Welt-Aids-Tag: Menschen mit HIV im Gesundheitswesen häufiger diskriminiert

Noch immer werden Menschen mit HIV diskriminiert. Rund ein Drittel der Diskriminierungen und Datenschutzverletzungen spielen sich laut Aids-Hilfe Schweiz im Gesundheitswesen ab.

Welt-Aids-Tag: Menschen mit HIV im Gesundheitswesen häufiger diskriminiert
Bild: Pixabay

Zum Welt-Aids-Tag vom 1. Dezember veröffentlicht die Aids-Hilfe Schweiz als Schweizerische Meldestelle für Diskriminierungen und Datenschutzverletzungen für HIV-Betroffene die neuste Statistik. So wurden im Jahr 2022 insgesamt 106 Fälle von Diskriminierung gemeldet. Jedoch sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Die meisten Diskriminierungen und Datenschutzverletzungen wurden in den Bereichen Versicherung, Erwerbstätigkeit, Einreise/Aufenthalt und Strafrecht gemeldet. Am meisten jedoch erleben Menschen HIV-Diskriminierungen im Gesundheitswesen. Rund ein Drittel aller Meldungen betreffen den Gesundheitssektor.

Markierung «HIV» in Spitälern

Gemeldet wurden beispielsweise Vorfälle aus Spitälern mit einer Markierung «HIV-positiv» am Spitalbett eines Mehrbettzimmers oder die Verlegung einer Dentalhygiene sowie die Abweisung einer schwangeren Frau. Bis heute werde eine HIV-Infektion moralisch verurteilt und viele wüssten nicht, dass fast alle Menschen mit HIV in der Schweiz unter einer erfolgreicher Therapie behandelbar wären, wird die Juristin Caroline Suter von der Aids-Hilfe Schweiz zitiert.

Der diskriminierende Umgang durch Fachpersonen sei äusserst belastend für die psychische Gesundheit von Menschen mit HIV, so Aids-Hilfe Schweiz. Die Botschaft der Eidgenössischen Meldestelle lautet daher in der aktuellen Mitteilung zum Welt-Aids-Tag: «Entspannt. Menschen mit HIV unter erfolgreicher Therapie übertragen das Virus nicht.»

Aids-Hilfe Schweiz ruft dazu auf, sich über HIV zu informieren, um gemeinsam eine Gesellschaft ohne Diskriminierung zu schaffen. Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz adressiert die Botschaft direkt ans Gesundheitspersonal. Über 100’000 Fachpersonen aus dem Gesundheitswesen werden schweizweit direkt angeschrieben und aufgeklärt.

Quelle: Aids-Hilfe Schweiz 

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