Denios Schweiz mit neuer Adresse in Lupfig

Seit Anfang September bezieht die Denios AG Schweiz einen neue Niederlassung im aargauischen Lupfig. Der neue Standort im Industrieareal ist gut erschlossen und überzeugt mit hellen und grossräumigen Sitzungszimmern. Im Zuge dessen kann die Denios Schweiz auch vemehrt interessante Seminare anbieten.

Denios AG Schweiz
Der neue Denios-Standort im «Industriepark» im aargauischen Lupfig. Bild: zVg

Die Denios AG ist nach Lupfig umgezogen. Nicht weniger als 14 Jahre war die Schweizer Tochtergesellschaft des nordrhein-westfälischen Gefahrstofflagerungskonzern in Wettingen angesiedelt. Für den Umzug wurde es auch Zeit: Der Spezialist für Umwelt- und Arbeitsschutztechnik platzte am alten Standort aus allen Nähten. Seit Anfang September 2022 ist die Denios AG nun in den «Interpark» in Lupfig gezügelt. Nahe der Autobahneinfahrten Richtung Basel, Zürich und Bern ist der neue Standort im Industrieareal gut erschlossen. Die Gewerbeliegenschaft im Industriegebiet von Lupfig überzeugt mit ihren grossen hellen Fenstern und grossräumigen Sitzungs- und Arbeitszimmern. Insgesamt wurden in der neuen Gewerbelandschaft auf vier Stockwerken Räumlichkeiten mit über 6000 Quadratmetern geschaffen.

«Es gab mannigfaltige Gründe, wieso wir umgezogen sind», sagt Denios-Schweiz-Geschäftsführer Titus Zimmermann. Zum einen natürlich, um Platz zu schaffen für unser organisches Wachstum; zum anderen, um auch mehr Fläche zur Produktpräsentation bereitstellen zu können. Nicht nur der klassische Showroom, sondern auch ein eigener Seminarraum für Gefahrstoffschulungen erforderte mehr Platz. Dadurch bestehe nun die Möglichkeit, gleich mehrere Firmen zu den spezifischen Schulungsevents von Denios einzuladen.

Auf die Frage, wo sich Denios Schweiz in zwei, drei Jahren sehe, meint Zimmermann: «Wenn wir so weitermachen, werden wir auch weiter wachsen und noch mehr Kompetenzen und Mitarbeitenden hinzugewinnen.» Gesetzeskonform zu arbeiten heisse aber auch, stets mit gutem Beispiel voranzugehen, auch wenn er an Baustellenmitarbeitende denke, die am neuen Standort in Lupfig bezüglich der nötigen Absturzsicherung sensibilisiert werden mussten, so Zimmermann.

Die Denios SE wurde vor über 36 Jahren in Deutschland gegründet und ist seit 2004 mit der eigenständigen Tochtergesellschaft Denios AG in der Schweiz aktiv. Das aktuelle Sortiment im Bereich Gefahrstofflagerung, -handling, Arbeitsschutz & Industriebedarf beinhaltet über 16’000 Produkte und verschiedene Individuallösungen.

Die neue Anschrift lautet: Denios Schweiz, Gass 5, 5242 Lupfig

Mehr Informationen: www.denios.ch

Digitalisierung im Gesundheitswesen: Erstes Treffen der Fachgruppe Datenmanagement

Im Gesundheitswesen hapert es nach wie vor an einer technischen und strukturellen Orchestrierung eines sinnvollen Datenmanagements. Am Montag fand nun ein erstes Treffen der Fachgruppe Datenmanagement statt, die vom Eidgenössischen Departement des Innern beauftragt wurde.

Gesundheitswesen
Bild: Pixabay

Anfangs Jahr hat der Bundesrat das Eidgenössische Departement des Innern beauftragt, zusammen mit der Gesundheitsdirektorenkonferenz eine Fachgruppe für ein gesamtheitliches Datenmanagement im Gesundheitswesen zu konzipieren. Vor allem die Covid-19-Pandemie hat vor Augen geführt, warum es mehr einheitliche Standards zum Austausch von Daten braucht, damit diese beispielsweise nur einmal erhoben und mehrfach genutzt werden können. Dadurch werden auch Kosteneinsparungen möglich. Laut dem Bundesamt für Gesundheit garantieren mehr aktuelle Informationen auch eine effiziente Versorgung der Bevölkerung und mehr Forschungsmöglichkeiten.

Die Fachgruppe setzt sich zusammen Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Kantonen, Organisationen und Interessenverbänden des Gesundheitswesens, sowie Fachexpertinnen und -experten aus dem Bereich Data Science. Vertreten sind auch Spitäler, Apotheker, Krankenversicherer und die forschende Pharma-Industrie. An einem ersten Treffen vom 19. November hat die Arbeitsgruppe nun erste Handlungsfelder zur Verbesserung des Datenmanagements im Gesundheitswesen identifiziert. Diese werden bis zur nächsten Sitzung im November 2022 konkretisiert und priorisiert.

Die Fachgruppe Datenmanagement soll laut Mitteilung des Bundes ein gemeinsames übergreifendes Architekturverständnis schaffen, sich auf Standards einigen und für deren Erarbeitung sorgen, sowie bestehende internationale Standards übernehmen. Diese Standards sollen breit abgestützt und nach Konsultation als nationale Empfehlungen verabschiedet werden.

Quelle: BAG/Redaktion

Mewa: Neuer Markenkatalog für Arbeitsschutz erschienen

Mewa hat einen neuen «Markenkatalog für Arbeitsschutz» veröffentlicht. Auf den 316 Seiten finden sich über 10'000 Produkte für die Arbeit in Werkstatt und Betrieb, darunter Schutzausrüstungen, Sicherheits- und Funktionsbekleidung sowie sportliche Poloshirts und Hemden.

Mewa Neuer Markenkatalog
Die neue Ausgabe des Mewa-Markenkatalogs umfasst 316 Seiten mit über 10’000 Artikeln, die man bei der Arbeit braucht. (Foto: Mewa)

Mewa hat einen neuen Markenkatalog für den Arbeitsschutz veröffentlicht. Auf den 316 Seiten finden sich insgesamt 10’000 Produkte in den fünf Kategorien «Sicherheitsschuhe», «Arbeitshandschuhe», «Bekleidung», «Hautschutz und Hygiene» sowie «Atem-, Augen-, Gehör- und Kopfschutz». Bestellt werden können neue Modelle aus den aktuellen Kollektionen der Hersteller Elten, Puma, Toworkfor, Helly Hansen und U-Power.

Bei den Arbeitshandschuhen hat sich die Auswahl im Bereich der Korsar Kori-Dex-Familie vergrössert und bei den Einweghandschuhen ist die Marke Grippaz hinzugekommen. Eine Innovation sind laut Mewa die kühlenden Textilien von «E.Cooline». Sie werden einfach mit Wasser aktiviert und wirken dadurch bis zu 20 Stunden wie eine Klimaanlage zum Anziehen. Die «cooling textiles» sind als Kühlweste, T-Shirt, Bandana und Stirnband von E.Cooline Powercool verfügbar.

Schweizweit schnell geliefert

Fragen zum aktuellen Angebot werden von Mewa telefonisch oder per E-Mail beantwortet. Im Service inbegriffen ist ein Schuhmanagement, das bei der Grössen- und Materialauswahl der passenden Arbeitsschuhe unterstützt, sowie ein 14-Tage-Rückgaberecht. Wer seine Artikel zusätzlich mit einem Logo versehen will, kann dies über den Stick- und Druckservice von Mewa mitbestellen.

Der Mewa «Markenkatalog für Arbeitsschutz» ist zu beziehen via buy4work.mewa.ch/ch/de.

SSDs mit geringeren Ausfallraten als HDDs

Der Cloud-Anbieter Blackblaze zieht in einer neuen Studie positive Bilanz zum Einsatz von SSDs, die allgemein auf die Dauer eine geringere Ausfallrate aufweisen.

Blackblaze
Bild: depositphotos

Der Cloud-Provider Blackblaze ist bekannt für seine regelmässigen Statistiken zu Ausfallraten von Festplatten im Dauerbetrieb. Erst ab 2018 begann Blackblaze vermehrt mit dem Einsatz von SSD-Laufwerken. Unter die Lupe genommen hat der Storage-Provider seither verschiedene Solid State Drives, darunter auch normale Desktop-Laufwerke wie die Crucial MX500 und Seagate Barracuda. Weiter wurden auch Server-SSDs wie die Micron 500 unter Dauerbetrieb beäugt. Die meisten Laufwerke hatten 250 bis 500 GB Speicherkapazität an Bord, jedoch nur etwa 20 SSDs mit zwei Terabyte Speicher. So resultierten im zweiten Quartal 2022 nur ca. sieben Ausfälle. Es verabschiedeten sich eine Micron-SSD sowie sechs Seagate-SSDs.

SSDs mit geringeren Ausfallraten als HDDs
Trendkurve der Ausfallraten von Festplatten gegenüber SSDs. (Bild: Backblaze)

Die Ausfallraten von SSDs im zweiten Quartal beliefen sich auf 1,15 Prozent, im ersten Quartal war diese mit 1,23 Prozent noch ein wenig höher. Interessant ist die Anzahl von Frühausfällen, die im ersten Jahr sogar meist gegen Null tendiert. Dies verdeutlicht, dass SSDs in den letzten Jahren von einer deutlich besseren Fertigungstechnik profitieren. Auch die altersbedingten Ausfälle sind im Dauerbetrieb gegenüber konventionellen Festplatten niedrig. Festplatten können in der Regel schon nach vier bis fünf Jahren von höheren Ausfallraten gekennzeichnet sein, während SSDs in der Statistik noch von deutlich weniger Ausfallzeiten betroffen sind.

Quelle: Blackblaze/Redaktion

Diverse Sicherheitslücken bei Lenovo-Hardware

Lenovo ist derzeit von einigen Schwachstellen in seinem gesamten PC-Portfolio-Modellen betroffen. Inzwischen hat der PC-Hersteller die nötigen BIOS-Updates auf seiner Webseite bereitgestellt.

BIOS-Updates
Bild: depositphotos

Wer einen Computer von Lenovo besitzt, sollte sicherstellen, dass die BIOS-Firmware auf dem aktuellen Stand ist. Angreifer könnten an mehreren Sicherheitslücken ansetzen und PCs kompromittieren. Der chinesische PC-Hersteller stuft den Schwergrad der Schwachstellen insgesamt als «hoch» ein. Bereits geschlossen wurden Mitte September fünf Sicherheitslücken.

Setzen Angreifer mit Erfolg an einer Lücke an, könnten sie unter anderem auf den System-Management-Mode-Speicher (SMM) zugreifen. Darüber werden systemweite Parameter wie Hardware-Kontrolle und Energiemanagement gesteuert.

Wie Attacken ablaufen könnten, geht aus dem Beitrag nicht hervor. Nicht alle Lücken betreffen alle Computer-Modelle. Es empfiehlt sich aber in jedem Fall, die Herstellerseite für neuste Firmware-Updates zu konsultieren. Betroffen sind unzählige Modelle wie die Desktop-, Smart-Office- und ThinkPad-Serien.

Teilnahme kostenlos: Marktübersicht zu Schutzjacken und Westen in SAFETY-PLUS: Ausgabe 4-2022

Die Redaktion von SAFETY-PLUS, der führenden Schweizer Fachzeitschrift für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, erstellt für die kommende Ausgabe eine umfassende Marktübersicht zum Thema Warnschutzjacken und Westen. 

SAFETY-PLUS
Bild: Mascot

Eine Warnschutzjacke ist Pflicht bei der Arbeit im Freien und bei Strassenarbeiten. Wer optimal geschützt sein will, entscheidet sich für fluoreszierende Warnschutz-Sicherheitskleidung mit der Zertifizierung EN ISO 20471. Die Reflektoren und grellen Farben Ihrer Warnschutzjacke bzw. Warnschutzweste sorgen für beste Sichtbarkeit.

Bei vielen Herstellern haben Sie die Möglichkeit, diesen Warnschutz mit Schutz vor Hitze, Flammen und Chemikalien zu kombinieren. Wer beispielsweise aussergewöhnlichen Schutz braucht, benötigt Multischutz, der nach vielen Sicherheitsnormen zertifiziert ist.

Die Redaktion von SAFETY-PLUS, der Schweizer Fachzeitschrift für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, bietet in der kommenden Ausgabe vom 9. November 2022 sowohl Herstellern als auch Entscheidern die Möglichkeit einer USP-konformen Marktübersicht.

Teilnahme kostenlos

Gerne laden wir sämtliche Marktteilnehmer ein, die von Ihnen hergestellten bzw. vertriebenen Arbeitsschutzlösungen einem interessierten Zielpublikum zu präsentieren. Die Aufführung Ihrer Produkte in unserer Marktübersicht ist für Sie kostenlos.

So funktionierts

Pro PSA-Kategorie können Sie max. zwei Produkte aus Ihrem Sortiment vorstellen. Verfügen Sie über Produkte aus beiden Bereichen (Jacken und Westen), so können Sie gerne max. 2 Produkte pro Bereich in das entsprechende Formular eintragen. Bitte senden Sie uns dazu auch zwei hochaufgelöste Bilder (je ca. 1-3 MB, 300 dpi Druckqualität).

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und bitten Sie, das ausgefüllte Formular bis spätestens
6. Oktober 2022 an die folgende E-Mailadresse zu schicken: marktuebersicht.safetyplus@galledia.ch

Premiumeintrag

Um Ihren Eintrag und die Produktinformationen aufzuwerten und optimal zu präsentieren, bieten wir Ihnen bis 19. Oktober die zusätzliche Möglichkeit, Ihr Firmenlogo in einer gesonderten Übersicht für CHF 350.- zu platzieren. Dieser Kurzbeschrieb darf max. 550 Zeichen inkl. Leerzeichen haben inkl. Ihrer Webadresse bzw. Ihres Telefon- und Mail-Kontakts.

Mit einer Publireportage oder Anzeige erreichen Sie Ihre Kernzielgruppe ohne Streuverlust.

Für Werbeaktivitäten steht Ihnen unsere Tanja Ruckstuhl gerne zur Verfügung.

Tanja Ruckstuhl berät Sie gerne:
tanja.ruckstuhl@galledia.ch
058 344 98 66

Die Marktübersicht erscheint am 9.11.2022 in der Ausgabe SAFETY-PLUS 4/2022.

Visaerleichterung für Russland suspendiert

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 16. September 2022 das Visumerleichterungsabkommen mit Russland vollständig suspendiert. Der Bundesrat fällt damit die gleiche Entscheidung wie die Europäische Union und will damit die Visapolitik vereinheitlichen.

Der Bundesrat
Bild: depositphotos

Seit 2009 besteht zwischen der Schweiz und der Russischen Föderation ein Abkommen zur Erleichterung der Visaerteilung für ihre Staatsangehörigen. Damit wurde bis anhin das Visumverfahren für bestimmte Personengruppen und Reiseanlässe vereinfacht und die Visagebühren reduziert. Aufgrund der Invasion Russlands in die Ukraine hat die Europäische Union (EU) am 9. September 2022 entschieden, ihr Visumerleichterungsabkommen mit Russland vollständig zu suspendieren. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 16. September nun ebenfalls den Entschluss gefasst, das Abkommen mit der Schweiz zu suspendieren.

Es liege im Interesse der Schweiz, eine gemeinsame und harmonisierte europäische Visapolitik mitzutragen, heisst es in einer Mitteilung des Bundesrats. Andernfalls könnten Ausweichbewegungen zu einem erheblichen Anstieg der Visumanträge von russischen Staatsangehörigen bei Schweizer Vertretungen führen, so der Bundesrat.

Quelle: Bundesrat/Redaktion

Mehr Todesfälle und Schwerverletzte auf Schweizer Strassen

Im ersten Halbjahr 2022 verloren auf Schweizer Strassen insgesamt 116 ihr Leben bei einem Verkehrsunfall. 1746 Personen wurden in diesem Zeitraum schwer verletzt.

Verkehrsunfall
Bild: depositphotos

Die Anzahl der Todesopfer auf Schweizer Strassen nahm im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 deutlich zu. Insgesamt haben 116 Personen ihr Leben verloren. Zum Vergleich im letzten Jahr waren es 87 Personen. Auch die Zahl der schwerverletzten Personen nahm von 1709 im ersten Halbjahr 2021 auf 1746 Personen im ersten Halbjahr 2022 zu.

Insassen von Personenwagen

Bei den Insassen von Personenwagen ist im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zur Vorjahresperiode bei den Getöteten ein Ansteig von 27 auf 37 Personen zu verzeichnen. Bei Unfällen schwer verletzt wurden 346 Insassen von Personenwagen (2021: 293 Schwerverletzte). Nach Altersgruppen ist bei den Schwerverunfallten (Summe aus Getöteten und Schwerverletzten) ein Rückgang insbesondere bei den 18- bis 34-Jährigen zu beobachten. Einen Anstieg gab es vor allem bei den Altersgruppen ab 55 Jahren.

E-Bike-Fahrende

Mit einem E-Bike starben 15 Personen im ersten Halbjahr 2022 (2021: 9 Getötete); 220 Personen wurden schwer verletzt (2021: 254 Schwerverletzte). Mit einem schnellen E-Bike verunfallten 43 Personen schwer (keine Getöteten, 43 Schwerverletzte), mit einem langsamen E-Bike 192 Personen (15 Getötete, 177 Schwerverletzte). Bei den 55- bis 64-Jährigen hat die Zahl der Schwerverunfallten, die mit einem langsamen E-Bike unterwegs waren, im Vergleich zum Vorjahr von 38 auf 47 zugenommen; bei den 14- bis 54-Jährigen war eine Abnahme zu verzeichnen.

Die Halbjahresstatistik der Strassenverkehrsunfälle basiert auf dem Informationssystem Strassenverkehrsunfälle des Astra. Darin werden die von der Polizei gemeldeten Unfälle auf öffentlichen Strassen oder Plätzen erfasst, in die mindestens ein Motorfahrzeug, ein Fahrrad oder ein fahrzeugähnliches Gerät verwickelt ist. Die Ergebnisse der Halbjahresstatistik sind provisorisch. Die definitiven Zahlen werden im Frühjahr 2023 publiziert.

Quelle: Astra

Körperliche Belastungen am Arbeitsplatz

Rund 670'000 Mitarbeitende in der Schweiz leiden unter körperlichen Beeinträchtigungen und fehlen im Schnitt drei Tage im Jahr: ein hoher Kostenpunkt. Christian Müller, Leiter Ergonomie bei der Suva, erklärt im Interview mit SAFETY-PLUS, was die häufigsten Fehler beim Tragen von physischen Lasten sind. 

Christian Müller
Bild: zVg

Herr Müller, was ist Ihre Aufgabe bei der Suva?

Als Arbeitssicherheitsspezialist und Ergonomieexperte stehe ich im engen Austausch mit den Betrieben und berate sie in vielfältigen Problemstellungen in Zusammenhang mit der Verhütung von Berufsunfällen und -krankheiten. Unsere Ergonomen werden jeweils dann zu Rate gezogen, wenn es um schwere körperliche Belastungen geht, die zu schwerwiegenden Berufskrankheiten führen können. In den Betrieben überprüfen wir jeweils, ob Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz umgesetzt wird.

Hat der Bereich Ergonomie bei der Suva in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen?

Der Bereich Ergonomie existiert bei der Suva schon seit 25 Jahren. In den vergangenen Jahren registrierten wir jedoch einen Anstieg der Versicherungskosten im Bereich der Ergonomie, worauf das Thema zuletzt etwas mehr in den Fokus unserer Präventionsarbeit gerückt ist.

Mit welchen physischen Problemen haben die meisten Ausfälle in den Betrieben zu tun?

Ein Drittel der Ausfalltage haben mit Beschwerden am Bewegungsapparat zu tun. Häufig sind Berufsgruppen wie Heimlieferdienste, das Ausbaugewerbe oder das Pflegepersonal betroffen. Wir haben aber auch andere Branchen mit Risikofaktoren wie stark repetitive Tätigkeiten, beispielsweise im Gemüsebau.

Welche Gefährdungen treten in der Getränkelogistik auf, bei der die Suva ebenfalls einen Schwerpunkt setzt?

Bei der Lieferung von Getränken, sei es bei der Heimlieferung oder der Anlieferung in die Gastronomie, ist die Belastung besonders gross. Mit den Sackkarren werden tagsüber Hunderte von 25-Kilo-Harassen transportiert. Man stelle sich beispielsweise nur schon die Stadt Bern mit ihren vielen engen Wendeltreppen vor. Auch das Ausbaugewerbe, beispielsweise bei Arbeiten an Fenstern und Böden, verzeichnet sehr hohe körperliche Belastungen durch Lastentransport. Die typischen körperlichen Belastungen durch Zwangshaltungen und repetitive Tätigkeiten beobachtet man dagegen eher im Industriebereich.

Warum steht nicht das Baugewerbe an erster Stelle?

Für den Lastentransport auf der Baustelle existiert bereits ein Präventionsprojekt namens «Optibau». Dieses Prinzip wurde 2015 erarbeitet und wird dieses Jahr wieder vermehrt in den Fokus rücken. Aktuell sehen wir sehr hohe Risiken für schwere körperliche Belastungen vor allem in Branchen, in denen Stückgut an unterschiedlichste Orte transportiert wird. Nach dieser Präventionskampagne wollen wir auch andere Branchen ansprechen, beispielsweise Unternehmen, die im Paketlieferdienst tätig sind.

Was sind branchenübergreifend die häufigsten Fehler beim Tragen von physischen Lasten?

Ein Hauptfehler ist das Nichthinterfragen, ob man eine Last überhaupt tragen soll. Hier gilt es, immer wieder mit wirksamen Massnahmen anzusetzen. Geht es darum, Lasten zu transportieren, verfügen Personen, die beruflich mit dem Heben und Tragen von Lasten zu tun haben, in der Regel über eine gute Technik und auch entsprechende Entlastungshilfsmittel. Anderseits stellen wir bei ungeübten Personen oft fest, dass diese oft zu tief in die Knie gehen, weil sie einen «geraden Rücken» mit einem «aufrechten Rücken» verwechseln. Ein gerader Rücken bedeutet jedoch nicht, dass man sich nicht mehr nach vorne neigen darf. Wird mit aufrechtem Rücken gehoben, führt dies zu sehr tiefen Hockepositionen und erhöhten Belastungen der Knie. Ausserdem ist vielen oft nicht bewusst, dass man eine Last wie eine Harasse beispielsweise über eine Ecke näher an sich heranziehen kann, um die Gewichtslast – aus der Nähe – über den ganzen Körper verteilen zu können.

Bei den maximalen Lasten gibt es verschiedene Richt- und Grenzwerte. Diese werden häufig falsch interpretiert. Warum?

Die 7 und 12 kg gelten als Richtwerte von häufig zu bewegenden Lasten bei Frauen respektive Männern. Die 15 kg für Frauen und 25 kg für Männer sind Richtwerte für gelegentliches Handhaben von Lasten. «Häufig» bedeutet: vier Mal pro Stunde. Werden die Richtwerte überschritten, muss ein Betrieb die Gefährdungsermittlungen, z.B. anhand unserer Checklisten, vornehmen. Sind Gefährdungen vorhanden, muss der Betrieb entsprechende Massnahmen treffen. Neben der eigentlichen Last spielen die Häufigkeit der Lastenhandhabung, die Ausführungsbedingungen und die Paustengestaltung eine entscheidende Rolle.

In dem Präventionsmodul «Lasten clever anpacken» wird auch die Beinarbeit thematisiert. Inwieweit kann die Beinarbeit beim Heben und Transportieren entlasten?

Ein gerader Rücken bedeutet nicht zwingend einen aufrechten Oberkörper. Die kräftigsten Muskeln haben wir im Gesäss und in den Oberschenkeln. Wenn wir beim Tragen von Lasten diese mit geradem Rücken nahe zu uns nehmen und mit der Kraft aus den Beinen anheben, nutzen wir diese Kräfte optimal. Durch die anatomischen Eigenschaften des Menschen kann die Beinmuskulatur, aber auch die Stützmuskulatur des Oberkörpers bei geradem Rücken optimal arbeiten. Mit einem runden Rücken werden einige dieser Muskelgruppen «ausgeschaltet».

Repetitives Heben kleinerer Gegenstände ist ebenfalls ein häufiges Problem, aus welchem Fehlhaltungen entstehen. Wie kann man diesem Problem entgegenwirken?

Die Repetitivität ist unabhängig von der Last ein Risikofaktor für körperliche Beschwerden. Bei eher leichten Gegenständen ist es sinnvoll, die Beweglichkeit des Rückens optimal zu nutzen. Wenn man die Arbeitstechnik optimieren will, sollte dies im Betrieb mit den konkreten Beispielen und Mitteln aus dem Arbeitsalltag erfolgen. Dazu bieten sich verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise indem man sich aufzeichnet oder darauf achtet, wie andere Mitarbeitende dieselben Tätigkeiten verrichten. Haben sich bereits schlechte Routinen eingeschlichen, beansprucht eine Verhaltensänderung sehr viel Zeit und Aufwand. Bei neuen Hilfsmitteln wird oft derselbe Fehler begangen. So wird vielleicht ein neues Hilfsmittel wie ein Scherenhubtisch eingeführt und den Mitarbeitenden gesagt, man arbeite nun mit diesem Werkzeug. Man darf nicht unterschätzen, wie viel Zeit es braucht, um Mitarbeitende auch mit neuen Hilfsmitteln zu schulen. Der Misserfolg der Einführung eines «Treppensteigers» ist ein klassisches Beispiel. So gab es Unternehmen, die einige dieser Hilfsmittel angeschafft haben, die dann nur in der Ecke herumgestanden sind. Als wir dann aber in den Betrieben vorbeigingen und die Mitarbeitenden geschult haben, waren die Mitarbeitenden überaus zufrieden und wollten das Hilfsmittel nicht mehr hergeben.

Wenn Mitarbeitende bereits von gewissen MSE-Erkrankungen betroffen sind: Wie geht man als Betrieb mit diesen Mitarbeitenden um?

Beschwerden können unterschiedliche Ursachen haben. Neben den beruflichen Belastungen gibt es auch viele Risikofaktoren aus dem Privatleben. Wenn mehrere Mitarbeitende dieselben Beschwerden aufweisen, zeigt sich, wo ein Betrieb ein Problem hat und entsprechende Massnahmen definiert werden müssen. Risiken für körperliche Belastungen gehören ins Gefährdungsportfolio. So können Massnahmen präventiv getroffen und Beschwerden vermieden werden. Jemand, der schon Beschwerden hat, kann unter Umständen nicht mit seiner verminderten Belastbarkeit weiterarbeiten.

Intelligente Zutritts- und Zufahrtskontrolle

Im Gesamtsicherheitssystem der Liegenschaft eines Unternehmens oder einer sonstigen Institution ist die Zutritts- und Zufahrtskontrolle von zentraler Bedeutung für die Verhinderung von Sabotageaktionen, von Störungen des Betriebs oder von Diebstählen wertvoller Geräte oder Produkte.

Intelligente Zutritts- und Zufahrtskontrolle
Automatische Schranke mit RFID-Kartenausgabesystem für das Parken von Autos. © AdobeStock #292686530

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten der Ausgestaltung der Zutrittskontrolle (ZTK) und der Zufahrtskontrolle (ZFK). Um die individuell angemessene Technologie, Intensität, Skalierbarkeit, den erforderlichen Nutzerkomfort und die erwünschte Wirtschaftlichkeit wählen zu können, bedarf es zunächst einer umfassenden Risikoanalyse. Zu berücksichtigen sind dabei die Grösse der Liegenschaft, die Art der Nutzung, die Zahl der Zutritts- oder Zufahrtsberechtigten, die Dichte der Frequentierung, der Wert und die Schutzbedürftigkeit von Anlagen, Lagern und spezifischen Betriebsbereichen, die örtliche Lage und die Häufigkeit von Schadensereignissen und Bedrohungssituationen in der zurückliegenden Zeit sowie entsprechende polizeiliche Erkenntnisse. Notwendig ist ferner eine Schwachstellenanalyse für den gesamten Perimeterbereich, um auszuschliessen, dass die ZTK/ZFK umgangen werden kann. In einer Sicherheitskonzeption sind die Schutzziele zu definieren, die mit dem Kontrollsystem erreicht werden sollen, und die Kriterien, nach denen das Kontrollsystem und alle seine Komponenten auszuwählen sind. Die Sicherheitskonzeption muss alle technischen, baulichen und organisatorischen Sicherheitsaspekte umfassen und die ZTK- und ZFK-Funktionen in den Betriebsablauf integrieren. Damit die ZTK und ZFK von den Beschäftigten akzeptiert und unterstützt wird, empfiehlt es sich, auch den Betriebsrat und den Datenschutzbeauftragten einzuschalten.

Komponenten der ZTK

Die ZTK muss durch verschiessbare Türen und je nach Schutzbedürfnis auch durch Vereinzelungssysteme abgesichert werden. Die Vereinzelungsschleuse besteht, wenn sie sich bei geringen Sicherheitsanforderungen auf die Ordnungsfunktion des Zutritts beschränkt, aus einer Drehsperre oder einem Drehkreuz, beim Zutritt in Hochsicherheitsbereiche aus gegentaktverriegelten Türen, die ein einfaches Durchgehen verhindern. Dabei muss vor und in der Schleuse die Möglichkeit der Kontaktaufnahme in Bild und Ton mit einer ständig besetzten Leitstelle gegeben sein, der Innenraum videoüberwacht und jede Schleusentür auf Öffnung, Verschluss und Durchbruch überwacht werden. Die Aussentür der Schleuse muss die Widerstandsqualität RC3 gemäss EN 1627 besitzen. Die Schleusenanlage soll behindertengerecht und für Fluchtwege geeignet sein. Bei der elektronischen ZTK kommen zumeist verkabelte Wandleser an den Eingangstüren zum Einsatz, während Türen an Kontrollstellen im Innenbereich in der Regel mit kabellosen, batteriebetriebenen Beschlägen versehen sind. Die Datenübertragung erfolgt entweder über ein virtuelles Netzwerk oder über Funkvernetzung. Der Trend geht hin zu drahtlosen Lösungen. Dabei wird Bluetooth als universelle Schnittstelle eingesetzt. Weiterentwicklungen bei der Nutzung von Bluetooth Low Energy beschleunigen den Trend zu mobilen oder virtuellen Schlüsseln. Das war auch das Ergebnis einer Befragung von Sicherheitsexperten aus mehreren Branchen in Europa, dargestellt in der Studie «Wireless Access Control Report 2021» von IFsec Global 400.

Gesamtsicherheits system
Fingerabdruckscanner an der Wand in einem modernen Flur. Bild: depositphotos

Das elektronische ZTK-System eAccess des Schweizer Unternehmens Glutz1 wird beispielsweise ohne Verkabelung installiert, vergibt die Zugangsberechtigungen über die Software zentral und vernetzt über ein Online-Gateway die ZTK mehrerer Gebäude und Standorte miteinander. Bei einer Befragung von HID Global und ASIS International im Jahr 2020 bezeichneten 57 Prozent Mobile Access als «TopTrend» in der ZTK, vor allem wegen des damit verbundenen Benutzerkomforts. Die für die ZTK erforderlichen und bei der Kontrolle anfallenden Personen-, Berechtigungs- und Protokolldaten sind in einer zentralen Datenbank zu verschlüsseln. Und auch die Datenübertragung bei der Kommunikation zwischen Datenbank und Wandlesern sowie zwischen der Kontrollhardware und den Badges ist zu verschlüsseln. Für die Kommunikation zwischen den Türkomponenten und den Badges werden RFID-Lösungen mit 13,56 MHz und einer AES-128-Bit-Verschlüsselung empfohlen, damit Daten auf dem Badge nicht von Unberechtigten ausgelesen werden können. Für die ZTK zu Hochsicherheitsbereichen wie zum Beispiel Rechenzentren, Forschungs- oder Entwicklungslaboren und Kernkraftwerken sollte eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, also neben der Berechtigungsüberprüfung durch Karte oder Smartphone die Identifizierung durch ein biometrisches Merkmal (Gesichtserkennung, Handvenen oder Fingerabdruck), erfolgen. Zum Beispiel bietet das Schweizer Unternehmen TBS Biometric Systems berührungslose Fingerabdruckleser, Gesichts- und IrisScanner an. Hochsicherheitsportale der höchsten Sicherheitsstufe arbeiten mit Stereovision, einem in die Decke eingebrachten Erkennungssystem, das dank der Kombination aus optischen Sensoren und Infrarotsensoren Formen, Grösse und Volumen in drei Dimensionen analysiert und Licht- oder Reflexionseinflüsse ausschliesst.2 Die elektromechanische Verriegelung an den Serverschränken des Rechenzentrums kann mit der ZTK verknüpft und die Verschlussüberwachung auch mit einer EMA gekoppelt werden.

Intelligente ZFK

Auch für die ZFK ist die Duplizität von Einfahrtssperren durch Schranken oder Tore und Berechtigungsüberprüfung erforderlich. Industrietore sollten eine angemessene Durchbruchhemmung nach Widerstandsklasse 4 und eine hohe Schliessgeschwindigkeit bieten. Ausfahrbare Poller verhindern das Durchbrechen von Schranken oder Toren mit einem gepanzerten Fahrzeug ausserhalb der Zufahrtskontrollzeiten. Die ZFK muss die Zufahrtsberechtigung des Fahrzeugs sowie die Identität des Fahrers und etwaiger Passagiere im Fahrzeug erfassen. UltraHigh-Frequency-(UHF-)Lesegeräte des Unternehmens Stid zum Beispiel haben eine Lesereichweite bis zu 13 Metern, sodass berechtigte Fahrzeuge und deren Besatzungen reibungslos überprüft werden können.3 Die ZFK mit RFID nutzt für die Weitbereichserkennung Transponder, die sich am Fahrzeug befinden. Weitbereichsleser sind vor allem dort sinnvoll, wo ein hoher und schneller Durchfluss von Fahrzeugen erwünscht ist. Einfacher, aber auf das Fahrzeug beschränkt ist eine ZFK mit Kennzeichenerkennung auf Basis einer Videoanalyse. Bei der Feststellung eines unbekannten Kennzeichens wird eine Alarmaufzeichnung ausgelöst. Der Fahrer kann dann über eine Gegensprechanlage kontaktiert werden.

Vernetzung

Der Sicherheitswert der ZTK und der ZFK wird durch Integration in das übergeordnete Gefahrenmanagementsystem und durch Vernetzung mit anderen Sicherheits- und Ordnungssystemen der Liegenschaft gesteigert. Im Physical Security Information Mangement System (PSIM) fliessen alle Daten solcher Systeme zusammen. Damit die Stammdaten nicht doppelt in eine Datenbank des Enterprise-Resource-Planing-(ERP-) Systems und in die ZTK-Software eingetragen werden müssen, sollten beide Systeme synchronisiert werden. Einzubinden ist das Besuchermanagementsystem, damit die Zugangsberechtigung von Lieferanten und Kunden und externen Kräften gleichermassen überprüft werden kann, einschliesslich der Vorgabe und Protokollierung der Zeitdauer und einer etwaigen spezifischen örtlichen Beschränkung der Aufenthaltsberechtigung. Mit der ZTK kann die Arbeitszeitkontrolle verbunden werden, ebenso ein Bezahlsystem für die Nutzung der Kantine. Eine Integration der ZTK in die klassische Gebäudetechnik ermöglicht die automatische An- und Abschaltung von Licht und Heizung zu Beginn und Ende der Nutzung von Räumlichkeiten. Mit der ZTK kann die Aufzugssteuerung kombiniert werden. Die freigegebenen Stockwerde werden im Zutrittsprotokoll des Kartennutzers definiert. Auch eine Vernetzung der ZTK mit dem Fluchtweg- und Evakuierungssystem ist sinnvoll, damit im Evakuierungsfall festgestellt werden kann, wie viele Personen sich in der Liegenschaft aufhalten.

Die ZFK lässt sich mit dem Parking-Management verknüpfen, sodass dem einfahrenden Fahrzeug automatisch ein Parkplatz zugewiesen werden kann. Ebenso sinnvoll ist eine Vernetzung mit dem Logistiksystem, in dem die Anlieferungsund Beladungsvorgänge dokumentiert werden. Immer öfter werden ZTK und ZFK und die damit verbundene IT-Infrastruktur in eine Public oder Hybrid Cloud ausgelagert. Der Marktanalyst Gartner prognostiziert, dass die Akzeptanz von Identitätsmanagement-Lösungen, die als IDaaS (Identitätsmanagement as a Service) in der Cloud bereitgestellt werden, rapide zunehmen wird, zunächst vor allem bei KMU. Treiber dieser Entwicklung ist die erhöhte Skalierbarkeit und Sicherheit in der Cloud. Solche Lösungen bieten die Vorteile einfacher Administration und höchstmöglicher Verfügbarkeit, ortsunabhängigen Zugriff, professionellen Datenschutz, hohe IT-Sicherheit und langfristige Wirtschaftlichkeit. Die Kosten sind klarer kalkulierbar als bei On-Premise-Lösungen.

Branchenspezifische ZTK

Die elektronische ZTK und ZFK kann den besonderen Anforderungen einzelner Branchen Rechnung tragen. So wird zum Beispiel im Hotelbetrieb die ZTK mit der Aufzugssteuerung verknüpft und damit sichergestellt, dass jedes einzelne Stockwerk mit Gästezimmern im Aufzug nur von zugangsberechtigten Gästen angesteuert werden kann. Gerade in Hotels macht es Sinn, die ZTK mit Systemen der Fluchtwegsteuerung und Sprachalarmierung zu verbinden, damit gewährleistet werden kann, dass im Brandfall alle Hotelgäste rechtzeitig gewarnt und gerettet werden. Bei der ZTK in Sportstadien können durch den Einsatz eines Gesichtserkennungssystems, das mit einer Bilddatei von Hooligans verbunden ist, die wegen agressiven Verhaltens mit einem Stadionverbot belegt worden sind, solche Personen bei dem Versuch, das Verbot zu missachten, identifiziert werden. Für sogenannte Coworking Spaces lässt sich die ZTK in das Buchungsmanagement integrieren, sodass die Nutzer Zutrittsrechte für die Meetingräume und Zugriffsrechte auf Arbeitsgeräte erhalten. Der Schweizer Coworking-Space-Anbieter Office Lab zum Beispiel verwendet ein zentrales Verwaltungstool für Stammdaten, Buchungen, Zutrittsrechte, Verträge und Payment.

Der Authentifizierungsprozess im Hochschulbereich sollte möglichst alle Anwendungen für Studenten abdecken, etwa die Buchung von Arbeitsplätzen in der Bibliothek oder die Nutzung von Sporträumen. Besonders gut vor Raubüberfällen muss der Kassenraum einer Bankfiliale geschützt werden. Eine Vereinzelungsschleuse mit integriertem biometrischen Zutrittskontrollsystem stellt sicher, dass sich die Tür der Vereinzelungsanlage zum Kassenraum erst nach erfolgreicher Personenidentifizierung öffnet. Krankenhäuser sind Liegenschaften mit einer besonders hohen Komplexität von Räumen, die nur von bestimmten Funktionsinhabern betreten werden dürfen, die ZTK zu diesen Räumen muss daher auf bestimmte Personen, Funktionsträger und Schichtzeiten ausgerichtet sein. In der ZTK ist der Zugriff auf Arzneimittel, die unter Verschluss gelagert sind, in die Prokollierung einzubeziehen. Besonders gründlich muss die ZTK zum Beispiel auch in der Lebensmittelindustrie durchgeführt werden. Auf dem jeweiligen Gelände dürfen sich nur autorisierte Personen aufhalten. Kritische Bereiche werden videoüberwacht. Der Lieferverkehr muss revisionssicher dokumentiert werden.

Fazit

Eine intelligente und zuverlässige ZTK und ZFK ist branchenübergreifend für die Unternehmenssicherheit unabdingbar

Quellen
1) Fachzeitschrift GIT Sicherheit, Ausgabe 5-2022, S. 22/23 2) Protector, Ausgabe 3-2022, S. 26/27 3) GIT Sicherheit, Ausgabe 5-2022, S. 28–30

 

Dieser Fachartikel erschien in der gedruckten Ausgabe SicherheitsForum 4-2022. Sie wollen die Artikel dieser Ausgabe lesen? Dann schliessen Sie gleich hier ein Abonnement ab.

Reduktion der Suva-Kosten dank «Machine Learning»

Viele Heilkostenrechnungen an die Suva wiesen letztes Jahr Ungenauigkeiten aus und wurden entsprechend korrigiert oder zurückgewiesen. Laut der Suva konnten dank einer schlauen Software letztes Jahr 85 Millionen Franken eingespart werden.

Machine-Learning
Bild: depositphotos

Dass die Kosten im Gesundheitswesen explodieren, ist allgemein bekannt. Jedoch betroffen davon sind auch die Heilkosten für medizinische und therapeutische Leistungen nach einem Unfall. Die Suva hat letztes Jahr laut einer Mitteilung 2,5 Millionen Rechnungen überprüft. Über 300’000 dieser Heilkostenrechnungen wiesen Fehler auf, was 13 Prozent aller Rechnungen entspreche. Bei den meisten Zurückweisungen handele es sich um doppelte Rechnungen, falsch verrechnete oder nicht versicherte Leistungen. Vereinzelt gelangten auch Rechnungen zu Leistungen an den Unfallversicherer, die gar nicht erbracht wurden, wie die Suva schreibt.

Bei der Rechnungskontrolle setzt die Suva nach eigenen Angaben auf die Möglichkeiten des Machine Learnings. So wird etwa ein Drittel aller Rechnungen, über 110’000 an der Zahl, vollautomatisch, ohne menschliche Mitwirkung, unter Umständen gleich zurückgewiesen. So beispielsweise, wenn Leistungen zu falschen Preisen abgerechnet wurden oder Leistungserbringer wie Spitäler, Ärzte oder Therapeuten für eine bestimmte Leistung nicht berechtigt seien. Eine intelligente Software kann solche Abweichungen erkennen, die sich dann manuell korrigieren lassen.

Dieser Betrag komme auch den Versicherten der Suva zugute, da sie durch die Einsparungen weniger Prämien bezahlen, heisst es bei dem Unfallversicherer.

Quelle: Suva/Redaktion 

Bund bestätigt: Das geologische Tiefenlager soll in Nördlich Lägern errichtet werden

Seit bald 14 Jahren läuft in der Schweiz die Suche nach Standorten für das Atommülllager. Die Nagra hat nun angekündigt, das geplante geologische Tiefenlager im Standortgebiet Nördlich Lägern und die Brennelementverpackungsanlage nahe der bestehenden Anlage am Standort Würenlingen zu errichten.

Nagra
Bild: depositphotos

Gemäss der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat der Opalinuston im Standortgebiet Nördlich Lägern die beste geologische Barrierewirkung. Der Opalinuston liege hier hier zudem tiefer und sei durch harte Gesteinsschichten oberhalb besser vor Erosion geschützt. Die Bekanntgabe des Standortgebiets und des Standorts der Verpackungsanlage ist laut dem Bundesamt für Energie ein «wichtiger Meilenstein» in der laufenden Standortsuche. Jedoch ist die Ankündigung des Standortgebiets noch keiner Bewilligung gleichzusetzen.

Die Rahmenbewilligungsgesuche für das Tiefenlager und für die Brennelementverpackungsanlage mit allen technischen Details werde die Nagra erst in rund zwei Jahren einreichen. Die Prüfung bis hin zum Entscheid kann noch bis Ende der 2020er Jahre dauern. Die Bekanntgabe zum jetzigen Zeitpunkt sei aber nötig, wie das Bundesamt für Energie schreibt, damit die Zusammenarbeit der Akteure mit den Betroffenen weitergehen kann.

Die Brennelementverpackungsanlage will die Nagra nicht im Standortgebiet selber, sondern auf dem Areal des bestehenden Zwischenlagers in der Gemeinde Würenlingen, angrenzend an das Paul Scherrer Institut (PSI) bauen. Dies hat gemäss Nagra den Vorteil, dass Synergien mit den dort bereits bestehenden Kernanlagen genutzt werden können und der Flächenbedarf geringer ist.

Die Pressekonferenz des Bundesamts für Energie zum Nachverfolgen: 

 

Quelle: Bundesamt für Energie/Redaktion

get_footer();