Weiterhin Hochwassergefahr

Nur schon der Blick auf die Region um den kleinen Greifensee im Zürcher Glattal zeigt, dass sich die Hochwassersituation in der Schweiz noch nicht entspannt hat.

Trübe Aussichten: Blick aufs Zürcher Glattal (5. Mai).
Statistischer Rückblick: jährliche Schadenssumme

Heute Freitag nimmt in der zweiten Tageshälfte die Schauer- und Gewitteraktivität aus Südwesten wieder zu. Bis Sonntagmorgen ist wiederholt mit Regen zu rechnen. Am meisten Niederschlag erwartet MeteoSchweiz zwischen Freitagmittag und Samstagmittag entlang der zentralen und östlichen Voralpen sowie im angrenzenden Mittelland. In den erwähnten Gebieten ist mit 20 Liter pro Quadratmeter zu rechnen. Lokal sind auch 35 Liter innert kurzer Zeit möglich. Am übrigen Alpennordhang sowie im Jura fallen voraussichtlich 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter, im restlichen Flachland rund 5 bis 10 Liter.

Dank der Niederschlagspause der letzten Tage sind die Pegel der Fliessgewässer gesunken und befinden sich zurzeit grösstenteils im Bereich der Gefahrenstufe 1. Ausnahmen bilden die Seeausflüsse, insbesondere von Thuner- und Bielersee. Bei den Jurarandseen wird Wasser aus dem Murten- und Neuenburgersee in den Bielersee nachfliessen, sobald der Bielersee-Pegel unter jenem des Neuenburgersees zu liegen kommt. Zur stärkeren Entlastung der Jurarandseen wird der Ausfluss des Bielersees in Absprache zwischen Bund und Kantonen auf sehr hohem Niveau reguliert. Die Behörden gehen davon aus, dass es bis zur Normalität längere Zeit (mehrere Wochen) dauern wird.

Die Hochwassergefahr am Neuenburger- und Bielersee sowie an der Aare unterhalb des Bielersees bleibt weiterhin sehr gross (Stufe 4). Am Thuner- und Murtensee sowie an der Aare unterhalb des Thunersees bleibt sie gross (Stufe 3).

Die vorhergesagten Niederschläge bis am Sonntag, 10. Mai, können in insbesondere in den kleinen und mittleren Fliessgewässern lokal zum Anstieg der Abflüsse führen. Sollte das Einzugsgebiet der Emme von den Niederschlägen betroffen sein, müsste der Abfluss im Wehr Port sofort wieder gedrosselt werden. Der Bielersee-Pegel würde in diesem Fall rasch stark ansteigen.

In der Nähe von Flüssen und Seen mit Hochwasser sei grösste Vorsicht geboten, wie es auf dem Naturgefahren-Portal heisst. Den Anweisungen der lokalen Behörden sei unbedingt Folge zu leisten.

Risikomanagement von Naturgefahren wird übrigens anlässlich einer Sonderschau an der SICHERHEIT 2015 (10. – 13. November) thematisiert. Begleitet wird die Messe von einem Kongress: Im Juni 2015 erscheint das ausführliche Programm.

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