Das Gebiet «Nördlich Lägern» scheint für den Bund und die Kernkraftwerke in Würenlingen wieder als nähere Wahl infrage zu kommen.
Redaktion - 8. Dezember 2021
Quelle: Screenshot/Nagra
Der Bund, die Kernkraftwerke und das Zwischenlager in Würenlingen suchen seit 1972 nach einem geeigneten Standort für die Endlagerung radioaktiver Abfälle. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat dazu noch drei potenzielle Standorte im Visier, in welchen die Abfälle über die nächsten Generationen hinweg eingelagert werden sollen: Jura Ost, Nördliche Lägern sowie Zürich Nordost. Alle drei Standorte liegen in der Nordostschweiz. Die Region gehört zu den Kantonen Aargau und Zürich und grenzt an Deutschland.
Laut einem Bericht des «SRF» wollte die Nagra bis 2015 noch keine weiteren Probebohrungen durchführen. Die Zusammensetzung der Wasserdichtigkeit sowie der Gesteinsschicht seien mit anderen Eigenschaften vergleichbar. Überall sei die Mächtigkeit der Schicht höher als über 100 Meter. Laut einem Sprecher der Nagra erlaube die Eigenschaft des Opalinustons, ein sicheres Tiefenlager zu errichten. Die betroffenen Gemeinden sind nicht überrascht. So habe sich bereits in den letzten Monaten abgezeichnet, dass Nördlich Lägern wieder als möglicher Standort infrage kommen könnte.
Die Nagra geht davon aus, dass sie in zwei Jahren verlautbaren könne, welche Region sie für das radioaktive Endlager bevorzugen werde. Die endgültige Wahl wird von Bundesrat und Parlament sowie allenfalls vom Volk als letzter Instanz gewählt.
Quelle: SRF
Entwicklung von Fehlzeiten
Die Fehlzeiten in der Schweiz nehmen von Jahr zu Jahr zu: 2020 wurde, nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Covid-19, ein neuer Höchstwert von 8,1 Tagen pro Vollzeitäquivalent erreicht. Die Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigen jedoch, dass es sich nicht nur um ein Covid-19-bedingtes Problem handelt, denn bereits zwischen 2015 und 2019 stiegen die Ausfalltage von 6,6 auf 7,2 pro Vollzeitäquivalent.
Andreas Martens, Geschäftsführer AEH - 8. Dezember 2021
Dass sich die Zunahme der Fehlzeiten nicht einfach durch Covid-19 erklären lässt, zeigen Analysen aus Deutschland. Für eine aktuelle Krankenstandsanalyse hat das Berliner IGES-Institut die Daten von mehr als 2,4 Millionen versicherten Erwerbstätigen der DAK-Gesundheit ausgewertet.
Dabei zeigt sich in den Stichproben keine Zunahme der Fehlzeiten über das Jahr und kein direkter Zusammenhang zwischen Covid-Fallzahlen und Fehlzeiten. Bei der Interpretation und dem Vergleich zur Schweiz ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Fallzahlen in Deutschland signifikant tiefer lagen.
Die höchsten Fehlzeitenquoten finden sich in der ersten Welle. Danach kommt es zu einem Rückgang und die Fehlzeiten liegen unter den Vorjahren. Die zweite Welle ab Oktober führt, trotz hoher Fallzahlen, nicht zu einer entsprechenden Zunahme der Fehlzeiten. Über das Jahr gesehen liegen diese leicht unter den Vorjahren. Auch bei der Ursachenanalyse der Fehlzeiten zeigt sich kein direkter Zusammenhang mit Covid-19. Jedoch erreichten die psychischen Erkrankungen mit 20 Prozent aller Fehlzeiten einen neuen Höchststand, wobei es insbesondere bei den Anpassungsstörungen einen deutlichen Zuwachs von acht Prozent gab.
Auch Erkrankungen des Muskelskelettsystems nahmen zu, die Ausfalltage wegen Rückenschmerzen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent. Atemwegserkrankungen belegten im Corona-Jahr 2020 mit einem Minus von 3,6 Prozent nur Platz drei der wichtigsten Krankheitsarten.
Branchen mit grossem Homeoffice-Anteil hatten 2020 weniger Fehlzeiten als andere: So zeigt die Analyse für Banken, Versicherungen oder Informatikdienstleistungen einen unterdurchschnittlichen Krankenstand. Im Gesundheitswesen sowie in den Branchen Verkehr, Logistik ergaben sich jedoch überdurchschnittliche Fehlzeitenquoten.
Ursachen der Entwicklung
Zurück zur Entwicklung in der Schweiz. Auch wenn sich keine 1:1-Rückschlüsse auf die Schweiz ziehen lassen, ist davon auszugehen, dass die Zunahme der Fehlzeiten in der Schweiz nicht auf Covid-19-bedingte Arbeitsausfälle zurückzuführen ist. Vielmehr dürfte wohl die gefühlte zunehmende Belastung, die bei rund 50 Prozent der Erwerbstätigen spürbar war, relevant für die Zunahme der Fehlzeiten sein.
Gesundheitsförderung Schweiz führte im ersten Quartal 2020, also noch vor der akuten Phase der Covid-19-Pandemie, eine Erhebung des Job-Stress-Indexes durch: Drei von zehn Arbeitnehmenden beklagen Stress, und mehr als die Hälfte von ihnen ist emotional erschöpft. Ein Grund dafür ist ein Ungleichgewicht zwischen Belastungen und Ressourcen. Entsprechend betroffene Mitarbeitende haben ein erhöhtes Risiko einer psychischen Erkrankung, wie beispielsweise einem Burnout mit einer drohenden längerdauernden oder bleibenden Arbeitsunfähigkeit.
Folgen für die Betriebe
Die entsprechende Zunahme der Ausfälle wirkt sich finanziell einerseits auf die KTG-Versicherungen und anderseits auf die Betriebe aus. Teilweise müssen Versicherungen die Verträge sanieren, sprich die Prämien erhöhen, was zu Mehrkosten bei den Angestellten und im Unternehmen führt. Die Versicherungskosten bilden jedoch nur einen Teil der Kosten und Probleme ab; die Mehrbelastung der Vorgesetzten und Mitarbeitenden, Verzögerungen und qualitative Probleme sind meist viel dramatischer.
Dieser Fachartikel erschien in der gedruckten Ausgabe SAFETY-PLUS 3-2021. Sie wollen die Artikel dieser Ausgabe lesen? Dann schliessen Sie gleich hier ein Abonnement ab.
Ein Ausblick auf die Suva-Prämien 2022
Für das vergangene Geschäftsjahr kann die Suva mit 241 Millionen Franken ein positives Betriebsergebnis ausweisen. Die Versicherungszweige befänden sich finanziell im Gleichgewicht, heisst es bei dem Unfallversicherer.
Die Pandemie führte laut der Suva zu einem ausserordentlichen, markanten Rückgang der Unfallzahlen. Zwar seien die durchschnittlichen Kosten pro Fall leicht angestiegen, aber insgesamt resultierte ein deutlicher Überschuss in der versicherungstechnischen Rechnung. Dieser wird in der Berufsunfallversicherung auf 108 Millionen Franken und in der Nichtberufsunfallversicherung auf 145 Millionen Franken beziffert. Für sämtliche zukünftige Leistungen aus Unfällen und Berufskrankheiten bestünden bedarfsgerechte Rückstellungen. Aufgrund der Sondereffekte sollen die Versicherten im nächsten Jahr von tiefen Prämien profitieren. Den grössten Teil einer starken Anlagenperformance leisteten Aktienanlagen.
Durchschnittliche Rückerstattungen von 7,3 Prozent
So könne die Suva viele Teile ihres Vermögens in Immobilien und Alternativanlagen investieren. Insgesamt gingen die Unfallzahlen um zehn Prozent zurück. Den stärksten Rückgang von Berufsunfällen verzeichnete die Luftfahrt bei einem Minus von 54 Prozent. Total gingen bei der Suva 431’827 gemeldete Unfälle und Berufskrankheiten ein. Zudem waren durch die Einschränkungen der Freizeitsportaktivitäten auch Unfälle beim Mannschaftssport rückläufig. So kam es beispielsweise zu 37 Prozent weniger Fussballunfällen. Dadurch resultierte ein grosser Überschuss in der Höhe von 253 Millionen Franken, der den Versicherten im Jahr 2022 in Form von tieferen Prämien zurückerstattet wird.
«Die Versicherten der Suva profitieren im Jahr 2022 von historisch tiefen Prämien», sagte Felix Weber, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Suva, an der Bilanzmedienkonferenz.
Historisch tief ausfallen werde die Prämienbelastung bei den Versicherten im nächsten Jahr, bedingt durch die Überschüsse der Anlageerträge von 779 Millionen Franken bzw. 22 Prozent der Nettoprämien. Dank der positiven Erträge bei den Anlagen sollen 15 Prozent der Nettoprämien für alle Klassen und Versicherungszweige rückerstattet werden. Stabil bleiben die Nettoprämien für 2022 in der Berufsunfallversicherung; für die Nichtberufsunfallversicherung fallen die Nettoprämien leicht erhöht aus. Die Höhe der Prämienreduktion werde durch den effektiv beobachteten Kostenrückgang der jeweiligen Risikoklasse definiert. Im Durchschnitt werden die Rückerstattungen in der Berufsunfallversicherung 7,3 Prozent und in der Nichtberufsunfallversicherung 6,8 Prozent der Nettoprämie betragen, heisst es bei der Suva.
Bundesrätin Viola Amherd, Chefin des VBS, würdige in einer Festansprache die Bedeutung eines unterirdischen Labors in St.-Ursanne bei der Forschung und hinsichtlich der Untersuchungen zur Speicherung von CO2. In den 25 Jahren konnte sich das Felslabor auf internationaler Ebene einen wissenschaftlichen Ruf erwerben.
Redaktion - 7. Dezember 2021
Quelle: www.mont-terri.ch
Im unterirdischen Labor Mont Terri in St.-Ursanne (JU) werden seit 1996 Experimente an Tongestein durchgeführt. Im Fokus steht auch die Forschung an den Möglichkeiten der Lagerung von radioaktiven Abfällen und die Speicherung von CO2 in Tiefenlagern.
Eröffnung des Labors in der Opalinuston-Formation im Jahr 1996
Die wissenschaftliche Leitung inne hat das Bundesamt für Landestopografie. Bundesrätin Viola Amherd würdigte in ihrer Festansprache die Bedeutung des Labors für die Forschung. Das jurassische Felslabor befindet sich 300 Meter unter der Erdoberfläche und grenzt an den Sicherheitsstollen des A16-Autobahntunnels unter dem Mont Terri.
Die ersten Experimente wurden 1996 durchgeführt. Aufgrund des Erfolgs konnte das Labor schrittweise ausgebaut werden und erstreckt sich heute als reines Forschungsinstitut in einem Stollen von rund 1,2 Kilometern. Laut dem Bundesamt für Landestopografie wurden bis heute bereits über 150 Experimente durchgeführt. Das Opalinus-Tongestein wird in 70 Prozent der laufenden Experimente auf seine Eigenschaften zur zukünftigen Lagerung radioaktiver Abfälle in Tiefenlagern untersucht. Die Experimente seien oft langfristig angelegt, ein Drittel davon sei noch im Gang.
Quelle: Bundesamt für Landestopografie
Potenziale von Virtual Reality für die Arbeitssicherheit
Im Immersive Realities Center der Hochschule Luzern (HSLU) können Schülerinnen und Schüler mit VR- und AR-Technologien experimentieren. Projekte umfassen auch virtuelle Trainingsumgebungen, bei denen KMU-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter neue Arbeitsabläufe an komplexen Maschinen kennenlernen können.
Virtuelle Trainingsumgebungen, bei denen beispielsweise Elektroplaner und Industriemitarbeitende neue Arbeitsabläufe an komplexen Maschinen in einer sicheren Umgebung kennenlernen, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Welchen Mehrwert diese Technologien bieten und ob sich schon Investitionen lohnen, will die Hochschule Luzern mit einem neuen Zentrum am Departement Informatik aufzeigen.
Das Immersive Realities Center (IRC) soll auch für Schulen und Berufsschulen bereitstehen. «Prozesse wie Stromkreisläufe lassen sich so anschaulicher und lebendiger vermitteln als mit herkömmlichen Lernmaterialien», sagt IRC-Co-Leiter Antonio Russo. Das Angebot beinhaltet einen Showroom und einen Interakionsraum, um sich mit VR- und AR-Infrastrukturen vertraut zu machen.
Bereits lanciert wurde ein erstes Ausbildungsprojekt mit dem Gewerblich-industriellen Bildungszentrum Zug. Einen neuen Studienschwerpunkt in VR und AR bildet auch ein Major des Departements Informatik im Bereich Augmented & Virtual Reality, der seit dem Herbstsemester gestartet ist. In dem Schwerpunktmodul werden unter anderem technische Grundlagen zu AR und VR sowie die Benutzerführung in virtuellen Umgebungen vermittelt, teilt die HSLU mit.
Quelle: HSLU
Sicheres Passwort: Diese Wege führen zum Ziel
Trotz umfangreicher Sicherheitsmassnahmen finden Hacker ihren Weg in fremde Gefilde. Oft liegt es aber nur an Passwörtern. So schützen Sie sich.
Das Nationale Zentrum für Cybersecurity (NCSC) empfiehlt, sämtliche Zugänge mit starken Passwörtern abzusichern. Gerade auf Onlineplattformen kommt es immer wieder zu Datenlecks. Das stärkste Passwort allein nützt aber nichts. So sollte man etwa daran denken, den Bildschirm zu sperren, wenn man aktiv an einem Gerät arbeitet.
Die Grunddevise eines sicheren Passwortes lautet: Aus Sicherheitsgründen sollten Kennwörter möglichst immer aus grossen und kleinen und grossen Zahlen und Buchstaben bestehen. Würde man laut «G-Data» einen leistungsfähigen Computer einsetzen, der eine Million Kennwörter pro Sekunde testen kann, dauere die Berechnung eines achtstelligen Passworts aus Grossbuchstaben, Kleinbuchstaben, Ziffern und Zeichen im längsten Fall 29 Jahre.
Für ein sicheres Passwort gibt es nebst der 2-Faktor-Authentifizierung verschiedene Strategien. Ein Dilemma: Jede Webseite und jeder Onlinedienst verlangt nach Kennwörtern. Natürlich kann man auch Passwort-Manager verwenden, doch ein einfaches Kennwortmanagement kann vieles bewirken.
Auf Ohrwürmer setzen
Denken Sie sich eine Phrase aus und nehmen Sie einen Songtext oder ein Zitat aus einem Film. Nehmen Sie die ersten Buchstaben der ersten fünf Wörter und fügen Sie bei jedem Buchstaben ein Sonderzeichen ein. Dieses Spiel lässt sich bei verschiedenen Onlinediensten wiederholen, bei denen etwa Farben für verschiedene Dienste eingesetzt werden.
Heisst Ihr Lieblingslied «Kiosk» – mit dem Refrain «Bini Gottfriedstutz e Kiosk» – und Sie assoziieren mit Facebook eine blaue Farbe, könnte die Passwortphrase für Facebook lauten: B#G#e#KBlau. Vielleicht gibt es aber auch ein Passwort, das sehr einzigartig sein soll und auf eine komplett andere Phrase als bei anderen Diensten zurückgreifen soll.
Besonders wichtig ist das beispielsweise bei E-Mail-Adressen: Denn, wer einmal auf Ihr E-Mail-Konto zugreifen kann, erlangt nicht nur Zugang auf Ihre Mails, sondern unter Umständen auch auf Ihre häufig genutzten Webseiten mit den damit verbundenen Passwortphrasen. Bei einem sogenannten Bruteforce-Angriff versuchen Angreifer durch Erraten an ein Passwort zu gelangen. Beim Ergattern eines Passworts wird dieses auf verschiedenen Plattformen wiederholt getestet.
Eine weitere Möglichkeit, sich ein Passwort zu merken, kann ein Satz sein, beispielsweise: «Ich gehe jeden Abend um 22 Uhr ins Bett.» Daraus wird dann IgjAu22UiB!.
Buchstaben mithilfe des Alphabets ersetzen
Einen simplen Verschlüsselungsalgorithmus kannten womöglich schon die römischen Feldherren. Um geheime Militärbotschaften sicher zu übermitteln, wurden in der Antike zwecks Verschlüsselung einzelne Buchstaben im Alphabet um je einen Buchstaben verschoben. Aus Katze wird dann beispielsweise Lbuaf.
Die Methode ist zwar effizient, sollte aber um Sonderzeichen und Zahlen angereichert werden. So sollte man sich besser eine Zeichenfolge wie Lbuaf#1 merken, jedoch das Passwort nirgends aufschreiben und auch nicht die angehängte Zahl für mehrere Onlinedienste ändern.
Passwortspeicherung im Browser deaktivieren
Passwörter laufend im Browser zu speichern ist bequem, aber birgt Risiken. Denn: Kein System ist hundertprozentig sicher. So deaktivieren Sie die Passwortspeicherung in Ihren Browsern:
Firefox
Öffnen Sie Firefox
Klicken Sie ganz rechts aussen im Anwendungsmenü auf Einstellungen. Das Symbol besteht aus drei horizontalen Linien in der Navigationsleiste des Browsers.
Klicken Sie links auf den Menüpunkt Datenschutz und Sicherheit
Vergewissern Sie sich, dass unter «Zugangsdaten und Passwörter» in beiden Kästchen kein Häkchen gesetzt ist.
Chrome
Öffnen Sie Chrome
Klicken Sie ganz rechts auf das Drei-Punkte-Menüsymbol von Chrome.
Klicken Sie auf Einstellungen.
Klicken Sie links auf den Menüpunkt Datenschutz und Sicherheit.
Klicken Sie auf Passwörter und legen Sie den Schalter für «Speichern von Passwörtern anbieten» um.
No-Go: Keine Namen von Familienangehörigen oder Ihrer Katze verwenden
Diese Technik sorgt bestenfalls dafür, dass Sie sich ein Passwort besser merken, aber Obacht: Solche Informationen lassen sich manchmal aus sozialen Netzwerken oder Personensuchmaschinen erspähen. Den Namen Ihres Partners oder Ihrer Hauskatze überall einzusetzen, ist zwar sicherer, als Phrasen wie 123456 zu verwenden, aber keine bessere Taktik.
Oliver Hirschi, Dozent und Leiter «eBanking – aber sicher!» an der HSLU, kennt einen einfachen Trick, wie man sich starke, einfach zu merkende Passwörter erstellt, und bringt es in einem YouTube-Video ebenfalls auf den Punkt: Wichtig sei ein starkes Passwort, das mindestens zwölf Zeichen lang ist und aus Gross- und Kleinbuchstaben und mindestens einem Sonderzeichen besteht.
Ausserdem sei darauf zu achten, nicht überall dasselbe Passwort zu verwenden. Werden starke Passwörter genutzt, ist die Chance relativ klein, gehackt zu werden, als wenn man einfach zu erratende Passwörter verwendet. Auch er verweist auf die Satzmerkhilfe, um sich ein Passwort zurechtzulegen. Idealerweise sollte es ein Satz sein, den man sich besonders gut merken könne. Daraus entnehmen sollte man idealerweise auch die Satzzeichen und Sonderzeichen.
Fazit
Denken Sie immer daran, starke Passwörter zu verwenden – dies nicht nur als schlechte Ausrede. Kaspersky rät beispielsweise zu folgenden Tipps:
Die Länge des Passwortes ist sehr zentral, um sichere Passwörter zu verwenden.
Die Einzigartigkeit des Passwortes ist ebenfalls sehr wichtig. Nutzen Sie daher für jeden Webdienst immer ein eigenes Passwort!
Wenn Sie wollen, machen Sie Ihre Passwörter persönlich, um sich diese leichter zu merken, aber achten Sie dennoch auf die Grundregel einer sicheren Kombination von grossen und kleinen Zahlen und Zeichen!
Dieser Fachartikel erschien in der gedruckten Ausgabe SicherheitsForum 5-2021.
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Psychosoziale und organisatorische Risiken führen zu verschiedenen Krankheiten bei LGBT-Arbeitnehmenden
LGBT-Arbeitnehmende sind gemäss einer aktuellen EU-Studie noch immer verschiedenen psychosozialen Stressfaktoren ausgesetzt. Das Fehlen von Schutz und Sicherheit am Arbeitsplatz führe oft zu Ermüdung, Depressionen, Burnout, aber auch zu diversen muskuloskelettale Erkrankungen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Ottawa-Charta für Gesundheitsförderungen definieren Gesundheit als einen Zustand des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Die Definition impliziert, dass es keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit gibt und und Gesundheit als ein Zustand des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens betrachtet werden sollte. Lesbische, schwule, bi-, trans- und intersexuelle (LGBT) Arbeitskräfte sind aber laut der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) weiterhin Belästigungen und Mobbing am Arbeitsplatz ausgesetzt.
Muskuloskelettale Erkrankungen
Es fehle nach wie vor an Schutz und Förderung ihrer Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Diese Stressfaktoren führe bei jenen Arbeitnehmenden nicht selten zu Ermüdungen, Depressionen und Burnout. In einem ausführlichen Artikel (in Englisch) erläutern Studienautoren der EU-OSHA und der Europäischen Union für Grundrechte (Fundamental Agency), wie die Forschungslücke zur Sicherheit und Gesundheit der LGBT-Personen am Arbeitsplatz geschlossen werden könne.
Die LGBT-Personen sind laut des Berichts nach wie vor vielen psychosoziale Risiken wie Diskriminierung, Mobbing, Belästigung am Arbeitsplatz ausgesetzt. Mit einer besseren Arbeitsorganisation und -verwaltung könnten laut den Studienautoren viele krankmachende Faktoren jener Arbeitnehmenden reduziert werden.
Häufige Folgeerscheinungen bei schlechten Arbeitsorganisationen der LGBT-Personen seien Risiken von Depressionen, ein allgemein schlechter Gesundheitszustand, generell auch Ängste, Stress und Müdigkeit, folgert die Studie weiter. Weitere Faktoren wie Arbeitsunzufriedenheit, Burnout können mit krankheitsbedingten Fehlzeiten verbunden sein, heisst es weiter.
Eine schlechte psychische Gesundheit von LGBT-Arbeitnehmern wirke sich häufig auf die körperliche Gesundheit der Arbeitnehmenden aus und führe zu einer höheren Prävalenz von Muskel- und Skeletterkrankungen wie Nackenverspannungen, Nackenschmerzen und Rückenschmerzen.
Quelle: EU-OSHA
Wurde Volvo Opfer eines Ransomware-Angriffs?
In einschlägigen Foren zirkulieren Screenshots mit Informationen zu einem Ransomware-Angriff auf Volvo. Die von früher bekannte «Snatch»-Ransomware-Gruppe beansprucht den angeblich erfolgreichen Angriff für sich. Der Autohersteller will sich auf Anfrage jedoch (noch) nicht zu dem Vorfall äussern.
Wie der IT-Sachbuch-Autor Günter Born in seinem Tech-Blog berichtet, liegt die Spekulation nahe, dass Volvo Cars Opfer eines erfolgreichen Cyberangriffs geworden ist. Er verweist auf Screenshots und auf einen Sicherheitsforscher mit Twitter-Alias «SecuNinja» (@secuninja), wonach die Snatch-Ransomware-Gang behaupte, den erfolgreichen Ransomware-Angriff ausgeführt zu haben.
Unklar bleibt jedoch, ob sich wirklich ein Vorfall zugetragen hat. Ransomware-Angreifer prahlen oft im Darknet mit Screenshots erbeuteter Dokumente und ihren Lösegeldforderungen. Gegenüber dem Schweizer Newsportal «Inside-IT» wollte ein Sprecher der Volvo-Gruppe den Angriff nicht kommentieren, jedoch auch nicht dementieren.
«Snatch» ist bekannt als Kryptovirus, der ein Lösegeld in Bitcoin verlangt, und war 2019 im Umlauf. Die Schadsoftware befiel damals primär Windows-Systeme und bootete die Zielrechner jeweils neu, weil die meisten Sicherheitslösungen nicht im abgesicherten Modus arbeiten.
Quelle: borncitiy.com
Digitale Anwendungen in der Sicherheitstechnik
Die Nachfrage nach digitalen Helfern, welche mehrere Gewerke in einem Gebäude intelligent vernetzen, ist gross. Mit dem Komfort, von überall Zugriff auf verschiedene Systeme zu haben, wie etwa auf die Sicherheitsanlage, kommt unweigerlich die Frage nach dem Nutzen versus der Sicherheit auf.
Stephan Moser, Senior Produktmanager Technik/EMA, Securiton AG - 3. Dezember 2021
Eine digitale Applikation für das Einbruchmeldesystem ist definitiv nichts Neues, und im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung werden die Möglichkeiten immer umfangreicher und smarter.
Die Chancen und Anwendungsmöglichkeiten mit digitalen Applikationen sind wie in nahezu jedem Bereich vielfältig und scheinen grenzenlos zu sein. Gerade in den unteren Marktsegmenten von Einbruchmeldesystemen gibt es eine Vielzahl an Angeboten, welche es erlauben, mit einer digitalen Applikation einen vollen Zugriff auf das System via Cloud zu erhalten. Bei einem Alarm, detektiert durch den Bewegungsmelder, wird automatisch mit der im Detektor integrierten Kamera ein Foto geschossen und auf das Smartphone des Nutzers übermittelt. Oft werden aber auch in Smart-Home-Systeme Sicherheitsanwendungen integriert, was dem Nutzer einen zusätzlichen Komfort bringt, da er alles auf einen Blick verwalten und schalten kann.
Autarkes System vorausgesetzt
Nun stellt sich jedoch die Frage: Wo beginnt der Komfort und Nutzen bei professionellen Sicherheitssystemen digitaler Applikationen und was bedeutet dies für die Sicherheit des Einbruchmeldesystems? Die Anwendungsmöglichkeiten sollen einen Gewinn und zusätzlichen Nutzen zu den bestehenden Möglichkeiten eines autarken Einbruchmeldesystems mit sich bringen.
Bevor digitale Applikationen zur Anwendung gelangen, ist es wichtig, dass ein autarkes Einbruchmeldesystem vorhanden ist, welches – ohne ein App – nur mit den vor Ort verbauten Steuergeräten bedienbar ist, denn es kann immer der Fall sein, dass ein mobiles Endgerät aus Gründen wie leerem Akku, nicht vorhandenem Empfang oder Wartungsarbeiten an der Cloud bzw. am Server nicht verfügbar ist. Dabei gilt es zu unterscheiden, welcher User welche Rechte bei der Bedienung besitzt. Nur so lässt sich sicherstellen, dass nur Manipulationen, welche zur reinen Bedienung wie scharf/unscharf schalten da sind, getätigt werden und nicht durch Unwissenheit Parameter verändert werden, welche zu einer verminderten Detektion des Systems führen.
Vorteile und Nachteile einer digitalen Überwachungssteuerung
Im Falle eines Alarmes ist noch heute von der Seite der Alarmübermittlung oft nur die Information, dass beispielsweise ein Einbruchalarm ausgelöst wurde, vorhanden – ohne weitere Informationen. Mit der Möglichkeit, in Echtzeit Ereignisse auf eine mobile Applikation zu pushen, kann eine ortsungebundene Benachrichtigung, ergänzend zu dem autarken und lokal an das EMA-System angeschlossenen Bediengerät, realisiert werden.
Eine professionelle Alarmübertragungseinrichtung ist jedoch unerlässlich. Nur mit der Alarmübermittlung an eine während 24 Stunden besetzte Alarmempfangsstelle erreicht ein Einbruchmeldesystem seine maximal mögliche Wirkung. Mit der Möglichkeit, detaillierte Informationen mittels einer digitalen Applikation verfügbar zu haben, kann eine Intervention gezielt eingeleitet werden (oder eben nicht). Ein Falschalarm wird von fern rückgestellt und der Melder temporär ausser Betrieb genommen. Man kann sich bei einer Ereignisanalyse auch Wegzeit ersparen, indem der Ereignisspeicher bequem vom Büro aus eingesehen werden kann.
Komfortablere Verwaltung
Auch bei den täglichen Herausforderungen des Betriebes von Gebäuden, welche mit Sicherheitssystemen ausgestattet sind, kann der Zugriff auf eine Einbruchmeldeanlage mit digitalen Applikationen sehr hilfreich sein. Bei Umbauarbeiten können Abschaltungen von Zonen oder einzelnen Meldern von fern in Absprache mit den Betreibern vor Ort getätigt werden.
So kann die Haustechnik oder der Sicherheitsverantwortliche kurzfristig, ohne vor Ort zu sein, das System bedienen. Es ermöglicht die Verwaltung einzelner Parameter einer Anlage oder auch von mehreren Anlagen gleichzeitig. Somit entsteht in der Summe aller Anwendungen die Möglichkeit, eine Kostenersparnis im Betrieb der Anlagen zu erzielen.
Auch das Verwalten von mehreren Standorten kann deutlich vereinfacht werden. Wenn zum Beispiel ein Mitarbeiter seinen Code für die Bedienung der Einbruchmeldeanlage vergisst oder das Unternehmen verlässt, kann zentral durch den verantwortlichen Anlagenbetreiber ein Code in Echtzeit gelöscht oder geändert werden.
Neue EMA-SES-Richtlinien Seit dem 1. April 2021 gibt es vom Verband Schweizerischer Errichter von Sicherheitsanlagen (SES) eine überarbeitete Einbruchmeldeanlage-Richtlinie, welche zum ersten Mal in einem eigenen Kapitel die Anforderungen an Smart-Device-Applikationen beschreibt. Es werden die Mindestanforderungen an Smart-Device-Applikationen für Ein- bruchmeldeanlagen des Sicherheitsgrades EN-CH 2 bis 4 festgelegt.
Baselbieter Staatsanwaltschaft nimmt verdächtige Person in Haft
Im Rahmen einer internationalen Aktion gegen Ransomware-Akteure wurde im Oktober auch ein Mann in Binningen BL festgenommen. Die Verhaftung stand im Zusammenhang mit einer international koordinierten Aktion mit dem Bundesamt für Polizei und dem europäischen Polizeiamt.
Im Zuge einer international koordinierten Europol-Aktion gegen Ransomware-Attacken wurde am 26. Oktober 2021 in Binningen eine Person festgenommen. Dies kommunizierte auch die Baselbieter Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung vom letzten Donnerstag.
Bei der Aktion vom Dienstag, 26. November 2021, gerieten zwölf Personen der Ukraine und der Schweiz ins Visier der Fahnder. Die Personen werden verdächtigt, Ransomware-Angriffe gegen über 1800 geschädigte Personen bzw. Institutionen in 71 Ländern geführt zu haben.
Die festgenommene Person in Binningen wurde anschliessend aufgrund eines internationalen Rechtshilfeersuchens der Staatsanwaltschaft Paris befragt. Es wurden diverse Beweismittel gesichert.
Die Baselbieter Staatsanwaltschaft führt gleichzeitig auf nationaler Ebene ein Strafverfahren gegen die beschuldigte Person aufgrund eines Verdachts auf Datenbeschädigung und Geldwäscherei.
Laut der Europol handele es sich bei den zwölf Festgenommenen um wichtige Akteure eines kriminellen Netzwerks. Bei den Festnahmen der übrigen Mitglieder seien insgesamt schon über 52’000 US-Dollar und fünf Luxusfahrzeuge beschlagnahmt worden
Die international geführte Aktion fand in Zusammenarbeit mit der Baselbieter Polizei, dem Bundesamt für Polizei Fedpol und mit dem europäischen Polizeiamt Europol statt.
Quelle: Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Landschaft, Europol
«SVBS Award» bei erfolgreicher Reanimation und schnellem Einsatz bei einer Augenverletzung
Zwei berührende Ersthelfer-Geschichten, zwei würdige Auszeichnungen: Wenn es wirklich darauf ankommt, ist einem Notfall schnelle Hilfe gefragt: so beispielsweise bei einem plötzlichen Herzstillstand in einer Menschenmenge oder auch bei gefährlichen Augenverletzungen. Die Auszeichnung «SVBS Award» von der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität richtet sich jedes Jahr an besonders motivierende Ersthelfereinsätze, um andere Samariter zu inspirieren.
Die Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) kürt jedes Jahr die «Ersthelfer des Jahres». Der sogenannte «SVBS Award» richtet sich an innovative Projekte oder vorbildliche Einsätze im Bereich der Ersten Hilfe. Die Motivation dahinter sei einerseits das Lob des Verbands, andererseits die Vermittlung berührender Geschichten an andere Ersthelfende, damit diese noch mehr motiviert sind, in einem Ernstfall richtig zu handeln. Dieses Jahr wurden im November gleich zwei SVBS Awards im Rahmen des Ersthelfer-Symposiums im KKL Luzern verliehen.
Teamgeist und sofortiges Handeln an einem Weihnachtsmarkt
Die traditionelle Auszeichnung vom 2019 konnte pandemiebedingt erst dieses Jahr überreicht werden. Sie ging an Manuela Greco. Die Kursleiterin und Samariterlehrerin des SV Neuhausen am Rheinfall ist eine beruflich aktive Betriebssanitäterin. Sie hat, ohne zu zögern, bei einem Mann, der von einem Herzstillstand betroffen war, eine Reanimation eingeleitet.
Zwischen aufgereihten Bäumen an einem Weihnachtsbaumverkauf lag ein Mann, der plötzlich wie «vom Blitz getroffen» zu Boden fiel. Zufällig war auch ein früherer Ausbildner der Samariterin vor Ort. Der aktive Feuerwehrmann kannte sich gut in der Umgebung aus und hat die Feuerwehr umgehend beauftragt, den Defibrilator zu besorgen. Es klappte quasi wie in einem perfekt eingespielten Team. Man begann ohne grosse Worte sofort mit der Reanimation. Rasch eilten auch zwei Feuerwehrmänner herbei, um die Herzdruckmassage einzuleiten, während die Ersthelferin das Prozedere mit dem AED übernahm und ihr Kollege mit der Beutelbeatmung assistierte.
In wenigen Minuten eine gefährliche Augenverätzung verhindert
Der SVBS Award 2020 ging dieses Jahr an IBM Research Zürich. Die Betriebssanität des Unternehmens leistete nach Angaben des SVBS im Sommer 2020 vorbildliche Hilfe bei einem Notfall eines Vorfalls mit Natronlauge im Auge eines Mitarbeitenden. Dem Mitarbeitenden gelangte bei der Entleerung eines Kanisters ein Laugenspritzer via Becherboden – hinter die Brille – ins Auge. Der Mitarbeitende rannte daraufhin sofort zum Waschbecken und spülte sich das Auge aus.
Als jemand von seinem Team an den Arbeitsplatz zurückkehrte, hörte er Schreie seines verletzten Kollegen. Dieser schickte ihn los, um die Augenspülflasche zu holen. Auf dem Weg alarmierte sein Arbeitskollege umgehend die Betriebssanität und kümmerte sich danach gleich wieder um den betroffenen Mitarbeitenden.
Die drei alarmierten Betriebssanitäter waren innert zwei Minuten mit weiteren Augenspülflaschen vor Ort. Nur ca. zehn Minuten später befanden sich auch die Polizei und Rettungsdienste am Einsatzort und etwa vierzig Minuten später wurde der Vorfall bereits nachbesprochen.
Zusätzlich zu dem SVBS Award erhielten die Preisträger einen Gutschein im Wert von 2500 Franken von der IVF Hartmann AG der Plattform betriebsapotheke.ch. Wer andere Ersthelfer mit seinen Geschichten inspirieren möchte, darf beim SVBS-Verband bis zum 1. April 2022 ein Online-Formular einschicken. Die nächstjährige Preisvergabe findet am 5. November 2022 – wieder in Luzern – statt.
Quelle: SVBS
Langsam gehen: Tipps bei Glätte
In handwerklichen «Outdoor-Berufen» und auch im landwirtschaftlichen Umfeld zählen Stolper- und Sturzgefahr nach wie vor zu den Hauptunfallursachen. Erschwerend kommen in den kalten Wintermonaten Schnee, Glatteis und schlechtere Sichtverhältnisse hinzu.
Redaktion - 1. Dezember 2021
Besonders ältere Personen, die handwerkliche Arbeit im Aussenbereich oder in Landwirtschaftsbetrieben verrichten müssen, sind bei einem Sturz besonders gefährdet. Erschwerend kommt im Winter die Glätte hinzu. Ältere Personen führen sich dabei oft sehr schwere Verletzungen zu. Die Folgen eines solchen Unfalls belasten daher bei einem Ausfall der Arbeitskraft auch den Betrieb.
Langsam gehen und mit einfachen Mitteln zu mehr Sicherheit
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft hat einige Tipps zu wichtigen Massnahmen, die es im Winter zu beachten gilt:
Besonders Herbstlaub sollte frühzeitig entfernt werden, da dieses in Kombination mit Nässe zu einer heimtückischen Ausrutschfalle wird.
Raumgeräte, Schaufeln, Besen und Streumittel am besten immer griffbereit bei Eingängen von Wohnhäusern deponieren
Die Treppenläufe sollten möglichst immer von Schnee befreit werden.
Vereiste Flächen müssen regelmässig mit Streusalz berieselt werden, aber auch der aufgetaute «Eismatsch» sollte immer entfernt werden.
Schneebedeckte Dächer sollten nur bei einem triftigen Grund betreten werden, denn dort ist die Ausrutschgefahr besonders gross.
Dunkle Aussenbereiche werden sicherer, wenn sie durch geeignete LED-Strahler mit Bewegungsmelder gut sichtbar und gesichert sind.
Weiter rät die Beratungsstelle zu einer geeigneten Schutzausrüstung. Dazu gehören beispielsweise gutsitzende Schuhe mit rutschfesten Profilen. Schuhspikes, die zusätzlich montiert werden können, bilden einen zusätzlichen Gleitschutz. Beim Beschreiten von Treppen sollte man sich auch gut am Handlauf festhalten. Generell gilt bei glatten Verhältnissen: langsam gehen, kurze Schritte machen («Pinguin-Gang»). Während dem Gehen sollte man nicht aufs Handy schauen. Bei sehr schlechten Sichtverhältnissen ist eine Stirnlampe ratsam. Zum Schluss hat die BUL auch einen Tipp für ältere Personen: Diese können sich mit regelmässigen Kraft- und Gleichgewichtsübungen zumindest präventiv schützen, um bei einem Sturz nicht folgeschwere Verletzungen zu erleiden.