Offener Brief an den Bundesrat zum Coronavirus
In einem offenen Brief fordern viele Professoren und Verantwortliche über die Kommunikationsabteilung des Universitätsspitals Zürich, Basel, Bern, Genf, Lausanne und Tessin eine aktivere Haltung und noch konkretere Massnahmen der Schweizerischen Bundesregierung, um einen drohenden Kollaps des Schweizer Gesundheitswesens zu verhindern.
Sehr geehrte Damen und Herren Bundesrätinnen und Bundesräte
Eine anhaltende Übertragung des neuartigen Coronavirus von Mensch zu Mensch in der Schweiz erscheint heute unvermeidlich.
Das Ausmass und die Auswirkungen des Ausbruchs in der Schweiz werden entscheidend davon abhängen, wie die politischen Entscheidungsträger in den kommenden Tagen reagieren.
Die derzeit in der Schweiz geltenden Regelungen und Massnahmen reichen bei weitem nicht aus, um eine Überforderung unseres Gesundheitssystems zu verhindern.
Die zu erwartenden übermässig schweren Belastungen der Gesundheitswesen und deren Mitarbeitenden werden zu höheren Mortalitätsraten führen, sowohl bei den Patientinnen und Patienten, als auch bei den Mitarbeitenden selbst.
Wenn wir es schaffen, weitere Tage und Wochen zu gewinnen, um die schwer Erkrankten über eine längere Zeitspanne hinweg zu behandeln, trägt dies wesentlich dazu bei, einer Vielzahl Bürgerinnen und Bürgern in der Schweiz das Leben zu retten.
Dabei stehen wir heute an einem Wendepunkt. Jeder Tag zählt.
Deshalb appellieren wir an Sie, schnell und mutig zu entscheiden und damit unzählige Menschenleben zu retten.
Wir fordern von Ihnen, die «ausserordentliche Lage» gemäss Epidemiengesetz auszurufen und weitreichende eindämmende Massnahmen zu beschliessen.
Mit freundlichen Grüssen
Zum PDF des offenen Briefs (die im folgenden unterzeichnenden Expertinnen und Experten aus den Bereichen Biologie, Epidemiologie, Ethik, Forschung, Medizinische Versorgung, Genetik, Infektiologie, Life Science, Public Health, Sozial und Präventivmedizin, Spitäler, Statistik und Virologie aus der ganzen Schweiz):
Offener Brief an den Bundesrat
Update: Liste der Unterzeichnenden, Stand 13. März 2020
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