Smidex sucht Security-Experten

Das Smidex Suisse Exposyum ist eine B2B-Veranstaltung, die erstmalig die Themenfelder physische Sicherheitssysteme, IT Infrastructure und Cyber Security auf einer Plattform vereint. Die Smidex sucht noch interessante Referenten.

Smidex Suisse
Halle 550

Vom 16. bis 18. November wird die Smidex Suisse – Smart ID Exposyum stattfinden. Das Exposyum ist eine B2B-Veranstaltung, die erstmalig die Themenfelder physische Sicherheitssysteme, IT Infrastructure und Cyber Security auf einer Plattform vereint. Veranstaltet wird der dreitägige Anlass in Zürich Oerlikon von der Starling Expo AG und der DeltaBlue AG.

Referenten dürfen sich melden

Die Smidex Suisse lädt Fachexperten ein, ihre Expertise einem interessierten Fachpublikum unter Beweis zu stellen. Wer einen spannenden praxisnahen Vortrag mit aktuellem Bezug hat, darf sich beim «Call for Papers» anmelden, um an der Fachmesse als Referent teilzunehmen. Auf der Webseite des Smidex Suisse Exposyums findet sich unter der Rubrik «Call for Papers» ein vorbereitetes, beschreibbares Formular. Eine Einreichung ist bis spätestens am 30. Juni 2021 möglich.

Die zahlenden Teilnehmer des Smidex Exposyum im November 2021 erwarten Referate mit Präsentationen zu praxisnahen Lösungen und mit aktuellem Bezug. Dieser Qualitätsanspruch wird vor Zulassung der einzelnen Referate von einer Fachjury überprüft.

Für Unternehmens- und Produktepräsentationen bietet das Smidex Suisse Exposyum Möglichkeiten ausserhalb der Fachkonferenz an. So steht Unternehmen, die einen entsprechenden «Presenter Vertrag» abgeschlossen haben, das «Open Forum» in der Haupthalle zur Verfügung.

Neues Event-Lokal

Durchgeführt wird die Smidex in Halle 550, einem neuen Eventlokal, das wenige Gehminuten vom Bahnhof Zürich Oerlikon entfernt liegt. Das ehemalige Industrieareal ist derzeit im Umbau und soll im Oktober fertig sein. Über 7000 Quadratmeter Nutzungsfläche sowie eine Outdoor-Zone im Innenhof stehen zur Verfügung.

Zum Messekonzept

www.smidex.ch

 

Live und online: die VdS-Sicherheitsfachtagung

Am 31. Mai und 1. Juni 2021 findet die als «Einbruchdiebstahlschutz» bekannte VdS-Fachtagung erstmals unter dem Namen «Sicherheitsfachtagung» und online statt. Ein wichtiges Thema wird die Digitalisierung im Sicherheitsbereich sein.

Sicherheit

Die seit über 25 Jahren als «Fachtagung Einbruchdiebstahlschutz» bekannte Tagung findet erstmals unter dem neuen Namen «Sicherheitsfachtagung – Sicherheit für Privat, Gewerbe und Industrie» statt. Am 31. Mai und 1. Juni 2021 referieren hochkarätige Experten der Versicherungswirtschaft und Polizei sowie Hersteller innovativer Sicherheitstechnik über bewährte und zukunftweisende Lösungen für den Einbruchdiebstahlschutz und viele weitere Sicherheitsthemen.

Die Fachtagung kann als Livestream gebucht werden. Über die Chatfunktion haben die Teilnehmer jederzeit die Gelegenheit, sich einzubringen und Fragen zu stellen.

Breites Themenspektrum

Der Grund für den neuen Namen: Die Aufgaben im Sicherheitsbereich sind über die Jahre vielfältiger geworden – unter anderem durch die fortschreitende Digitalisierung der Produkte und Dienstleistungen. Die grosse Bandbreite an aktuellen Sicherheitstrends und -entwicklungen spiegelt sich auch im Programm der Fachtagung wider:

Der erste Tag steht ganz im Zeichen der Digitalisierung, die besonders im Bereich der Schlösser neue Chancen, aber auch Sicherheitsanforderungen mit sich bringt. Diskutiert werden zum Beispiel Schutzmöglichkeiten und Rahmenbedingungen für die Nutzung von Apps, Clouds und elektronischen Komponenten im Bereich der Sicherheitstechnik. Auf der Agenda des zweiten Tages stehen Systeme und Sicherungstechniken der Zukunft sowie Aktuelles zu Regelwerken und Richtlinien.

Die Fachtagung richtet sich unter anderem an Hersteller, Errichter und Distributoren von Sicherungstechnik, an die Polizei und das private Sicherheitsgewerbe sowie an Mitarbeiter aus der Versicherungs- und Finanzwirtschaft.

Das gesamte Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich unter:

vds.de/edft21

Bund gab offenbar nicht zu viel aus für Schutzmasken

Die interne Revision VBS hat die Beschaffung von Schutzmasken des Bundes geprüft. Die Revisoren kommen zum Schluss, dass der Auftrag des Bundesrats erfüllt wurde und «starke Anzeichen» bestünden, dass das VBS die Hygienemasken zu Marktpreisen eingekauft habe.

Atemschutzmasken
Pixabay

Ende Januar 2021 hat Viola Amherd die interne Revision des VBS damit beauftragt, die Beschaffungen während der Covid-19-Pandemie zu überprüfen. Nun liegt der Prüfbericht vor. Trotz schwierigen Bedingungen wurde demnach der Auftrag des Bundes erfüllt. Untersucht wurden auch die bezahlten Preise. Es bestünden «starke Anzeichen», dass das VBS die Hygiene- und Atemschutzmasken «zu Marktpreisen» eingekauft habe. Auch bei den Vertragskonditionen wurden keine wesentlichen Feststellungen ausgemacht. Es gibt jedoch auch Verbesserungspotenzial.

Was die Qualität betrifft, sollen die noch verbleibenden offenen Punkte bei den eingelagerten Hygiene- und Atemschutzmasken geklärt werden. Zudem beurteilte die Interne Revision VBS den Einsatz von «ad-hoc-Gremien» kritisch. Ferner stellt sie bei der vergünstigten Abgabe von Sanitätsmaterial und bei der Anwendung des BGÖ in Krisensituationen Handlungsbedarf fest.

Quelle: VBS

Erfreuliches Geschäftsjahr für die GVZ

Die Feuer- und Elementarschäden haben bei der Gebäudeversicherung Zürich 2020 gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen. Trotz höherer Schadenssummen sei das Geschäftsjahr für die GVZ erfreulich verlaufen.

Elementarschaden
Pixabay

Die Gebäudeversicherung des Kanton Zürich weist im Geschäftsjahr 2020 eine Gesamtschadensumme von 57,3 Millionen Franken aus. Insgesamt hat die GVZ gegenüber Vorjahr (2838 Meldungen) 7179 Schadenfälle bearbeitet, davon 1022 Feuer- und 6157 Elementarschäden. Bei den Feuer- und Elementarschäden lägen die Zahlen im Bereich des Zahnjahres-Mittels. Dieses beziffert sich auf 39 Millionen Franken bei Feuerschäden und 19 Millionen Franken bei Elementarschäden.

Die Bruttoprämien 2020 seien gegenüber dem Vorjahr um 1,36 Prozent auf 129,3 Mio. Franken gestiegen. Zugleich haben sich die Brandschutzabgaben auf 36,2 Millionen Franken (Vorjahr: 35,8 Millionen Franken) erhöht. Diese Steigerung hänge mit der anhaltenden Bautätigkeit im Kanton Zürich und mit der Zunahme des Versicherungskapitals zusammen. Die in der Versicherungsprämie eingeschlossene Brandschutzabgabe diene der Finanzierung von vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzmassnahmen sowie der finanziellen Unterstützung der Feuerwehren im Kanton Zürich.

Trotz höherer Schadensumme sowie Einflüssen der Covid-19-Pandemie auf das Anlageergebnis schliesst die GVZ das Geschäftsjahr 2020 mit einem erfreulichen
Gesamtergebnis von 85,5 Mio. Franken ab.

Quelle: GVZ

 

Covid-19: Abfälle richtig entsorgen

Geht von gebrauchten Corona-Schnelltests oder von Impfabfällen eine Infektionsgefahr aus? Wie sollten Abfälle, die beim Testen oder Impfen anfallen, entsorgt werden?

Abfälle
© Depositphotos, Dan74

Im Zusammenhang mit Covid-19 fallen vermehrt Abfälle an, die sicher zu entsorgen sind. Was gilt es bei der Handhabung von Abfällen aus der Verimpfung, z.B. Resten von vektorbasierten Impfstoffen, zu berücksichtigen, damit keine neuen Risiken entstehen? Das Umweltbundesamt (⁠UBA⁠) Deutschland hat gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (⁠RKI⁠) und weiteren Partnern Empfehlungen zum Umgang mit anfallenden Abfällen im Zusammenhang mit Covid-19 ausgearbeitet.

Achtung Verletzungsrisiko

Insgesamt sieht die Empfehlung keine besonderen Anforderungen an die Entsorgung von Abfällen aus Impf- und Testzentren vor. Es sei davon auszugehen, dass für gebrauchte Impfstoff-Durchstechflaschen oder Schnelltests keine Gefahr ausgehe: Die Materialien können laut UBA gemeinsam mit den Siedlungsabfällen entsorgt werden.Beim Anfall von spitzen und scharfen Gegenständen (z.B. Kanülen) seien bei der Abfallentsorgung die notwendigen Arbeitsschutzmassnahmen zu beachten und das Verletzungsrisiko durch eine bruch- und durchstichfeste Verpackung zu minimieren, so das UBA.

Quelle: Umweltbundesamt

Drei Viertel der Arbeitnehmenden erfassen ihre Arbeitsstunden

Im Vergleich zur Europäischen Union steht die Schweiz bei der Erfassung der Arbeitszeit gut da. Insgesamt erfassten 2019 knapp drei Vierteil aller Arbeitnehmenden ihre Arbeitsstunden. In der EU waren es lediglich knapp die Hälfte aller Arbeitnehmenden.

Arbeitsstunden

Laut dem Bundesamt für Statistik erfassten 2019 in der Schweiz insgesamt 73,9 Prozent aller Arbeitnehmenden ihre Arbeitsstunden, während es in der Europäischen Union (EU) lediglich 58,1 Prozent waren. Im Vergleich zur EU profitiert die Schweiz allerdings von einer hohen Arbeitsautonomie. Die Rede ist von einem Verhältnis von 60,4 Prozent gegenüber 50,6 Prozent.

Häufigere Erfassung der Arbeitsstunden als in Europa

Die Heimarbeitszeit hat 2020 indes deutlich zugenommen, sei aber nach wie vor je nach Wirtschaftsbranche unterschiedlich verbreitet. In der Schweiz werden die Arbeitsstunden insgesamt häufiger erfasst als im ganzen Europa. Die automatische Registrierung der Arbeitsstunden ist in der EU jedoch mehr als doppelt so stark verbreitet wie in der Schweiz (bei 32,8 Prozent gegenüber 13,4 Prozent).Hierzulande würden jedoch gegenüber der EU dreimal mehr Arbeitnehmende ihre Stunden manuell selber erfassen (53,1 Prozent gegenüber 15,8 Prozent).

Homeoffice-Verteilung in der Schweiz

Die Heimarbeit war 2020 in der Branche «Information und Kommunikation» am stärksten verbreitet (beispielsweise 82,5 Prozent im vierten Quartal 2020), gefolgt vom «Kredit- und Versicherungsgewerbe» (71,6 Prozent). Auch in den Branchen «Erziehung und Unterricht» und «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» leisteten im Jahresdurchschnitt 2020 mehr als 50 Prozent der Erwerbstätigen gelegentlich Homeoffice.

Zur ausführlichen Mitteilung

Quelle: Bundesamt für Statistik 

Mehr Attacken aufs Homeoffice mit KI-Technologie

Die Cyberkriminellen nutzen die Pandemie strategisch aus, wie der aktuelle Cyber Security Report von Swisscom zeigt. Die besondere Herausforderung: Seit der Verlagerung ins Homeoffice erfolgen auch mehr Attacken durch ausgefeilte KI-Technologie mittels künstlich erzeugter Profile.

Cyberkriminelle
Quelle: Kaspersky

Grosse Firmen als auch KMU stehen nach wie vor im Visier von Hackern. Als sicher gilt: Seit der Pandemie ist die Flut an Cyberbedrohungen ungebrochen hoch, wie die Swisscom in ihrem Cyber Security Threat Report festhält. Die Attacken der  Cyberganoven wurden ausgefeilter und zielen vermehrt aufs Homeoffice ab. Während insgesamt klassische Angriffsmethoden rückläufig sind, kommen vermehrt intelligente und KI-gesteuerte Angriffe zum Einsatz. Für Unternehmen und Organisationen steigt der Aufwand, die Methoden der Angreifer im Überblick zu behalten.

Deep Fakes im Trend

So sind Cyberkriminelle mittlerweile in der Lage, aus unterschiedlichsten Informationen automatisiert ein künstliches Profil zu generieren, das täuschend echt aussieht.

So sorgte jüngst ein Beispiel auf dem Tiktok-Kanal mit Tom Cruise für Aufsehen. In den Videos zeigte der Hollywood-Schauspieler Zaubertricks und spielte Golf. Für das Video ist er aber nie vor der Kamera gestanden und wusste nicht einmal etwas davon.

Es handelte sich um einen sogenannten Deep Fake, bei welchem mit verschiedenen Algorithmen authentische Bewegungen, Gesten und Sprache nachgebildet werden. Dadurch seien Cyberkriminelle vermehrt in der Lage, gezielt Falschinformationen zu verbreiten.

Zum ausführlichen Cyber Security Threat Report 

Microsoft schliesst weitere Lücken in Exchange-Servern

Bereits im März hat Microsoft über Sicherheitslücken in Exchange-Servern informiert und entsprechende Patches zur Verfügung gestellt. Nun sind weitere Sicherheitslücken aufgetaucht, die umgehend geschlossen werden müssen.

Microsoft
©Depositphotos, Cornfield

Wie bekannt wurde, betreffen die neuen Sicherheitslücken Versionen von Exchange-Server der Jahre 2013, 2016 und 2019. Am vergangenen Dienstag hat Microsoft darüber informiert und die notwendigen Updates dazu veröffentlicht. Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) hat den Betreibern kritischer Infrastrukturen am Dienstag die nötigen Informationen zugestellt.

Offenbar kennt man noch keine Schadprogramme, welche die Lücken bereits ausnutzen, daher sei es dennoch wichtig, die Patches umgehend einzuspielen.

Das NCSC weist darauf hin, sicherzustellen, die letzten Patches unbedingt einzuspielen.

Plattform für Long-Covid-Betroffene

Für jene, die von den Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung betroffen sind, bleibt die Situation schwierig. Das Long-Covid-Netzwerk «Altea» will Betroffene zusammenbringen.

Long-Covid
Screenshot/altea-netzwerk.ch

Long-Covid-Betroffene sind oft allein gestellt. Die Situation für Personen, die an einer Langzeiterkrankung leiden, ist nicht einfach. Sie sind auf sich alleine gestellt. Anerkannte Diagnosen und Therapien sowie eine rechtliche Absicherung fehlen. Hierbei will die neu geschaffene Plattform «Altea», die am 16. April online ging, die Betroffenen zusammenbringen.

Das Long-Covid-Netzwerk Altea wurde von der Stiftung Lunge Zürich initiiert und soll laut einer Mitteilung demnächst in eine geeignete Trägerstruktur überführt werden. Der Name «Altea» leitet sich vom griechischen Althaíā und dem lateinischen Althaea ab und bedeutet «derjenige, der heilt» oder «diejenige, die sich kümmert».

Ziel von Altea sei es, die Vernetzung und den Wissensaustausch zu fördern. Dies sei auch in der jetzigen Situation zentral, da es noch viele offene Fragen gibt und Betroffene auf sich alleine gestellt sind. Betroffene von Long-Covid erhalten auf Altea Informationen zu Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten. Dazu steht unter anderem ein Verzeichnis spezialisierter Kliniken, Ärzte und Therapieangebote zur Verfügung. In den «Stories» teilen die Betroffenen ihre Erfahrungen und Erlebnisse und geben so einen Einblick aus erster Hand.

www.lunge-zuerich.ch

www.altea-netzwerk.ch

Verhalten sanft lenken – dank Nudging

Menschen handeln nicht immer so rational, wie wir manchmal denken. Diese Tatsache sollten wir uns auch für unsere Sicherheit und Gesundheit zunutze machen. Nudges stellen konkrete Massnahmen dar, um ein spezifisches Verhalten anzustupsen und zu erleichtern – und das auch über Sprachhürden.

Nudging
depositphotos

Haben Sie heute bereits eine Strasse überquert und sind ­dabei über einen Fussgängerstreifen gelaufen? Fussgängerstreifen unterstützen durch einfache visuelle Markierungen ein sichereres Verhalten von Verkehrsteilnehmenden – ein Nudge für mehr Sicherheit im Alltag. «Nudging» – zu Deutsch «Stupsen» – ist ein Begriff, der seit 2008 durch Richard Thaler und Cass Sunstein geprägt wird und stellt einen Ansatz aus der Verhaltensökonomie dar. Ein Nudge beschreibt dabei eine Massnahme, um das Verhalten von Menschen in eine gewünschte Richtung zu lenken, ohne jedoch andere Optionen auszuschliessen.

Neben dem Einsatz von Nudging im Kontext von klassischen Marketingmassnahmen werden Nudges in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit, Ernährung und Gesundheit oder auch im Kontext Bildung eingesetzt, um «bessere» Entscheidungen zu unterstützen.

So verschickte beispielsweise die Steuerbehörde von Grossbritannien Mahnbriefe mit der Bemerkung: «Neun von zehn Briten zahlen ihre Steuern pünktlich, und in Ihrer Nachbarschaft haben die meisten schon bezahlt.» Drei Monate später hatten 83 Prozent der Empfänger ihre Steuern gezahlt, während es in der Vergleichsgruppe lediglich 68 Prozent waren. Diese Formulierung zielt auf den Drang hin, soziale Normen zu befolgen und nicht aus der «Herde» hervorzustechen.

In jüngster Vergangenheit wird der Einsatz von Nudging auch im ­Kontext der strategischen Risikokommunikation, spezifisch im Rahmen von Präventionsbemühungen in der Arbeitssicherheit, intensiver diskutiert. Verhaltensbasierte Ansätze sind zwar nicht neu in der Prävention, fokussieren allerdings – im Gegensatz zu Nudgingansätzen – vorwiegend auf das überlegte Handeln und Verhalten, welches über klassische Risikokommunikation beeinflusst werden kann (beispielsweise sachliche Instruktionen, Broschüren mit Verhaltensregeln usw.).

Nudges zielen auf das schnelle, automatisierte Handeln ab, sie funktionieren also besonders gut bei eher intuitivem, durch Gewohnheiten geprägtem Verhalten oder bei Verhalten, über welches wir nicht intensiv nachdenken und explizit Vor- und Nachteile abwägen. Nudges funktionieren deshalb, weil Menschen nicht immer eigenständig rationale Entscheidungen treffen. Situative Faktoren wie Zeitdruck, Unwissen, Emotionen usw. sowie Gewohnheiten beeinflussen unsere alltäglichen Entscheidungen.

Potenzial Nudging in der Prävention

Bereits heute werden Nudges im Rahmen der Arbeitssicherheit und im Gesundheitsschutz eingesetzt. Zum Beispiel durch Aufkleber mit Fussabdrücken am Boden, die die Mitarbeitenden in der Lagerhalle auf den Verkehrsweg für Personen lenken oder aber durch emotionale Hinweise auf vergangene Unfälle im Kontext der Unfallverhütung. Auch konnten Lunt und Staves (2014) aufzeigen, dass visuelle Hinweise über Farbkodierungen (beispielsweise von Rohrsystemen) einen vielversprechenden Ansatz darstellen, um Aufmerksamkeit und Sicherheitspraktiken zu verbessern. Solche Nudges sollen Menschen dazu anregen, sich sicher und gesund zu verhalten.

Es gibt verschiedene verhaltensbeeinflussende Effekte und Faustregeln, die beim Nudging angewendet werden, um das Verhalten in eine bestimmte Richtung zu lenken. Beispielsweise funktioniert das oben erwähnte Prinzip des Herdenverhaltens nicht nur für die Steuerbehörde, sondern kann auch in der Arbeitssicherheit und im Gesundheitsschutz genutzt werden. Ein Schild, das darauf hinweist, dass sich 80 Prozent der Mitarbeitenden des Betriebs im Freien vor der Sonne schützen, zeigt eine soziale Norm auf.

Das kann die restlichen 20 Prozent dazu animieren, es ihren Teammitgliedern gleichzutun. In gewissen Fällen sind auch optische Täuschungen behilflich, um eine Gefahr hervorzuheben: Sind die Bodenmarkierungen vor Kurven oder Kreuzungen optisch ­enger gestaltet, nehmen wir die Geschwindigkeit, mit der wir unterwegs sind, als erhöht wahr und bremsen automatisch ab. Der Vorteil eines solchen Nudges ist, dass er auch sprachunabhängig funktioniert. Auch visuelle Feedbacks zu einem spezifischen Verhalten, beispielsweise in Form von lachenden oder weinenden ­Smileys, sind bewährte Nudges, um ein ­gewünschtes Verhalten zu unterstützen. Viele weitere Beispiele belegen den Erfolg solcher Ansätze. Für den konkreten Einsatz im Arbeitsumfeld gilt es aber einige wesentliche Aspekte zu beachten.

Grundsätzlich funktioniert Nudging am besten, wenn das gewünschte Verhalten mit wenig Aufwand erreicht werden kann – sowohl kognitiv als auch zum Beispiel bezüglich zeitlicher Ressourcen. Das heisst, je weniger über das Ausführen eines (sicheren) Verhaltens nachgedacht werden muss, desto empfänglicher sind Menschen für solche «Stupser». Dies hängt auch damit zusammen, dass im Arbeitskontext oft Leistungs- und Zeitdruck bestehen. Es lohnt sich also, ein erwünschtes Verhalten so einfach wie möglich zu gestalten:

Ist die persönliche Schutzausrüstung da vorhanden, wo die Mitarbeitenden sie brauchen und wo sie sowieso vorbeikommen? Oder müssen sie den Aufwand betreiben und sie extra holen gehen? Wenn die Schutzausrüstung gut sichtbar positioniert ist, wirkt sie zudem selbst als Erinnerung daran, sie auch zu verwenden. Auch hat sich gezeigt, dass Kombinationen von Nudges (beispielsweise eine einfache Info-Visua­lisierung und Feedback) je nach Kontext besonders wirksam sind.

Kontext und transparente Kommunikation sind wichtig

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die Akzeptanz und Wirksamkeit sehr stark vom Kontext abhängen. Dies verdeutlicht die Relevanz der situationsspezifischen Gestaltung von Nudges. Einerseits erlauben unterschiedliche Bedingungen schlichtweg unterschiedliche Methoden (beispielsweise fixe vs. variable Arbeitsplätze, Sprache der Mitarbeitenden, Arbeitsroutinen, Einzelarbeiten vs. Teamarbeiten usw.). Andererseits weisen bisherige Erkenntnisse da­rauf hin, dass Nudges wirkungsvoller sind, je stärker sich genudgte Personen mit dem Nudge identifizieren können.

Ein Nudge sollte also, wenn immer möglich und sinnvoll, personalisiert oder zumindest betriebsspezifisch konzipiert werden. Dabei ist zu beachten, dass das Arbeitsumfeld je nach Branche und Betrieb sehr unterschiedlich sein kann. Ein wichtiger Faktor insbesondere im Arbeitskontext stellt das soziale Umfeld dar. Die Wirksamkeit von Nudges hängt hier stark von sozialen Normen und der gelebten Kultur ab. Ob sich eine Person sicher verhält, ist nicht nur für diese Person relevant, sondern meist auch für andere Mitarbeitende – sei es auch «nur» durch ihre Rolle als Vorbild für andere. Für die Entwicklung von Nudges gilt es somit, soziale Normen jeweils betriebsspezifisch zu analysieren und zu berücksichtigen und gegebenenfalls sogar gezielt einzusetzen, beispielsweise in Form von Rollenmodellen.

Um zu vermeiden, dass Nudges nur unterbewusst oder gar als manipulativ wahrgenommen werden, ist eine offene und transparente Kommunikation gegenüber den Mitarbeitenden zentral. Es ist wichtig, dass ein Betrieb aktiv über die Motivation und die Zielsetzung von Nudges kommuniziert und nach Möglichkeit auch Feedbacks dazu einholt, um sowohl das Vertrauen der Mitarbeitenden als auch die Akzeptanz der Massnahme zu fördern.

Nudging im Kontext von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ist dabei stets als ergänzender Ansatz zu verstehen. Wir sind gesetzlich dazu verpflichtet, sicher und gesund zu arbeiten und bestimmte Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten. Nudges können uns aber dabei unterstützen, dass dieses Verhalten verstärkt intuitiv und mit wenig Aufwand ausgeführt werden kann – und vielleicht bringen sie zusätzlich sogar mehr Humor in den Arbeitsalltag.

Chrome-Update stopft zwei Zero-Day-Lücken

Google hat seinen Chrome-Browser aktualisiert und eine Zero-Day-Schwachstelle behoben, die bereits ausgenutzt wird.

Google
Pixabay

Google hat ein Sicherheitsupdate für Chrome 89 bereitgestellt, in welchem die Google-Entwickler unter anderem eine Zero-Day-Schwachstellen bereinigt haben. Es handelt sich gemäss Chrome Release Blog um zwei Schwachstellen, die bereits ausgenutzt werden und von externen Sicherheitsforschern entdeckt wurden.

Bei der einen Schwachstellen ist der HTML-Renderer betroffen. Bei der zweiten, gefährlicheren Lücke handelt es sich um einem Heap Buffer Overflow im Zusammenhang mit der Javascript Engine. Mehr Infos werden von Google in der Regel erst bekanntgegeben, wenn die Mehrheit der Anwender das Security-Update eingespielt haben.

Quelle: Chromereleases 

 

Strassenverkehr: Jede Woche zehn Schwerverletzte auf E-Bikes

Die Zahl der schweren oder tödlichen E-Bike-Unfälle hat sich in den letzte fünf Jahren im Schnitt verdoppelt. 536 Personen sind im letzten Jahr auf den E-Bikes in der Schweiz schwer verunfallt. 15 haben dabei ihr Leben verloren.

 E-Bike
E-Bikes erreichen je nach Stärke der Tretunterstützung rund 45 km/h.
©Depositphotos/Wadym

Der E-Bike-Boom in der Schweiz hält weiter an und hat sich im Zuge der Pandemie verstärkt. Alleine 171’000 E-Bikes wurden im vergangenen Jahr verkauft, 2019 waren es noch 133’000 Exemplare. Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) kam es im 2020 bei 521 Schwerverletzten und 15 tödlichen Verkehrsunfällen im letzten Jahr zu «traurigen Höhepunkten».

Die BFU hat in diesem Zusammenhang eine neue Kampagne ins Leben gerufen. Das Ziel: Ein E-Bike-Fahrer sollte sich bewusst werden, dass er aufgrund seiner Geschwindigkeit einem höheren Verkehrsrisiko ausgesetzt ist als beispielsweise ein Velofahrer. Bei höherem Tempo drohen zudem schwere Verletzungen. Zudem würden auch herannahende E-Bikes oft zu spät reagieren.

Zur Diskussion steht ein neues Revisionspaket zum Strassenverkehr. Die E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer soll sich auch auf langsameren E-Bikes mit Helmen besser schützen. Zudem stehen auch ein Lichtobligatorium zur Tageszeit und eine Tachopflicht bei über 25 km/h zur Debatte.

 

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