Zürichs Notfallversorgung wird umgekrempelt
Im Notfall zählt jede Minute: Feuerwehr und Rettungsdienst müssen innert zehn Minuten ab Aufgebot am Notfallort eintreffen. Doch gemäss Zürcher Stadtrat kann diese Vorgabe bereits heute nicht mehr auf dem ganzen Stadtgebiet vollumfänglich erfüllen.
Mit dem prognostizierten Wachstum der Bevölkerung in der Stadt Zürich von heute rund 415 000 Personen auf über 490 000 Personen bis ins Jahr 2030 wird ein strategischer Standortausbau für Feuerwehr und Rettungsdienst unumgänglich, wie der Zürcher Stadtrat schreibt. Als wichtiger Grundstein der Standortstrategie soll deshalb auf dem Areal Binzmühlestrasse – in unmittelbarer Nähe zum EWZ-Unterwerk in Oerlikon – die neue Wache Nord mit integrierter Zentraler Einsatzlogistik (ZEL) zur effizienten Versorgung aller Standorte von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) mit Material und Logistikdienstleistungen entstehen.
Gewonnen hat den Wettbewerb das Projekt «Mazinga» von Enzmann Fischer Partner AG und Schnetzer Puskas Ingenieure AG aus Zürich. Überzeugt habe die Jury das optimal organisierte Raumprogramm und der konsequenten Anordnung der Flächen für das Einsatzpersonal rund um die zentrale Übungshalle.
2024 betriebsbereit
Gerechnet wird mit Kosten von insgesamt 60 Millionen Franken. Unter Berücksichtigung des Landwerts, der Altlastensanierung, der Erstellung einer Lichtsignalanlage und der Kreditreserven sei ein Objektkredit von 84 Millionen Franken zu erwarten. Die Wache Nord soll laut Angaben 2024 in Betrieb genommen werden. Vorgängig muss das Projekt der Legislativen sowie dem Stimmvolk vorgelegt werden.
Längerfristig neue dezentrale Wachen
Die «Standortstrategie Schutz & Rettung» sehe vor, dass SRZ in fünfzehn bis zwanzig Jahren zusätzlich zu den bestehenden Wachen Süd, Zentrum (Neumühlequai) und Flughafen mit drei neuen dezentralen Wachen im Norden, Osten und Westen operiere. Alle Wachen würden mit Einheiten der Berufsfeuerwehr und des Rettungsdienstes besetzt, so dass gerettet, gelöscht und behandelt werden könne. Nur in der Wache Zentrum solle aus Platzgründen weiterhin ausschliesslich der Rettungsdienst stationiert sein, heisst es in der stadträtlichen Mitteilung weiter.