Esti: Zunahme der Mängel bei elektrischen Produkten

Jedes fünfte der im Jahr 2019 überprüften elektrische Produkt wies Mängel auf. Es mussten 131 Verkaufsverbote ausgesprochen werden, wie das Eidgenössische Starkstrominspektorat mitgeteilt hat. Ausserdem wurden 21 Rückrufe und Sicherheitsinformationen von elektrischen Geräten veröffentlicht.

© Esti

Insgesamt wiesen 296 Erzeugnisse formelle oder technische Mängel auf, was 19% aller kontrollierten elektrischen Erzeugnisse entspricht, wie das Starkstrominspektorat schreibt. Darin enthalten seien 188 Produkte mit sicherheitstechnischen Mängeln, welche zu potenziellen Gefahren wie Stromschlag, Verbrühung, Rauchbildung und Brand führen können.

Verkaufsverbote auch für Atex-Produkte

Bei einer möglichen Gefährdung von Personen oder beim Fehlen von Konformitätsnachweisen kann das Esti das Bereitstellen eines Erzeugnisses auf dem Markt verbieten. 2019 habe man aus diesen Gründen 131 Verkaufsverbote ausgesprochen. Besonders betroffen waren Ladegeräte, Wasserkocher, zahlreiche Geräte mit unzulässigem ausländischen Stecker, Reiseadapter, Ladekabel für die Elektromobilität und Akkus für verschiedenartige Geräte. Überdies wurden verschiedene Produkte für den professionellen Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen (Atex) der Industrie verboten, wie das Esti ferner schreibt.

Der Verkauf von Elektrogeräten mit einem unzulässigen ausländischen Stecker (beispielsweise Schuko-Stecker) sei in der Schweiz grundsätzlich verboten, da beim Versuch des Einsteckens in die Steckdose oder durch unzulässige Manipulationen an der Steckverbindung spannungsführende Teile berührt werden können. Weiter könnten solche Geräte beim Betrieb überlastet werden und im schlimmsten Fall einen Brand bewirken, so das Esti. Konsumenten sollten solche Geräte generell zurückweisen und sie können dem Starkstrominspektorat zusätzlich unter www.esti.admin.ch mit dem Kontaktformular eine Meldung erstatten, wie die Organisation betont.

Vorsicht bei Online-Einkäufen

Weiterhin sei grosse Vorsicht geboten bei Online-Einkäufen von auffallend preisgünstigen elektrischen Geräten direkt aus Fernost. Oft seien diese Geräte Nachahmerprodukte, welche über eine längere Betriebsdauer aufgrund von elektrisch minderwertigen Bauteilen und einer inkorrekten Bauweise unsicher werden könnten. Für Konsumenten sei dies kaum erkennbar.

In 34 Fällen haben Wirtschaftsakteure in der Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Esti mangelhafte Produkte vom Markt genommen, wie es in der Medienmitteilung heisst. In 21 Fällen habe man den Rückruf oder die Sicherheitsinformation zusätzlich auf der Website des Büros für Konsumentenfragen BFK unter www.konsum.admin.ch veröffentlicht. Dies betraf Kaffeemaschinen und weitere Haushaltgeräte, Ölradiatoren, Deckenleuchten, Akkus von Notebooks und Schiffsmotoren, Ladegeräte, USB-Netzadapter sowie diverse Produkte für den gewerblichen Einsatz.

Was ist wichtig beim Kauf?

Konsumenten sollten beim Kauf von elektrischen Geräten auf einen korrekten Schweizer Stecker, einen erreichbaren und kompetenten Kundendienst, verständliche Bedienungsanleitungen und auf am Gerät angebrachte Prüfzeichen achten. Ein anerkanntes Schweizer Prüfzeichen sei das freiwillige Sicherheitszeichen des Esti. Geräte mit dem Sicherheitszeichen seien unter www.esti.admin.ch veröffentlicht. Geräte mit anerkannten Prüfzeichen würden höhere Ansprüche an die Produktesicherheit nachweisen und böten Konsumenten damit einen Mehrwert, so das Starkstrominspektorat.

Quelle: Esti

Marktüberwachung

Die Marktüberwachung durch das Eidgenössische Starkstrominspektorat (Esti) wird schweizweit durchgeführt und erfolgt gemäss der Verordnung über elektrische Niederspannungserzeugnisse (NEV; SR 734.26). Elektrische Erzeugnisse für Haushalt, Büro, Gewerbe und Industrie werden stichprobenweise auf ihre Konformität und Sicherheit hin überprüft.

1538 Erzeugnisse wurden laut Esti im Internet sowie mit Kontrollen bei Grossverteilern, Fachmärkten, Herstellern und Messen für die Überprüfung erfasst. Überprüfungen erfolgten auch aufgrund von erhaltenen Meldungen durch Konsumenten und Fachpersonen aus dem Elektrobereich.

 

 

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