Kriminalität: Finanzinstitute am stärksten betroffen
Die Wirtschaftskriminalität in der Schweiz hat im Jahr 2014 stark zugenommen.
Gemäss dem «KPMG Forensic Fraud Barometer» erfasste man im Jahr 2014 in der Schweiz 77 Fälle von Wirtschaftskriminalität. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erfassten Fälle um 32,7%. Das Schadensvolumen sank jedoch um 35,3% und betrug 2014 rund 537 Mio. Fr. Das höhere Schadensvolumen von 2013 war auf vier ausserordentliche Fälle mit Schadensvolumina von jeweils über 125 Mio. Fr. zurückzuführen. Im Vergleich mit 2012 steigt das Schadensvolumen 2014 um 8%. Wie im Vorjahr war auch 2014 Veruntreuung mit 20 Fällen das am häufigsten registrierte Vergehen. Die kriminell erlangten Vermögenswerte wurden oft zur Finanzierung eines teuren Lebenswandels oder Suchtverhaltens, insbesondere von Drogen- oder Spielsucht, verwendet.
Finanzinstitute waren auch 2014 die am stärksten betroffene Opfergruppe. Deren gesamtes Schadensvolumen belief sich auf gut 323 Mio. Fr. Finanzinstitute wiesen zudem mit 18 Mio. Fr. das höchste durchschnittliche Schadensvolumen pro Fall auf. Am zweithöchsten fiel das Schadensvolumen mit 137 Mio. Fr. bei den Investoren aus. Deren Durchschnittsschaden war mit 12,4 Mio. Fr. aber erheblich niedriger, wie es heisst.
Zürich mit der höchsten Wirtschaftskriminalität
Wie in den Vorjahren wurden auch 2014 im Raum Zürich mit 27 Fällen die meisten Vergehen von Wirtschaftskriminalität erfasst. Das durchschnittliche Schadensvolumen im Raum Zürich lag mit 13,8 Mio. Fr. im Regionenvergleich am höchsten. Das Schadensvolumen pro Fall war im Tessin, der zweitplatzierten Region, mit 6,7 Mio. Fr. lediglich halb so hoch. Zudem wurde in Zürich der Fall mit dem höchsten Schadensvolumen behandelt.
Methodologie: Das «KPMG Forensic Fraud Barometer» beruht auf Wirtschaftskriminalitäts-Fällen mit einem Schadensbetrag von mindestens 50‘000 Fr., welche im Berichtsjahr von einem Schweizer Strafgericht abgeschlossen wurden und über welche in den wichtigsten Schweizer Tages- und Wochenzeitungen berichtet wurde.