Mehr schwerverletzte Velofahrer und Fussgänger

Laut den heute vom Bundesamt für Strassen veröffentlichten Daten starben im vergangenen Jahr auf Schweizer Strassen 216 Menschen, 37 weniger als 2015. Die Anzahl der Schwerverletzten ging insgesamt etwas zurück, bei den Velofahrern und Fussgängern stieg sie jedoch an.

10. März 2017: Ein Lastwagenlenker übersieht das Fahrrad im toten Winkel (siehe Infos).  Foto: Kapo Basel-Stadt

Im vergangenen Jahr sank die Anzahl tödlich verunfallter Personen im Strassenverkehr gegenüber dem Jahr 2015 um 15% auf 216 Menschen (1971 lag er bei 1773; höchster Stand). Seither sank die Zahl kontinuierlich um insgesamt 88%, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) schreibt. Die bfu sei erfreut über diese positive Entwicklung, jedoch nach wie vor besorgt über die sehr langsame Abnahme der Anzahl Schwerverletzter, wie die Beratungsstelle für Unfallverhütung betont. Allerdings: Die lediglich geringe Reduktion der Anzahl Schwerverletzter gegenüber 2015 bestätige den von der bfu schon öfters kommunizierte Trend, dass die Anzahl Schwerverletzter nicht dieselbe positive Entwicklung erfahre wie die Anzahl Getöteter – insbesondere bei Fussgängern und Velofahrern.

Mehr Unfälle im ersten Halbjahr

Auch bei den Motorradfahrenden gab es laut Astra weniger Getötete: 2016 wurden bei Verkehrsunfällen 43 Motorradfahrer tödlich verletzt (-35%). Bei den Insassen von Personenwagen starben wie im Vorjahr 75 Menschen. Es falle auf, dass die Reduktion der Anzahl Getöteter, aber auch Schwerverletzter fast ausschliesslich im ersten Halbjahr 2016 erfolgt sei (Reduktion im ersten Halbjahr: -32 Getötete; Reduktion im zweiten Halbjahr: -5 Getötete). Das trübe Wetter im ersten Halbjahr habe höchstwahrscheinlich zu dieser Abnahme beigetragen, da weniger Töfffahrer unterwegs waren, so die bfu. Diese These werde durch die Tatsache gestützt, dass bei den Radfahrern im ersten Halbjahr eine Abnahme und im zweiten Halbjahr eine Zunahme der Anzahl Schwerverletzter zu verzeichnen war.

Bei den Fahrradfahrer sind laut Astra 24 Todesopfer zu verzeichnen (-1 Person gegenüber 2015). Die Zahl der Schwerverletzten sei hingegen von 838 auf 854 Personen leicht an gestiegen.

Sorgenkinder Langsamverkehr und E-Bikes

Gemäss Astra hat das vermehrte Aufkommen von E-Bikes in den letzten Jahren zu einem deutlichen Anstieg der Unfallopfer geführt und erreichte bei den Getöteten 2015 und bei den Schwerverletzten 2016 einen Höchstwert. Mit insgesamt 210 Unfallopfern zeigten die Zahlen eine steigende Tendenz. Zwei Drittel davon seien Personen über 50 Jahre. Rund ein Viertel der schwer verunfallten E-Bike-Fahrern war mit einem schnellen E-Bike mit einer Tretunterstützung bis max. 45 km/h unterwegs, wie die das Bundesamt erklärt.

Betrachte man lediglich die nicht oder nur leicht motorisierten Verkehrsteilnehmer, so bestätige sich die von der bfu schon länger vorhergesagte Entwicklung, dass sich die Problematik des Langsamverkehrs hinsichtlich der Verkehrssicherheit akzentuiere. Dies zeige sich auch in der bfu-Grafik zur indexierten Entwicklung der schweren Personenschäden nach Verkehrsteilnahme.

Hier geht es zu den detaillierten Unfalldaten.

 

Quelle: bfu
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