Zug ist 59-mal sicherer als Auto
Wer in der Schweiz den öffentlichen Verkehr benützt, reist sicher. Die Zahl der schweren Unfälle und Todesopfer war im Jahr 2019 erneut tief. Gemessen an der Transportleistung ist die Eisenbahn nach wie vor das sicherste aller Verkehrsmittel, wie das Bundesamts für Verkehr betont.
Im Jahr 2019 sind dem Bundesamt für Verkehr (BAV) 212 schwere Unfälle im öffentlichen Verkehr gemeldet worden. 25 Personen seien dabei getötet worden, 161 schwer verletzt. Unter den Todesopfern befänden sich keine Passagiere von öffentlichen Verkehrsmitteln. Im Fünf-Jahres-Vergleich sei die Zahl der schweren Unfälle und der Schwerverletzten 2019 relativ hoch. Die Zahl der Todesopfer sei demgegenüber eher tief.
Viele Unfälle, weil Vorschriften im Strassenverkehr missachtet wurden
Laut dem soeben veröffentlichten Sicherheitsbericht 2019 ereigneten sich die meisten Unfälle, weil andere Verkehrsteilnehmende die Vorschriften im Strassenverkehr missachtet hatten. Es waren denn auch vorwiegend Busse und Trams, die in Unfälle verwickelt waren. Zweithäufigste Ursache von Unfällen war die Unaufmerksamkeit von Reisenden. Ebenfalls eine wichtige Rolle beim Verursachen von Unfällen spielten Leichtsinn und Gedankenlosigkeit.
Im Vergleich zum Individualverkehr ist der öffentliche Verkehr in der Schweiz weiterhin sehr sicher. Dies zeigt eine Auswertung der Periode 2008 bis 2017 des Bundesamts für Statistik (BFS). Demnach ist das Risiko, im Zug tödlich zu verunfallen, pro Personenkilometer 59-mal tiefer als im Auto, wie aus der Statistik hervorgeht (siehe Tabelle unten). Im europäischen Vergleich belegt die Schweiz hinsichtlich Sicherheit im öffentlichen Verkehr den zweiten Rang.
Bei der Sicherheit an Bahnübergängen konnte dank den entsprechenden Sanierungsmassnahmen der letzten Jahre ebenfalls eine europäische Spitzenplatzierung erzielt werden. In der Schweiz gibt es laut Angaben knapp 4400 Bahnübergänge; davon erfüllten Ende 2019 rund 4200 die höchsten Sicherheitsanforderungen.
Mängel im Güterverkehr
Im Güterverkehr haben die Fachleute des BAV im letzten Jahr erneut rund 400 Züge mit fast 7000 Bahnwagen kontrolliert. Sie entdeckten dabei wiederum verschiedene Mängel. Aufgrund dessen hat das BAV verschiedene Massnahmen ergriffen, wie es in der Medienmitteilung heisst. Ein wesentlicher Aspekt dabei sei die Zusammenarbeit mit den ausländischen Aufsichtsbehörden. Neben der bereits bestehenden Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden in Deutschland, Italien und Frankreich würden neu der Austausch und gemeinsame Kontrollen mit Belgien gestartet.
Download des Sicherheitsberichts 2019
Quelle: BAV
Gemäss Auswertung (Periode von 2008 bis 2017) des Bundesamtes für Statistik ist das Risiko, im Zug tödlich zu verunfallen, pro Personenkilometer 59-mal tiefer als im Auto. Gegenüber dem Velofahren ist Bahnfahren 669-mal sicherer, gegenüber dem Motorradfahren sogar 1484-mal. Auch das Sicherheitsniveau im Seilbahn- und Schiffsverkehr ist sehr hoch, wie die tiefen Unfallzahlen aus dem vergangenen Jahr zeigen.