Die Bevölkerungsschutz-Organisationen verbessern ihr Dispositiv für die Vorbereitung auf bewaffnete Konflikte
Die kantonalen Amtschefinnen und Amtschefs für Bevölkerungs- und Zivilschutz und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) haben sich am 10. und 11. September in Schwarzenburg (BE) zur zweiten Konferenz des Jahres 2025 getroffen. Das Dispositiv für den Fall eines bewaffneten Konflikts stand erneut im Fokus, dieses Mal unter dem Gesichtspunkt der zivilen und militärischen Zusammenarbeit. Die Teilnehmenden stellten zudem die Weichen für eine neue Strategie Bevölkerungsschutz und tauschten sich über den Stand der laufenden Arbeiten aus.

Pascal Gertschen
Anlässlich der zweiten Konferenz der Amtschefinnen und Amtschefs (KdA) des Jahres, die von Michaela Schärer, Direktorin BABS, geleitet wurde, trafen sich in Schwarzenburg (BE) Vertreterinnen und Vertreter der Kantone und des BABS. Die Veranstaltung bot den für den Bevölkerungsschutz zuständigen kantonalen Amtschefinnen und Amtschefs die Gelegenheit zu einem Erfahrungsaustausch und zur Vertiefung ihres Wissens über wichtige Themen aus ihrem Tätigkeitsbereich.
Der Fall des bewaffneten Konflikts
Erneut machten die aus dem Krieg in der Ukraine gezogenen Lehren einen grossen Teil des Austausches aus. Das Projekt «Bevölkerungsschutz im bewaffneten Konflikt» war denn auch ein wichtiger Programmpunkt. Da das Einbeziehen der Kantone in diese Arbeiten von grosser Wichtigkeit ist, war der erste Tag der Konferenz vollständig diesem Thema gewidmet.
Die Zusammenarbeit zwischen den zivilen und den militärischen Akteuren war Thema einer Präsentation im Plenum und in Gruppenarbeiten. Bei dieser Zusammenarbeit werden zivile Faktoren in militärische Prozesse integriert. So entsteht eine strukturierte Beziehung, in der die Armee bei der Verteidigung des Territoriums, der Bevölkerung und des Staates unterstützt wird.
Die Konferenz beschäftigte sich anschliessend mit der Belegungsstrategie für unterirdische Schutzräume sowie mit dem Bedarf an Spezialausrüstung für die Akteure des Bevölkerungsschutzes im Fall eines bewaffneten Konflikts.
Bevölkerungsschutzstrategie
Den Auftakt des zweiten Tages bildeten Arbeiten hinsichtlich einer neuen Strategie Bevölkerungsschutz der Schweiz. Diese stützt sich auf die bestehenden strategischen Unterlagen und soll darauf aufbauen. Ziel ist es, eine übergeordnete Vision, eine Mission und strategische Stossrichtungen festzulegen, die alle aktuellen und zukünftigen Massnahmen in einem gemeinsamen und nachhaltigen Rahmen für die Akteure des Bevölkerungsschutzes (Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen, technische Dienste und Zivilschutz) verankern.
In einem Vortrag wurde anschliessend auf das Thema der Notfalltreffpunkte eingegangen, welche die Gemeinden und Kantone als Anlaufstelle für Krisensituationen einrichten. Schliesslich hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich über weitere wichtige und aktuelle Fragen des Zivil- und Bevölkerungsschutzes zu unterhalten.
Quelle: BABS