Airport: Software sagt Drohnenangriffe vorher
Ein neues System von Forschern der University of Cambridge kann Fehlalarme weitgehend ausschliessen.
Forscher der University of Cambridge haben ein neues Verfahren zur Abwehr von Drohnenangriffen auf Flughäfen entwickelt. Dabei werden die Daten der Radarüberwachung des Luftraums mit statistischen Rechenverfahren kombiniert. Das Ergebnis ist eine fast sichere Vorhersage der Flugbahn der Drohne. Das könnte die Wiederholung eines Vorfalls wie auf dem Londoner Flughafen Gatwick im Jahr 2018 verhindern. Damals fielen hunderte Flüge aus, weil die Befürchtung bestand, eine Drohne könne die Starts gefährden.
Ziel der Drohne vorhersagbar
Mit der neuen Technik der Forscher lassen sich Drohnen anhand ihrer Flugbahnen identifizieren, die in den Luftraum über einem Flughafen eindringen wollen. Gleichzeitig werden die Flugobjekte ausgeschlossen, die keine Gefahr darstellen. Die softwarebasierte Lösung verwendet ein stochastisches oder zufälliges Modell, um das Ziel der Drohne frühzeitig zu erkennen, obwohl es sich jederzeit ändern kann. Das Team um Simon Godsill nutzt dabei eine Eigenart der Drohnen-Navigation. Sie navigieren mit Zwischenzielen, die sie geradlinig ansteuern, hangeln sich gewissermaßen von Wegmarkierung zu Wegmarkierung.
Das Programm analysiert die Flugbahn einer Dohne, ihre Geschwindigkeit und Kenndaten wie Flughöhe. Daraus ermittelt es in Echtzeit die Wegmarkierung, die die Drohne als nächstes ansteuert, noch bevor sie diese erreicht hat. Nach mehreren Analysen erkennt das Programm das Endziel und schlägt bei Gefahr Alarm, sodass der Flugbetrieb eingestellt oder die Drohne vernichtet werden kann. Fehlalarme sollen ausgeschlossen sein. In Tests im Umfeld von virtuellen Flughäfen konnten die Drohnen-Ziele mit hoher Trefferquote vorhergesagt werden. Bedrohungen seien sekundenschnell erkannt worden. In einem realen Szenario sei es entscheidend für die Sicherheit, ob eine Bedrohung in Sekunden oder Minuten erkannt wird.