Akku-Überladung führt zur Explosion
Der Grossbrand in Steckborn vom 21. Dezember 2015 ist gemäss Polizeiangaben vermutlich durch den Lithium-Polymer-Akku eines Modellautos ausgelöst worden. Batterie-Experten der Empa haben Überladeexperimente an solchen Akkus durchgeführt und geben Tipps zur sicheren Handhabung.
Lithium-Polymer-Akkus, kurz LiPo-Akkus, sind als energiereiche Stromspeicher bei Modellbauern beliebt. Akkus dieser Bauart stecken aber auch in Smartphones, Tablets, Kameras und Laptops. Muss man sich nun fürchten, nachdem ein solcher Akku offenbar den Grossbrand ins Steckborn ausgelöst hat, der am 21. Dezember sechs Altstadthäuser zerstörte und 30 Menschen obdachlos machte?
Die Ermittlungsergebnisse der Kantonspolizei Thurgau wurden am 8. Januar 2016 bekannt gegeben. Demnach hatte ein Modellbauakku, der im zweiten Stock eines der Gebäude an einem Ladegerät hing, den Brand ausgelöst.
Nur originalen Ladegeräte verwenden
Bei richtiger Handhabung seien die millionenfach verbreiteten LiPo-Akkus ungefährlich, betont Empa-Batterieexperte Donat Adams. Normalerweise werde zu jedem akkubetriebenen Gerät das passende Ladegerät mitgeliefert. „Das sollte man tunlichst verwenden – so ist sichergestellt, dass die passende Ladespannung verwendet wird und der Akku vom Strom getrennt wird, sobald er voll aufgeladen ist.“ Auch bei Handys, Tablets und Laptops besteht laut Adams keine Gefahr, weil dort die passende Ladeelektronik bereits im Gerät integriert ist.
Wird gemäss Empa ein Akku mit einem Ladegerät verbunden, das sich nicht von selbst abschaltet, kann der Akku überhitzen, sich aufblähen, heisse Gase abgeben und schliesslich entflammen. Die Empa-Forscher hatten einen handelsüblichen, etwa 50 Gramm schweren LiPo-Akku (1300 mAh) absichtlich stark überladen. Die Explosion des Akkus hätte, so das Prüfinstitut, durchaus einen Zimmerbrand auslösen können (siehe auch Videoclip). Es empfehle sich also, LiPo-Akkus möglichst nur auf nicht-brennbaren Unterlagen zu laden und während des Ladens zu überwachen.