Hirnverletzungen: Schwerer Rückkehr in den Alltag

Nach einer Hirnverletzung ist für die Betroffenen und deren Angehörige oft nichts mehr wie zuvor - doch die Folgen sind auf den ersten Blick kaum sichtbar. Die Stiftung Fragile Suisse will zur Brainweek 2017 auf das Thema aufmerksam machen.

Eine Hirnverletzung ändert oft das ganze Leben.

In der Schweiz erleiden rund 16‘000 Menschen jährlich einen Schlaganfall und weitere 4000 ein Schädel-Hirn-Trauma als Folge eines Unfalls. Die Folgen sind für die Betroffenen und deren Angehörigen oft sehr schwerwiegend.

Die Schweizerische Vereinigung für Menschen mit Hirnverletzungen und deren Angehörige, Fragile Suisse will anlässlich der Brainweek 2017 vom 13. bis zum 18. März auf die Thematik aufmerksam machen.

Unsichtbare Verletzungen

Peter Zangger, Neurologe und Mitgründer von Fragile Suisse kritisiert, dass das Thema Hirnverletzung sich bis heute harzig entwickelt habe: „Es ist nicht möglich, die komplexe Problematik vor allem der unsichtbaren Behinderungen der Menschen mit Hirnverletzung auf simple Art und Weise einer grossen Bevölkerungsschicht verständlich zu machen.“

Im Gegensatz dazu sieht er querschnittgelähmte Personen: Deren Handicap ist besser sichtbar und damit besser verständlich. „Die Probleme der hirnverletzten Menschen lassen sich nicht auf zwei, drei Schlagworte reduzieren, weil sie so verschieden sind“, betont Zangger.

Folgen sind oft schwer

Gemein ist aber allen Hirnverletzungen, dass sie das Leben des Betroffenen sowie seiner Angehörigen von Grund auf verändert: Gewisse Programme im Gehirn funktionieren nicht mehr wie üblich. Der betroffene Mensch kann sich nicht mehr auf seine bisherige Hirnleistungsfähigkeit abstützen. Einzelne Hirnfunktionen stehen ihm nur noch unzuverlässig oder gar nicht mehr zur Verfügung.

Die Folgen einer Hirnverletzung sind sehr vielfältig und abhängig von der Schwere der Verletzung und davon, in welcher Region im Gehirn die Nervenzellen verletzt sind. Neben den sichtbaren Folgen gibt es eine grosse Zahl unsichtbarer Beeinträchtigungen, die Aussenstehende oft nicht wahrnehmen.

Peter Zangger wünscht sich denn auch, dass die Bevölkerung mehr Verständnis für die Probleme von Menschen mit Hirnverletzungen entwickelt und die Versicherungen den Betroffenen mehr Hilfe bieten, damit diese nicht auch noch durch zusätzliche grosse finanzielle Probleme belastet werden.

Unterstützung für Betroffene

Fragile Suisse bietet Menschen mit Hirnverletzungen sowie deren Angehörigen Dienstleistungen wie eine Gratis-Helpline, Selbsthilfegruppen, Kurs- und Weiterbildungsangebote sowie begleitetes Wohnen. In der Öffentlichkeit setzt sich die gemeinnützige Organisation zudem für die Interessen von Betroffenen und Angehörigen ein. Fragile Suisse finanziert das Angebot zum grössten Teil aus Spenden und ist von der Stiftung Zewo als gemeinnützig anerkannt.

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