Neues Flugroutennetz – mehr Sicherheit

Am 31. März 2016 wird ein neues Netz von Flugrouten zwischen Genf und Brüssel eingeführt. Die Schweiz, Frankreich und die übrigen beteiligten Länder haben die Umsetzung des Luftraumprojekts «Südost» beschlossen. Dieses erfordert Änderungen der An- und Abflugrouten an den Flughäfen Genf und Basel-Mulhouse.

Das Luftraumprojekt «Südost» sei ein wichtiges Element der FABEC-Strategie. Die Hauptziele des Projekts seien die Verbesserung der Flugsicherheit und die Optimierung der Nord-Süd- beziehungsweise Süd-Nord-Verkehrsströme im oberen Luftraum. Zu diesem Zweck werden zwei Kreuzungspunkte der Verkehrsströme aufgehoben und militärische Trainingszonen neu abgegrenzt. Dank kürzerer Flugstrecken würden so die Flüge optimiert und die Umweltbelastung begrenzt. Die betroffenen Länder – namentlich die Schweiz und Frankreich – haben im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen dem BAZL, der französischen Zivilluftfahrtbehörde DGAC (Direction générale de l’aviation civile), der Skyguide sowie der Flughäfen Genf und Basel-Mulhouse an der Realisierung des Projekts «Südost» mitgewirkt, wie es weiter heisst.

Aus Sicherheitsgründen entflechten

Heute überfliegen täglich rund 1000 Flugzeuge in einem schmalen Korridor in grosser Höhe die Region im Zentrum Europas. In diesem Korridor kreuzen sich zwei Luftstrassen zweimal.

Die Entflechtung dieser Luftstrassen erfordert gemäss BAZL am Flughafen Genf eine Anpassung gewisser Abflugrouten sowie eine Verlegung von rund 15 Flügen pro Tag. Am Flughafen Basel-Mulhouse müssen gewisse Flugrouten nördlich des Flughafens geändert und täglich rund 20 nach Süden startende Flüge verlegt werden. Diese Änderungen werden laut Mitteilung am 31. März 2016 wirksam.

Entsprechend den geltenden schweizerischen Gesetzesbestimmungen habe das BAZL eine detaillierte Studie über die Auswirkungen der neuen Abläufe auf die Lärmbelastung erstellen lassen. Gemäss dieser Analyse seien keine grossen Belastungen zu erwarten. Zu erwähnen sei schliesslich, dass die neuen Routen keine zusätzlichen Kapazitäten schaffen würden.

Der FABEC

Im Jahr 2004 haben die europäischen Staaten und die Europäische Kommission die Schaffung eines einheitlichen europäischen Luftraums (Single European Sky, SES) beschlossen. Damit soll die Sicherheit des Luftraums weiter verbessert, die Umwelt entlastet und die Effizienz des Flugverkehrs gesteigert werden. Auf dieser Grundlage wurden europaweit neun funktionale Luftraumblöcke (Functional Airspace Blocks, FAB) definiert. Der FABEC (FAB Europe Central) erstreckt sich über die Lufträume Deutschlands, Belgiens, Frankreichs, Luxemburgs, der Niederlande und der Schweiz. Der von den sechs teilnehmenden Ländern unterzeichnete FABEC-Vertrag trat 2013 in Kraft und nennt klare Ziele: Verbesserung der Sicherheit, Verringerung der Emissionen dank direkterer und leistungsfähigerer Flugrouten sowie Steigerung der Effizienz militärischer Übungsmissionen.

 

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