Verhaltensregeln bei einem Terroranschlag

Die jüngsten Terroranschläge haben gezeigt, dass sich solche Attacken nicht nur in sogenannten Hotspots ferner Länder ereignen. Gegen einen Terroranschlag kann man sich nur schwer schützen. Trotzdem sollte man jederzeit darauf vorbereitet sein und die wichtigsten Verhaltensregeln beachten, um unbeschadet aus der Situation zu kommen.

© Landespolizeidirektion Österreich

Praktisch in jeder europäischen Grossstadt kann man als Passant jederzeit in eine Situation geraten, wie sie sich jüngst in Wien ereignet hat: Ein vermummter Attentäter schiesst mit einem Sturmgewehr wahllos umher. Selbst wenn Sicherheitskräfte schnell vor Ort sind, gibt es eine Zeit, in der man auf sich selbst gestellt ist und richtig reagieren sollte. Das wichtigste Prinzip lautet «Raus aus der Gefahrenzone!». Oft ist es jedoch nicht einfach, sofort zu realisieren, dass es sich um einen Anschlag handelt. Zudem ist unklar, wo die Gefahrenzone genau ist und in welche Richtung man sich bewegen muss, um schnellstmöglich wegzukommen.

Geschäftsreisende vorbereiten

Unternehmen sollten daher ihre Geschäftsreisenden, auch wenn sie sich nur in Europa bewegen, auf solche Szenarien vorbereiten, entsprechende Tipps mit an die Hand geben oder spezielle Trainings für Reisesicherheit anbieten.

Christian Schaaf, ehemaliger Kriminalbeamter und Gründer von Corporate Trust, kennt die Verhaltensregeln bei einem Terroranschlag:

  • Informieren Sie sich vorab über die Länder, in die Sie reisen. Beachten Sie die lokalen Gesetze, religiösen Traditionen, Bräuche, Geschäftspraktiken und Verhaltensregeln.
  • Es gilt die allgemeine Regel, je exotischer das Ziel, je mehr sich die Kultur des Ziellandes von der eigenen unterscheidet, umso wichtiger ist die Reisevorbereitung und die Einhaltung der Hinweise und Verhaltensregeln während der Reise.
  • Erkundigen Sie sich, wie das örtliche Telefonsystem funktioniert und halten Sie die lokalen Notrufnummern parat. Für den Notfall sollten Sie auch in Ihrem Mobiltelefon auf diese Telefonnummern Zugriff haben.
  • Ein Informationsblatt mit den wichtigsten Hinweisen und Telefonnummern für den Notfall hilft Ihnen sofort die richtigen Massnahmen einzuleiten, Gefahren abzuwehren und Folgen zu mindern.
  • Versuchen Sie sich bei jedem längeren Aufenthaltsort (Hotel, Bar, Restaurant, Geschäft etc.) die Ausgänge einzuprägen und mögliche Fluchtwege zu überlegen.
  • Versuchen Sie sich auf dem Weg dorthin öffentliche Gebäude (Polizeistationen, Behörden, Krankenhäuser etc.) in der Nähe zu merken, die bei einem Terroranschlag Schutz bieten könnten.
  • Vermeiden Sie bei einem Anschlag Panik. Bleiben Sie nach Möglichkeit ruhig und handeln Sie überlegt.
  • Verschaffen Sie sich einen Überblick, woher die Gefahr kommt. Weglaufende Personen sind in der Regel ein Indikator, dass von dort ein Angreifer kommt oder ein Anschlag war/droht.
  • Laufen Sie jedoch nicht blind mit der Menge. Manchmal kann es der richtige Weg sein, sich weg von der Menge zu bewegen, insbesondere wenn die Gefahr einer Massenpanik droht.
  • Verhalten Sie sich möglichst unauffällig und machen Sie nicht unnötig auf sich aufmerksam.
  • Begeben Sie sich schnell aus der Gefahrenzone und verstecken Sie sich nicht in unmittelbarer Nähe. Terroristen suchen die Umgebung oft nach Personen ab, um sie zu töten.
  • Wenn plötzlich auffällig viele uniformierte Sicherheitskräfte oder Polizeibeamte erscheinen, suchen Sie rasch Schutz an einer geeigneten Stelle, z.B. hinter einer Säule, einem grossen Automaten usw.
  • Machen Sie keine Aufnahmen mit dem Smartphone und posten Sie diese insbesondere nicht auf sozialen Netzwerken. Während der Aufnahmen sind Sie ein leichtes Ziel. Ausserdem könnten Täter dadurch Hinweise auf das Vorgehen bzw. die Taktik der Polizei/Sicherheitskräfte erhalten.
  • Wenn Sie sich in Gebäuden in unmittelbarer Tatortnähe aufhalten, entfernen Sie sich von Fenstern bzw. Glasscheiben. Bei einer Schiesserei könnten Sie sonst Querschläger oder Abpraller treffen.
  • Verbarrikadieren Sie sich und verhalten sich so, dass die Täter nicht auf Sie aufmerksam werden.
  • Wenn es gefahrlos möglich ist, informieren Sie Vertrauenspersonen über ihre Lage, wo Sie sich aufhalten und dass es Ihnen gut geht.

Quelle: Corporate Trust Business Risk & Crisis Management GmbH, München

 

 

 

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