Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
Die Gewerkschaft Unia fordert einer weitergehende Stärkung der Ressourcen von Sozialpartnern und eine Ausweitung des Schutzkonzepts. Ein Wunschdenken zu einem Paradigmenwechsel sei im Moment nicht angebracht.
Die Gewerkschaft Unia reagiert auf ein Schreiben der Economiesuisse. Unter dem Titel «Corona-Lockerungen: Wieder mehr Eigenverantwortung» fordert der Wirtschaftsdachverband einen Vierphasenplan zu ersten Lockerungen. Laut der Economiesuisse sollen Menschen, die früher geimpft sind, wieder mehr persönliche Freiheiten gewährt werden, wobei die Eigenverantwortung nach wie vor eine grosse Rolle spiele.
Ein Plan zu mehr Eigenverantwortung
Die Economiesuisse fordert unter anderem, dass bereits am März erste Lockerungen in Kraft treten, bei der die Home-Office-Pflicht wieder in eine Empfehlung umgewandelt werden dürfte. In der Phase Zwei, in welcher Risikogruppen bereits geimpft sind, wäre es aus der Sicht des Wirtschaftsverbands denkbar, etwa wieder Restaurants und Fitnesscenters mit entsprechenden Schutzkonzepten zu öffnen.
Bei einer Phase Drei ist man der Meinung, dass auch Anlässe wie Eishockey, Fussball oder Rockkonzerte sich wieder durchführen lassen, wenn jede Person, die es will, sich impfen liesse. So würde in der Phase Vier letztendlich eine Herdenimmunität entstehen, bei der weitere Restriktionen aufgehoben werden könnten.
Lockerungen der Schutzmassnahmen im Moment nicht angebracht
Laut der Unia liessen sich die Viren kaum von mehr Eigenverantwortung beeindrucken. Die Gewerkschaft entgegnet, dass damit der dringend benötigte Schutz der besonders gefährdeten Arbeitnehmenden zusätzlich geschwächt werden könnte, da ein Eigenverantwortungsplan die Unternehmen eher von der Pflicht befreien dürfte, für ein Schutzkonzept zu sorgen.
Laut der Unia sollen derzeit kaum Schutzmassnahmen gelockert werden. Die Homeoffice-Pflicht sei beizubehalten und Betriebe sollten ein Schutzkonzept aufweisen. Weiter fordert der Gewerkschaftsverband aufgrund der Auslastung der Suva und Kantone, dass Kontrollorgane der Sozialpartner im Moment mehr Aufgaben übernehmen müssten.
Quelle: Unia/Economiesuisse