Neue Meldeplattform für rassistische Hassrede im Netz
Die Eidgenössische Kommissionen gegen Rassismus lanciert eine Meldeplattform gegen rassistische Hetzkommentare im Internet. Dank der neuen Onlinemeldestelle können nun rassistische Inhalte direkt gemeldet werden.
Redaktion - 1. Dezember 2021
Aufrufe zu Hass und Gewalt, vor allem aber auch zu Rassismus, sind laut dem Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) ein anhaltendes Problem. Bislang gab es noch keine Möglichkeit, beleidigende Kommentare im Zusammenhang mit Rassismus einer zentralen Stelle zu melden. Nun wurde mit der Onlineplattform www.reportonlineracism.ch eine solche Möglichkeit geschaffen. Auf der Onlineseite können rassistische Inhalte aus dem Internet oder sozialen Medien direkt gemeldet werden.
Das Pilotprojekt des EKR stehe sowohl der Bevölkerung als auch diversen Organisationen zur Verfügung, um schnell gesichtete Inhalte mit wenigen Klicks zu melden. Die Daten werden im Anschluss in einer Datenbank zusammengetragen und analysiert. Die Schweiz erhalte dadurch auch eine Übersicht über die Art und das Ausmass rassistischer Hassreden aus dem Netz, heisst es in der Mitteilung weiter.
Gemeldet werden können per Definition Äusserungen in Form von Schrift, Ton oder Bild, die eine Person oder eine Personengruppe aufgrund ihrer Rasse, Hautfarbe, Ethnie oder nationalen Herkunft herabwürdigt, die Hass schüren oder den Aufruf zu Hass befürwortet.
Quelle: EDI
Menschen mit Behinderungen sind weniger zufrieden mit den Arbeitsbedingungen
Neuste Indikatoren des Bundesamts für Statistik (BFS) geben Aufschluss über den Zufriedenheitsgrad der Arbeitnehmenden mit Beeinträchtigungen. Personen mit Behinderungen geben seltener an, mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein als Personen ohne Behinderungen und erfahren mehr Gewalt und Diskriminierung am Arbeitsplatz.
72 Prozent der Menschen mit Behinderungen nehmen trotz starker Einschränkungen am Erwerbsleben teil. Bei den stark eingeschränkten Personen sind es laut Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) 47 Prozent der Bevölkerung. 68 Prozent sind Frauen und 78 Prozent sind männliche Erwerbstätige. Bei Personen ohne Einschränkungen sind es 83 Prozent bzw. 91 Prozent.
Insgesamt ist die Zufriedenheit von Personen mit Behinderungen geringer als jene der Menschen ohne Einschränkungen, welche sowohl zufrieden mit den Arbeitsbedingungen als auch mit ihrem Erwerbseinkommen sind.
Daher ist die Zufriedenheitsquote der bezüglich der Arbeitsbedingungen und Erwerbseinkommen gegenüber den Personen ohne Handicaps tiefer (67 gegenüber 81 Prozent). Bei den stark eingeschränkten Personen fällt der Zufriedenheitsindex (mit 57 Prozent) sogar noch tiefer aus.
Jede vierte Person mit einer Behinderung erfährt Gewalt oder Diskriminierung
Abgesehen von einer geringeren Zufriedenheit beim Erwerbseinkommen gegenüber dem Rest der Bevölkerung gibt die benachteiligte Bevölkerungsgruppe an, öfters nach der Arbeit erschöpft zu sein.
Menschen mit Behinderungen sind am Arbeitsplatz auch häufiger Gewalt oder Diskriminierung ausgesetzt. Während 2017 noch vier bis zwölf Prozent der wenig bzw. stark behinderten Personen angaben, aufgrund ihrer Behinderung diskriminiert worden zu sein, gaben in der aktuellen Umfrage 26 Prozent aller Beschäftigten mit Behinderung zu Protokoll, in den letzten zwölf Monaten vor der Erhebung mindestens einmal in irgendeiner Form benachteiligt gewesen zu sein. Sie berichten etwa von Benachteiligung aufgrund ihres Alters, ihrer Herkunft, Behinderung sowie von verbalen oder körperlichen Bedrohungen sowie von Mobbing, Einschüchterung oder sexueller Belästigung.
Die Ergebnisse beruhen auf den Indikatoren zur Gleichstellung, die das Bundesamt für Statistik (BFS) zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember publiziert.
Quelle: BFS
Sicherheitslücken in Zoom
Die beliebte Videokonferenz-Lösung Zoom ist gegenwärtig von zwei schwerwiegenden Sicherheitslücken betroffen. Anwender und Administratoren werden gebeten, die wichtigen Updates zeitnah einzuspielen.
In praktisch allen Versionen der Konferenz-Software Zoom klaffen zwei Sicherheitslücken. Wie Heise berichtet, ermöglicht das Leck mit dem grösseren Risiko einen Pufferüberlauf, wodurch Angreifer den Dienst zum Absturz bringen oder beliebigen Code auf einem Zielrechner ausführen können.
Die zweite Schwachstelle könne ausgenutzt werden, um ein Scheunentor in dem Prozessspeicher zu öffnen. Theoretisch wäre es Angreifern möglich, Einblick in sensible Informationen erhaschen.
Zoom scheint jedoch bereits nachgebessert zu haben. Auf der Download-Seite des Anbieters finden sich unter den Security Bulletins bereits die Updates der verschiedenen Versionen. Betroffen sind recht viele Versionen, darunter beispielsweise auch die Android- und die macOS-Version.
Administratoren und Nutzern wird empfohlen, die betroffenen Versionen zeitnah aufzudatieren.
Quelle: Heise.de
Cyberbataillon ist beschlossene Sache
Zur Stärkung der Cyberabwehr darf die Schweizer Armee ab dem Januar 2022 ein eigenes Bataillon bilden, das auf die Abwehr von Angriffen auf kritische Infrastrukturen ausgerichtet ist. Das hat der Bundesrat an einer Sitzung vom letzten Mittwoch beschlossen.
Um den komplexen Herausforderungen im Bereich Cyber besser begegnen zu können, darf die Armee ab Januar 2022 ein eigenes «Cyberbataillon» errichten. Dieses soll künftig einen wichtigen Bestandteil des künftigen Kommandos «Cyber» bilden. Dies hat nun der Bundesrat in einer Sitzung vom 24. Januar 2021 beschlossen. Die entsprechende Änderung der Verordnung über die Strukturen der Armee wird ab dem 1. Januar 2022 in Kraft treten.
Bestehen soll das eigene Kommando aus dem Bereich Cyber aus Absolventinnen und Absolventen einer Informatiklehre oder angehenden Informatik-Studierenden. Die Auszubildenden erhalten während ihrer RS die Möglichkeit, einen 40-wöchtigen Cyber-Lehrgang zu absolvieren. Zusammen mit Cyberspezialisten der Armee werden diese Armeeangehörigen künftig diesem Cyberbataillon zugeteilt. Der Armeebestand soll sich dadurch jedoch nicht verändern, wie es in einer Mitteilung des Bundes heisst.
Die Transformation soll im Rahmen einer Projektorganisation erfolgen und schrittweise die Fähigkeiten für die neuen Aufgaben aufbauen (SicherheitsForum berichtete). Als Projektleiter für die Führungsbasisunterstützung hat der Bundesrat den Divisionär Alain Vuitel ernannt.
Quelle: der Bundesrat
Sicherheits-Kongress 2022: Treffpunkt der Schweizer Sicherheits-Community
Hybrid und vor Ort: Im Januar 2022 referieren qualifizierte Fachexperten und teilen gerne ihr Wissen mit der Sicherheits-Community. Basis dieses Treffens ist der erstmalig im Jahre 1979 in Zürich durchgeführte «Sicherheits-Kongress». Die neueste Ausgabe findet vom 18. bis 21. Januar in Basel parallel zur Messe Swissbau statt.
Redaktion - 29. November 2021
Der SICHERHEITS-Kongress findet vom 18. bis 21. Januar 2022 parallel zur Messe Swissbau in Basel statt. (Bild: Save AG)
Die Schlagzeilen rund um Covid-19 nehmen wieder zu. Angesichts der aktuellen Lage hat die Save AG als Organisator der bedeutenden B2B-Plattform des Sicherheits-Kongresses sich bereits für alle Eventualitäten gerüstet: Die sieben Halbtages-Module zu aktuellen Sicherheitsthemen können, die an der Messe Swissbau vom 18. bis 21. Januar 2022 stattfinden, nun auch als Live-Webinare (Webstream) gebucht und von überall oder bequem von zuhause mitverfolgt werden.
Somit können Teilnehmende frei zwischen einer Präsenzveranstaltung vor Ort (mit Zertifikatspflicht) oder einer Teilnahme «vor dem Bildschirm». Eine Teilnahme ist weiterhin einzeln pro Halbtagesmodul möglich. Während der Teilnahme des Kongresses vor Ort in Basel bleibt dank der bewährten Konzeption in Halbtagen auch genug Zeit, um sich an der Fachmesse unter Berufskolleginnen und -kollegen auszutauschen.
Wichtigster Treffpunkt für Sicherheits-Experten
Für den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen Praktikerinnen und Praktikern auf dem Tätigkeitsgebiet der Sicherheit ist der Kongress zum unverzichtbaren Fixpunkt geworden. Qualifizierte Experten teilen gerne ihr Wissen mit neuen und bekannten Köpfen der Sicherheits-Community. Der Zugang zum Kongress, der als Präsenzveranstaltung unter Einhaltung der Covid-Zertifikatspflicht über die Bühne geht, ist kostenpflichtig und nur auf Anmeldung möglich.
Die einzelnen Module werden von wichtigen Institutionen und Branchenverbänden als Weiterbildungseinheiten anerkannt. Referiert wird auf Deutsch. Zusätzlich werden die Module 3 und 4 am Mittwoch, 19. Januar 2022, auf Französisch übersetzt.
Die sieben Module des Sicherheits-Kongress:
Modul 1: Sicherheitsanforderungen: komplex und im Wandel
Modul 2: Gesund und sicher planen, bauen, montieren, unterhalten …
Modul 3: Security als Dienstleistung – quo vadis?
Modul 4: Auch der Brandschutz erreicht ein neues Level dank BIM und Digitalisierung
Modul 5: Gebäudesicherheit: clever verbunden
Modul 6: Betriebsunterbrüche erfolgreich vermeiden!
Modul 7: Innovativ und nachhaltig im Einklang mit dem Brandschutz
Protonentherapie: Eine Erfolgsgeschichte, die vor 25 Jahren begann
Am 25. November 1996 behandelte das Zentrum für Protonentherapie am Paul Scherrer Institut PSI das erste Mal einen Krebspatienten mit der sogenannten Spot-Scanning-Technik – eine weltweite Premiere. Diese am PSI entwickelte Art der Bestrahlung rastert tief liegende Tumore mit einem bleistiftdünnen Strahl geladener Teilchen ab. So werden die Krebszellen zielgenau getötet, umliegendes gesundes Gewebe aber geschont.
Redaktion - 26. November 2021
Damien Weber, Chefarzt und Leiter des Zentrums für Protonentherapie am PSI, demonstriert mit zwei Kolleginnen den Behandlungsablauf an der Gantry 3. (Bild: Scanderbeg Sauer Photography)
Es war ein Montag, und das Team am Zentrum für Protonentherapie hatte sich im Kontrollraum versammelt. «Wir standen dicht gedrängt und schauten gebannt auf den Monitor, der den Behandlungsraum zeigte», erinnert sich Martin Grossmann, damals wie heute Physiker am Zentrum für Protonentherapie (ZPT) des PSI. In den 1990er-Jahren entwickelte er als Teil eines 15-köpfigen Teams unter Leitung von Hans Blattmann, Eros Pedroni und Gudrun Goitein eine neue Technik, um Krebspatienten heilen zu können: das Spot Scanning, auch Pencil Beam Scanning genannt.
Am 25. November 1996 war es dann so weit: Zum ersten Mal lag ein Mensch auf der Patientenliege im Behandlungsraum. Der 62-jährige Mann aus dem Kanton Luzern hatte einen bösartigen Hautkrebs, der bereits Tochtergeschwülste im Gehirn gebildet hatte. Diese Hirnmetastasen sollten mithilfe der neuen Technik bestrahlt werden.
Das Team war nervös – trotz ausgezeichneter Vorbereitung. «Man kann so viele Plastikpuppen und Wasserbäder behandeln, wie man will, aber wenn dann da ein echter Patient liegt, ist das eine ganz andere Erfahrung», sagt Medizinphysiker Tony Lomax, Teil des Entwicklungsteams. Er half an dem besagten Montag dabei, den Patienten richtig zu positionieren, damit die Protonenstrahlen auch genau das Körperareal trafen, das bestrahlt werden sollte. Denn es kommt auf Millimeter an: «Ein Protonenstrahl ist wie ein scharfes Werkzeug», betont Martin Grossmann. «Man darf keinen Fehler machen.»
Grosser Erfolg
Das Spezialistenteam stellte sicher, dass die Technik reibungslos funktionierte. Und schliesslich konnten an jenem 25. November alle aufatmen: Die Bestrahlung verlief ganz nach Plan – wie Martin Grossmann und Tony Lomax es erwartet hatten. «Wir waren felsenfest davon überzeugt, dass wir die Technik im Griff haben. Wir haben grossen Aufwand betrieben, um alles hundertprozentig sicher für die Patienten zu machen», sagt Grossmann.
Schon im nächsten Jahr behandelte das Zentrum für Protonentherapie erfolgreich mehrere weitere Patienten. Die Fachwelt war zunächst skeptisch – zu unbeherrschbar erschien die Technik damals. Über zehn Jahre lang, bis zum Jahr 2008, war das Paul Scherrer Institut die einzige Institution, die dieses Verfahren anwendete. Inzwischen aber hat sich die Technik des Spot Scannings über die ganze Welt verbreitet und gilt als bevorzugte Methode der Protonentherapie.
Den Tumor ausradieren
«Die Protonentherapie hat den Kampf gegen den Krebs von Grund auf verändert», sagt Damien Weber, Chefarzt und Leiter des ZPT. Bei der Protonentherapie tötet ein Protonenstrahl – also ein gebündelter Strahl schneller, geladener Teilchen – die Tumorzellen ab, indem er in ihnen die Erbsubstanz DNA zerstört. Das macht auch die klassische Strahlentherapie, die bei Krebs typischerweise angewendet wird und die Zellen mit Röntgenstrahlen malträtiert.
Protonen haben aber einen grossen Vorteil gegenüber energiereicher Strahlung, erklärt Weber: Mit ihnen lässt sich sehr genau festlegen, wo im Körper sie ihre zerstörerische Wirkung entfalten. «Strahlungsbedingte Nebenwirkungen sind so viel seltener. Daher eignet sich die Methode vor allem für Kinder, aber auch für Tumore an schwer zugänglichen oder besonders empfindlichen Stellen im Körper.» Dazu gehören etwa Tumore im Kopfbereich oder in der Nähe der Wirbelsäule.
Lange Zeit setzte die Ärzteschaft bei der Protonentherapie das sogenannte Scattering-Verfahren ein. Hierbei wird der Protonenstrahl aufgefächert und über Metallblenden, die für jeden Tumor individuell angefertigt werden, so gefiltert, dass er nur die befallene Stelle des Körpers trifft. Für Augentumore ist dieses Verfahren auch heute noch die Methode der Wahl. Nicht so für tiefer liegende Geschwülste.
«Wir wussten stets, dass die Spot-Scanning-Technik hier viele Vorteile bringen würde», sagt Tony Lomax. Das befallene Gewebe wird dabei mit dem Protonenstrahl abgerastert – «als würde man sie mit einem Bleistift nachzeichnen», sagt Lomax. Oder vielmehr mit einem Radierer ausradieren. Die Lage des Tumors wird dazu zuvor mit bildgebenden Verfahren wie der Computertomografie und der Magnetresonanztomografie erfasst und der Protonenstrahl so programmiert, dass genau die richtige Menge geladener Teilchen auf die gewünschten Stellen trifft.
Standortvorteil PSI
Wer einmal hinter die Kulissen des Zentrums für Protonentherapie schaut, versteht, warum diese Technik nur am PSI entwickelt werden konnte und zum Beispiel nicht in einem Spital. Der Bestrahlungsapparat alleine, Gantry genannt, hat die Grösse eines Lastwagens; um die Protonenstrahlen zu erzeugen und zur Gantry zu lenken, braucht es nochmal grössere und komplizierte Apparaturen.
«Was wir hier machen, ist angewandte Beschleunigerphysik», sagt Martin Grossmann. «Wir brauchen Messgeräte, die den Verlauf des Strahls kontrollieren. Wir brauchen schnelle Elektronik, die die Magneten dafür steuern. Und vor allem brauchten wir damals das Fachpersonal, um eine solche Maschine zu bauen. Das findet man nicht in einem Spital.»
Die Idee für das Spot Scanning entstand ursprünglich in Japan. «Aber unser Team hier war damals mutig genug zu sagen: Wir wenden das jetzt auch wirklich an», sagt Grossmann. Und das sehr erfolgreich zugunsten der Patientinnen und Patienten – seit jetzt 25 Jahren.
Das Paul Scherrer Institut PSI entwickelt, baut und betreibt grosse und komplexe Forschungsanlagen und stellt sie der nationalen und internationalen Forschungsgemeinde zur Verfügung. Eigene Forschungsschwerpunkte sind Materie und Material, Energie und Umwelt sowie Mensch und Gesundheit. Die Ausbildung von jungen Menschen ist ein zentrales Anliegen des PSI. Deshalb sind etwa ein Viertel unserer Mitarbeitenden Postdoktorierende, Doktorierende oder Lernende. Insgesamt beschäftigt das PSI 2100 Mitarbeitende, das damit das grösste Forschungsinstitut der Schweiz ist. Das Jahresbudget beträgt rund CHF 400 Mio. Das PSI ist Teil des ETH-Bereichs, dem auch die ETH Zürich und die ETH Lausanne angehören sowie die Forschungsinstitute Eawag, Empa und WSL.
Quelle: Paul Scherrer Institut/Brigitte Osterath
Neun Ziele für die Schweizer Sicherheitspolitik
Der neue sicherheitspolitische Lagebericht der Schweiz ist erschienen. Der Bericht, den der Bundesrat am 24. November 2021 verabschiedet hat, definiert neun sicherheitspolitische Ziele für die nächsten Jahre, darunter ein verstärkter Cyberschutz, aber auch die Stärkung von Resilienz, der Versorgungssicherheit und ein Fokus auf die internationale Zusammenarbeit.
Wie schon Bundesrätin Viola Amherd anlässlich eines Referats an der ETH vor einigen Wochen betont hat, sei die Welt in den letzten Jahren unsicherer geworden. Allgemein sei eine stärkere Tendenz bei der Machtpolitik auszumachen. Die internationalen Spannungen sowie die Instabilität hätten zugenommen. Diese Ausgangslage greift der Bundesrat auch in seinem neuen sicherheitspolitischen Bericht auf, den der Bundesrat am 24. November 2021 verabschiedet hat. Im Wesentlichen sei es wichtig, auf einen verstärkten Cyberschutz und einen Schutz vor Desinformation zu setzen. Die Stärkung der Resilienz, der Versorgungssicherheit und der internationalen Zusammenarbeit steht ebenfalls im Fokus. Der neue sicherheitspolitische Bericht ist deutlich kürzer gehalten als frühere Berichte. Der Bundesrat beabsichtigt zudem, künftig in kürzeren Abständen solche Berichte vorzulegen, nämlich einmal pro Legislaturperiode.
Zunahme internationaler Spannungen
Die Welt ist laut dem VBS in den letzten Jahren unsicherer geworden. Es wird wieder stärker auf Machtpolitik gesetzt und internationale Spannungen sowie Instabilität haben zugenommen. In seinem neuen sicherheitspolitischen Bericht analysiert der Bundesrat diese Entwicklungen und zeigt auf, wie er dem rauer gewordenen Umfeld begegnen will. Der Bericht, den der Bundesrat am 24. November 2021 verabschiedet hat, definiert neun Ziele für die Schweizer Sicherheitspolitik der nächsten Jahre, darunter ein verstärkter Schutz vor Cyberbedrohungen und Desinformation, aber auch die Stärkung von Resilienz, Versorgungssicherheit und internationaler Zusammenarbeit.
Neun sicherheitspolitische Ziele
Zugenommen habe vor allem der Einsatz von Mitteln «hybrider» Konfliktführung, inklusive Cyberangriffen, Desinformation und Beeinflussungsaktivitäten. Aber auch konventionelle militärische Mittel werden laut dem VBS wieder stärker zur Verfolgung eigener Interessen eingesetzt. Die voranschreitende Digitalisierung habe nebst ihren positiven Aspekten auch die Verletzlichkeit von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft erhöht. Wetterbedingte Extremereignisse nehmen im Zuge des Klimawandels zu, die Gefahren durch Pandemien haben sich mit der Covid-19-Pandemie drastisch bestätigt. Angesichts dieser Ausgangslange formuliert der Bundesrat neun sicherheitspolitische Ziele:
1) eine weitere Stärkung der Früherkennung von Bedrohungen, Gefahren und Krisen, um in der zunehmend volatilen Lage Risiken für die Schweiz möglichst früh zu erkennen;
2) die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit, Stabilität und Sicherheit, indem sich die Schweiz für eine regelbasierte internationale Ordnung einsetzt und mit zivilen und militärischen Mitteln zur Förderung von Stabilität und Sicherheit im Umfeld beiträgt;
3) eine verstärkte Ausrichtung auf hybride Konfliktführung, um Schutz und Widerstandkraft von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gegenüber Phänomenen wie Cyberangriffen und Desinformation zu erhöhen und insbesondere auch die Mittel der Armee noch stärker auf das veränderte Konfliktbild auszurichten;
4) freie Meinungsbildung und unverfälschte Information, damit die öffentliche und politische Diskussion in der Schweiz frei und transparent, gestützt auf Fakten, und ohne Desinformation, Beeinflussungsversuche und Propaganda von aussen erfolgen kann;
5) Verstärkung des Schutzes vor Cyberbedrohungen, um die Widerstandsfähigkeit in der Schweiz gegenüber Cyberrisiken insgesamt weiter zu verbessern und dabei sowohl die Risiken wie die Chancen der Digitalisierung und der neuen Technologien zu nutzen;
6) Verhinderung von Terrorismus, gewalttätigem Extremismus, organisierter und übriger transnationaler Kriminalität, damit sich auf Schweizer Territorium keine terroristischen, gewalttätig-extremistischen oder schwerstkriminellen Gruppierungen etablieren können;
7) Stärkung der Resilienz und Versorgungssicherheit bei internationalen Krisen, damit die Schweiz auch bei länger anhaltenden Versorgungsstörungen ihre Funktions- und Handlungsfähigkeit wahren kann;
8) Verbesserung des Schutzes vor Katastrophen und Notlagen und der Regenerationsfähigkeit, um angesichts der zunehmenden Risiken (etwa durch den Klimawandel), die Mittel zur Prävention und Bewältigung solcher Gefahren zu stärken;
9) Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Behörden und des Krisenmanagements, damit angesichts der Volatilität der Lage und der Verkettung von Bedrohungen und Gefahren die Zusammenarbeit im Verbund aller Akteure weiter verbessert wird, sowohl in der normalen Lage als auch bei Krisen.
Damit die Ziele erreicht werden können, sei eine enge Zusammenarbeit zwischen den Politikbereichen (Aussenpolitik, Wirtschaftspolitik, Information und Kommunikation) und den einzelnen sicherheitspolitischen Instrumenten (Armee, Bevölkerungsschutz, Nachrichtendienst, Polizei, Zollverwaltung, Zivildienst) gefordert, heisst es im Bericht abschliessend.
Psychische Belastungen an Schulen: Lehrpersonen suchen mehr Unterstützung
Laut einer gemeinsamen Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) des Kantonsspitals Winterthur (KSW) haben psychische Belastungen, Erkrankungen und Störungen in den letzten Jahren zugenommen. Die Corona-Pandemie habe die Dringlichkeit für einen adäquaten Umgang mit psychsichen Belastungen unterstrichen.
Laut einer gemeinsamen Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) des Kantonsspitals Winterthur (KSW) haben psychische Belastungen, Erkrankungen und Störungen im Kindes- und Jugendalter in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen.
«Bis zum Erreichen der Volljährigkeit ist fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen irgendwann mehr oder weniger direkt davon betroffen», sagt Co-Studienleiter Kurt Albermann, Chefarzt am SPZ.
Ein Drittel der Lehrpersonen fühlt sich unerfahren mit psychsichen Belastungen
Von den Lehr- und Betreuungspersonen an Schulen fühlt sich laut der Umfrage nur ein Drittel des Lehrpersonals erfahren mit dem Umgang solcher Belastungen. Das Lehrpersonal fühle sich beispielsweise nicht immer in der Lage, die Probleme richtig einzuschätzen und damit umzugehen, so das Fazit der Studie der beiden Institutionen, zu der rund 570 Lehr- und Betreuungspersonen befragt wurden. Fast alle Teilnehmenden hatten in den zwölf Monaten vor der Befragung mindestens eine Schülerin oder einen Schüler mit einer psychischen Belastung betreut.
Unsicherheit im Umgang mit der Thematik zeige sich beispielsweise bei störungsspezifischen Thematiken wie Suizidalität, Spiel- oder Online-Sucht, aber auch dabei, eine Fachperson zum richtigen Zeitpunkt einzuschalten, wird die Co-Studienleiterin Julia Dratva von der ZHAW zitiert.
Das Schlussfazit der Studienautoren: An den Schulen soll vermehrt ein offener Umgang mit dem Thema psychische Gesundheit gepflegt und dieses analog zum «Sozialen Lernen» in den Unterricht integriert werden. Ausserdem soll das Angebot an Tools, Lehrmitteln und Infomaterialen ausgebaut sowie Unterstützung, Supervision und Qualitätssicherung für eigenmotivierte Aktivitäten bereitgestellt werden.
Über die Projektwebsite kann der Schlussbericht der Studie abgerufen werden.
Quelle: ZHAW
Sicherheits-Kongress 2022: Treffpunkt der Schweizer Sicherheits-Community
Hybrid und vor Ort: Im Januar 2022 referieren qualifizierte Fachexperten und teilen gerne ihr Wissen mit der Sicherheits-Community. Basis dieses Treffens ist der erstmalig im Jahre 1979 in Zürich durchgeführte «Sicherheits-Kongress». Die neueste Ausgabe findet vom 18. bis 21. Januar in Basel parallel zur Messe Swissbau statt.
Redaktion - 25. November 2021
Der SICHERHEITS-Kongress findet vom 18. bis 21. Januar 2022 parallel zur Messe Swissbau in Basel statt. (Bild: Save AG)
Die Schlagzeilen rund um Covid-19 nehmen wieder zu. Angesichts der aktuellen Lage hat die Save AG als Organisator der bedeutenden B2B-Plattform des Sicherheits-Kongresses sich bereits für alle Eventualitäten gerüstet: Die sieben Halbtages-Module zu aktuellen Sicherheitsthemen können, die an der Messe Swissbau vom 18. bis 21. Januar 2022 stattfinden, nun auch als Live-Webinare (Webstream) gebucht und von überall oder bequem von zuhause mitverfolgt werden.
Somit können Teilnehmende frei zwischen einer Präsenzveranstaltung vor Ort (mit Zertifikatspflicht) oder einer Teilnahme «vor dem Bildschirm». Eine Teilnahme ist weiterhin einzeln pro Halbtagesmodul möglich. Während der Teilnahme des Kongresses vor Ort in Basel bleibt dank der bewährten Konzeption in Halbtagen auch genug Zeit, um sich an der Fachmesse unter Berufskolleginnen und -kollegen auszutauschen.
Wichtigster Treffpunkt für Sicherheits-Experten
Für den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen Praktikerinnen und Praktikern auf dem Tätigkeitsgebiet der Sicherheit ist der Kongress zum unverzichtbaren Fixpunkt geworden. Qualifizierte Experten teilen gerne ihr Wissen mit neuen und bekannten Köpfen der Sicherheits-Community. Der Zugang zum Kongress, der als Präsenzveranstaltung unter Einhaltung der Covid-Zertifikatspflicht über die Bühne geht, ist kostenpflichtig und nur auf Anmeldung möglich.
Die einzelnen Module werden von wichtigen Institutionen und Branchenverbänden als Weiterbildungseinheiten anerkannt. Referiert wird auf Deutsch. Zusätzlich werden die Module 3 und 4 am Mittwoch, 19. Januar 2022, auf Französisch übersetzt.
Die sieben Module des Sicherheits-Kongress:
Modul 1: Sicherheitsanforderungen: komplex und im Wandel
Modul 2: Gesund und sicher planen, bauen, montieren, unterhalten …
Modul 3: Security als Dienstleistung – quo vadis?
Modul 4: Auch der Brandschutz erreicht ein neues Level dank BIM und Digitalisierung
Modul 5: Gebäudesicherheit: clever verbunden
Modul 6: Betriebsunterbrüche erfolgreich vermeiden!
Modul 7: Innovativ und nachhaltig im Einklang mit dem Brandschutz
Bund warnt bei Masken vor falsch deklarierter Schutzwirkung
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung und das Unternehmen Hi-Pro haben vor der Verwendung von bestimmten textilen Masken mit falsch deklarierter Schutzwirkung gewarnt. Betroffen sind Masken vom Typ PM30, die in unterschiedlichen Farben im Umlauf sind.
Redaktion - 24. November 2021
Von der Warnung betroffen sind Masken Typ PM30. Bild: Eidg. Büro für Konsumentenfragen
Die teilweise mit «FFP2«, «KN95» oder «EN149 zertifiziert» bezeichneten Masken würden die deklarierte Schutzwirkung der Klasse «FFP2» nicht erfüllen, hiess es in einer vom Eidgenössischen Büro für Konsumentenfragen am Mittwoch verbreiteten Mitteilung.
Die Masken dürften nicht als FFP2-Atemschutzmasken verwendet werden. Wer die Masken für Tätigkeiten trage, für die Atemschutzmasken der Klasse FFP2 benötigt würden, sei ungenügend gegen irreversible Gesundheitsschäden geschützt, lautete die Warnung.
Telefon: 044 687 77 87
E-Mail: info@hi-pro.ch
Quelle: Eidg. Büro für Konsumentenfragen
Florian Schütz wird Vorsitzender der OECD-Arbeitsgruppe «Security in Digital Economy»
Die Arbeitsgruppe für «Security in Digital Economy» der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat am 23. November 2021 Florian Schütz, den Delegierten des Bundes für Cybersicherheit, per 1. Januar 2022 zu ihrem neuen Vorsitzenden ernannt.
Die OECD-Arbeitsgruppe «Security in Digital Economy» (SDE) hat Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit, an ihrer virtuell durchgeführten Sitzung vom 23. November 2021 zu ihrem neuen Vorsitzenden ernannt. Damit wird die Schweiz einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit im globalen digitalen Raum leisten. Zudem ist das internationale Engagement ein weiterer wichtiger Pfeiler im Rahmen der Umsetzung der nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken (NCS).
Die seit 2019 bestehende OECD-Arbeitsgruppe «Security in Digital Economy» (SDE) entwickelt politische Analysen, praktische Anleitungen und Empfehlungen, um Vertrauen in die digitale Transformation zu schaffen sowie die Resilienz, Kontinuität und Sicherheit kritischer Aktivitäten zu fördern. Ziel ist es, die digitale Sicherheit zu erhöhen; im Vordergrund stehen dabei der Umgang mit digitalen Sicherheitsrisiken für wirtschaftliche und soziale Aktivitäten und die Verbesserung der digitalen Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen. Die von der SDE herausgegebenen Analyseberichte und Empfehlungen gelten als «Best Practices» und werden breit beachtet.
Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement
Bosch Building Technologies übernimmt britischen Brandschutzausrüster
Die Bosch Building Technologies plant die Übernahme der Protec Fire and Security Group Ltd., eines führenden Unternehmens für Systemintegratoren für Sicherheits- und Brandmeldetechnik.
Redaktion - 23. November 2021
Die Bosch Building Technologies plant die Übernahme des britischen Sicherheits- und Brandmeldespezialisten Protec Fire and Security Group Ltd. Entsprechende Verträge haben Bosch und Protec laut einer Mitteilung der Bosch-Gruppe am 22. Oktober 2021 unterzeichnet. Protec beschäftigt rund 1100 Mitarbeitende an ihren neun europäischen Standorten im Vereinigten Königreich sowie in den Niederlanden und hat im Geschäftsjahr 2021 nach vorläufigen Zahlen einen Jahresumsatz von über 125 Millionen britischen Pfund (rund 142 Millionen Franken) erwirtschaftet.
Protec: ein führender Systemintegrator für Brandmeldetechnik
Mit der Übernahme der Protec wolle Bosch Building Technologies ihr Geschäft ausbauen und im europäischen Markt weiter wachsen. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Protec zählt zu den führenden Systemintegratoren für Sicherheits- und Brandmeldetechnik des Vereinigten Königreich.
Die Bosch Building Technologies unterhält ihr europäisches Systemintegratorgeschäft derzeit in Deutschland und in den Niederlanden. Zudem ist Bosch mit dem Geschäftsbereich auch in den USA und Asien als Systemintegrator tätig. Neben dem Vereinigten Königreich sind die Niederlande ein weiterer wichtiger Markt für Protec, in welchem das Unternehmen den grössten Anteil seines Auslandsumsatzes erwirtschaftet. Dort ist das Unternehmen hauptsächlich unter der Marke Hacousto Protec aktiv. In Grossbritannien unterhält Protec neben der Unternehmenszentrale mit ihrem angegliederten Entwicklungs- und Fertigungszentrum in Nelson (Lancashire) fünf weitere Vertriebsstandorte. In den Niederlanden hat das britische Unternehmen drei Standorte.