Tödliche Sportunfälle – eine Bilanz
Ereignen sich mehr tödliche Sportunfälle auf der Skipiste oder beim Wandern? Die Bilanz der Beratungsstelle für Unfallverhütung zeigt, was Sache ist.
Die Erhebung der tödlichen Sportunfälle in der Schweiz ist für die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) eine Grundlage für ihre Präventionsarbeit: Seit 20 Jahren veröffentlicht die Organisation jährlich die Publikation «Erhebung der tödlichen Sportunfälle». In dieser Zeit verloren insgesamt 3676 Menschen beim Sporttreiben in der Schweiz ihr Leben. Die jährlichen Schwankungen sind gross, was bei Outdoorsportarten wie Bergwandern, Skifahren oder Schwimmen vor allem mit meteorologischen Faktoren zusammenhängt, wie die BFU schreibt. Zudem habe sich in den letzten zwei Jahrzehnten die Beliebtheit einzelner Sportarten verändert. Wenn die Bevölkerung eine bestimmte Sportart häufiger ausübe, steige tendenziell auch die Zahl der tödlichen Unfälle – und umgekehrt.
Weniger Tote auf Skipisten
Auffallend sei die Entwicklung im Skisport. Seit der ersten Publikation sei die jährliche Zahl der tödlichen Unfälle auf Skipisten in der Schweiz zurückgegangen. Seien in den Jahren 2000 bis 2009 total 72 Menschen tödlich verunglückt, seien es von 2010 bis 2019 noch 46 Personen gewesen. Dies lasse sich durch den Nutzen der Prävention, aber auch durch die leicht rückläufige Zahl der absolvierten Skitage erklären.
Abseits der Pisten zeigt sich ein anderes Bild: Dass das Tourenskifahren beliebter geworden ist, schlug sich in der Statistik nieder. Von 2000 bis 2009 gab es laut Angaben insgesamt 136 tödlich Verunglückte, zwischen 2010 und 2019 waren es bereits 210 Opfer. Auch hier sind die Schwankungen, abhängig von Wetter und Schneesituation, gross.
Gefährlicher Bergsport
Beim Wandern und Bergwandern kommen insgesamt am meisten Menschen ums Leben. Der Bergsport sei in den letzten Jahren nochmals beliebter geworden – mehr als die Hälfte der hiesigen Bevölkerung unternehme mindestens einmal im Jahr eine Wanderung. Von 2010 bis 2019 starben dabei insgesamt 582 Menschen; in den zehn Jahren zuvor waren es 459.
Ein umgekehrter Trend lässt sich beim Bergsteigen beobachten: Die Anzahl tödlich Verunfallter sank von 333 im vorletzten Jahrzehnt auf noch 238 im vergangenen Jahrzehnt.
Tipps
Auf bfu.ch/sport gibt es für mehr als 70 Sportarten Tipps, wie sich das Risiko senken lässt. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und statistischen Veränderungen wählt und adaptiert die BFU ihre Präventionsprogramme. Die Organisation wirkt als Beraterin bei der Planung und beim Bau sicherer Sportinfrastruktur, sensibilisiert Trainer, Kursleiter, Veranstalter und Sporttreibende für die Unfallprävention und zeigt, wie man sich vor Verletzungen schützen kann.
Quelle: BFU