Rega testet Hinderniswarnsystem

Die Rega setzt als erste zivile Luftrettungsorganisation der Welt auf ein lasergestütztes Hinderniswarnsystem – für noch mehr Sicherheit von Patienten und Crews.

Pressebild Rega

Um die Sicherheit für Patienten und Crews im Einsatz weiter zu erhöhen, testet die Rega gemeinsam mit dem Helikopterhersteller Leonardo ein lasergestütztes System zur automatischen Erkennung von Luftfahrthindernissen. Die Sensor-Einheit des Systems scannt mit einem Laser permanent die Umgebung vor dem Helikopter und erkennt auch dünne Kabel und Masten in bis zu zwei Kilometern Entfernung. Ein akustisches Signal warnt die Piloten vor Hindernissen, die zudem auf einem Bildschirm im Cockpit sowie auf einem sogenannten Head-Up-Display im Sichtfeld des Piloten dargestellt werden. Der grosse Vorteil im Vergleich zu passiven Warnsystemen, die auf eine Flughindernis-Datenbank zurückgreifen: Das System warnt auch vor Hindernissen, die auf keiner Karte eingezeichnet sind.

Testflüge in den Bergen im Frühling 2017

Das Einsatzgebiet der Rega zeichnet sich durch eine anspruchsvolle Topographie und viele Luftfahrthindernisse aus. Nun sollen gemeinsame Testflüge mit dem Hersteller zeigen, wie präzise und zuverlässig das System, das bereits in einigen Militärhelikoptern erfolgreich eingesetzt wird, in Bergtälern mit vielen Luftfahrthindernissen, wie zum Beispiel Seilbahnkabel und Heuseilen aus der Berglandwirtschaft, funktioniert. Die Testflüge finden diesen Frühling gemeinsam mit dem Hersteller Leonardo in Norditalien statt. Das System soll ab 2021 in den drei neuen allwettertauglichen Rettungshelikoptern AW169-FIPS eingesetzt werden. Rega-CEO Ernst Kohler sagt: „Die Sicherheit unserer Patienten und Crews hat bei der Rega oberste Priorität. Wir streben stets nach Verbesserungen sowie einer weiteren Erhöhung der Sicherheit und unternehmen diesbezüglich enorme Aufwendungen, sei es in der Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden, sei es in organisatorischer Hinsicht, oder eben beim Einsatz modernster Technik.“

Video-Laryngoskop: Eine Kamera für bessere Sicht

Auch in der Medizin setzt die Rega zur Verbesserung der medizinischen Versorgung ihrer Patienten auf modernste Technik. So stellt sie ihren Crews beispielsweise neu ein Video-Laryngoskop zur Sicherung der Atemwege von Patienten zur Verfügung. Es verfügt an der Spitze des Spatels neben der Lichtquelle zusätzlich über eine winzige Kamera, welche die Signale an einen kleinen Bildschirm überträgt. In Spitälern kommt das Video-Laryngoskop zur bildunterstützten Intubation bereits seit längerer Zeit zum Einsatz. Nun steht der Rega ein technisch weiterentwickeltes, mobiles und robustes Video-Laryngoskop zur Verfügung, welches auch ausserhalb des Spitals, bei Wind und Wetter, eingesetzt werden kann. Durch den Bildschirm hat nicht nur der intubierende Notarzt freie Sicht, sondern auch der Rettungssanitäter oder die Pflegefachperson, welche assistieren. Die Crew der Rega-Basis Bern hat das Video-Laryngoskop ein Jahr lang erfolgreich auf Rettungseinsätzen getestet. Sie war damit sogar im grellen Sonnenlicht und im Schnee, um zu prüfen, ob das Bild auf dem Display noch gut zu erkennen ist. Das neue Video-Laryngoskop gehört nun in Kürze zur Standardausrüstung der Rega-Flotte.

Erneut über 15’000 Einsätze

Die Einsatzzentrale der Rega organisierte 2016 mit insgesamt 15‘093 Einsätzen etwas mehr Einsätze als im Vorjahr (+0,3%). Die Anzahl der Helikopter-Einsätze ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (11‘055, -1,2%). Allgemein widerspiegeln die Helikopter-Einsatzzahlen die Wetterbedingungen und das Freizeitverhalten der Menschen in der Schweiz. Aufgrund des warmen und entsprechend schneearmen Winters 2016 flogen die Helikopter etwa in den Monaten Januar (- 4,7 %) und Februar (- 17,6 %) deutlich weniger Einsätze als 2015. Im Gegensatz dazu sorgt der überdurchschnittlich sonnige September (+ 18,2 %) für intensive Einsatztage.

Zugenommen haben derweil die Einsätze der drei Ambulanzjets der Rega: Diese brachten in 858 Einsätzen (+4,6%) insgesamt 869 Patienten (+5,3%) aus aller Welt zurück in die Schweiz. Deutlich zugenommen hat auch die Zahl der Patienten, die an Bord von Linienflugzeugen repatriiert wurden (354, +12%). Diese Alternative zum Ambulanzjet wird immer dann eingesetzt, wenn der Zustand des Patienten ausreichend stabil ist und der Transport für Patienten und Mitreisende zumutbar ist.

Quelle: Rega Jahresmedienkonferenz

 

 

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