Einheitlicher Brandschutz für solare Fassaden gefordert

In einigen Kantonen wird die Einforderung von schutzzielorientierten, aufwendigen ­Brandschutzkonzepten bei Photovoltaikanlagen an Fassaden kritisiert. Dabei wird ­übersehen, dass von PV-Anlagen an Fassaden eine erhebliche Brandgefahr, insbesondere bei hohen Gebäuden, ausgeht. Das Brandrisiko kann jedoch reduziert werden.

Solarfassaden
Gebäude ab einer gewissen Höhe und mit Solarfassade sind eine Herausforderung für den Brandschutz. Bild: Depositphotos, hansenn

Bei korrekter Planung und bei Verwendung qualitativ hochwertiger Komponenten sowie fachgerechter Installation kann das Brandrisiko solarer Fassaden auf ein Minimum reduziert werden. Umso wichtiger sei das Einhalten der schweizweit geltenden Brandschutzvorschriften, betont die Vereinigung Kantonaler ­Feuerversicherungen (VKF). Sämtliche Brandschutzbehörden seien für deren Umsetzung in ihrem jeweiligen Kanton verantwortlich und müssten sich daranhalten. Die Vorschriften würden sich am politisch akzeptierten Sicherheitsniveau der Schweiz orientieren. Sie bewährten sich seit vielen Jahren. Den Schutz von Menschen und Tieren in einem Brandfall zu gewährleisten und Sachschaden zu vermeiden, sei das übergeordnete Ziel.

Erhöhte Anforderungen

Für Photovoltaikanlagen an Einfamilienhäusern und Gebäuden unter elf Metern würden keine erhöhten Brandschutzanforderungen bestehen, so die VKF. Für die Montage auf Dächern existiere eine schweizweit akzeptierte Branchenlösung (Stand-der-Technik-Papier) von Swissolar, Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie. Bei brennbaren Fassaden an Gebäuden mit über elf bis 30 Metern fordern die Brandschutzvorschriften, dass sich der Brand nicht übermässig ausbreiten kann, wie es ferner heisst. Ein solcher Nachweis setze vorangehende Brandversuche voraus. Werde diese Bestimmung umgangen, würden die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner einem erhöhten Brandrisiko ausgesetzt. Die Vorschriften gelten laut VKF für sämtliche Fassadensysteme. Dabei würden Glas-Photovoltaikmodule keine Ausnahme bilden. Das Brandverhalten von PV-Anlagen an Fassaden werde aktuell untersucht. Basierend auf den Erkenntnissen und Ergebnissen dieser Versuche arbeite Swissolar momentan ein Stand-der-Technik-Papier für PV-Anlagen an Fassaden aus. Bis das Stand-der-Technik-Papier vorliege, sei durch die Planenden ein individuelles, schutzzielorientiertes und auf das Gebäude abgestimmtes Konzept bei den kantonalen Brandschutzbehörden einzureichen.
Quelle: VKF

 

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