Care-Service für Asbestopfer

Ein neues telefonisches Beratungsangebot richtet sich an Asbestopfer und deren Angehörige.

Ab sofort können sich Asbestopfer und deren Angehörige unter der Nummer +41 (0)800 07 08 09 beraten lassen.

Die medizinische Nachsorge von Asbestopfern ist heute hinreichend gewährleistet. Ihre psychosoziale Betreuung und die der Angehörigen ist jedoch zumeist unzureichend. Angebote stehen leider nur sporadisch zur Verfügung.

Deshalb hat die Stiftung EFA in Zusammenarbeit mit Lunge Zürich einen kostenlosen Care-Service eingerichtet. Geschultes Fachpersonal unterstützt Betroffene und Angehörige bei Fragen, die im Zusammenhang mit einer Asbesterkrankung auftreten, wie z.B. Behandlungsmöglichkeiten, Gesundheitschecks, Ernährung, Bewegung, Rauchentwöhnung und finanzieller Beratung. Alle Angebote finanziert die Stiftung EFA. Der Care-Service kann auch von Personen in Anspruch genommen werden, die zu einem früheren Zeitpunkt mit Asbest in Berührung gekommen sind.

Asbestopfer entschädigen
Die Stiftung EFA, kurz für Entschädigungsfonds für Asbestopfer, wurde im März dieses Jahres ins Leben gerufen. Sie ist eine private Initiative von Verbänden und Unternehmen. Ihre Finanzierung erfolgt auf freiwilliger Basis. Ziel der Stiftung EFA ist, Asbestopfern und Angehörigen schnell, fair und unbürokratisch zu helfen. Und das unabhängig davon, ob die Erkrankung der Betroffenen als Berufskrankheit anerkannt wurde. So ist sichergestellt, dass sowohl Nicht-UVG-Versicherte wie auch UVG-Versicherte Unterstützung erhalten.
Bis die Stiftung über hinreichende finanzielle Mittel verfügt, werden in einem ersten Schritt Personen entschädigt, deren Mesotheliom nicht als Berufskrankheit anerkannt ist. Anmelden für eine Entschädigung können sich aber alle Personen, die an einem  durch Asbest verursachten Mesotheliom erkrankt sind. Auch Kinder und Lebenspartner von bereits Verstorbenen Asbestopfern sind unter Umständen bezugsberechtigt.
Wer eine finanzielle Leistung beziehen will, verzichtet im Gegenzug auf weitere Ansprüche gegenüber Unternehmen oder Versicherung.

Die Stiftung ist aus dem runden Tisch zum Thema Asbest unter der Leitung von alt Bundesrat Moritz Leuenberger entstanden, der  von Bundesrat Berset  einberufen wurde. Teilnehmer waren Vertreter von Unternehmen, Unternehmerverbänden, Sozialpartnern, der Suva und der Bundesverwaltung. Der primäre Auftrag dieses runden Tisches bestand darin, für Personen, deren Mesotheliom-Erkrankung nicht als Berufskrankheit gilt, eine faire Lösung zu finden. Nach der Analyse der Ausgangslage schlugen die Teilnehmer die Gründung der Stiftung Entschädigungsfonds für Asbestopfer vor.
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