Besseres Licht am Arbeitsplatz
Das richtige Licht am Arbeitsplatz ist entscheidend. Biologisch wirksame Beleuchtung erleichtert zudem die Rückkehr ins Homeoffice.
Raus aus dem Homeoffice, rein ins Homeoffice: Das Coronavirus breitet sich seit Beginn der Erkältungszeit wieder aus. Schon im zweiten Quartal des letzten Jahres arbeitete laut Ifo-Institut pandemiebedingt ein grosser Teil der Beschäftigten zumindest zeitweise von zu Hause aus. Ein guter Grund, dem heimischen Arbeitsplatz ein Upgrade zu verpassen: mit biologisch wirksamer Beleuchtung. «Licht dient nicht nur dem Sehen, es taktet auch die innere Uhr des Menschen», erklärt Dr. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer der Brancheninitiative licht.de. Eine Beleuchtung, die dem natürlichen Tageslicht nachempfunden ist, wechselt Helligkeit, Lichtfarbe und Dynamik im Laufe des Tages. So unterstützt sie den Biorhythmus, fördert Vitalität und Wohlbefinden.
Moderne LED-Leuchten haben zum Teil schon Programme integriert, die diesen komplexen Ablauf wiedergeben. Gut geeignet fürs Arbeitszimmer sind zum Beispiel Deckenleuchten oder professionelle Stehleuchten, die nach dem Prinzip des Human Centric Lighting (HCL) arbeiten – ein Lichtkonzept, das den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. «Morgens weckt helles, kühles Licht die Lebensgeister und fördert die Konzentration», so Waldorf. Dafür sorgen hohe Blauanteile im Licht (mindestens 5300 Kelvin). Gegen Abend wird die Lichtfarbe dann rötlicher, die Beleuchtung gedämpfter (z.B. 2700 Kelvin). So kann sich der Körper optimal auf die Nachtruhe vorbereiten. Bildschirme sollten dann im Nachtmodus betrieben werden. Das fördert den erholsamen Schlaf.
Anforderungen an Arbeitsplätze
Die Grundbeleuchtung im Arbeitszimmer hilft, zu starke Kontraste zwischen Arbeitsplatz und Umgebung zu vermeiden und schont die Augen. Zusätzliche und qualitativ hochwertige Leuchten machen bei ständiger Heimarbeit Sinn, denn dann verlangt auch der Gesetzgeber ähnliche Bedingungen wie im Büro.
Für Leseaufgaben fordert die Norm eine Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux. Dafür kommt eine verstellbare Schreibtischleuchte direkt am Arbeitsplatz zum Einsatz. Der Tipp vom Experten: «Beim Schreiben sollte das Licht bei Rechtshändern von links und bei Linkshändern von rechts kommen, damit kein Schatten stört. Positionieren Sie die Leuchte so, dass keine Reflexe auf Bildschirmen und glänzenden Flächen entstehen», rät Waldorf.
Tipp zum Leuchtenkauf
In der direkten Umgebung setzt die Norm noch 300 Lux an. Weil wohl die wenigsten Menschen zu Hause mit einem Luxmeter nachmessen, gilt als Faustformel für den Leuchtenkauf: etwa 1000 Lumen für Schreibtischleuchten und für die angrenzende Umgebung ca. 600 Lumen. LED-Leuchten mit HCL-Funktion haben deutlich mehr Lumen. Da Normen aber stets nur Mindestwerte nennen, ist mehr Licht in vielen Fällen auch die bessere Wahl.
Wohin mit alten Lampen?
Erreichen Leuchtmittel dann doch einmal das Ende ihrer Lebensdauer oder werden durch energiesparende LEDs ausgetauscht, müssen sie der Umwelt zuliebe korrekt entsorgt werden: Energiespar-, Leuchtstoff- und Entladungslampen werden wie LEDs gesammelt und recycelt. Glüh- und Halogenlampen kommen in die Restmülltonne.
EU-Fahrplan für mehr Effizienz
In zwei Jahren geht es in die nächste Runde: Ab 1. September 2023 werden lineare T8-Leuchtstofflampen, Hochvolt-Halogenlampen mit G9-Sockel und Niedervolt-Halogenlampen mit den Steckfassungen G4 und GY6,35 nicht mehr in den Verkehr gebracht.
Quelle: licht.de