E-Patientendossier im Wallis auf Eis gelegt
Das Wallis ist nach Genf der zweite Kanton in der Schweiz, der seinen Bewohnern Zugang zum elektronischen Patientendossier ermöglicht. So jedenfalls war es geplant. Jetzt hat die Piratenpartei gegen das Projekt interveniert - aus Sicherheitsbedenken. Jetzt liegt das Projekt auf Eis.
Ab dem 1. September können die Patienten im Wallis ihre elektronischen Patientendaten teilen und die Zugangsrechte selbst verwalten, wie es in einer Medienmitteilung des Kantons heisst. Das elektronische Patientendossier Infomed sammle wichtige medizinische Daten über Patienten (Untersuchungsergebnisse, Medikamenten-Einnahme, Austrittsschreiben des Spitals usw.). Es werde von den verschiedenen Ärzten, Spitälern und anderen Gesundheitsfachpersonen, die vom Patienten konsultiert werden, ergänzt und vervollständigt. Mit dem Gebrauch dieses E-Patientendossiers sollen medizinische Fehler minimiert sowie Doppeluntersuchungen und -verschreibungen von Medikamenten verhindert werden.
Die Piratenpartei bemängelt jetzt Sicherheitsaspekte des Systems und ist gemäss Medienberichten beim Datenschutzbeauftragten im Wallis vorstellig geworden. Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten hat sofort reagiert und das Projekt vorderhand auf Eis gelegt, um die Vorwürfe abklären zu lassen.
Das Thema E-Patientendossier und die Informationssicherheit wird in der aktuellen Ausgabe der Fachpublikation SicherheitsForum aufgegriffen.