So müssten wir aussehen, um Unfälle zu überstehen

Ein aussergewöhnliches Projekt: Die Australische Verkehrssicherheitsbehörde TAC zeigt mit einer Skulptur, wie ein Mensch gebaut sein müsste, um einen Autounfall unverletzt zu überstehen

Stierennacken, zähe Haut und helmförmiger Kopf: Graham kann den Kräften, die bei einem Autounfall entstehen, problemlos widerstehen. (Screenshot TAC)

Wie würden wir aussehen, wenn uns die Evolution auf Autounfälle hin optimiert hätte? Dieser Frage ging die Australische Verkehrssicherheitsbehörde mit der Hilfe eines führenden Unfallchirurgens, eines Experten für Verkehrssicherheit und einem Australischen Künstler nach.

Gestatten, Graham: Die einzige Person, die für Verkehrsunfälle gemacht ist.

Das Resultat dieser Zusammenarbeit ist Graham: Eine grotesk anmutende menschenähnliche Skulptur, die aber im Detail durchdacht ist.

So ist etwa das Gehirn in einem viel grösseren Schädel untergebracht, der mit Flüssigkeit und Bändern gefüllt ist, um das verletzliche menschliche Organ zu polstern. Der Schädel ist wie ein Helm gebaut, mit Knautschzonen, die einen kräftigen Schlag absorbieren können. Das Gesicht ist flach, Nase, Augen und Ohren verschwinden unter Fettgewebe und sind somit geschützt.

Die Rippen sind stärker als bei einem normalen Menschen und geben seinem Oberkörper eine fassähnliche Figur. Gleichzeitig ist dieser mit airbag-ähnlichen Säcken gepolstern, die zwischen den Rippen liegen und Kräfte absorbieren können. Die inneren Organe sind somit optimal geschützt.

Die Haut ist dicker und widerstandsfähiger und kann damit Glasscherben und Schürfungen widerstehen.

Wenn Graham aufstehen und herumspazieren könnte, würden wir uns über seine Gehweise wundern: Seine Knie können sich in alle Richtungen beugen und sind mit zusätzlichen Sehnen verstärkt. Seltsam auch die Beine und Füsse: Sie ähneln Hufen und sind mit zusätzlichen Gelenken versehen. Somit kann er jederzeit in Sicherheit hüpfen und ist zudem vor Bein- und Knieverletzungen sicher.

Mit dem Projekt will die Behörde darauf aufmerksam machen, wie verletzlich der menschliche Körper ist. Er kann zwar den Kräften widerstehen, die er selber generiert – etwa, wenn er mit voller Kraft in eine Wand rennt – aber bei Verkehrskollisionen sind die Kräfte stärker und die Überlebenschancen viel geringer.

Graham, trotz seines seltsam anmutenden Äusseren ein freundlicher Kerl, lässt sich auf  www.meetgraham.com.au besuchen und von allen Seiten bestaunen. Die Experten hinter der Skulptur erklären ausserdem die Gedanken zu seinem Körperbau im Detail.

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