Verschlüsselung: fünf Eckpunkte beachten
Zu wenige Unternehmen übertragen ihre vertraulichen Geschäftsdokumente verschlüsselt. Stattdessen werden sie als normaler Anhang an eine E-Mail versendet und können damit zur leichten Beute werden. Wer eine wirksame Verschlüsselungslösung einführen will, muss allerdings einige Eckpunkte beachten.
Im heutigen Geschäftsleben bringt der E-Mail-Verkehr zahlreiche Risiken mit sich. Vor Spam können sich Unternehmen heute recht gut schützen, schon etwas schwieriger ist es, das Eindringen und die Verbreitung von Schadsoftware zu verhindern. Dazu sind schon aufwändige Massnahmen erforderlich. Die grösste Gefahr geht gemäss QSC AG jedoch von einem unverschlüsselten geschäftlichen E-Mailverkehr aus, denn auf dem Weg vom Sender zum Empfänger kann jeder ohne grossen Aufwand die Informationen lesen. Wollen Unternehmen das verhindern, müssen sie ihre vertraulichen E-Mails wirksam schützen. Die FTAPI Software GmbH, ein Unternehmen der QSC AG, nennt fünf wichtige Aspekte:
1. Sensible Daten müssen verschlüsselt werden: Unternehmen haben viel Geld in Spamfilter, Virenschutz und Firewalls investiert und damit ihre IT-Sicherheit verbessert. Der E-Mailversand und die damit verbundenen Risiken werden aber weitgehend ignoriert. Gelangen vertrauliche Daten – und das betrifft rund zwei Drittel aller geschäftlichen Informationen – durch Diebstahl in die falschen Hände, entsteht daraus schnell ein hoher materieller und oft auch ein massiver Imageschaden. Eine wirksame, durchgängige Datenverschlüsselung legt die Hürden höher und macht es Angreifern so schwer wie möglich.
2. Eine reine Transportverschlüsselung reicht nicht aus: Wenn von einer Transportverschlüsselung per HTTPS die Rede ist, sollten Unternehmen hellhörig werden. Ein Schutz besteht dann nur auf dem Weg vom Versender bis zu den Servern eines E-Mail-Providers. Dort liegen die Daten zumindest kurzzeitig im Klartext vor und es besteht die Gefahr des Diebstahls oder der Manipulation. Für den Austausch vertraulicher Daten ist die Transportverschlüsselung nicht ausreichend. Sie muss um zusätzliche Verfahren ergänzt werden.
3. Eine durchgehende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist unverzichtbar: Eine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung liegt nur dann vor, wenn der Versender die vertraulichen Daten auf seinem Endgerät verschlüsselt, sie auf dem gesamten Weg unverändert bleiben und erst der Empfänger sie mit seinem Passwort wieder in Klartext umwandelt. Ein verschlüsselter E-Mail-Transfer in Kombination mit einem Virenscanner erfüllt diese Anforderung nicht, denn dazu müssen die Daten auf dem Server des E-Mail-Providers entschlüsselt werden und es entsteht eine gefährliche Sicherheitslücke.
4. Schutz der Daten nach dem Public-Private-Key-Prinzip sicherstellen: Das Prinzip von öffentlichen und privaten Schlüsseln bietet eine wirksame Methode für den Schutz der Daten. Vertrauliche Daten werden mit Public Keys verschlüsselt, die der Anbieter einer Verschlüsselungslösung an einem zentralen Ort vorhält. Der Versender verschlüsselt eine E-Mail für einen Geschäftspartner mit einem Public Key, der die Nachricht mit seinem Private Key entschlüsselt. Auch die Private Keys sind verschlüsselt gespeichert und über ein Passwort, das nur der jeweilige Empfänger der E-Mail kennt, zugänglich.
5. Verschlüsselungslösung sollte auf „Zero Knowledge“ basieren: Bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung muss das „Zero-Knowledge-Prinzip“ zum Einsatz kommen. Es gilt unter Sicherheitsexperten als ein sehr effizientes Mittel gegen Cyberkriminalität. In diesem Fall haben selbst der Anbieter einer Verschlüsselungslösung oder eines Cloud-Storage-Services keinen Zugriff auf das Schlüsselmanagement. Sie können nicht an den zur Entschlüsselung benötigten Key gelangen, um damit Einblick in die Kundendaten zu erhalten.