Frankreich ist erschüttert – wir auch

Die Terrornacht von gestern Freitag in Paris schreibt eine traurige Bilanz: Gut 120 Menschen wurden bei den Anschlägen getötet, fast 200 Personen sind verletzt – viele davon schwer. Gemäss Zeugenberichten schossen Terroristen wild um sich, es war auch die Explosion von Bomben zu hören. Aufgrund von Bekennerschreiben im Internet gehen die Anschläge auf die Terrormiliz Islamischer Staat zurück.

Die brutale Tat ereigneten sich praktisch gleichzeitig an mehreren Orten. Es handelt sich um eine konzertierte Aktion: im Zentrum von Paris, aber auch beim Stade de France im Norden der Stadt. Dort wurde gerade das Freundschaftsspiel Deutschland-Frankreich ausgetragen. Frankreichs Präsident Hollande, der zum Zeitpunkt der Anschläge im Stadion war, hat den Notstand ausgerufen. Allerdings sind die Landesgrenzen nicht geschlossen, auch wenn die Grenzkontrollen verschärft wurden. Hollande hat eine dreitägige Staatstrauer angeordnet und am Montag findet in Frankreich eine Schweigeminute statt.

Laut Informationen soll der Uno-Klimagipfel, der demnächst in Paris stattfindet, in geplanter Form durchgeführt werden. Der Anlass wird im gut gesicherten Perimeter des Flughafens über die Bühne gehen. Stellt sich noch die Frage, welche Auswirkungen der Anschlag auf eine andere Grossveranstaltung haben wird: die Fussball-EM, die für Juni 2016 in Frankreich geplant ist.

Viele Regierungen aus der ganzen Welt haben den niederträchtigen Terroranschlag scharf verurteilt; der Iran sprach beispielsweise von einem „unmenschlichen Verbrechen“.

Die Sicherheitsdienste des Bundes sind in erhöhter Alarmbereitschaft, wie es aus Bern heisst. Man arbeite eng mit den Partnerdiensten in Frankreich zusammen, in Absprache mit der Schweizerischen Botschaft in Paris. Der Bundesrat werde laufend über die Entwicklung der Situation informieren.