Sicherheit 2022: Armee wird stärker befürwortet

Der Krieg in der Ukraine führt zu einer kritischeren Sicht auf die Schweizer Neutralität. Sicherheitspolitische Kooperationen mit der Nato oder der EU werden ausserdem beliebter. Eine gute Ausbildung und Ausrüstung der Armee ist nach wie vor gefordert. Dies zeigen Ergebnisse einer Nachbefragung der ETH-Studie «Sicherheit 2022». 

Sicherheit 2022: Armee wird stärker befürwortet
Bild: depositphotos

Aufgrund des Krieges in der Ukraine fand zur Studie «Sicherheit 2022» (SicherheitsForum berichtete) zwischen dem 30. Mai und dem 17. Juni 2022 nun eine Nachbefragung durch das Meinungsforschungsinstitut Link statt. In der Studie der Militärakademie (MILAK) an der ETH Zürich und dem Center for Security Studies (CSS) war zunächst das Sicherheitsempfinden der Schweizer Bevölkerung bis vor Ausbruch des Kriegs berücksichtigt.

Neutralität vs. internationale Konflikte

Allgemein wird der Nachbefragung zufolge die Neutralität als deutlich kritischer betrachtet als in den letzten Jahren. Nur noch 58 Prozent statt 68 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind davon überzeugt, dass die Neutralität die Schweiz vor internationalen Konflikten schützt. Ein Hindernis in der Wahrung der Neutralitätsprinzipien bestehe für viele Bürgerinnen und Bürger in der internationale Verflechtung der Schweiz.

Europäisches Verteidigungsbündnis statt Nato-Beitritt

Eine klare Mehrheit (52 Prozent, plus 7 Prozentpunkte) der Schweizerinnen und Schweizer will nach wie vor nicht der Nato beitreten. Deutlich mehr Unterstützung als vor dem Krieg in der Ukraine finde die Haltung, dass eine Mitgliedschaft eines europäischen Verteidigungsbündnisses mehr Sicherheit bringen würde als die Beibehaltung der Neutralität. Diese Wahrnehmung hat gegenüber Januar 2021 mit zwölf Punkten leicht zugenommen (35 Prozent).

Der Notwendigkeit einer sicheren Armee hat in der Umfrage weiter an Bedeutung gewonnen und ist sogar um fünf Punkte gestiegen (80 Prozent), speziell die Forderung nach einer vollständig ausgerüsteten Armee. Grosse Veränderungen aufgrund des Krieges in der Ukraine zeigen sich bei der Umfrage zu den Armeeausgaben. Waren zuvor noch 42 Prozent der Ansicht, die Armee gebe zu viel für die Verteidigung aus, wird diese Meinung nun nur noch von 30 Prozent der befragten Teilnehmenden (1003 Stimmberechtigte aus der gesamten Schweiz) befürwortet.

Quelle: Bund, Gruppe Verteidigung 

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