Hochwasser: Gefahrenstufe steigt
Für verschiedene Gewässer gibt MeteoSchweiz die Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr) heraus.
Aufgrund grossen Regenmengen der letzten Wochen sind die Böden und der tiefere Untergrund im Moment stark gesättigt. Zusätzliches Wasser gelangt aus der Schneeschmelze in die Böden oder in Karstwassersysteme, wie MeteoSchweiz schreibt. Mit den prognostizierten Niederschlägen ist es möglich, dass sich bekannte Rutschungen beschleunigen oder reaktiviert werden und Folgeprozesse wie Murgänge entstehen, wie es in der Warnmeldung weiter heisst. Bei Grab- und Erdarbeiten in den kritischen Gebieten sei an steilen Hängen besondere Vorsicht geboten.
Gemäss Wetterbericht wird heute Donnerstag der intensive Dauerregen in Verbindung mit einer Schneefallgrenze von über 3000 m und den in vielen Regionen bereits gesättigte Boden verbreitet zu Hochwasser führen.
Warnstufe 3
Gemäss Angaben wird an der Maggia nach aktuellen Vorhersagen die Warnstufe 3 erreicht, am Ticino sowie Lago Maggiore und Lago di Lugano sowie dessen Ausfluss an der Tresa wird die Grenze zur Warnstufe 2 überschritten. Es sei möglich, dass im Laufe des Hochwasserereignisses die Warnstufe 3 auch am Ticino erreicht werde. Ferner gibt MeteoSchweiz bekannt:
- Der Pegel des Alpenrhein steige im Laufe des Donnerstag in Gefahrenstufe 2, der Bodensee werde am Freitag oder Samstag die Stufe 3 erreichen.
- Die Wasserstände von Urner Reuss und Vierwaldstättersees werden in Stufe 2 steigen.
- Auch die Wasserstände der Thur werden deutlich ansteigen, ein Erreichen der Warnstufe 2 ist je nach Verlauf der Niederschlagszugbahn möglich.
Gefahr am Bodensee – Stufe 4
Der Bodensee befindet sich aktuell in der Gefahrenstufe 3 und steigt weiter an. Zurzeit ist der See voll und schwappt stellenweise über die Ufer. Die Gefahrenstufe 4 wird voraussichtlich bis Freitagabend erreicht. Bei dieser Gefahrenstufe können Uferbereiche überschwemmt werden. Die Gemeinden am Bodensee treffen die nötigen Vorkehrungen, um die Infrastrukturen und Gebäude zu schützen und Schäden zu verhindern. Lago Maggiore, Lago di Lugano, Zürichsee, Vierwaldstättersee und Genfersee steigen ebenfalls weiter an, dürften die Gefahrenstufe 2 aber nicht überschreiten.
Die Gefahr von Rutschungen besteht weiterhin. Bekannte Rutschungen können beschleunigt oder reaktiviert werden. Spontane Hangrutschungen oder Hangmuren sind in Gebieten mit besonders intensiven Niederschlägen möglich, welche aber für die nächsten beiden Tage nicht prognostiziert sind. Bei Grab- und Erdarbeiten an steilen Hängen ist wegen der gesättigten Böden besondere Vorsicht geboten.
Die Naturgefahrenfachstellen des Bundes beobachten die Lage weiterhin rund um die Uhr, stehen in engem Austausch und beurteilen die Entwicklung gemeinsam. MeteoSchweiz ist für Wetterphänomene wie Starkniederschlag oder Gewitter, das Bundesamt für Umwelt für Hochwasser und Rutschungen zuständig.
Quellen: Bundesamt für Umwelt / MeteoSchweiz