Achtung, Drohnen

Drohnen ermöglichen beispielsweise Polieren und Bauführern schnell, Baufortschritte festzuhalten. Doch es gibt auch eine Reihe an Gefährdungen.

Drohnen
Landematte ausgeleuchtet mit Drohne © Nico Ninov

Bei der elektrischen Gefährdung ist ein elektrischer Schlag während des Ladevorgangs denkbar. Als Sicherheitsmassnahme ist hier ein Schutz gegen direktes oder indirektes Berühren spannungsführender Teile erforderlich. Ausserdem kann die regelmässige Prüfung ortsfester und nicht ortsfester Ladevorrichtungen beispielsweise in Einsatzfahrzeugen oder dem Feuerwehrdepot dazu beitragen, das Risiko eines elektrischen Schlags während eines Ladevorgangs zu minimieren. Auch der Kurzschluss durch Verpolung des Akkus oder der Ladeinfrastruktur muss ausgeschlossen werden, indem beispielsweise verpolungssichere Anschlüsse verwendet werden.

Die mechanische Gefährdung während des Drohnenbetriebs kann von kontrolliert bewegten, jedoch ungeschützten Teilen (z.B. Propeller) ausgehen. Die regelmässige Überprüfung auf Mängel vor jeder Benutzung ist unbedingt erforderlich, da sich beispielsweise bereits ein Haarriss im Propeller mit der Zeit zu einer Gefährdung durch umherfliegende Propellerteile ausbreiten kann. Ein Propellerschutz kann als Berührungsschutz verwendet werden. Ausserdem müssen die Arbeitsabläufe insbesondere vor dem Start und nach der Landung so gestaltet werden, dass Sicherungsmassnahmen gegen unbeabsichtigte Bewegungen oder Berührungen getroffen werden. So ist zum Beispiel der Start- und Landeplatz zu kennzeichnen und gegen Betreten durch Unbefugte oder unbeteiligte Personen abzusichern. Dies ist nicht nur am Tag, sondern aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse insbesondere auch in der Nacht relevant.

Durch ausreichende Beleuchtung kann die Sichtbarkeit für Dritte erhöht werden. Eine weitere mechanische Gefährdung ist der Absturz, das Stolpern oder Umfallen der Drohnenpilot/in, Luftraumbeobachter/in oder einer Hilfsperson. Insbesondere bei Starts aus der Hanglage oder schwer zugänglichen Landeplätzen ist die Trittsicherheit durch geeignetes Schuhwerk sicherzustellen sowie Hindernisse oder Verschmutzungen in der Umgebung der Propeller zu beseitigen. Oftmals kann es hilfreich sein, eines der Einsatzfahrzeuge mit Ladefläche (z.B. einen Pick-up) so auszustatten, dass auf der Ladefläche Starts und Landungen durchgeführt werden können. Das spart Zeit für den Aufbau sowie das Ausleuchten von Startplätzen auf freien Geländen und verhindert, dass die Startflächen von Hindernissen wie kleinen Steinen befreit werden müssen, die durch die Luftverwirbelungen durch die drehenden Propeller aufgewirbelt werden und das UAS beschädigen können. Sofern der Start- und Landeplatz auf einem Fahrzeug eingerichtet wird, ist es unbedingt erforderlich, diesen so zu wählen, dass keine grösseren Metallanteile z.B. an der Ladefläche vorhanden sind. Je nach Drohnenmodell kann es sein, dass das magnetische Feld so stark beeinflusst wird, dass der Magnetsensor der Drohne einen Fehler anzeigt. Bei Drohnenmodellen mit mehr als einem Magnetsensor, also denjenigen mit re­dundanter Integrierter Messeinheit (IMU), wird dieser Effekt in den meisten Fällen kompensiert.

Auch aus ungeschützten, bewegten Drohnen in der Luft geht eine gewisse ­mechanische Gefährdung aus, die durch einen Aufprallschutz verringert werden kann. Es ist relevant, auf die Absicherung des kontrollierten Bereichs am Boden, in dem die Starts und Landungen stattfinden, und bei schwereren Drohnen ab 4 kg auch auf den Bereich unter der Drohne für den Fall eines Absturzes zu achten. Da am Einsatzort grundsätzlich eine Helmpflicht besteht, gilt die aus dem zivilen Drohnenbetrieb errechnete maximale Aufprall­energie von 89 Joule bei Drohnen bis 249 g nicht.

Nicht nur im gewöhnlichen operativen Einsatz, sondern auch beim Bergen verlorener Drohnen besteht eine Absturz­gefahr des Bergungs­personals, beispiels-weise wenn eine Einsatzdrohne eine Notlandung an einem steilen Hang in einem Baum gemacht hat. Auch hier ist die Trittsicherheit durch geeignetes Schuhwerk ­sicherzustellen. Hindernisse und Verschmutzungen sind entsprechend zu beseitigen.

Bei der chemischen Gefährdung geht es insbesondere um den Hautkontakt zu Feststoffen und Flüssigkeiten oder das Arbeiten mit Feuchte. Hier kann ein Hautschutz (zum Beispiel Handschuhe) getragen werden und entsprechend bei Kontamination ein Hautreinigungs- beziehungsweise Pflegemittel verwendet werden. Auch Ausgasungen von Batteriezellen sind möglich, was durch die Verwendung von Lithium-Polymer-Akkus minimiert werden kann. Eine Ausgasung findet bei diesen Akkus nicht statt. Durch die äusserst hohe Energiedichte ist jedoch das Risiko einer Entzündung oder Explosion beispielsweise durch Überhitzung, Überladung oder mechanische Überbeanspruchung des Akkus denkbar. Eine Gegenmassnahme ist die Verwendung von sogenannten LiPo-Taschen, welche zur Lagerung, aber auch während eines Ladevorgangs verwendet werden sollten. Diese können im Fehlerfall ein Ausbreiten von Flammen eingrenzen, indem sie die Zufuhr von Sauerstoff minimieren.

Die Belastung des Drohneneinsatz-Teams durch die Arbeitsumgebung kann sowohl physisch als auch psychisch die Arbeitssicherheit negativ beeinflussen. Zu physischen Belastungen zählen unter anderem Beleuchtungen. Insbesondere in der Nacht können zu stark ausgeleuchtete Start- und Landeplätze oder zu helle Blitzlichter an der Drohne die Pilot/innen und auch andere Personen blenden oder in ihren Tätigkeiten beeinträchtigen. Ebenso können Reflektionen einer blinkenden Drohne an den Sicherheitsstreifen der Bekleidung der Einsatzuniform irritierend sein. Als Gegenmassnahme sollten unterschiedliche Beleuchtungsstärken sowohl bei Nacht als auch am Tag verwendet und die Arbeitsbereiche jeweils so gewählt werden, dass keine Gefährdung am Boden stattfinden kann. Wenn es nicht anders möglich ist, kann auch ein Augenschutz gegen Blendung getragen werden. Eine weitere physische Beeinträchtigung ist die Lautstärke, die durch Motoren oder Propellerlärm entstehen kann. Durch Tragen eines Gehörschutzes kann diese reduziert werden. Die meisten Einsatzhelme haben bereits einen solchen Gehörschutz integriert.

Achtung, Drohnen
© pexels.com

Die grösste psychische Belastung aus dem Arbeitsumfeld durch den Einsatz von Drohnen geht von langen Konzentrations­phasen aus. Nicht nur die Drohnenpiloten müssen während des Fluges hoch konzentriert viele Parameter, wie zum Beispiel den Akkustand, Gefahrenquellen am Boden und in der Luft, Funksprüche der Luftraumbeobachtenden, Position und Ausrichtung der Drohne gleichzeitig beobachten, auch die Luftraumbeobachtenden können nach einer Weile Konzentrationsschwierigkeiten bekommen und sollten abgelöst werden. Dieser Zeitwert ist von Person zu Person unterschiedlich und muss in den Übungen für jeden Luftraumbeobachtenden und Drohnenpiloten individuell bestimmt werden. Wenn dies nicht möglich ist, sind folgende Richtwerte einzuhalten:

  • Drohnenpilot/in: 10 Minuten Pause nach 45 Minuten Flug
  • Luftraumbeobachter/in: 15 Minuten Pause nach 90 Minuten Beobachtung

Hierzu kann eine interne Betriebsanweisung erstellt werden. Einsatzkräfte sollten entsprechend unterwiesen und bereits zur Verfügung stehende Sicherheitsanweisungen für Arbeiten mit langen Konzentrationsphasen vorschriftsmässig angewandt werden.

Fachtagung: Brandschutz – zunehmend risikobasiert?

Risikoorientierter Brandschutz spielt in Zukunft schweizweit eine gewichtigere Rolle. Bei den Brandschutzvorschriften 2026 sollen akzeptable Kosten-Nutzenverhältnisse von Brandschutzmassnahmen in begründeter und nachvollziehbarer Form Einzug finden.

Brandschutz
Bild: depositphotos

In der Schweiz werden Stand heute zirka vier von fünf Gebäuden mit vordefinierten Brandschutzmassnahmen geplant und durch die Behörden bewilligt. Die aktuell gültigen Brandschutzvorschriften (BSV 2015) berücksichtigen dabei bereits unterschiedliche Nutzerrisiken. Belegt durch die Tatsache, dass für diverse Gebäudetypen und deren Nutzungsformen massgeschneiderte Massnahmen für das Erreichen der Schutzziele gefordert sind. Die präskriptiven Brandschutzvorschriften lassen aber auch komplett abweichende Lösungen – solche, die nicht nach Standardschema realisiert werden – mittels Nachweiserbringung und angewandter Ingenieurmethoden zu.

Wie findet der standardisierte Brandschutz in Kombination mit gleichwertigen, abweichenden Lösungen bereits heute Anwendung? Kostendruck, ein dynamisches Umfeld und viele massgebende Kriterien – zum Beispiel Bauart, Lage, Nutzung, Personenbelegung, Brandlasten, Gebäudegeometrie und viele mehr – lassen Bauprojekte komplex anmuten. Zielkonflikte im Brandschutz sind zudem keine Seltenheit. Um die Ziele der Bauherrschaft, die Schutzziele und grundsätzlich die Interessen aller am Bau und Projekten beteiligten Personen zu erfüllen, sind gesamtheitliche Lösungen im Brandschutz gefragt. Lösungen demnach, die standard- und leistungsorientierte Methoden kombinieren.

Detailliertes Fachwissen rund um das Thema Brandschutz erhalten Interessierte an einer Fachtagung vom 16. März 2023 in Zürich direkt von den Experten vermittelt. Diverse Referate zu neuen Möglichkeiten, wissenschaftlichen Erkenntnissen, aktuellen Methoden und Technologien sowie zu Projektbeispielen aus der Praxis bilden die Basis für diesen spannenden Wissenstransfer. Durchgeführt wird die Tagung von Save AG. Dieses Unternehmen ist spezialisiert auf den praxisbezogenen Wissenstransfer zwischen Sicherheitsfachleuten zu den Themen Risiko-Management, Corporate Security, Gebäudesicherheit, Safety und Gesundheitsschutz (AS&GS), Brandschutz, Informations- und Infrastruktursicherheit, Bevölkerungsschutz sowie Maschinen- und Prozesssicherheit, Störfallvorsorge, Natur- und Umweltgefahren, Bewachung und integrale Sicherheitskonzepte.

Quelle und weitere Informationen: Save AG

Zusatzkredite für Rechenzentren des VBS

Bundesrätin Viola Amherd hat Mitte November eine unabhängige Untersuchung zur Prüfung von Zusatzkrediten für Rechenzentren und die neue Luftraumüberwachung eingeleitet. Anscheinend besteht ein finanzieller Mehrbedarf, welcher auf asynchrone Projektpläne, personelle Ressourcen und unterschätzte Abhängigkeiten zurückzuführen ist.

Zusatzkredite für Rechenzentren des VBS
Bild: depositphotos

Die Chefin des VBS, Viola Amherd, hat die Armee und Armasuisse beauftragt, Lehren aus einem Bericht eines unabhängigen Wirtschaftsprüfungsunternehmen zu ziehen. Im November hat die Bundesrätin das Wirtschaftsprüfungsunternehmen BDO AG zu einer Untersuchung beauftragt, um evaluieren zu können, ob mehr Zusatzkredite für die Luftraumüberwachung und Rechenzentren erforderlich sind. Ein finanzieller Mehrbedarf wurde verortet und die Tatsache auf drei Ursachen zurückgeführt:

  1. Die Verzögerungen im Projekt «Rechenzentren VBS» führten laut dem VBS zu Verzögerungen in den Projekten für den Ersatz der Führungssysteme des Lauftraumüberwachungs- und Einsatzleitsystems Florako. Diese Verzögerungen seien auf asynchrone Projekt- und Zeitpläne der Projekte sowie die nicht ausreichend vorhandenen beziehungsweise überschätzten personellen Ressourcen der Führungsunterstützungsbasis respektive dem Projekt Kommando «Cyber» zurückzuführen. Die notwendigen personellen Ressourcen werden noch mit externen Dienstleistungen sichergestellt.
  2. Im Weiteren wurden die technischen, anforderungsbedingten Abhängigkeiten im Projekt- und Risikomanagement unterschätzt sowie nicht ausreichend abgestimmt. Die höheren Anforderungen an das Netzwerk bestehen primär in den Bereichen Datenübertragungsrate, Echtzeit-Datenverarbeitung und Verschlüsselung. Ausserdem entstehen Mehrkosten für den Ausbau der Rechenzentren VBS.
  3. Da die Projektverantwortlichen bei der ursprünglichen Planung betreffend den Ersatz der Führungssysteme davon ausgegangen waren, dass die IT-Leistungen (personelle Projektbeistellungen für die Integration und Migration ins Rechenzentrum) vollumfänglich durch das Budget der Führungsunterstützungsbasis getragen werden, bestand laut dem VBS kein finanzieller Spielraum, um diese letztlich externen Kosten über das Projekt abzudecken.

Konkrete Massnahmen für künftige Projekte sollen nun erarbeitet und umgesetzt werden. Vorliegen und kommuniziert werden diese voraussichtlich ab dem Frühling 2023.

Quelle: VBS, BDO 

 

Brüchige Betonwände: Empa-Forscher finden Ursache

Betonwände von tausenden Häusern sind von Rissen durchgezogen, die teure Reparaturen oder gar einen Abbruch nötig machen. Der Grund, so dachte man lange, sei ein zu hoher Glimmergehalt im Beton. Dank der Empa-Untersuchungen können schwere Bauschäden künftig vermieden werden, da der wahre Schuldige – das Mineral Pyrrhotin – nun identifiziert ist.

Brüchige Betonwände: Empa-Forscher finden Ursache
Vor Ort in Irland: Empa-Forscher Andreas Leemann steht den Medien Rede und Antwort zu den Forschungsresultaten der Empa. (Bild: Paul Dunlop/Ulster University)

«Unsere Häuser bröckeln!», heisst es auf einem Plakat bei einer Demonstration in Dublin. «100 % Wiedergutmachung», steht auf T-Shirts von Teilnehmenden – zu sehen auf einem Foto der Online-Ausgabe der «Irish Times» vom 15. November. Seit Jahren sorgt instabiler Beton in der Grafschaft Donegal für massive Schäden an vielen Häusern, mit denen sich seit April 2016 auch eine Task Force der Regierung befasst. Seit Jahren gibt es Demonstrationen, Streit im Parlament – und die Kosten für Schäden und Entschädigungen dürften sich auf bis zu drei Milliarden Euro belaufen; geschätzt, heutiger Stand.

Die Schlagzeilen zu diesem Fall rücken nun auch Empa-Forschende ins Rampenlicht. Der Grund: Auf einer Fachkonferenz zu diesem heiklen Thema im irischen Letterkenny am 15. November hat Andreas Leemann, Leiter der Forschungsgruppe «Betontechnologie», einen Vortrag gehalten, der für grosse Augen sorgte: Er schilderte Resultate von Analysen zum instabilen Beton, die zusammen mit dem Umweltforscher Paul Dunlop von der «Ulster University» und weiteren Fachleuten durchgeführt wurden – und widersprach einer bis dato weit verbreiteten Vermutung: Ein hoher Anteil des Minerals Glimmer, so die bisherige These, mache den Baustoff, wenn seine Poren mit Wasser gefüllt sind, anfällig für Frostschäden.

Doch nein; die Ursache sehen die Schweizer Fachleute in einem anderen Bestandteil, den die Fachleute in Irland zuvor nicht im Visier hatten: Detaillierte Untersuchungen von Betonproben von vier betroffenen Häusern zeigten, dass ein Mineral namens Pyrrhotin aus Eisen und Schwefel im Baumaterial in grossen Anteilen vorhanden ist – und offenbar eine verhängnisvolle Kaskade auslöst.

Wenn Pyrrhotin im Zementstein des Betons durch anwesenden Sauerstoff oxidiert wird, setzt dies Schwefel frei, der wiederum zur Bildung von Ettringit führt. Dieses Mineral entsteht zwar ohnehin bei der Erhärtung von Zement – doch die zusätzliche Ettringit-Bildung führt zu einer Ausdehnung, die schliesslich Risse im Beton verursacht.

Wird weiterer Schwefel freigesetzt, bildet sich das Mineral Thaumasit. Dieser Prozess reduziert die Festigkeit des Betons, indem wichtige Bestandteile wie Calciumsilikathydrate auflöst werden, und kann letztlich in einem Zerfall des Baustoffs resultieren.

Brüchige Betonwände: Empa-Forscher finden Ursache
Risse bis hinauf zum Dach: Ein typischer Schadensfall in der irischen Grafschaft Donegal. (Bild: Andreas Leemann/Empa)

Detektivische Forschungsarbeit

Um die Schadensmechanismen im Inneren dieses speziellen Betons aufklären und nachzuweisen zu können, war freilich Detektivarbeit des Empa-Teams nötig – von herkömmlichen Materialtests über aufwändige Rasterelektronenmikroskop- und Röntgenuntersuchungen bis hin zu thermodynamischen Modellierungen. Und zusätzlich Recherchen in meteorologischen Daten, um der gängigen Theorie von Frostschäden durch zu hohen Glimmergehalt auf den Zahn zu fühlen.

Gegen diese Vermutung hatte schon der Augenschein vor Ort gesprochen. Typische Risse durch Kälteeinfluss verlaufen parallel zu den Wänden, während sie hier nur senkrecht in die Wände hinein verliefen – oft vom Boden bis hinauf zum Dach. In manchen Fällen hatten sie sich sogar von oben, wo der Kälteeinfluss geringer ist, nach unten fortgesetzt.

Wie sich zeigte, sprachen auch die meteorologischen Auszeichnungen klar gegen die Ursache Frost. Wetterphasen von der nötigen Kälte und Dauer, die derartige Schäden hätten auslösen können, kamen im atlantisch-geprägten Klima der Region zu selten vor, nämlich nur zwei Mal: ab Mitte Dezember 2009 und ab November 2010. Zudem zeigten sich erste Schäden bereits vor diesen Ereignissen, und bei den betroffenen Häusern ist auch in Sommermonaten eine Aufweitung der Risse festzustellen. Sie können auch Innenwände betreffen, die vor den Elementen geschützt sind.

Fazit: Der Frost spielt keine oder allenfalls eine Nebenrolle bei den Betonschäden.

Grenzwerte in EU-Bauvorschriften überschritten

Doch warum wurde die neue Erklärung durch den Pyrrhotin-Gehalt und seine Folgen zuvor übersehen? Diese Möglichkeit wird laut Andreas Leemann in der betreffenden irischen Bauvorschrift IS 465 schlicht nicht berücksichtigt. Dagegen ist in der entsprechenden EU-Norm EN 12620 vorgeschrieben, dass ein allfälliger Pyrrhotin-Gehalt in den Baustoffen beim Schwefelgehalt berücksichtigt werden muss. «Wir haben den Schwefelgehalt der Gesteinskörnung des Betons in Proben von vier Häusern analysiert», sagte Leemann gegenüber der «Irish Times», «die Werte überschritten den zulässigen EU-Grenzwert um den Faktor 4 bis 7.»

Obwohl die Empa-Fachleute Proben aus nur vier Häusern im Detail untersucht haben, liegt es nahe, dass sich die Resultate verallgemeinern lassen, denn Daten von irischen Ingenieuren aus fast 100 betroffenen Häusern zeigen, dass auch sie beachtliche Mengen an Pyrrhotin enthalten.

Betroffene teils in schwierigen Situationen

Die Einsichten aus der Schweiz haben in Irland bereits ein grosses Echo ausgelöst, wie Berichte im irischen Fernsehen und Radio und in Zeitungen wie der «Irish Times» zeigen. Und das Thema wird auch in Zukunft viel Aufmerksamkeit bekommen, zumal das Empa-Team das Betonproblem in einem Projekt, finanziert vom irischen Staat, gemeinsam mit internationalen Partnern noch vertiefter untersuchen wird. Bei der Fachtagung Mitte November waren auch zwei Betroffene zugegen, die von ihrer Situation berichteten. In der Kritik der Öffentlichkeit steht dabei unter anderem die Tatsache, dass ein Antrag auf staatliche Entschädigungen bisher nur für betroffene Erstwohnsitze möglich ist. Inzwischen wurde indes bekannt, dass die am stärksten betroffenen Hauseigentümer in einem ersten Schritt bis zu 20’000 Euro staatliche Unterstützung erhalten werden, etwa um auszuziehen und eine vorübergehende Bleibe zu finden bzw. um ihren Besitztümer einzulagern.

Über die Zustände für die Betroffenen konnte sich der Empa-Fachmann bei seinen Erkundigungen vor Ort ein Bild machen und diese fotografisch dokumentieren: durchrissene Fassaden, grossflächiger abgeplatzter Putz, komplett zersetzter Beton und schwere Schimmel-Schäden. In einem der Häuser waren sie in Küche und Schlafräumen so ausgeprägt, dass die dreiköpfige Familie seit langem im Wohnzimmer übernachtet – Zustände, die man in Europa nicht erwarten würde. «Diese Menschen», so Leemann, «leben in einer Ruine.»

Quelle: Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt 

Bundesrat Cassis spricht sich für die Einhaltung der UNO-Charta aus

Bundesrat Ignazio Cassis reiste am 12. Januar 2023 nach New York, um an einer ersten Debatte des UNO-Sicherheitsrats zum Thema Rechtsstaatlichkeit teilzunehmen. Der EDA-Vorsteher unterstrich die Bedeutung der UNO-Charta für Frieden und Sicherheit.

Bild: Ignazio Cassis

Auf Einladung von Japan nahm Bundesrat Ignazio Cassis in New York an einer ministriellen Debatte zum Thema Rechtsstaatlichkeit teil. Wie Japan ist die Schweiz ein nichtständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat und hat seit Anfang Jahr auch den Ratsvorsitz inne.

«Die Prinzipien der Charta werden heute auf die Probe gestellt. Sie wurden im Fall der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine eklatant verletzt», betonte Cassis in seinem Votum im Sicherheitsrat.

Cassis forderte die UNO-Mitgliedstaaten dazu auf, das Völkerrecht und die Prinzipien der UNO-Charta einzuhalten, welche die Anwendung oder Androhung von Gewalt gegen territoriale Integrität oder politische Unabhängigkeit eines anderen Staates verbietet. Die Schweizer werde sich dafür einsetzen, die Rechtsstaatlichkeit weiter zu stärken.

Treffen mit US-Aussenminister Blinken geplant

Während seines Aufenthalts in New York hat sich EDA-Vorsteher Ignazio Cassis in New York unter anderem mit UNO-Generalsekretär António Guterres, dem japanischen Aussenminister Yoshimasa Hayashi, dem Präsidenten der UNO-Generalversammlung Csaba Kőrösi, der UNO-Ombudsperson Richard Malanjum und weiterer Vertreterinnen und Vertreter ständiger und nichtständiger Mitgliedsstaaten des UNO-Sicherheitsrats getroffen.

Am Freitag reist der Bundesrat nach Washington D.C., wo er unter anderem auf den US-Aussenminister Anthony Blinken trifft. Besprochen wird unter anderem die Zusammenarbeit mit den USA im UNO-Sicherheitsrat für die prioritären Bereiche der Schweiz. Die Schweiz verfolgt im UNO-Sicherheitsrat vor allem den Schutz der Zivilbevölkerung, die Förderung eines nachhaltigen Friedens sowie die Stärkung des Rats und die Erhaltung der Klimasicherheit.

Die verschriftlichte Ansprache zur ministriellen Debatte kann auf der Webseite des EDA (in Französisch) im Wortlaut nachverfolgt werden.

Quelle: EDA

Vorsicht im Umgang mit Gasheizöfen

Privathaushalte, auch Unternehmen suchen aktuell nach günstigen Heizalternativen. Dabei gelangen nicht selten mobile Gasheizöfen oder ähnliche Geräte zum Einsatz. Allerdings ist bei deren Betrieb Vorsicht geboten. Werden die Geräte unsachgemäss genutzt, besteht eine Brand-, Explosions- und Erstickungsgefahr. 

Vorsicht im Umgang mit Gasheizöfen
Bild: Eurom

Nicht nur Privathaushalte, auch Unternehmen suchen aktuell nach günstigen Heizalternativen. Dabei werden zum Teil mobile Gasheizöfen oder ähnliche Geräte eingesetzt. Doch bei deren Betrieb, insbesondere in Innenräumen, ist Vorsicht geboten, warnt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW): Werden die Geräte nicht bestimmungsgemäss genutzt, besteht Brand-, Explosions- und Erstickungsgefahr.

Brand- und Erstickungsgefahr

Zur Wärmeerzeugung kommt bei Gasheizern immer ein Gefahrstoff zum Einsatz, denn die Gasflaschen enthalten Flüssiggas. Üblicherweise handelt es sich um Butan, Propan oder ein Gemisch davon. Gefahr besteht, wenn Gas unkontrolliert entweicht, zum Beispiel durch fehlerhaften Anschluss oder eine beschädigte Anschlussleitung zur Gasflasche. In der Nähe von Zündquellen kann es dann zu einer Explosion und einem Brand kommen.

Zudem besteht Erstickungsgefahr. Propan und Butan sind schwerer als Luft und können sich etwa im Keller oder am Kellereingang ansammeln. Deshalb ist es in der Regel verboten, Gasflaschen unter der Erdgleiche zu lagern oder zu betreiben, beispielsweise in Kellerräumen oder Garagen. Durch die Verbrennung der Gase wird ausserdem Sauerstoff aus der Umgebungsluft verbraucht. Dadurch steigt der Anteil von Kohlendioxid und Kohlenmonoxid, was ebenfalls zur Erstickung führen kann.

Was Unternehmen wissen müssen

Nicht alle Geräte sind für die gewerbliche Nutzung geeignet. Ob dies der Fall ist, steht in der Bedienungsanleitung oder kann bei der Herstellungsfirma erfragt werden. Ist der gewerbliche Betrieb erlaubt, sind die Bedingungen dafür eingeschränkt – beispielsweise hinsichtlich der Lüftung und der Auswahl des Druckminderers. Auch, ob ein Gerät für die Nutzung in Innenräumen zugelassen ist, geht aus der Anleitung hervor. Wer ein Gasheizgerät einsetzen möchte, sollte sich vorab gründlich mit dessen Bedienung auseinandersetzen, eine Gefährdungsbeurteilung erstellen und Beschäftigte im richtigen Umgang unterweisen.

Vor der Inbetriebnahme müssen folgende Fragen mit «Ja» beantwortet werden können:

  1. Ist das Gerät für die gewerbliche Nutzung geeignet?
  2. Darf das Gerät unter den geplanten Bedingungen betrieben werden?
  3. Wurde eine entsprechende Gefährdungsbeurteilung erstellt?

Nicht in der Nähe von entzündbaren Stoffen

Besonders gefährlich ist der Betrieb eines Gasheizers grundsätzlich, wenn sich explosive oder entflammbare Stoffe im Aufstellraum befinden. Dort, wo Unternehmen entzündbare Stoffe lagern oder benutzen, ist die Verwendung daher verboten. Zu solchen Stoffen zählen auch Alltagsprodukte wie Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Kleber oder Haarsprays. Besonders kritisch ist daher unter anderem die Verwendung in Betrieben der Beauty- und Wellnessbranche, Coiffeurgeschäften, therapeutischen Praxen, oder auch in Tätowier- und Piercing-Studios.

Quelle: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Schweizer Siemens-Fabrik für Resilienz ausgezeichnet

Ein Siemens-Werk in Zug wurde von einer internationalen Unternehmensberatung unter der Kategorie «Resilienz» als Fabrik des Jahres gewürdigt. Ausgezeichnet bei der Fabrik der Siemens Smart Infrastructure wurden insbesondere die resiliente Produktion und die Lieferkette, aber auch die nachhaltige Nutzung der Ressourcen.

Schweizer Siemens-Fabrik für Resilienz ausgezeichnet
Siemens-Werk in Zug. (Bild: Siemens)

Ein Werk von Siemens Smart Infrastructure im schweizerischen Zug wurde als «Fabrik des Jahres 2022» in der Kategorie Excellence in Supply Chain Resilience» ausgezeichnet. Der Preis steht laut Siemens für die Würdigung der Resilienz sowie für das präventive Risikomanagement in der Lieferkette, welche sich im Vergleich zu anderen Fabriken in Europa als herausragend erwiesen habe, heisst es in einer Mitteilung. Der Industriewettbewerb zur «Fabrik des Jahres» wurde von der internationalen Unternehmensberatung Kearney abgehalten.

Nahtlose Ressourceneffizienz

Der Fabrik gelinge es, auch unter aktuell schwierigen Bedingungen die Lieferungen der Produkte an die Kunden sicherzustellen, heisst es bei Siemens weiter. Eine Rolle spielen eine Reihe präventiver Massnahmen wie ein «Risk Radar» zur frühzeitigen Erkennung weltweiter Risiken in der Lieferkette, die hohe Datentransparenz über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg sowie die nahtlose Zusammenarbeit mit Einkauf, Logistik, Entwicklung und Vertrieb. Gewürdigt wurde insbesondere die Ressourceneffizienz. Es sei vor allem die Innovationskultur des Tech-Konzerns sowie das stetige Optimieren von Prozessen und Abläufen, aber auch die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden, die zur hohen Anpassungsfähigkeit des Werks beigetragen hätten, kommentiert der Tech-Konzern.

Das Siemens-Werk in Zug beschäftigt rund 350 Mitarbeitende, die im Schichtbetrieb Produkte für Gebäudetechnik fabrizieren. Hergestellt in der Zuger Fabrik werden unter anderem Brandmelder sowie Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsequipment für die Gebäudeautomatisierung. Die offizielle Preisverleihung findet im März 2023 anlässlich des Branchenkongresses «Fabrik des Jahres» in München statt.

Quelle: Siemens

Feuerwehr-Software im Kanton Wallis ausgefallen

Ein Spiel mit dem Feuer: Schon zweimal innert kurzer Zeit fiel im Kanton Wallis die Feuerwehr-Software «VS-Fire» aus. Nun denkt der Kanton darüber nach, die Software zu wechseln.

Feuerwehr-Software im Kanton Wallis ausgefallen
Bild: depositphotos

 

Im Wallis scheint die Feuerwehr-Software zu zicken, wie «Inside-IT» in Berufung auf den Walliser Boten schreibt. Die Software «VS-Fire» ist in Kürze zweimal nacheinander ausgefallen. Sie wird jedoch primär zur Personaleinsatzplanung, Rapportierung und Erfassung von Materialbeständen genutzt. Ohne Zugriff auf «VS-Fire» sei es jedoch, wie wenn kein E-Mail-Programm genutzt werden könne. Für die Korps könnte sich allerdings eine Reihe anderer Probleme stellen, beispielsweise wenn sie bei einem Einsatz schnell notwendiges Material und mehr Einsatzkräfte beanspruchen, wie es im Zeitungsbericht heisst. In einem solchen Fall müssten die Korps unter Umständen weitere Stützpunkte abtelefonieren, um rasch die nötigen Ressourcen zu erhalten. Wenn es aber um jede Minute geht, ist dies kein Idealszenario.

Es stimme, dass zurzeit kein Zugriff auf die Feuerwehr-Software möglich sei, bestätigt Patrick Steffen, Präsident des Oberwalliser Feuerwehrverbands gegenüber der Zeitung. Jedoch sei die Alarmierungslösung von der administrativen Software getrennt. Offenbar stockt die Lösung der Firma Alpha Informatique schon länger. Bereits im Herbst sei ein Ausfall zu verzeichnen gewesen, schreibt der «Bote». Man arbeite derzeit daran, die Lösung wieder in Betrieb nehmen zu können. Wann dies jedoch der Fall sein wird, scheint unbekannt. Aktuell sucht der Kanton eine neue Software, um «VS-Fire» zu ersetzen.

Quelle: Inside-IT, Walliser Bote

Schluss mit Security-Support für Windows 7 und 8

Ab dem 10. Januar 2023 gibt es keine Sicherheitsupdates mehr für Windows 7 oder 8. Weltweit sollen noch knapp 100 Millionen Geräte mit Windows 7 in Betrieb sein. 

Schluss mit Extended Security Updates für Windows 7
Bild: depositphotos

Wie «Bleeping Computer» vermeldet, werden sämtliche Windows-7-Pro- und Enterprise-Versionen ab 10. Januar 2023 keine weiteren Sicherheitsupdates mehr erhalten.

Microsoft lancierte Windows 7 ursprünglich im Oktober 2009. Der reguläre Support-Zyklus mit zusätzlichen Betriebssystemupdates endete am Januar 2015. Eine erweiterte Supportphase mit den noch wichtigsten Security-Updates hat Microsoft bereits im Januar 2020 eingeläutet. Im Rahmen der Extended-Security-Phase war es für Unternehmen möglich, gegen Zahlung für drei Jahre noch die wichtigsten Sicherheitsupdates für das Windows-Betriebssystem zu erhalten.

Die Versionen von Windows 8.1 kamen im November 2013 auf den Markt und werden Microsoft zufolge auch ab dem 10. Januar keinen Extended-Security-Support mehr erhalten.

Wie «The Verge» berichtet, sind einer Studie zufolge weltweit noch knapp 100 Millionen Geräte mit Windows 7 in Betrieb.

Privat- und Enterprise-Nutzer, welche noch Windows 7 und Windows 8.1 im Einsatz haben, sollten auf Windows 10 oder Windows 11 umsatteln. Sofern die Hardware nicht zu veraltet ist, ist nun der letzte Zeitpunkt, das Equipment demnächst aufzurüsten.

Bei Windows 10 läuft die reguläre Support-Phase am 14. Oktober 2025 aus.

Quellen: Bleeping Computer, The Verge, Microsoft

Berufliche Erschöpfung und Depersonalisierung

In den Kantonen Neuenburg und Jura wurde bei 361 Pflegenden eine Umfrage zur Lebensqualität an ihrem Arbeitsplatz durchgeführt. Die grosse Mehrheit der Befragten sieht sich in Gefahr, ein Burnout zu erleiden – ein alarmierendes Ergebnis, das Auswirkungen auf die Qualität der Pflege und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten hat.

Berufliche Erschöpfung und Depersonalisierung
Bild: depositphotos

Wie nehmen Sie Ihre Arbeit wahr?» Diese Frage wurde Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern in den Kantonen Neuenburg und Jura im November 2020 gestellt, inmitten der zweiten Coronawelle. Die Sektion Neuenburg/Jura des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) wollte mit einer Beobachtungsstudie in Erfahrung bringen, wie Pflegende ihren Beruf wahrnehmen und wie fordernd respektive erschöpfend er ist.

Für die Befragung wurde das Maslach Burnout Inventory (MBI) verwendet, das während zwei Wochen via berufliche und soziale Netzwerke an die Pflegenden herangetragen wurde. Nach der Datenerhebung wurden die verschiedenen zugrundeliegenden Scores berechnet und eine Unterscheidung vorgenommen zwischen dem Gefühl der beruflichen Erschöpfung, der Depersonalisierung und der Selbstverwirklichung.

Das Personal leidet

Während der zweiten Coronawelle schienen die Covidfälle in der Schweiz exponentiell zuzunehmen, mit durchschnittlich 500 neuen Fällen pro Tag am 7. Oktober 2020, die bis 7. November auf durchschnittlich 8600 Fälle pro Tag anstiegen waren. Am 1. November informierte die Presse über die Sättigung des Gesundheitssystems im Kanton Neuenburg. In der Westschweiz besonders betroffen waren die Altersheime. Mitglieder des SBK des Kantons Jura wandten sich an die Sektion und berichteten von ihrem Leiden am Arbeitsplatz. «Ich wurde erst kürzlich diplomiert, bin aber schon in der Phase eines beginnenden Burnouts, ich habe meinem Vorgesetzten die Kündigung überreicht, der sich aber weigerte, diese anzunehmen», erzählt eine junge Pflegefachfrau. Mehrere Berufsangehörige beschreiben eine erhebliche Überlastung im Arbeitsumfeld, eine beginnende Erschöpfung und die Furcht, dass diese Situation länger andauern könnte. Auch werden gewisse Entscheide infrage gestellt. «Ich verstehe nicht, weshalb die wöchentlichen Besprechungen abgeschafft wurden, ohne die Betroffenen zu fragen und die Möglichkeit von Videokonferenzen in Betracht zu ziehen», kritisiert eine Pflegefachfrau. «Die Funktion einer Pflegenden setzt voraus, dass man sich untereinander abspricht, zusammenarbeitet, sich mit Kolleginnen und Kollegen austauscht, ganz besonders in dieser Pandemiezeit», gibt eine andere zu bedenken.

Ungenügende Kapazitäten

Am meisten Sorgen bereiten die Kapazitäten in den Intensivpflegestationen – zum Nachteil der Altersheime, die darob fast vergessen zu gehen scheinen. Es geht aber nicht nur darum, die Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen, sondern auch die Pflegenden. Die Gesundheitskrise trat in einem Umfeld auf, das von den Pflegenden ohnehin schon als schwierig eingeschätzt wurde. 2019 forderte der SBK nachdrücklich, die Pflegefachfrauen und -männer sollten in Bezug auf ihre Arbeitsbedingungen unterstützt werden, hervorgehoben wurde vor allem der Personalbestand. Die Unterstützung solle es den Pflegenden ermöglichen, länger im Beruf zu verweilen (46 ​% verlassen das Berufsumfeld vorzeitig). In diesem Zusammenhang hielt es die Sektion Neuenburg/Jura für angezeigt, der Wahrnehmung der Pflegenden Gewicht zu verleihen, indem Antworten gesucht wurden auf die folgenden Fragen: Wie nehmen die Pflegenden ihre Berufssituation in dieser speziellen Zeit wahr? Kann man das Risiko für berufliche Erschöpfung messen? Wie steht es um die Fähigkeit des Pflegnetzwerks, sich zu mobilisieren und Auskunft über diese Art von Problematik zu geben?

Arbeitsbedingungen und extremes Engagement

Die Lebensqualität am Arbeitsplatz wird folgendermassen definiert: «Die Bedingungen, unter denen die Angestellten ihre Arbeit ausüben, und ihre Möglichkeit, sich zum Inhalt dieser Bedingungen zu äussern und diese zu beeinflussen, bestimmen die Wahrnehmung der Lebensqualität am Arbeitsplatz, die sich aus diesen Bedingungen ergibt.» (Haute autorité de santé, Frankreich) Der Zusammenhang zwischen der Lebensqualität am Arbeitsplatz und der Pflegequalität muss nicht mehr speziell erwähnt werden, die internationale Literatur zum Thema belegt diesen Zusammenhang deutlich. Teamarbeit und Zusammenarbeit, Ausbildung, Arbeitsbelastung oder die gegenseitige Abhängigkeit zwischen den genannten Parametern sowie der Personalbestand und die Möglichkeit, in Übereinstimmung mit seinen Werten handeln zu können: Das alles sind Faktoren, welche einen Einfluss auf eine als «gut» empfundene Arbeit (Clot, Y.2010) haben. Das Pflegepersonal wird als gefährdet eingeschätzt aufgrund des extremen Engagements, das es an den Tag legt. Die Ausübung des Pflegeberufs ist allerdings undenkbar ohne die Dimension dieses ausgeprägten Einsatzes, die einen Grundpfeiler in der Pflege darstellt, wie Clémence Dallaire, Professorin für Pflegewissenschaft an der Universität Laval, hervorhebt (2008). Dieses Engagement kann sich jedoch in die falsche Richtung entwickeln, wenn die Kluft zwischen der Vorstellung vom Beruf und der Realität zu gross wird.

Faktoren, welche zur Erschöpfung führen können

In der gegenwärtigen Situation schenken die Berufsvertreterinnen und -vertreter dem Leiden im Beruf eine erhöhte Aufmerksamkeit. Eine Evaluation des Burnout-Risikos wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) nachdrücklich empfohlen, und zwar sowohl im Hinblick auf die damit verbundenen Folgen im persönlichen Bereich als auch für den Betrieb selbst. Die berufliche Erschöpfung ist zurückzuführen auf eine Beziehung zu einer Arbeit, die als schwierig, stressig und (oder) ermüdend angesehen wird, präzisiert die auf das Thema Stress am Arbeitsplatz spezialisierte amerikanische Psychologin Christina Maslach (2006). Es handelt sich um einen körperlichen, emotionalen und psychischen Erschöpfungszustand, der sich aus den grossen Erwartungen ergibt, verbunden mit einem chronischen Stress bei der Arbeit. Es gibt sechs Faktoren, welche das Auftreten einer Erschöpfung begünstigen (Leiter, M. & Maslach, C., 2008):

  • Arbeitsüberlastung
  • das Gefühl, keine Kontrolle zu haben
  • fehlende Anerkennung
  • Abbröckeln des Gemeinschaftssinns
  • Gefühl von Ungerechtigkeit und fehlender Anerkennung
  • Wertekonflikt und Inkongruenz mit Werten

Der Fragebogen von Maslach wurde ausgewählt, um die Wahrnehmung der Pflegenden in Bezug auf ihre berufliche Erschöpfung zu erheben. Der Test wird oft verwendet, er weist gewisse Grenzen auf (Langevin, V. et al., 2012), die berücksichtigt wurden. Die Fragestellungen sind in Form von Aussagen formuliert, die subjektive Elemente im Zusammenhang mit der Berufspraxis sichtbar machen.

Nachweisliches Burnoutrisiko

Die Beobachtungsstudie brachte ein alarmierendes Resultat zutage: 77 % (alle Kategorien zusammengenommen) schätzen die Selbstverwirklichung im Beruf als schwach ein. Das heisst: von 361 im November 2020 befragten Personen sind 254 burnoutgefährdet. Angesichts des Fortdauerns der Gesundheitskrise, zunehmender Ansteckungen mit einem Höhepunkt im Dezember, einer ständigen Überlastung der Spitäler und des Auftretens von Varianten, die das Gesundheitssystem an den Rand seiner Möglichkeiten brachte, dürfte sich der Gesundheitszustand der Pflegenden kaum verbessert haben. Die erhobenen Daten sind wertvoll im Hinblick auf präventive Massnahmen, die auszubauen oder einzuführen sind, um ein Abspringen der Pflegenden und eine noch ausgeprägtere Schwächung des Gesundheitssystems zu verhindern.

Es besteht dringender Handlungsbedarf

Es ist wichtig zu erwähnen, dass kein Bezug besteht zwischen der Tatsache, dass man einerseits mental und körperlich erschöpft ist und sich andererseits bei ­seiner Arbeit voll einsetzt. Das ist gleichzeitig ein Hinweis auf die Resilienz der Pflegenden, die wie angeboren oder sogar gottgegeben erscheint. Man muss sich aber die Frage stellen, wie hoch das Risiko ist, dass schlechte Gefühle chronisch werden. Es ist von daher sehr wichtig, das Engagement der Pflegenden zu erhalten und wertzuschätzen und gleichzeitig die Verletzlichkeiten des Berufsstands zu identifizieren und sich ihrer anzunehmen. Mit diesem Ziel vor Augen hat die SBK-Sektion Ne/Ju, in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des SBK, folgende Empfehlungen verfasst:

  • die Pflegefachfrauen und -männer sollen die Möglichkeit haben, die Frage nach der Erschöpfung zu stellen, dafür soll anlässlich der jährlichen Personalgespräche Zeit reserviert werden, damit die Wahrnehmung der Pflegenden erfasst wird und sie die Gelegenheit haben, Ideen zur Verbesserung der Situation anzubringen;
  • der Austausch im klinischen Bereich soll gefördert werden;
  • die Prioritäten der einzelnen Abteilungen sollen neu definiert werden, nachgeordnete Aufgaben sollen nicht mehr ausgeführt werden müssen, damit Zeit bleibt, die wesentlichen Arbeiten zu Ende zu führen;
  • es soll eine Atmosphäre des Vertrauens und der Unterstützung geschaffen werden;
  • es soll Fachpersonal zur Verfügung stehen, das auf die Unterstützung von Pflegenden spezialisiert ist;
  • die Kompetenzen des Pflegepersonals sollen neu formuliert werden.

Die Sektion hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Mitgliedern aufmerksam zuzuhören. Es ist für sie ausgesprochen wichtig, die weitere Entwicklung der Daten zu verfolgen, um ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Praxis haben zu können. Die Sektion plant deshalb eine Neuauflage der Befragung, unter Berücksichtigung der Entwicklung im pflegerischen Umfeld, um die Rolle des SBK als Ansprechpartner und Sprachrohr für den gesamten Berufsstand zu konsolidieren.

Quellen:

  • Anne Bramaud du Boucheron, Master in klinischen Pflegewissenschaften und diplomierte Pflegefachfrau
  • Marilyn Leuenberger, MScSI, Pflegefachfrau am CHUV Lausanne
  • Christine Perrin, Pflegefachfrau im Centre neuchâtelois de psychiatrie, Vorstandsmitglied der SBK-Sektion Ne/Ju
  • Anne Guyot, Pflegefachfrau und Generalsekretärin der SBK-Sektion Ne/Ju

Gesunde Arbeitsplätze

Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE) sowie psychische Gesundheits­probleme wie Stress und Angstzustände sind die beiden häufigsten Ursachen krankheitsbedingter Fehlzeiten in der EU. MSE betreffen Millionen von ­Arbeitskräften und verursachen den Arbeitgebern Kosten in Milliardenhöhe.

Die Prävention von MSE trägt dazu bei, das Leben der Arbeitnehmenden zu verbessern. Bild: depositphotos

Man geht davon aus, dass Stress für etwa die Hälfte aller Fehltage verantwortlich ist. Zwar sind physische Risikofaktoren in der Regel der wichtigste arbeitsbedingte Einflussfaktor für das Risiko, an MSE zu erkranken, doch können psychosoziale Faktoren dieses Risiko deutlich erhöhen oder zur Verschlimmerung einer bereits bestehenden Erkrankung beitragen.

Bei Menschen mit chronischen MSE können psychosoziale Faktoren ein Hindernis für die Rückkehr an den Arbeitsplatz (bzw. die Aufnahme einer Beschäftigung) darstellen. Ausserdem können psychosoziale Probleme wie Depressionen und Stress durch eine bestehende MSE (insbesondere dann, wenn sie mit chronischen Schmerzen verbunden ist) verstärkt werden. Es wird befürchtet, dass die Zunahme neuer Arbeitsformen (wie Telearbeit bzw. das Arbeiten von zu Hause aus) einen Anstieg psychosozialer Probleme zur Folge hat. Arbeitnehmer können sich in solchen ­Situationen ohne die Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen isoliert fühlen. Manchen Menschen fällt es schwer, bei der Telearbeit die Trennung zwischen (bzw. die Vereinbarkeit von) Privat- und Berufsleben aufrechtzuerhalten, was zu Konflikten führt. Andere hingegen empfinden die Telearbeit als vorteilhaft, weil sie ihnen ein Gefühl der Kontrolle verleiht.

Psychosoziale Risiken und die Rückkehr an den Arbeitsplatz

Psychosoziale Faktoren können auch einen Einfluss darauf haben, ob und unter welchen Umständen an MSE erkrankte Menschen an den Arbeitsplatz zurückkehren.

Erstens erhöhen, ähnlich wie physische Faktoren, arbeitsbedingte psychosoziale Risikofaktoren die Gefahr einer erneuten Erkrankung. Es ist daher wichtig, alle mit dem Arbeitsplatz verbundenen physischen oder psychosozialen Gefährdungen zu beseitigen, die die MSE ausgelöst oder verschlimmert haben könnten.

Zweitens können einzelne (nicht arbeitsbedingte) psychische Faktoren gros-sen Einfluss auf die Rückkehr an den ­Arbeitsplatz haben. Dazu gehört zum Beispiel, dass Betroffene die Erkrankung auf die Arbeit zurückführen oder glauben, die Arbeit sei schädlich und ihr Zustand werde sich durch die Rückkehr an den Arbeitsplatz verschlechtern. Es gibt Hinweise darauf, dass Faktoren wie eine «Somatisierungstendenz» (die Neigung, häufig auftretende körperliche Symptome besonders stark wahrzunehmen und sich deswegen zu sorgen) und Gesundheitsüberzeugungen – einschliesslich angstbedingten Vermeidungsverhaltens – mit dem Fortbestehen MSE-bedingter Schmerzzustände zusammenhängen und sich negativ auf die Rückkehr an den Arbeitsplatz auswirken können.

Wie verursachen psychosoziale Risikofaktoren MSE?

Verschiedene auf die «Stressreaktion» gestützte Theorien erklären, inwiefern psychosoziale Faktoren das MSE-Risiko erhöhen können. Wenn Betroffene ungünstigen psychosozialen Faktoren ausgesetzt sind, kommt es zu physiologischen Veränderungen im Körper (zur sogenannten «Stressreaktion»). Dazu gehören veränderte Atemmuster und ein beschleunigter Herzschlag. Anhaltender «Stress» kann zu hormonellen Veränderungen führen, z.B. zur Ausschüttung von Katecholaminen oder Kortikosteroiden. Eine erhöhte Muskelspannung, veränderte Prozesse bei der Gewebeheilung und eine verstärkte Schmerzempfindung sind alles Beispiele dafür, wie psychosoziale Faktoren die Entwicklung von MSE beeinträchtigen oder eine MSE verstärken können.

Zudem könnten Arbeitnehmer bei ­hohen körperlichen Anforderungen und fehlender Unterstützung (durch Kollegen und andere Menschen) versuchen, schneller zu arbeiten (und eventuell auf Pausen zu verzichten). Daher achten sie möglicherweise nicht auf die richtige Körperhaltung oder tragen zusätzliche Lasten (beides erhöht die Gefahr von Muskelverletzungen) oder sie werden nachlässig und gehen Risiken ein (mit entsprechend höherer Unfallgefahr). Zudem erholen sich die Betroffenen bei solchen Belastungen oftmals körperlich nicht ausreichend, wodurch sich das MSE-Risiko weiter erhöht. Psychosozialer Druck kann auch bei besonderer Anforderungsintensität entstehen, zum Beispiel aus Sorge um die Einhaltung von Zielen oder Fristen.

Präventionsmassnahmen

  • Um die Belastung durch Muskel- und Skeletterkrankungen sowohl auf der individuellen als auch der organisatorischen Ebene zu verringern, ist es wichtig, nach der Gefährdungsbeurteilung positive Massnahmen zur Beseitigung der physischen und psychosozialen Gefahren umzusetzen. Bei der Planung von Präventionsmassnahmen sollte Folgendes beachtet werden:
  • Erkannte Gefahren im Zusammenhang mit Belästigung oder Gewalt sollten vorrangig angegangen werden. Gewalt am Arbeitsplatz kann ein schwerwiegendes Sicherheits- und Gesundheitsproblem mit sowohl körperlichen als auch psychischen Konsequenzen darstellen.
  • Auch übermässige oder widersprüchliche Anforderungen können ein besonderes Problem sein; hier hilft es, Prioritäten, Rollen und Zuständig­keiten sowie Entscheidungswege klarzustellen.

Da psychosoziale Faktoren offenbar auch positive Auswirkungen haben können, bieten sich entsprechende weitere Massnahmen an. Während sich eine fehlende Unterstützung durch Kollegen oder Vorgesetzte nachteilig auswirken kann, ist es unter Umständen hilfreich, das Angebot und die Qualität der Unterstützung zu verbessern. Solche Massnahmen können auch helfen, die potenziell nachteiligen Folgen anderer negativer Faktoren abzumildern. Zum Beispiel könnte erwogen werden, Systeme zur Unterstützung der Arbeitnehmer   (u.a. Schulungen für Vorgesetzte und Führungskräfte) zu entwickeln. Unabhängig davon sollte aber immer zuerst versucht werden, das Ausmass der Überforderung zu reduzieren.

Solche Konzepte können nicht nur die Entstehung von MSE verhindern, sondern auch Menschen mit chronischen MSE helfen, ihre Tätigkeit fortzuführen. Mehrere Studien über chronisch kranke Arbeitnehmer haben gezeigt, dass die Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen eine wichtige Rolle bei der Mitarbeiterbindung spielt (siehe Ressourcen).

Quelle: Informationsblatt der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, 2022 (EU-OSHA) zum Thema «Psychosoziale Faktoren bei der Prävention von Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE)» vom 9.8.2022

 

Viele Exchange-Server noch immer nicht gepatcht

Noch immer dürften weltweit zahlreiche Microsoft Exchange Server noch nicht gepatcht sein. Da Exchange Server ans Internet gekoppelt sind, können Angreifer bestehende Verwundbarkeiten ausnutzen, um Exchange Server zu kompromittieren.

Viele Exchange-Server noch immer nicht gepatcht
Bild: depositphotos

Ende Dezember 2022 haben Sicherheitsforscher der Shadowserver Foundation das Internet gescannt und sind einer Mitteilung auf Twitter zufolge insgesamt auf rund 70’000 verwundbare Microsoft Exchange Server gestossen. Aus den Zahlen geht hervor, dass knapp 30’000 Server in Europa betroffen sind. Admins sollten daher sicherstellen, dass die letzten Sicherheitsupdates installiert sind.

Andernfalls besteht noch immer die Gefahr, dass einige grössere Schwachstellen weiterhin ausgenutzt werden. Bei erfolgreichen Attacken können Angreifer in der Regel den Schadcode ausnutzen und eine vollständige Kompromittierung von Systemen herbeiführen. Ende September 2022 hat Microsoft es zudem verpasst, in angemessener Zeit ein wichtiges Sicherheitsupdate zu veröffentlichen.

Sicherheitspatches sollten rasch eingespielt werden

Auch das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) hatte zuletzt (Stand November 2022) Kenntnis von über 2800 verwundbaren Exchange Servern in der Schweiz, welche eine Verwundbarkeit namens ProxyNotShell aufweisen. Angreifer könnten die Verwundbarkeit ausnutzen, um Code aus der Ferne auszuführen (Remote Code Execution Vulnerability» – RCE).

Empfehlungen des NCSC:

Admins von Exchange Servern sollten sicherstellen, sämtliche aktuelle Patches von Microsoft Exchange einzuspielen:

  • Stellen Sie sicher, dass Sie einen aktuelle Cumulative Update (CU) mit allen entsprechen Security Updates eingespielt haben;
  • Überprüfen Sie Ihren Exchange Server mit dem HealthChecker, der von Microsoft zu Verfügung gestellt wird: https://microsoft.github.io/CSS-Exchange/Diagnostics/HealthChecker/;
  • Scannen Sie Ihren Exchange Server mit einem aktuellen Virenschutz;
  • Überprüfen Sie Ihre Patch-Strategie und stellen Sie sicher, dass kritische Sicherheitsupdates auch ausserhalb von Wartungsfenster eingespielt werden.
get_footer();