Pestizide fördern Depressionen bei Jugendlichen
Jugendliche, die Pestiziden ausgesetzt sind, haben ein grösseres Risiko, an Depressionen zu erkranken. Dies geht aus einer Studie von Forschern der University of California, San Diego hervor. Untersucht wurden Jugendliche in Ecuador, die in landwirtschaftlichen Gemeinschaften leben. Insbesondere bei Mädchen und Jugendlichen unter 14 Jahren ist diese Korrelation besonders ausgeprägt.
In der Erhebung wurden insgesamt 529 Jugendliche im Alter zwischen elf und 17 Jahren untersucht. Ecuador ist weltweit der drittgrösste Exporteur von Rosen. Wie viele andere landwirtschaftliche Nutzpflanzen werden die Blüten routinemässig mit Organophosphaten besprüht. Diese beeinflussen das cholinerge System des Menschen, eine Schlüsselkomponente in der Funktion von Gehirn und Nervensystem.
Die Wissenschaftler haben die Werte des Enzyms Acetylcholinesterase (AChE) im Blut getestet, um die Expositionsstärke nachzuweisen. Pestizide, wie Organophosphate und Carbamate, üben ihre Toxizität aus, indem sie die AChE-Aktivität hemmen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Jugendliche, die eine geringere AChE-Aktivität hatten – was auf eine stärkere Exposition gegenüber Cholinesterase-Inhibitoren hindeutet – zeigten eher Symptome einer Depression. Diese wurden mithilfe eines standardisierten Instruments zur Beurteilung von Depressionen gemessen.
Mädchen besonders betroffen
Bei Mädchen und Jugendlichen unter 14 Jahren war der Zusammenhand zwischen einer geringen AChE-Aktivität und Depressionen besonders stark ausgeprägt. „Landarbeiter und Menschen in diesen Gemeinden haben schon seit langem Berichte über einen Anstieg von Depressionen und Selbstmordgedanken bei Jugendlichen veröffentlicht“, schildert Studienautor Jose R. Suarez-Lopez. Dies sei die erste Studie, die empirische Daten liefert, die hinsichtlich der Exposition den Zusammenhang mit einem biologischen Marker belegen.
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