FAQ zur EKAS-Richtlinie 1871 «Richtlinie Labor» aufgeschaltet
Die «Richtlinie Labor» wurde im vergangenen Jahr überarbeitet. Seither stellten sich neue Fragen zur Umsetzung. Zur Beantwortung der häufigsten Fragen stellt die EKAS seit Mitte Februar 2023 ein FAQ zur überarbeiteten Richtlinie zur Verfügung.
Redaktion - 8. März 2023
Die neue EKAS-Richtlinie 1871 «Labor» ist seit ihrer Verabschiedung durch die EKAS am 7. Juli 2022 gültig. Die neue Richtlinie zeigt, wie Labors sicher im Umgang mit brennbaren und gesundheitsgefährdenden Chemikalien bzw. Stoffen geplant, gebaut, betrieben und instandgehalten werden können. Der Anwendungsbereich bezieht sich laut der EKAS auf analytische, anwendungstechnische, biologische, chemische, diagnostische, medizinische, messtechnische, physikalische und präparative Labors. Der Geltungsbereich umfasst dabei die Planung, Erstellung, Ausrüstung und Betrieb sowie die in Labors durchgeführten Arbeiten, den Umgang mit gesundheitsgefährdenden, brennbaren, biologischen oder radioaktiven Stoffen bzw. Proben als auch die dabei auftretenden Einwirkungen und Expositionen.
Behandelt werden unter anderem auch Aspekte wie Lüftungsleistung von Abzügen, Explosionsschutz bei brennbaren Flüssigkeiten sowie Richtlinien zu Abzügen in unmittelbarer Nähe zu Ausgängen. Doch welche Übergangsfristen gelten? Wie steht es generell um den Bestandesschutz bei Laborgeräten? Auf die wichtigsten Fragen hat die EKAS im Februar ein neues FAQ zum Download bereitgestellt.
Bernexpo wird zum Übertragungsort der Swiss Cyber Security Days 2023
Die Swiss Cyber Security Days (SCSD) wird am 20. und 21. September 2023 erstmals in Bern über die Bühne gehen. Die Schweizer Hauptstadt soll dann für zwei Tage zum nationalen und internationalen Treffpunkt für Cyber werden. Gastgeberin der zweitägigen Veranstaltung ist diesmal die Bernexpo.
Redaktion - 8. März 2023
Bild: Bernexpo
Die Swiss Cyber Security Days wird am 20. und 21. September 2023 erstmals auf dem Bernexpo-Gelände abgehalten. Damit wird die schweizerische Hauptstadt für zwei Tage zum nationalen und internationalen Begegnungsort in Belangen Cyber und Wissenstransfer. Im Fokus stehen Vorträge von internationalen Rednerinnen und Rednern, welche verschiedene geopolitische und gesellschaftsrelevante Tendenzen thematisieren. Die Präsentation der aktuellen Erkenntnisse aus der Forschung an einer Fachmesse sei ideal, um Wissenslücken zwischen Menschen, Gesellschaft und Technologie zu überbrücken, wie es in einer Mitteilung der Organisatoren heisst.
Bern sei dank seiner Nähe zu Politik und Verwaltung der perfekte Standort, lässt sich Programmdirektor Nicolas Mayencourt zitieren. Das Thema Cyber sei für die Schweiz von zentraler Bedeutung. «Als gebürtiger Berner macht es mich stolz, die Bundeshauptstadt zur Cyber-Hauptstadt der Schweiz zu machen.» sagt Mayencourt.
Rund um das Thema Smart City dreht sich vom 6. bis 9. Juni 2023 die Suisse Public Smart: Als Teilbereich der etablierten Suisse Public, der Leitmesse für den Öffentlichen Sektor, sei es Ziel, Gemeinden und Städte bei der Weiterentwicklung und Sicherstellung kommunaler Infrastrukturen und mit Hilfe der Digitalisierung zu unterstützen.
Die zweitägige Veranstaltung findet am 20. und 21. September während der Herbstsession auf dem Bernexpo-Areal statt.
www.swisscybersecuritydays.ch
Linksabbiegen mit dem Velo: ein heikles Manöver
Rund ein Sechstel der jährlichen 24'000 Velounfälle im Strassenverkehr sind Kollisionsunfälle. Missachten des Vortritts sowie Linksabbiegen sind dabei besonders unfallgefährlich. Mit Training, vorausschauendem Fahren und gegenseitiger Rücksichtnahme kann die Verletzungswahrscheinlichkeit reduziert werden.
Redaktion - 7. März 2023
Bild: Pixabay
Von jährlich rund 24’000 Velounfällen im Strassenverkehr ereignen sich der Suva zufolge rund 4000 Kollisionsunfälle. Bei schweren Kollisionen von Velofahrenden ist die zentrale Hauptursache in über der Hälfte der Fälle auf die Vortrittsmissachtung zurückzuführen. Bei den Kollisionsgegnern handelt es sich zum grössten Teil um Personenwagen. Solche Unfälle können für Velofahrerinnen und Velofahrer mit schweren Verletzungen enden. Diese haben oft 90 oder mehr Tage Arbeitsausfall zur Folge. Die häufigsten Verletzungen bei schweren Kollisionsunfällen mit dem Velo sind Frakturen an den oberen Extremitäten und der Wirbelsäule (39 %) sowie Schädel- / Hirnverletzungen (10 %). Im März und im September kommt es laut der Suva bei den Velounfällen anteilmässig zu den meisten Kollisionen.
Durch korrektes Abbiegen und Einspuren Unfälle vermeiden
Kollisionen lassen sich durch korrektes Abbiegen und/oder Durchfahren eines Kreisels vermeiden. Dabei ist Linksabbiegen mit dem Velo im Strassenverkehr ein herausforderndes Manöver. «Zuerst ein Kontrollblick zurück, frühzeitig Handzeichen setzen, dann konsequent zum Mittelstreifen hin einspuren und erst bei genügend Abstand zu herannahenden Fahrzeugen abbiegen, dabei parallel den Gegenverkehr im Auge behalten – so läuft ein korrektes Manöver beim Abbiegen mit dem Velo ab», erklärt Sandra Kammermann von der Suva. Dies erfordert Multitasking und volle Aufmerksamkeit. Beim Durchfahren eines Kreisels ist es zudem wichtig, dass das Velo den Platz in der Mitte der Fahrspur einnimmt und den Kreisel so durchquert. «Ein klares Signalisieren, wo man hinwill, ist hier noch wichtiger, damit der Velofahrende nicht an den Rand des Kreisels gedrängt wird», bestätigt Sandra Kammermann. Zudem tragen das Einhalten der Verkehrsregeln und ein respektvoller Umgang zwischen allen Verkehrsteilnehmenden dazu bei, Unfälle zu vermeiden – unabhängig von der Kraft und Grösse des Fahrzeugs.
Fahrkompetenz kann trainiert werden
Die meisten Kollisionsunfälle ereignen sich der Suva zufolge von Montag bis Freitag zwischen 07:00 Uhr und 09:00 Uhr und zwischen 17:00 Uhr und 19:00 Uhr. Bei starkem Verkehrsaufkommen sind die Velofahrenden noch mehr gefordert. Die Dynamik bei Fehlverhalten eines Verkehrsteilnehmenden fällt meistens zu Ungunsten der Velos aus. Dafür lohnt es sich, das Linksabbiegen im Vorfeld auf weniger dicht befahrenen Strassen zu trainieren. «Das heikle und anspruchsvolle Linksabbiegen fordert neben einem guten Gleichgewicht auch die Präsenz der anderen Sinne. Insbesondere das Gehör hilft mir ein herannahendes Fahrzeug frühzeitig zu hören. Damit kann ich früher und besser reagieren. Bevor es zu einer Überforderung kommt, empfehle ich das Linksabbiegen auf einer wenig befahrenen Nebenstrasse zu üben», weiss Sandra Kammermann.
Quelle: Suva
Lücken in Intel-CPUs: Microsoft veröffentlicht ausserplanmässiges Sicherheitsupdate
Microsoft hat ein ausserplanmässiges Sicherheitsupdate für Intel-CPUs veröffentlicht. Es soll unter Windows 10/11 und Server vier Schwachstellen in Intel-Prozessoren beseitigen, welche zur Kompromittierung vertraulicher Informationen führen könnten.
Redaktion - 7. März 2023
Bild: Pixabay
Laut BleepingComputer wurden im Juni 2022 bereits Schwachstellen in Intel-Prozessoren entdeckt. Demnach war es beispielsweise möglich, dass Prozesse, welche in einer virtuellen Maschine ausgeführt werden, auf Daten einer anderen virtuellen Maschine zugreifen können. Im Juni 2022 informierte auch Microsoft über die Schwachstellen in einigen Intel-Prozessoren.
Die nun veröffentlichten Aktualisierungen lassen sich ZDNet zufolge nur manuell, über den Microsoft Update Catalog, einspielen. Unbekannt ist jedoch, ob mit den Sicherheitsupdates auch Intel-Microcode initiiert wird, um die Auswirkungen von Angriffen auf die vier Schwachstellen zu minimieren. Man spekuliert, dass Microsoft die Updates nicht automatisch verteilt, weil sie zu Leistungseinbussen führen könnten.
Die inzwischen veröffentlichten Updates für Windows 10 (Version 20H2, 21H2 und 22H2), Windows 11 (Version 21H2 und 22H2) sowie Windows Server 2016, 2019 und 2022 stehen zur Aktualisierung bereit.
Quelle: ZDNet
Bluthochdruck vermeiden
Bluthochdruck zählt zu den Volks-krankheiten. Arbeitsbedingter Stress begünstigt ihn. Sicherheitsbeauftragte können dabei helfen, Stressfaktoren bei der Arbeit entgegenzuwirken.
Florian Jung - 6. März 2023
Bluthochdruck äussert sich zuweilen durch Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Schwindel. Nicht selten sind Betroffene aber gänzlich beschwerdefrei. Das ist bei dauerhaftem Bluthochdruck fatal. Schliesslich gilt die Krankheit als Wegbereiter für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Leider wird die Diagnose Bluthochdruck immer häufiger gestellt, wie die 2020 veröffentlichte Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung belegt. So ist zwischen 2009 und 2018 bei unveränderten Grenzwerten in Deutschland die Zahl der gesetzlich Versicherten mit diagnostizierter Hypertonie – wie Bluthochdruck in der Medizin bezeichnet wird – von knapp 17 Millionen auf gut 19 Millionen gestiegen. Ursachen dafür finden sich auch in der Arbeitswelt.
«Ob Schichtarbeit, Zeitdruck, Lärm, Konflikte im Team, lange Arbeitszeiten oder aber Unterforderung und Monotonie: Stressbedingter Bluthochdruck hat individuelle sowie je nach Persönlichkeit und Veranlagung unterschiedliche Auslöser», erklärt Dr. Ingolf Hosbach vom Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IPA). Ebenso beschränke sich das Risiko, an hohem Blutdruck zu erkranken, nicht auf bestimmte Branchen. «Es gibt zwar Tätigkeiten, die risikobehafteter sind, denken wir an Führungspositionen oder Beschäftigte im Gesundheitswesen. Jedoch spielt auch die familiäre Situation eine grosse Rolle», so der Mediziner. Gerade Mütter in Partnerschaften mit traditioneller Rollenverteilung seien oft einer Doppelbelastung ausgesetzt, die zu Stress führt und so Bluthochdruck fördert.
Stressfaktoren bei der Arbeit aufspüren und beseitigen
Vorbeugend kann es notwendig sein, Arbeitsbedingungen anzupassen. Sicherheitsbeauftragte nehmen bei diesem Prozess an der Schnittstelle zwischen Beschäftigten und Vorgesetzten eine entscheidende Rolle ein. «Dabei ist es wichtig, dass sie nicht kontrollierend auftreten, sondern bei Sorgen und Missständen zuhören und vermitteln», erklärt Hosbach.
So können Sicherheitsbeauftragte beispielsweise dazu beitragen, stressauslösende Faktoren am Arbeitsplatz zu erkennen und bei Vorgesetzten anzuregen, diese zu beseitigen. Ebenso können sie Kolleginnen und Kollegen zu mehr Bewegung ermuntern. Denn Bewegung tut gut: «Studien haben gezeigt, dass tägliche Bewegung erhöhten Blutdruck erheblich senken kann. Schon zehn Minuten moderate körperliche Aktivität am Tag reichen aus, um das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung als Folge der Hypertonie zu sterben, um nahezu zwei Drittel zu senken», so Hosbach.
Arbeitgebende sind verpflichtet, die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. Dazu gehört auch die arbeitsmedizinische Vorsorge. Krankheiten können so frühzeitig erkannt und dadurch in der Regel besser behandelt werden. In Zusammenarbeit mit Betriebsärztinnen und Betriebsärzten kann ein Unternehmen zudem herausfinden, wie sie Arbeitsplätze, Arbeitszeit und Pausenregelung gesünder gestalten.
Ein erfolgreicher Gesundheitsschutz setzt nicht zuletzt die Selbsterkenntnis der Betriebe voraus, dass ihr höchstes Gut die Mitarbeitenden sind. «Durch gesundes Essen in der Kantine, erholsame Pausen, sinnvolle Digitalisierung von Arbeitsschritten oder Anregungen zur sportlichen Betätigung können Unternehmen viel tun», sagt Hosbach. Klar ist aber, dass auch Betroffene selbst etwas beitragen müssen. Denn eine gesunde Lebensweise, etwa ohne Alkohol und Zigaretten, kann ein Unternehmen Mitarbeitenden nicht vorschreiben – sondern nur dazu motivieren.
So lässt sich Stress am Arbeitsplatz verringern
Lärm reduzieren
Beleuchtung verbessern
Gefahrenquellen beseitigen, die Beschäftigte stark belasten, z. B. an Arbeitsplätzen mit hohem Überfallrisiko
Arbeits- und Pausenzeiten einhalten
Bei zu hoher Arbeitsbelastung das Gespräch mit Vorgesetzten suchen
(Quelle: Dieser Artikel erschien ursprünglich in der Ausgabe 1/2022 in «Das Magazin für Sicherheitsbeauftragte» der Raufeld Medien AG)
Energie: Bundesrat passt «Blackout»-Massnahmen an
Der Bundesrat hat inzwischen verschiedene Vorschläge aus einem Vernehmlassungsverfahren im Fall einer schweren Strommangellage aufgenommen. Bei der Nutzung der Elektromobilität verordnet der Bundesrat noch kein Einsparpotenzial.
Redaktion - 6. März 2023
Bild: Pixabay
Der Inhalt der Verordnungsentwürfe des Bundes zu Kontigentierungen sowie Netzabschaltungen hat in einer knapp dreiwöchigen Vernehmlassung viele Rückmeldungen ausgelöst. Über 250 Stellungnahmen aus Kantonen und Gemeinden und politischen Parteien und zahlreiche Unternehmen aus dem Elektrizitätssektor haben an einem Vernehmlassungsverfahren teilgenommen. Einige Kritikpunkte und Anpassungsvorschläge wurden nun in den Vorordnungsentwürfen vom Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) und der Wirtschaftlichen Landesversorgung (WL) aufgenommen.
Alle Branchen müssen einen Sparbeitrag leisten
Beim Strassenverkehr soll auf eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h verzichtet werden. Der direkte Einfluss auf den Stromverbrauch wäre nur minimal gewesen, da noch wenig Elektromobilität genutzt werde. Auch das Sparpotenzial bei einer gänzlichen Verzichtung auf die Elektromobilität wäre zu gering gewesen. Ein grösseres Einsparpotenzial sieht der Bundesrat demnach nur bei einer weiteren Zunahme der E-Fahrzeugnutzung. Jedoch sollen weiterhin alle Branchen einen Sparbeitrag leisten. Bei einer Strommangellage gelte es, Netzabschaltungen oder sogar einen flächendeckenden Netzzusammenbruch zu verhindern. Erforderlich dazu der Beitrag aller Grossverbraucher (ab 100 MWh Jahresverbrauch). Im Winter 2023/24 soll beispielsweise auch eine Lösung für verteilnetzübergeifende Multi-Site-Verbraucher eingeführt werden. Zudem liessen sich dem Bund zufolge auch stationäre Notstromgruppen während der Kontigentierung und Netzabschaltungen ohne zeitliche Beschränkung von den Endverbrauchern nutzen. Weiter wurden beispielsweise Temperaturvorschriften vereinfacht und jenen aus dem Gasbereich angeglichen.
Die nun veröffentlichten Massnahmen sollen weiterentwickelt werden und vom Bundesrat in Form von Verordnungen in Kraft gesetzt, wie es in einer Mitteilung heisst.
Quelle: Bundesrat
Worauf es beim Arbeitsplatz im Homeoffice ankommt
Das Informationsmaterial zum Thema Gesundheitsschutz im Homeoffice ist zwar bereits seit mehreren Jahren verfügbar, doch mit der Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der Zunahme des Homeoffice in den Unternehmen drängte sich eine Aktualisierung auf. Ein Überblick.
Dr. Nicola Cianferoni, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Leistungsbereich «Arbeitsbedingungen, Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz» beim Seco - 2. März 2023
Der Begriff Telearbeit deckt jede Form von Arbeit ab, bei der Arbeitnehmende ausserhalb der Betriebsräumlichkeiten arbeiten und dabei elektronische Kommunikationsmittel verwenden. Unter Homeoffice versteht man jede berufliche Tätigkeit, die Arbeitnehmende ganz oder teilweise, regelmässig oder unregelmässig von zu Hause aus ausführen. Homeoffice ist eine der neuen Arbeitsformen, die insbesondere seit der Pandemie stark zugenommen hat. Gewisse Berufskategorien haben das Arbeiten im Homeoffice während der Pandemie erstmals ausprobiert. Dadurch haben sich die Gewohnheiten sowie die Wahrnehmung des Homeoffice in der Gesellschaft verändert. Davon zeugt auch, dass zahlreiche Unternehmen und öffentliche Verwaltungen das Arbeiten im Homeoffice fördern und diese Arbeitsform dauerhaft beibehalten wollen.
Arbeitsgesetz ist unabhängig vom Arbeitsort
Das Arbeitsgesetz (ArG) hat zum Ziel, die Arbeitnehmenden vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen aufgrund der Arbeitsumgebung zu schützen. Die entsprechenden Vorschriften umfassen zwei Säulen: einerseits den Gesundheitsschutz ganz allgemein, andererseits die Arbeits- und Ruhezeiten, die ebenfalls einen Einfluss auf die Gesundheit haben. Das ArG gilt grundsätzlich für alle privaten und öffentlichen Unternehmen sowie die von ihnen beschäftigten Arbeitskräfte. Die Bestimmungen des ArG sind unabhängig vom Arbeitsort anwendbar, weshalb die Telearbeit bzw. das Homeoffice im Gesetz nicht erwähnt ist. Arbeitgebende sind verpflichtet, für den Gesundheitsschutz ihrer Angestellten zu sorgen und die erforderlichen Massnahmen umzusetzen, auch wenn die Arbeitnehmenden im Homeoffice arbeiten. Das bedeutet konkret, dass sie präventive Massnahmen ergreifen und geeignete Anweisungen erteilen sowie in verständlicher Weise über die aktuell bekannten Risikofaktoren informieren müssen. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass Mitarbeitende kein Recht auf Homeoffice geltend machen können. Die Bestimmungen zum Gesundheitsschutz gelten in jedem Fall unverändert. Sämtliche Bestimmungen des ArG sind anwendbar, wie etwa diejenigen zur Höchstarbeitszeit, zur Arbeitszeiterfassung, zu den Ruhezeiten sowie das Verbot der Arbeit an Sonn- und Feiertagen und in der Nacht.
Worauf es beim Arbeitsplatz im Homeoffice ankommt
Die Arbeit im Homeoffice zeichnet sich dadurch aus, dass die Arbeits- sowie die soziale Umgebung zu Hause anders ist als in den Räumlichkeiten des Betriebs. Im Homeoffice wird der Rhythmus weniger durch andere Teammitglieder vorgegeben und es kann zu Störungen durch Familienmitglieder kommen. Auch der Raum und das Mobiliar sind nicht immer geeignet. Gemäss der wissenschaftlichen Literatur können die spezifischen Arbeitsbedingungen in der Homeoffice-Umgebung ohne entsprechende vorbeugende Massnahmen zu gesundheitlichen Schäden führen. Der Wunsch, von den Vorteilen des Homeoffice zu profitieren, rechtfertigt nicht, dass man sich mittel- und langfristig den damit verbundenen Gesundheitsrisiken aussetzt. In der Seco-Broschüre sind drei Bereiche erwähnt, in denen solche Risiken bestehen. Erstens die Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der Arbeitsplatzgestaltung: Die Arbeit im Homeoffice ist meist Bildschirmarbeit in der immer gleichen Sitzposition. Ein nicht ideal eingerichteter Arbeitsplatz kann zu unbequemen Positionen und einer schlechten Haltung führen. Zusammen mit der oftmals fehlenden Bewegung kann dies mittel- bis langfristig gesundheitliche Beschwerden verursachen. Deshalb ist es wichtig, dass die Büromöblierung gewisse ergonomische Kriterien erfüllt.
Gesundheitsrisiken sind auch beim Arbeiten zu Hause zu berücksichtigen
Zweitens die Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der zeitlichen Arbeitsorganisation: Beim Homeoffice finden sowohl das Berufs- als auch das Familien- und das soziale Leben am gleichen Ort statt. Das kann dazu führen, dass die Grenze zwischen Freizeit und Arbeitszeit verschwimmt, wodurch unter Umständen Spannungen entstehen (z.B. in der Familie). Durch die Autonomie der Arbeitnehmenden im Homeoffice bei ihrer Zeit- und Arbeitsorganisation kann es zu atypischen Arbeitszeiten oder Tagesstrukturen kommen. So wird womöglich auf Pausen verzichtet und/oder insgesamt zu lange gearbeitet. Zudem kann durch die Arbeit im Homeoffice die Erwartung entstehen, dass die betreffende Person zu Hause (per E-Mail, Telefon etc.) ständig erreichbar sein muss, auch ausserhalb der vereinbarten Arbeitstage und ‑zeiten. Fühlen sich Mitarbeitende im Homeoffice zu permanenter Erreichbarkeit verpflichtet, kann das zu einer Belastung mit gesundheitlichen Folgen führen. Drittens die sogenannten psychosozialen Risiken: Bei der Arbeit zu Hause gibt es keine klare Trennung zwischen Berufs- und Privatleben. Das Fehlen gewohnter Fixpunkte erfordert Anpassungen bei der Arbeitsorganisation, den zwischenmenschlichen Beziehungen sowie der Kommunikation. Ausserdem ist gerade in diesem Zusammenhang auf eine angemessene Arbeitsbelastung zu achten. Unter mangelhaften Rahmenbedingungen kann das Arbeiten im Homeoffice negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben.
Eine individuelle Vereinbarung festlegen
Die neuen Arbeitsformen stellen das Prinzip des Gesundheitsschutzes nicht infrage, denn dieses bildet die Grundlage des ArG. Der rechtliche Rahmen in der Schweiz lässt Arbeitgebenden einen grossen Spielraum bei der Organisation der Arbeit im Homeoffice. Die Sozialpartner wie auch die Arbeitnehmervertretungen können ebenfalls miteinbezogen werden. Bewährt haben sich beispielsweise eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben, eine Tagesplanung mit festen Arbeitszeiten, regelmässiges Ändern der Arbeitsposition, die Kontaktpflege mit den Arbeitskolleginnen und ‑kollegen sowie das Ausloggen ausserhalb der Arbeitszeiten. Das Seco empfiehlt, diese verschiedenen Punkte in einer vom Arbeitgeber mit der Arbeitnehmerin bzw. dem Arbeitnehmer unterzeichneten individuellen Vereinbarung festzuhalten. Diese unterschiedlichen Massnahmen können zu günstigen Gesundheitsbedingungen beitragen. Sowohl Arbeitgebende als auch Arbeitnehmende profitieren davon, wenn Homeoffice unter guten Bedingungen möglich ist.
Genf will humanitäre Organisationen besser vor Hackern schützen
Ein gross angelegter Cyberangriff auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) im vergangenen Jahr führte zu einer Daten-Entwendung von über 500'000 Personen. Nun will das 2019 gegründete Cyber Peace Institute in Genf eine Plattform für humanitäre Cybersicherheit eröffnen.
Redaktion - 2. März 2023
Bild: Pixabay
Laut Stéphane Deguin, Chef des 2019 gegründeten Cyber Peace Institute, bestünden bei vielen Nichtregierungsorganisationen und weiteren Firmen eklatante Schwachstellen hinsichtlich einer strategischen Bedrohungserkennung, wenn es um IT-Bedrohungsszenarien geht. In einem Interview gegenüber der Nachrichtenagentur SDA nennt er insbesondere die Evaluation von Schutzmassnahmen, die Schulung von Mitarbeitenden, aber auch die Unterstützung nach einer Cyberattacke. Mit der Gründung seines Cyber-Präventions-Instituts vor drei Jahren hat er schon einige NGO und Firmen begleitet. Angesichts der steigenden Gefahr solcher Attacken wurde am Montag in Genf eine neue Plattform für «humanitäre Cybersicherheit» lanciert.
NGO im Visier von Kriminellen und Staaten
Wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt, war der Angriff auf das IKRK dem CEO der Cyber-Organisation zufolge «ein gewaltiger Weckruf» für diejenigen, die nicht davon überzeugt waren, wie wichtig es ist, humanitäre Organisationen zu schützen. Das IKRK war letztes Jahr Opfer einer Cyberattacke geworden. Dabei wurden Daten von über 500’000 Personen entwendet. Brisant: Diese Daten enthielten personenbezogene Informationen. Es handelte sich um Personen, denen das IKRK bei bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen oder bei der Migration geholfen hatte. Daher gelte es laut Deguin umso mehr, humanitäre Organisationen zu schützen, die sowohl von kriminellen Gruppen als auch von Staaten ins Visier genommen werden könnten.
Quelle: SDA
Schützt, was darin steckt
Die ergonomischen DuPont Tyvek®️ Schutzausrüstungen bieten vollumfänglichen Schutz und sind nachhaltig produziert.
Redaktion - 2. März 2023
Die ergonomischen DuPont Tyvek®️ Schutzausrüstungen bieten vollumfänglichen Schutz und sind nachhaltig produziert.
DuPont ist nicht nur zuverlässiger Partner von uns, wenn es um komfortable Schutzausrüstungen geht, sondern ist bestrebt seine Materialien umweltgerecht weiterzuentwickeln. Sei es in Bezug auf Herstellung, Verpackung, Vertrieb und Marketing, alle diese Aspekte werden nachhaltig geprüft und umgesetzt. Die Tyvek®️ Schutzausrüstungen sind aus hochfesten Endlosfasern aus Polythylen, ist fusselarm und frei von Schadstoffen, die in kritischen Umgebungen ein Risiko darstellen könnten. Das nachhaltige Material bietet einen hohen Barriereschutz, verbessert die Atmungsaktivität und verlängert die Haltbarkeit.
DuPont hat sich somit einen vertrauenswürdigen Namen unter den Herstellern von Schutzkleidung und Zubehör gemacht und das vielseitige Sortiment der Schutzausrüstungen reicht von Tätigkeiten im industriellen bis zu pharmazeutischen und gefährlichen Umgebungen.
Zudem wurden die Ausführungen mit einer besseren Passform optimiert und sind in den Grössen S bis 5XL erhältlich.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Entdecken Sie mehr über die Tyvek®️-Produkte auf unserem Weita-Olineshop.
Fünf aktuelle Trends bei der Datenspeicherung
Das Zettabyte-Zeitalter ist angebrochen. Laut aktuellen Prognosen werden 2025 jährlich 170 Zettabyte-Daten erzeugt, unter anderem durch das IoT.
Manfred Berger, Western Digital Corporation - 1. März 2023
Bild: depositphotos
Milliarden von IoT-Geräten erzeugen immer grössere Datenmengen. Diese Daten bergen enormes Potenzial, unter anderem können daraus neue Geschäftsmodelle entwickelt oder Fertigungsprozesse effizienter gestaltet werden. Aber die neue Lust an Informationen bringt auch Herausforderungen mit sich: Wie lassen sich die Datenfluten effizient speichern? Wo liegen die Zukunftstrends beim Thema Storage? Diese und weitere Fragen versucht die Industrie stetig zu beantworten. Welche fünf Trends im Bereich der Datenspeicherung aktuell wichtig sind:
Verschiebung von der Cloud zu Edge Computing
In der Frühphase des IoT wurden Anwendungen in erster Linie von Clocud-Plattformen unterstützt. Rechenleistung und Intelligenz verschieben sich jedoch zunehmend von der Cloud an den Netzwerkrand. Das Zusammenspiel von 5G, KI und IoT macht es möglich, dort deutlich mehr Daten direkt zu verarbeiten. Für viele IoT-Anwendungen ist es inzwischen essenziell, dass die Daten schon am Ort ihrer Erfassung überprüft, analysiert und umgewandelt werden, beispielsweise bei Fahrzeugsensoren, Robotern oder Drohnen. Dadurch entsteht mehr Bedarf für Speicher in Edge-Geräten, was wiederum neue Herausforderungen mit sich bringt. So ist am Netzwerkrand eine möglichst hohe, aber vor allem skalierbare Speicherkapazität nötig. Insbesondere dann, wenn sehr viele Endpunkte miteinander verbunden sind. Wie die Storage-Lösung beschaffen sein muss, hängt beispielsweise auch von der Umgebung ab. Je exponierter oder gar unwirtlicher der Ort, an dem die Datengewinnung und -verarbeitung erfolgt, desto spezieller sind die Anforderungen an Langlebigkeit und Zuverlässigkeit des Speichers.
Eine Schlüsselrolle bei IoT-Anwendungen kommt der Netzwerklatenz zu. Bei einer zu langsamen Weiterverarbeitung können die erfassten Daten verfälscht werden oder gar verlorengehen. Edge-Speicher sind in der Lage, die Datenerfassung zu verwalten und stellen ausreichend Rechenressourcen bereit, um diese Daten in Echtzeit zu aggregieren und zu analysieren – etwa durch den Einsatz von KI oder maschinellem Lernen (ML). So entstehen sofort nutzbare Erkenntnisse auf Geräteebene.
Neuer bevorzugter Speichertyp bei IoT-Anwendungen
Zuverlässige und schnelle Speicherlösungen sind entscheidend für eine optimale Leistung der Edge-Geräte. In IoT-Anwendungen werden normalerweise NOR- und NAND-Flash-Speicher verwendet. NOR ist stabil sowie zuverlässig und zeichnet sich unter anderem durch eine hohe Lebensdauer, einen geringen Stromverbrauch sowie die Execute-in-place-Fähigkeit (XIP) für schnelleres Hochfahren aus. NAND wiederum ist in jeder anderen Hinsicht schneller, benötigt weniger Platz, ist kostengünstiger und erreicht eine höhere Dichte.
Traditionell wurde NOR als Codespeicher mit hoher Zuverlässigkeit verwendet, NAND hingegen für grössere Kapazität und höhere Leistung. In den vergangenen Jahren hat sich dies gewandelt. NAND wird auch bei der Codespeicherung immer beliebter. Dieser Paradigmenwechsel wird sich weiter verstärken, da IoT-Anwendungen immer anspruchsvoller werden und moderne Edge-Geräte Codes speichern können. NAND-basierte Speicherlösungen wie eMMC (Embedded Multimedia Card), UFS (Universal Flash Storage) oder SSD (Solid State Drive) rücken in nahezu allen Bereichen – von der fertigenden Industrie bis hin zur Medizintechnik – in den Vordergrund.
Cold Storage nimmt an Bedeutung zu
In einer sich wandelnden – zunehmend hybriden – Arbeitswelt ändern sich auch die Anforderungen an Storage-Lösungen. Wenn Kolleginnen und Kollegen von mehreren Standorten aus zusammenarbeiten, können kritische Daten nicht mehr nur an einem zentralen Ort gespeichert werden. Um dennoch auf die Daten zugreifen und sie schützen zu können, müssen Unternehmen lokale, externe und Cloud-Back-ups sowie Archivierungslösungen einsetzen.
Mehrfache Sicherungskopien an verschiedenen Orten steigern allerdings die Speichermenge in Rechenzentren signifikant. Daher gilt es zu prüfen, wie Daten am effizientesten archiviert werden können. Langzeitarchive, auch Cold Storage genannt, bieten eine passende Lösung. Daten, auf die nicht sofort zurückgegriffen werden muss, werden dabei kostengünstig gespeichert und archiviert, bis sie benötigt werden. Die zunehmende Bedeutung von Cold Storage ist auch eine Antwort auf Cyber-Attacken wie Ransomware-Angriffe. Diese sind wesentlich weniger gefährlich, wenn externe Sicherungskopien bestehen.
Die meisten Cold-Storage-Archive sind entweder auf Bändern oder auf Festplattenlaufwerken (HDDs) untergebracht. Bandspeicher sind zwar preiswerter als HDDs, haben aber auch eine höhere Latenzzeit beim Datenzugriff. HDDs und Plattformen der nächsten Generation haben entscheidenden Anteil daran, die Effizienz von Archivlösungen weiter zu steigern.
Eine (energie-)effiziente Datenspeicherung ist essenziell
Um der immer grösseren Datenflut Herr zu werden, nutzen viele Firmen Rechenzentren. Diese verbrauchen jedoch riesige Mengen an Strom und haben damit nicht unerheblichen Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen. Auf energiesparende Rechenzentren zu setzen, lohnt sich nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell und senkt die Gesamtbetriebskosten. Um die Energieeffizienz bei der Datenspeicherung zu steigern, gibt es verschiedene Ansatzpunkte.
So ist es sinnvoll, auf hochkapazitive Laufwerke umzusteigen. Wenige Laufwerke mit hoher Kapazität sind energieeffizienter als mehrere Laufwerke mit niedriger Kapazität. Gleichzeitig wird somit die Speicherdichte pro Rack erhöht, was wiederum deren benötigte Anzahl verringert. Auch mit JBoD (Just a Bunch of Disks)-Lösungen kann der Stromverbrauch reduziert werden. Die Laufwerke werden dabei mittels moderner Technologien, wie wir sie exklusiv bieten, vor Vibrationen geschützt und der Luftstrom wird so kanalisiert, dass optimale Betriebstemperaturen aufrechterhalten werden können. Eine zusätzliche teure Kühlung ist nicht mehr erforderlich. Lohnend ist in diesem Zusammenhang auch die Verwendung von helium- statt luftgefüllten Festplatten. Da Helium nur ein Siebtel der Dichte von Luft hat, gibt es weniger Turbulenzen im Inneren des Laufwerks.
Das Erfolgsrezept besteht letztlich darin, die bestehende Infrastruktur zu modernisieren und effizienter zu gestalten. Es gibt mehrere neue Ansätze, die dabei helfen. So ist beispielsweise Zoned Storage ein gutes Werkzeug, um Daten intelligent zu speichern und damit Leistung sowie Speicherdichte zu erhöhen, Latenzzeiten zu verkürzen und Betriebskosten zu senken.
Mit einer intelligenten Storage-Strategie zum Erfolg
Die Beispiele verdeutlichen: Speicherlösungen sind auf vielen Ebenen ein kritischer Faktor beim Einsatz von IoT, aber auch für die grundsätzliche Leistungsfähigkeit von Unternehmen. Eine intelligente Storage-Strategie ist daher unverzichtbar und sollte bei allen Investitionen frühzeitig mitgedacht werden.
Durch das stetig wachsende Volumen an Datenströmen entstehen bei der Speicherung neue Herausforderungen. Mit den passenden Lösungen lassen sich diese jedoch meistern.
NOR- vs. NAND Flash
NOR-Flash wird in der Regel für den Programmspeicher von Microcontrollern verwendet und kommt beispielsweise auch als nicht-flüchtiger Speicher für das BIOS bzw. UEFI eines PCs zum Einsatz. Aufgrund der internen seriellen Schaltung bei NAND-Flash ist das Lesen und Schreiben nur in Blöcken möglich.
Das dritte Ersthelfer Symposium widmet sich der Wundbeurteilung und -behandlung
Manch ein Ersthelfer und Betriebssanitäter kann ein Polytrauma gekonnt beurteilen und passende Erste Hilfe leisten. Rund um die Beurteilung und Behandlung von kleineren und grösseren Wunden sieht das aber häufig anders aus. Deshalb widmet sich das dritte Ersthelfer Symposium vom 4. November 2023 im KKL Luzern diesem Thema.
Redaktion - 1. März 2023
Eine Wunde begleitet die Betroffenen Tage oder gar Wochen lang. Und doch sind schon die ersten Minuten nach einer Verletzung wichtig. Minuten, in denen Ersthelfer am Werk sind. (Bild: SVBS)
Sie müssen in einem ersten Schritt fähig sein, eine Wunde richtig zu beurteilen. Die Einschätzung und der Triage verschiedener Wundtypen kann für Ersthelfer jedoch bereits herausfordernd sein: was können und dürfen sie selbst behandeln, was gehört zum Arzt und was sogar direkt ins Spital?
Wenn sich Ersthelfer entscheiden, eine Wunde selber behandeln zu können, stellt sich die Frage nach der richtigen Methode. Die Behandlung einer Wunde soll die Wundheilung unterstützen, Wundinfektionen vorbeugen, die Schmerzen der Patienten lindern und die Bildung von Narben möglichst gering halten.
Faktoren, die es dabei zu beachten gilt, sind beispielsweise die Art der Verletzung, das Alter der Wunde, der Grad der Verunreinigung und ob eine Infektion besteht. Jenachdem ist eine Röntgenuntersuchung nötig, um Fremdkörper in der Wunde zu erkennen. Auch die Frage nach einem Tetanus-Impfschutz ist wichtig. Und das sind nur einige von vielen Aspekten.
Selbst wenn es sich um grosse Wunden handelt und die Ersthelfer die Patienten zum Arzt oder ins Spital schicken, muss eine Erstversorgung durch Laienhelfer sichergestellt werden. Wie also ist mit grossen Wunden umzugehen und was wird auf Level Ersthelfer benötigt?
Wundbeurteilung und -behandlung: am Ersthelfer Symposium 2023 und an folgenden Workshops
Solche Fragen sind für Ersthelfer häufig herausfordernd. Sie werden in den klassischen Kursen nämlich viel zu selten gelehrt. Heute können Ersthelfer zwar oft sehr kompetent Polytraumata beurteilen und erstversorgen, aber bei der Wundbeurteilung und -behandlung kann es hapern. Aus genau diesem Grund widmet sich das 3. Ersthelfer Symposium am 4. November 2023 diesem Thema vertieft und umfassend.
Das Ersthelfer Symposium spricht alle Ersthelfer an, ob Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis, ob Samariter, Betriebssanitäter, Private oder Blaulichtorganisationen. Hochkarätige Referenten und Referentinnen stellen während jeweils rund einer Stunde ihre Sicht auf die verschiedenen Schritte der Wundbeurteilung und -behandlung dar und beantworten die Fragen der Teilnehmenden. Die Referate:
Beurteilen verschiedener Wundtypen: Einschätzen und Triagieren
Behandlung verschiedener Wundtypen: Neuste Erkenntnisse aus der Wundbehandlung für den Sanitätsdienst
Grosse Wunden: Wie ist damit umzugehen und was müssen Ersthelfer wissen?
Blick über den Tellerrand: Wundbehandlung bei den Profis
Das Thema Wundbeurteilung und -behandlung wird am Abend des 4. November 2023 aber noch nicht abgeschlossen sein. In den Wochen nach dem Ersthelfer Symposium werden die Veranstalter Workshops organisieren, während denen die Teilnehmenden in kleineren Gruppen einen halben Tag lang die Wundbehandlung sehr konkret und praktisch üben können.
Rahmenprogramm und Mehrwerte
Am Ersthelfer Symposium 2023 sind wie gewohnt auch das Rahmenprogramm und weitere Mehrwerte wichtig:
Nach jedem Vortrag bleiben viel Raum und Zeit, um Fragen an die Referenten zu stellen.
Alle Vorträge werden simultan von Deutsch ins Französische übersetzt.
Es werden Stunden an das IVR-Zertifikat angerechnet und es gibt SGAS-Fortbildungspunkte.
Im Foyer präsentieren diverse Aussteller ihre Produkte, Kurse oder andere Dienstleistungen.
Ausserdem wird im Rahmen des Ersthelfer Symposiums der SVBS AWARD 2022 für die Ersthelfer des Jahres 2022 vergeben.
Die gemeinsame Veranstaltung der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) und von Hartmann fand im Jahr 2021 zum ersten Mal statt und war mit 270 Teilnehmenden auf Anhieb ausverkauft. Auch das zweite Ersthelfer Symposium im Jahr 2022 war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Die Stimmung unter den Teilnehmenden, Ausstellern und Referenten war jeweils hervorragend und die Rückmeldungen waren rundum positiv. Daran möchte natürlich auch das dritte Ersthelfer Symposium am 4. November 2023 im KKL Luzern anknüpfen.
Weiterentwicklung des elektronischen Patientendossiers
Das elektronische Patientendossier (EPD) soll in zwei Schritten weiterentwickelt und vorangetrieben werden. Die erste Phase betrifft eine Änderung des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier. In einem zweiten Schritt geht es um die Verordnung über die Finanzhilfen, welche bis zum 2. Mai 2023 in die Vernehmlassung geschickt wird.
Redaktion - 28. Februar 2023
Screenshot: eHealth Suisse
Der Bundesrat hat im April 2022 das Departement des Innern (EDI) beauftragt, zwei Vernehmlassungsvorlagen zum elektronischen Patientendossier (EPD) auszuarbeiten. Dabei geht es einerseits um eine umfassende Revision des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier (EPDG), andererseits um eine Übergangsfinanzierung bis zum Inkrafttreten der umfassenden Revision.
Übergangsfinanzierung und vereinfachter Eröffnungsprozess
Laut dem Bund sollen nun verschiedene Massnahmen zur Weiterentwicklung des EPD getroffen werden, um den Nutzen für alle Beteiligten zu erhöhen. So sollen auch Spital- und Pflegeinfrastrukturen als ambulante Leistungserbringer verpflichtet werden, das EPD einzusetzen. Weiter soll das EPD als Instrument der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) gesetzlich verankert werden. Damit soll sichergestellt werden, die Ziele der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) hinsichtlich einer höheren Behandlungsqualität und einer besseren Kosteneffizienz zu erreichen, wie der Bund in einer Mitteilung schreibt.
Auch die Kantone müssen befristet in gleicher Höhe wie der Bund Finanzhilfen leisten. Die Übergangsfinanzierung wird als eigenständige Vorlage der umfassenden Revision vorgezogen und voraussichtlich Ende 2024 in Kraft treten. Um die vorgesehenen Finanzhilfen des Bundes zu gewährleisten, ist eine Zahlung in der Höhe von 30 Millionen Franken notwendig.
Die umfassende Gesetzesrevision dürfte mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Mit der vorliegenden Teilrevision soll ferner der Prozess für die Eröffnung eines EPD vereinfacht werden. Für diese ist derzeit die Einwilligung mit eigenhändiger Unterschrift oder mit einer qualifizierten elektronischen Signatur (QES) erforderlich. Die QES hat sich laut dem Bund auf dem Markt nicht wie erwartet durchgesetzt. Daher soll neu auch eine andere Form der elektronischen Einwilligung möglich sein.