Brandschutzvorhänge im modernen ­Bauwesen

Architektonische Freiheit und hohe Sicherheitsanforderungen sind kein Widerspruch, wenn die richtigen Lösungen zum Einsatz kommen. Textile Brandschutzvorhänge bieten eine elegante Möglichkeit, grossflächige Öffnungen im Brandfall zuverlässig zu verschliessen, ohne im Alltag sichtbar zu sein. Sie kombinieren effektiven Feuer-, Rauch- und Hitzeschutz mit einer dezenten, platzsparenden Bauweise.

Brandschutzvorhänge diskret bei jeder Einbausituation.© Hörmann Schweiz AG

Textile Brandschutzvorhänge sind moderne, platzsparende Lösungen für den Brandschutz. Sie kombinieren hohe Schutzwirkung mit gestalterischer Zurückhaltung und lassen sich flexibel in verschiedenste Gebäudestrukturen integrieren. Besonders in komplexen Einbausituationen oder bei architektonisch anspruchsvollen Projekten bieten sie eine echte Alternative zu herkömmlichen Feuerschutztüren und -toren und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von Menschen und Sachwerten.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Brandschutzvorhänge werden überall dort eingesetzt, wo grosse Wand- oder Deckenöffnungen im Brandfall sicher verschlossen werden müssen – ohne die Raumwirkung im Normalbetrieb zu beeinträchtigen.

Typische Einsatzorte sind:

  • Einkaufszentren und Warenhäuser
  • Bahnhöfe, Flughäfen und andere Verkehrsbauten
  • Hotels, Spitäler und Bürogebäude
  • Industrie- und Logistikhallen
  • Museen, Schulen und Kulturbauten

Dank ihrer kompakten Bauweise eignen sich textile Vorhänge besonders für Einbausituationen mit begrenztem Platzangebot – bei eher niedrigen Stürzen oder schmalen Wandbereichen.

Wie funktionieren textile Brandschutzvorhänge?

Ein Brandschutzvorhang ist ein selbstschliessendes System, das im Brandfall automatisch aktiviert wird. Im Normalzustand ist der Vorhang aufgerollt, in einem Gehäuse verborgen. Bei Auslösung – etwa durch die Brandmeldeanlage – fährt er innerhalb weniger Sekunden herunter und verschliesst die Öffnung. Zusätzlich verfügen Brandschutzvorhänge über eine manuelle Auslösevorrichtung, wie z.B. ein Druckknopfmelder oder einen Schalter, der als zusätzliche Sicherheitsebene eine schnelle Reaktion im Brandfall ermöglicht.

 

«Architektonische Freiheit und hohe Sicherheits­anforderungen sind kein Widerspruch, wenn die richtigen ­Lösungen zum Einsatz kommen.»

Aufbau und Materialien

Das Herzstück bildet ein hochspezialisiertes Gewebe aus glasfaserverstärktem Material, oft mit Edelstahlfäden durchzogen und beidseitig silikon- oder polyurethanbeschichtet. Diese Materialien sind flammenhemmend, hitzebeständig und rauchdicht.

Schutzklassen und Normen

Brandschutzvorhänge werden in verschiedene Widerstandsklassen eingeteilt:

  • E-Klassifizierung (Raumabschluss – Feuerschutzabschluss): Verhindert das Durchdringen von Flammen und Rauch (in den Brandklassen E30 bis E120)
  • EW-Klassifizierung (Strahlungsbegrenzung): Reduziert zusätzlich die Wärmestrahlung auf angrenzende Bereiche (in den Brandklassen EW30 bis EW120)
  • EI-Klassifizierung (Isolation): Bietet neben Raumabschluss auch Wärmedämmung – schützt also auch vor ­Hitzedurchgang (in den Brandklassen EI30)

 

Die Wahl der richtigen Klassifizierung richtet sich nach den brandschutztechnischen Anforderungen des Gebäudes.

Steuerung und Sicherheit

Die Systeme sind mit einer Feststellanlage ausgestattet, die den Vorhang im Alltag offen hält. Im Ereignisfall wird diese Freigabe aufgehoben – der Vorhang schliesst durch Schwerkraft oder einen integrierten Motor. Moderne Systeme verfügen über verdeckte Endlagenmelder, Lichtschranken und vorkonfektionierte Verkabelungen, was die Montage vereinfacht und die Betriebssicherheit erhöht.

Vorteile gegenüber Feuerschutztüren und -toren

Im Vergleich zu klassischen Feuerschutztüren oder Schiebetoren bieten Brandschutzvorhänge eine Reihe von Vorteilen:

  • Platzsparende Integration Vorhänge benötigen keinen Schwenkbereich und verschwinden eingerollt in einem dezenten Gehäuse. Ideal für enge Platzverhältnisse oder architektonisch anspruchsvolle Lösungen.
  • Gestalterische Freiheit Dank verschiedener Montagemöglichkeiten – in der Laibung, an der Wand oder unter der Decke – lassen sich Brandschutzvorhänge unauffällig in nahezu jedes Raumkonzept integrieren.
  • Geringes Gewicht und einfache Nachrüstung Im Vergleich zu massiven Schiebetoren sind textile Systeme leichter und einfacher zu montieren. Sie eignen sich daher auch für die nachträgliche Installation in Bestandsbauten.
  • Kostengünstige Lösung Mit einem Brandschutzvorhang lassen sich Brandschutzanforderungen oft deutlich günstiger umsetzen als mit Feuerschutztoren oder -türen. Der reduzierte Montageaufwand sowie die einfache Wartung machen sie zu einer wirtschaftlich attraktiven Alternative.
  • Flexibler Einsatz bei speziellen Anforderungen Brandschutzvorhänge lassen sich individuell an unterschiedliche bauliche Gegebenheiten anpassen – etwa bei unregelmässigen Öffnungen oder besonderen architektonischen Anforderungen.

Grenzen und Einsatzempfehlungen

Trotz ihrer Vielseitigkeit sind Brandschutzvorhänge nicht in allen Situationen die erste Wahl. Brandschutztüren und -tore sind mechanisch robuster und bieten zusätzliche Schutzfunktionen wie Einbruchhemmung, Schallschutz oder Wärmedämmung.

 

Monika Probst

Hörmann Schweiz AG – ­Managerin Marketing Kommunikation

hörmann.ch

 

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