Umsatzwachstum von 2,9%, Ebitda bei 15,1%

Der Sicherheitsanbieter Dormakaba hat heute die Zahlen des ersten Geschäftshalbjahres 2017/18 präsentiert: Der Konzern steigerte den Umsatz um 19,3% auf 1,4 Milliarden Franken (Vorjahr: 1,17 Mrd. Fr.).

Dormakaba
Blick in die umgenutzte Fabrikhalle in Rümlang ZH: Sie ist bestückt mit verschiedenen „Cubical“, in denen die Teams arbeiten. Auch elegante Aufenthaltsmöglichkeiten (links) hat man realisiert.  Foto: R. Strässle

 

Dormakaba-Chef Riet Cadonau spricht an der Bilanzpressekonferenz von einem organischen Wachstum der Gruppe von 2,9%. Für den CEO ein nicht ganz zufriedenstellendes Ergebnis. Cadonau rechnet jedoch mit insgesamt 3,5% für das ganze Geschäftsjahr 2017/18. Ursprünglich peilte das Management 4 bis 4,5% an. Die Schweizer Börse strafte die Aktie von Dormakaba am Bilanztag denn auch mit einem Minus von fast 10% ab.

Konzerngewinn und Nettoverschuldung

Die Ebitda-Marge, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, habe sich insbesondere dank Kosteneinsparungen als Folge des Zusammenschlusses von Dorma und Kaba sowie positiver Akquisitionseffekte (Mesker, Best Acces Solutions, Kilargo und Skyfold) auf 15,1% gegenüber 14,9% im Vorjahr verbessert, sagt Cadonau. Für das erste Halbjahr 2017/18 resultiert ein Konzerngewinn von 113,6 Mio. Fr. (Vorjahr: 95,8 Mio. Fr.). Die Schliessstechnikunternehmung weist für das erste Geschäftshalbjahr eine Bilanzsumme von 1,98 Mrd. Fr. und eine Nettoverschuldung von 786,6 Mio. Fr. aus. Das Eigenkapital der Gruppe betrug 114,5 Mio. Fr., die Eigenkapitalquote lag bei 5,8%.

Entwicklung der Segmente

Und so haben sich die fünf Dormakaba-Segmente im ersten Halbjahr 2017/18 entwickelt:

  • Access Solutions AMER (Nord- und Südamerika): Hier resultiert ein Umsatzwachstum von 2,2% gegenüber dem Vorjahr und ein Segmentumsatz von 410,5 Mio. Fr. Die Ebitda-Marge verringerte sich auf 19,7% (Vorjahr: 21,3%). Der Umsatzanstieg wurde durch Verzögerungen von Grossprojekten in den südlichen USA aufgrund von Wirbelstürmen abgeschwächt.
  • Access Solutions APAC (Asien-Pazifik): AS APAC wuchs um 6% und erwirtschaftete einen Segmentumsatz von 238,1 Mio. Fr. Die Ebitda-Marge verbesserte sich auf 14,1% gegenüber 11,5% im Vorjahr. Laut Angaben war das Wachstum am stärksten in Australien und China. In China war z.B. das Türschloss F306+BLE (bluetooth low energy) ein deutlicher Wachstumstreiber gewesen.
  • Access Solutions DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz): Die Region wuchs um 2,1% und erreichte einen Segmentumsatz von 420,9 Mio. Fr. Die Ebitda-Marge verringerte sich auf 17,5% gegenüber 18,4% im Vorjahr. Als Grund werden Verzögerungen bei der umfangreichen Restrukturierung in Deutschland, ein unvorteilhafter Produktmix sowie zusammenschlussbedingte IT-Kosten genannt. Das externe Wachstum bei AS DACH war hauptsächlich getrieben durch gestiegene Umsätze in Österreich. Auch die Schweiz erzielte Wachstum, während der Umsatz in Deutschland trotz gutem Auftragseingang unter Vorjahresniveau lag, wie es im Executive Report heisst. Insbesondere im Projektgeschäft hätten sich zeitliche Verschiebungen ergeben – man erwarte die Realisierung der Aufträge für das zweite Geschäftshalbjahr. Das Segment werde weiter in innovative Produkte investieren: Genannt werden etwa der Türschliesser TS 98 XEA, der im Herbst 2017 auf den Markt kam und bereits positiv zu den Ergebnissen beitrage.
  • Access Solutions EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika): Dieses Segment wuchs um 2,7% und erzielte einen Umsatz von 375,8 Mio. Fr. Die Ebitda-Marge verbesserte sich auf 7,6% gegenüber 6,8% im Vorjahr. Die Rede ist von einem starken Wachstum insbesondere in Russland und der Türkei.
  • Key & Wall Solutions: Im November 2017 hat der Konzern die zwei kleinsten Segmente Key Systems und Movable Walls zusammengefasst. Das neue Segment erwirtschaftete ein Umsatzwachstum von 2,3% und erreichte einen Umsatz von 185,7 Mio. Fr. Die Ebitda-Marge verbesserte sich auf 14,1% gegenüber 13,6% im Vorjahr.

Integration bald abgeschlossen

Wie geplant werde der Konzern bis Ende Juni 2018 die noch ausstehenden Integrationsprojekte von Dorma und Kaba weitgehend abgeschlossen haben. Mal abgesehen von Deutschland, wo die umfangreiche Restrukturierung länger dauere als ursprünglich geplant, bemerkte Riet Cadonau im Rahmen der Medienkonferenz. Insgesamt rechnet das Unternehmen damit, dass die durch den Zusammenschluss getriebenen Synergien ihre volle Wirkung im Geschäftsjahr 2018/19 entfalten werden.

Wetzikon: Roboter im Einsatz

Auch wenn der mechanische Kaba-Schlüssel noch längst nicht aus der Mode ist, setzt das technologiegetriebene Unternehmen immer stärker auf die Digitalisierung. Beim Produktportfolio, aber auch in der Produktion selber. So wurde im letzten November am Standort Wetzikon ZH mit seinen rund 450 Leuten die Automatisierung nochmals stark vorangetrieben: Im Einsatz sind selbstfahrende Roboter in der Schlüsselfertigung. Dieser Schritt sei absolut notwendig, sagt der CEO, denn nur so sei es möglich, am Standort Schweiz wettbewerbsfähig zu bleiben.

Veränderungen erfuhr auch der Hauptsitz in Rümlang ZH: Die ausgediente Fabrikhalle hat die Unternehmung nach Minergie-Standard renoviert. Die lichtdurchflutete Halle ist heute bestückt mit verschiedenen, in sich geschlossenen „Cubical“ (vgl. Foto); sie stehen den verschiedenen Dienstleistungsabteilungen der Firma zur Verfügung. Diese Umnutzung verdeutlicht wohl auch den Wandel in Richtung Industrie 4.0. Das steht einem Unternehmen, das gemäss Studie 2018 von Thomson Reuters zu den 100 Top-Technologieführern weltweit zählt, gut an. (rs)

Weitere Artikel zu Dormakaba hier

(Visited 93 times, 1 visits today)
h2> Weitere Beiträge zum Thema

SICHERHEITSNEWS

Bleiben Sie informiert über aktuelle Sicherheitsthemen – praxisnah und zuverlässig. Erhalten Sie exklusive Inhalte direkt in Ihren Posteingang. Verpassen Sie keine Updates.

Jetzt anmelden!
anmelden
Sie können sich jederzeit abmelden!
close-link