Antidepressiva fördern Antibiotikaresistenzen
Die fünf am häufigsten gegen Depressionen verschriebenen Präparate erhöhen Antibiotikaresistenzen, sagen Forscher der University of Queensland (UQ).
Wissenschaftler der University of Queensland finden in den fünf am häufigsten gegen Depressionen verschriebenen Präparaten überaus gefährliche Nebenwirkungen. Die fünf am häufigsten gegen Depressionen verschriebenen Präparate Sertralin (Zoloft), Escitalopram (Markenname Lexapro), Bupropion (Welbutrin), Duloxetin (Cymbalta) und Agomelatin (Valdoxan) erhöhen Antibiotikaresistenzen, sagen Forscher der University of Queensland (UQ).
«Während der übermässige Einsatz von Antibiotika als Haupttreiber der bakteriellen Resistenz anerkannt wird, wollten wir untersuchen, ob andere gängige Medikamente zu dem Problem beitragen», so Jianhua Guo vom australischen Zentrum für Wasser, Umwelt und Biotechnologie an der UQ. «Sertralin, Duloxetin und Fluoxetin hatten den stärksten Einfluss auf die bakterielle Resistenz, selbst bei sehr niedrigen Dosen.»
Das kann sich auf eine Vielzahl von Menschen auswirken, unterstreicht der Forscher. So wurden 2021 allein in Australien rund 42 Millionen rezeptpflichtige Antidepressiva verabreicht. In Europa leiden zwischen 8,8 und 14,8 Prozent aller Menschen an Depressionen.
«Weitere Studien müssen die möglichen Auswirkungen auf die Mikrobiome von Menschen, denen Antidepressiva verabreicht werden, bewerten und ebenso ihr Risiko für gastrointestinale Störungen oder Krankheiten», rät Guo.
Globale Massnahmen nötig
Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr 1,27 Millionen Menschen an Infektionen, die nicht auf Medikamente ansprechen – und die Zahl wird 2050 voraussichtlich zehn Millionen pro Jahr erreichen, wenn keine globalen Massnahmen ergriffen werden. Dazu zählt in erster Linie die Entwicklung neuer Medikamente gegen resistent gewordene Bakterien, etwa von Phagen. Das sind Viren, die ausschliesslich gefährliche Bakterien angreifen und zerstören.
Quelle: Presstext