St.Galler Polizei fährt mit Wasserstoff, aber nicht für die Fahndung

Die Kantonspolizei St.Gallen hat ihr neustes Fahrzeug vorgestellt: ein wasserstoffbetriebenes Auto.

Das wasserstoffbetriebene Fahrzeug der Kantonspolizei St.Gallen.
(PD Kapo St.Gallen)

Auch wasserstoffbetriebene Fahrzeuge haben längst das Testgelände verlassen, ansonsten sie kaum bei der Polizei zum Einsatz kämen. Die St.Galler Kantonspolizei fährt bereits mit 20 Elektrofahrzeugen, jetzt setzt sie zusätzlich auf die Wasserstofftechnologie. Das sei ein weiterer Schritt in der Nachhaltigkeitsstrategie der Blaulichtorganisation, heisst es. Ab August geht das Wasserstoffauto Hyundai Nexo in St.Gallen an den Start – aber nicht für den harten 24-Stunden-Einsatz. Für eine Verfolgungsjagd ist der Nexo nicht konzipiert. Eingesetzt wird das Fahrzeug bei der Verkehrspolizei, und zwar in der Abteilung Verkehrsinstruktionen.

Wie die lärmarmen Elektroautos stossen auch wasserstoffbetriebene Autos keine schädlichen Emissionen aus. Diese Aussage der polizeilichen Kommunikationsabteilung stimmt grundsätzlich. «Grün» ist der Treibstoff dieser Fahrzeugtypen aber nur, wenn auch für die Treibstoff- oder Wasserstoffherstellung erneuerbare Quellen verwendet werden. Dem trägt man in St.Gallen Rechnung, denn laut Angaben stammt der Wasserstoff aus nachhaltiger Herkunft. Das Wasserstoffauto erzeugt mithilfe einer Brennstoffzelle die elektrische Energie selbst. In einem Tank wird der gasförmige Wasserstoff unter sehr hohem Druck gespeichert.

Hohe Reichweite, aber nur eine Tankstelle

Das bei der Verkehrspolizei eingesetzte Wasserstoffauto erreicht laut Polizeiangaben mit rund 600 km eine hohe Reichweite und der Tank ist innerhalb von wenigen Minuten voll. Der Nachteil: Es gibt in der Region momentan kaum Wasserstofftankstellen. Je nach Stützpunkt oder Polizeistation sei eine Zapfsäule somit meist nicht in nächster Nähe. Die Firma Osterwalder St.Gallen AG verfügt als einziger Anbieter in der Ostschweiz neu über eine Wasserstofftankstelle. Deshalb wird das wasserstoffbetriebene Auto bei der in St.Gallen stationierten Verkehrsinstruktion eingesetzt. Somit könne es ohne grosse Umwege getankt werden.

Können Wasserstoffautos auch für andere Polizeieinsätze genutzt werden und wollen die St.Gallen weitere solche Fahrzeuge anschaffen? Die Erfahrung werde es zeigen, heisst es bei der Kantonspolizei. Je nach Einsatzgebiet stelle man nebst den Grundanforderungen unterschiedlichste, zusätzliche Anforderungen an die Fahrzeuge. Klar ist für die Kantonspolizei, dass sie nebst alternativbetriebenen Autos auch in Zukunft weiterhin auf Diesler und Benziner setzen wird. (rs)

 

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