rechenzentren künftig auch ins Weltall verlegen liessen. Ausserhalb der Erdatmosphäre wäre dadurch das Klima auf dem irdischen Planeten nicht mehr gefährdet. Die Stromzufuhr könnte durch Solarpaneele zugeführt werden, während die Datenverbindung zur Erde über Laser erfolgen könnte.

Die Umsetzung prüft nun das französische Raumfahrtunternehmen Thales. Allerdings gibt es eine Hürde: Die Rechenzentren liessen sich nicht einfach im Weltall in einem grossen Massstab errichten. Anhand der Machbarkeitsstudie soll nun evaluiert werden, wie die Hardware in den Weltraum gelangen könnte, wo diese geparkt wird und wie sie von Robotern gewartet werden könnte.

Viele sicherheitstechnische Fragen

Letzten Endes spielen aber auch die Sicherheitsfragen eine entscheidende Rolle. Zwar wären Rechenzentren im Weltraum ein langfristiges Projekt für den Klimaschutz, da es in der Umgebung ohnehin kalt und somit weniger Strom für die Kühlung erforderlich wäre. Jedoch: Wie steht es beispielsweise um die Inbetriebnahme oder um Servicevorgänge bei technischen Problemen, orbitalen Schäden – oder wie wären solche Rechenzentren vor Angriffen geschützt?

In einem ersten Schritt prüft man nun, wie viele CO2-Emissionen beim Bau der Infrastrukturen anfallen und wie diese im Vergleich zur Errichtung herkömmlicher Rechenzentren aussehen würden. In die Machbarkeitsstudie wurde immerhin viel Geld investiert, sodass eine Umsetzung nicht von vornherein ausgeschlossen sein dürfte.

Quelle: deutschlandfunknova.de/Redaktion 

Grösste Militärübung seit 1989

Ein Test für die Zusammenarbeit der Bodentruppen: Ab Dienstag findet eine der grössten Militärübungen seit 1989 statt. Involviert sind rund 5000 Armeeangehörige.

Bild: depositphotos

Ab Dienstag findet in der Schweiz eines der grössten Militärmanöver seit 1989 statt. Während acht Tagen wird das Zusammenwirken der Bodentruppen getestet. Die Übungslage «PILUM 22» sieht vor, Verbände und Standardverfahren einzuüben und Einsätze gegen bewaffnete Gruppen zu trainieren. Im Einsatz stehen rund 5000 Armeeangehörige in den Kantonen Bern, Solothurn, Aargau, Luzern und in Zürich.

Laut Mitteilung des Bundes werden vier mechanisierte Bataillone beübt, dazu ein Logistikbataillon sowie eine Gebrigsinfanteriekompanie. Es werden auch weitere Verbände beteiligt sein. Die Rede ist etwa von einer auf die elektronische Kriegsführung spezialisierte Abteilung und ein Detachement des Kommandos Spezialkräfte.

Lärm und Strassenbehinderungen möglich

Die Planung der Übung dauerte zwei Jahre und sei auf Grundlage des Berichts «Zukunft der Bodentruppen» konzipiert, welcher der Bundesrat im Mai 2019 verabschiedet hatte. Die gesamte Übung soll Erkenntnisse dazu liefern, wo die Bodentruppen heute stehen und wie sie sich in Zukunft weiterentwickeln werden.

Die Armee bitte die Bevölkerung um Verständnis für allfälligen zusätzlichen Lärm und Behinderungen im Strassenverkehr. Für die Bevölkerung steht während der Dauer der Übung eine Hotline (0800 0800 85) sowie eine Mailadresse (pilum11@vtg.admin.ch) zur Verfügung. Landschäden werden grundsätzlich entschädigt.

Quelle: Bund/Gruppe Verteidigung/Redaktion

Wirksame Strategie bei Antibiotikaresistenzen

Weniger Antibiotika und gebremste Resistenzen: Die nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) wirkt.

Antibiotikaresistenzen
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Die initiierten Massnahmen zeigten in der Schweiz in allen Bereichen nach und nach Wirkung, heisst es beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) zum Swiss Antibiotic Resistance Report 2022. In der Humanmedizin ging der Verbrauch der Antibiotika zwischen 2019 und 2021 um 19 Prozent zurück, wobei die Covid-Regeln eine wichtige Rolle dabei spielten.

Grosser Unterschied bei Fleisch-Herkunft

Die Gefahr vor Antibiotika-Resistenzen ist aber weiter nicht gebannt. Resistenzen treten auf, wenn Bakterien nicht mehr oder schwächer auf Antibiotika reagieren. Bei Tests auf Frischfleisch zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Schweizer Fleisch und Importfleisch.

Beim Geflügelfleisch gab es in den letzten Jahren einen stark rückläufigen Trend der Proben, die mit E. coli verunreinigt waren, welche gegen mehrere Antibiotika-Klassen resistent waren. Die Nachweisraten sanken zwischen 2014 (65,5 Prozent) und 2020 (10,2 Prozent) massiv. Demgegenüber lag die Nachweisrate bei Import-Geflügelfleisch bei 61,8 Prozent. Der Bericht betont, dass sich eine Infektion mit bakteriellen Lebensmittelkeimen durch Beachtung einfacher Hygieneregeln in der Küche vermeiden lässt. Beim Schweine- und Rindfleisch liegen die entsprechenden Nachweiswerte seit Jahren mit unter 1 Prozent auf sehr niedrigem Niveau.

Eine schlechte Nachricht: Während es in der Schweiz gelungen ist, die Resistenzen zu bremsen, legen sie laut Report weltweit weiter zu.

Quelle: LID

 

Revidierte Verordnung der Fernmeldedienste

Ab Januar 2023 müssen die Fernmeldedienstbetreiber ihre Sicherheitsmassnahmen gegen unbefugte Manipulationen von Fernmeldeanlagen verstärken. Zudem müssen die Telkos ab dem nächsten Jahr die Nationale Alarmzentrale informieren, wenn eine Störung in ihrem Netz mindestens 10'000 Personen betrifft. 

Fernmeldedienste
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Ab 2023 müssen Anbieterinnen von Fernmeldediensten eine Störung in ihrem Telko-Netz melden, sobald diese mindestens 10’000  betreffen könnte, einen solchen Vorfall melden und nicht erst ab 30’000. Die Meldung wird nicht mehr wie bisher an das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) weitergeleitet, sondern an die Nationale Alarmzentrale.

Provider von Internetdiensten wiederum müssen Sicherheitsmassnahmen gegen unbefugte Manipulation der Fernmeldeanlagen verstärken. Dies beispielsweise, wenn sie schädliche Aktivitäten wie Phishingvorgängen auf Webseiten feststellen. In diesem Fall müssen sie in der Lage sein, einen entsprechenden Internetanschluss zu sperren oder einzuschränken, indem sie Methoden bereitstellen, die aus ihrem Netzwerk stammenden Daten mit gefälschter Quell-IP-Adresse filtern zu können.

Auch die Sicherheit von Mobilfunknetzwerken muss ab 2023 optimiert werden. Dies tangiert beispielsweise die Sicherheit von Mobilfunknetzwerken der neusten Generation (5G). Die Anbieterinnen müssen beispielsweise ein Managementsystem für die Informationssicherheit betreiben und die vom Bakom definierten Anforderungen berücksichtigen.

Die Neuerungen sind in der revidierten Verordnung über Fernmeldedienste verankert, welche der Bundesrat am 16. November 2022 verabschiedet hat.

Quelle: Bakom/Redaktion

Ode an die Leuchtweste

Knallgelb und leuchtend orange – das sind die Trendfarben in der dunklen Jahreszeit. Je auf­fälliger, desto besser, denn: Sichtbarkeit bedeutet Sicherheit, und die kommt nie aus der Mode.

Leuchtweste
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Sexy mag nicht das passende Attribut für die Leuchtweste sein. Brillant ist sie aber auf jeden Fall und sicher – sicherer, als man vielleicht denkt. Am Tag, insbesondere bei trübem Wetter und in der Dämmerung, bringt die fluoreszierende Farbe der Leuchtweste den Sicherheitsvorteil. In der Nacht erhöhen die reflektierenden Elemente auf der Weste die Sichtbarkeit und damit die Sicherheit. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Fussgängerinnen und Fussgänger mit reflektierenden Elementen in der Dunkelheit mindestens aus dreifacher Distanz erkannt werden. Werden die reflektierenden Elemente an Körperstellen angebracht, die sich beim Gehen bewegen – also an Hand- und Fussgelenken – erkennt man Fussgängerinnen und Fussgänger sogar vier- bis fünfmal früher. Vielen Menschen ist das offenbar nicht bewusst. Die Wirksamkeit von Leuchtwesten und ähnlichen Sichtbarkeitshilfen wird nämlich oft unterschätzt.

«Fussgängerinnen und Fussgänger unterschätzen die Wirksamkeit von Reflektoren vermutlich deshalb, weil sie deren Effekt selbst nicht sehen können», erklärt Andrea Uhr, wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschung Strassenverkehr bei der BFU.

Überschätzt wird dagegen die eigene Sichtbarkeit, wenn man nachts dunkle Kleider trägt. Das wurde in mehreren Studien nachgewiesen. In einem dieser Experimente mussten Menschen mit dunklen Kleidern auf der Stelle gehen und anzeigen, wenn sie dachten, dass ein Autofahrer oder eine Autofahrerin sie zum ersten Mal bemerkt. Sie überschätzten diese Entfernung um den Faktor 7. «Einerseits liegt dies daran, dass sie selber das Auto mit den hellen Scheinwerfern gut sehen können. Andererseits sind die Augen, wenn man zu Fuss in dunkler Umgebung unterwegs ist, bereits an die Dunkelheit gewöhnt. Man kann also relativ viel von der Umgebung wahrnehmen und geht wohl davon aus, dass die Autofahrerin, der Autofahrer ähnlich viel sieht», so Uhr weiter. Für Autofahrerinnen und Autofahrer ist die Situation jedoch eine andere.

«Dunkel gekleidete Personen kann man im Dunkeln grundsätzlich schlecht sehen. Im Auto kommt erschwerend dazu, dass man öfters von entgegenkommenden Scheinwerfern geblendet wird. Das Auge kann sich also weniger gut an die Dunkelheit anpassen.»

Grundsätzlich kann das menschliche Auge in der Dunkelheit Kontraste weniger gut erkennen und es ist schwieriger, Distanzen richtig einzuschätzen. Im peripheren Gesichtsfeld werden unauffällige Objekte noch häufiger übersehen als bei Tageslicht. Genau da – an den Seiten des Blickfelds von Autolenkenden – bewegen sich Fussgängerinnen und Fussgänger. Helle Farben, reflektierende Elemente und funktionierende Lichter am Velo helfen den Autolenkenden, Fussgängerinnen und Velofahrer besser und früher zu erkennen. Wer zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs ist, kann also viel für seine eigene Sicherheit tun und ganz beiläufig im tristen Grau der Wintermonate knal­lige und farbige Akzente setzen.

Tipps für mehr Sicherheit in der Dunkelheit

  • Auf dem Velo, Töff und zu Fuss: helle Kleider und reflektierende Materia­lien tragen
  • Das Velo mit Lichtern und Reflek­toren ausstatten
  • Beim Auto und Töff: Licht an und Scheinwerfer sauber halten
  • Auf Trottinetten, Skateboards und nachts oder bei schlechter Sicht Lichter verwenden

Quelle: BFU

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