Fachstelle für Bedrohungsanalyse bleibt

Die als Pilotprojekt geführte kantonale Fachstelle für Bedrohungsanalyse hat sich bewährt und bleibt, wie der Regierungsrat des Kantons Zürich heute mitgeteilt hat.

Die von der Staatsanwaltschaft, der Kantonspolizei und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich geschaffene Fachstelle unterstützt die Behörden bei der Einschätzung möglicher Bedrohungs- und Gefährdungssituationen mit forensisch-psychiatrischem Fachwissen. Während der zweijährigen Pilotphase habe sich eine sehr grosse Nachfrage gezeigt, heisst es in der Mitteilung. Der Regierungsrat habe deshalb beschlossen, die Fachstelle dauerhaft weiter zu führen. Sie übernehme dabei zusätzliche Aufgaben.

Der Regierungsrat hat im Jahr 2012 den Gewaltschutz und die Gewaltbekämpfung als Schwerpunkt in der Strafverfolgung festgelegt. Privatpersonen, aber auch Amtsstellen und Behördenmitglieder sind immer wieder mit schwierig einschätzbaren Bedrohungs- und Gefährdungssituationen konfrontiert. Solche Situationen sollen möglichst frühzeitig und zuverlässig erkannt und mit raschen und situationsgerechten Massnahmen entschärft werden. Zu diesem Zweck hat der Kanton Zürich unter Federführung der Kantonspolizei ein Bedrohungsmanagement aufgebaut.

Für die zuverlässige Bedrohungsanalyse braucht es forensisch-psychiatrische Fachpersonen, die die zuständigen Behörden rasch und niederschwellig beraten können. Deshalb haben die Staatsanwaltschaft (Justizdirektion), die Kantonspolizei Zürich (Sicherheitsdirektion) und die Klinik für Forensische Psychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (Gesundheitsdirektion) im Rahmen eines Pilotprojekts eine Fachstelle aufgebaut. Sie beurteilt konkrete Gefährdungssituationen unter einer forensisch-psychiatrischen Perspektive. Die Fachstelle wird von der Polizei bei aktuellen Gefährdungsmeldungen und Sofortmassnahmen gerufen. Zudem gelangen die Staatsanwaltschaften meist im Zusammenhang mit der Anordnung von Untersuchungshaft an die Instanz, wie es heisst.

Bedürfnis ist ausgewiesen

Die Fachstelle wird von der Klinik für Forensische Psychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich betrieben. Mitarbeiter der Fachstelle sind gemäss Angaben seit ihrem Start im Februar 2014 fast täglich bei der Kantonspolizei vor Ort präsent. Die Anzahl der Anfragen übersteige bei weitem die ursprünglichen Erwartungen. Insbesondere die Staatsanwaltschaften würden die Fachstelle mit deutlich mehr Analysen und Berichten beauftragen als ursprünglich erwartet.

Die Pilotphase habe gezeigt, dass die Leistungen der Fachstelle einem ausgewiesenen Bedürfnis entsprechen. Die Einschätzungen würden wesentlich

  • zu einem frühzeitigen Erkennen von Gefährdungs- und Bedrohungssituationen,
  • zu situationsgerechten Interventionen,
  • zu sachgerechten Verfahrensentscheiden der Strafverfolgungsbehörden und
  • zur Prävention von Gewalteskalationen und -delikten beitragen.

Die Fachstelle sei damit zu einem wichtigen Bestandteil des kantonalen Bedrohungsmanagements geworden.

Die Fachstelle werde künftig auch bei Fällen von Jugendlichen mit hohem Gewaltpotenzial unterstützend wirken, wird mitgeteilt. Zudem werde sie neu auch psychiatrische Kliniken im Umgang mit hochgradig gewaltbereiten Patientinnen und Patienten unterstützen.

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