Welttuberkulosetag 2020 – Fortschritte und Ziele
"Mit dem Jahr 2020 hat ein Jahrzehnt begonnen, das für die Elimination der Tuberkulose entscheidend sein wird", betont Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, anlässlich des Welttuberkulosetags am 24. März. Tuberkulose ist eine in der Regel gut behandelbare Infektionskrankheit, an der weltweit dennoch jedes Jahr etwa 10 Millionen Menschen erkranken und etwa 1,5 Millionen sterben – und die damit mehr Todesfälle verursacht als jede andere Infektionskrankheit.
In den vergangenen Jahren wurden viele Weichen für die Tuberkulose-Elimination gestellt, etwa verbesserte diagnostische Verfahren und neue Antibiotika für eine kürzere und verträglichere Behandlung der antibiotikaresistenten Tuberkulosen. Auch bei der Surveillance gibt es Fortschritte: Zum Beispiel wird das RKI 2020 zusammen mit dem Nationalen Referenzzentrum für Mykobakterien die erste integrierte molekulare Surveillance für den Tuberkuloseerreger an den Start bringen. Bei dem vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützten Projekt werden systematisch die Genome der Krankheitserreger analysiert (mikrobieller genetischer Fingerabdruck), mit den Meldedaten verknüpft und die Ergebnisse kontinuierlich bewertet. „Erst mit einer integrierten molekularen Surveillance können viele Ausbruchsgeschehen und Übertragungsketten erkannt und gestoppt werden“, unterstreicht Wieler. Zudem können wichtige Erregereigenschaften wie Antibiotikaresistenzen systematisch überwacht werden.
Weitere Informationen