Bevölkerung für ein Helm-Obligatorium auf langsamen E-Bikes

Eine Velohelm-Tragpflicht auf langsamen E-Bikes würde bei der Bevölkerung in der Schweiz viel Unterstützung finden. Fast 80% befürworten zurzeit ein solches Obligatorium, wie die Befragung 2018 der Beratungsstelle für Unfallverhütung zeigt.

© fotolia, ARochau

78% der Schweizer Bevölkerung würden ein Velohelm-Obligatorium auf langsamen E-Bikes begrüssen. Dies ist eine von sechs möglichen Verkehrssicherheitsmassnahmen, welche die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) in ihrer Bevölkerungsbefragung 2018 thematisiert hat. Ein solches Helmobligatorium – heute gilt es nur für die schnellen E-Bikes – fände bei Frauen mehr Zustimmung (87%) als bei Männern (70%). Dieser Geschlechterunterschied zeigt sich in der Tendenz bei allen Massnahmen, die den Befragten vorgelegt wurden.

Mehr als zwei Drittel der Befragten würden derzeit ein Licht-am-Tag-Obligatorium für alle E-Bikes unterstützen. Diese Massnahme hat der Bundesrat 2017 bei seiner Evaluation des Programms „Via sicura“ vorgeschlagen.

Nachschulungskurse als sinnvoll empfunden

Die Befragten äusserten sich auch zu obligatorischen Nachschulungskursen für Lenkende, die sich eines schweren Verkehrsverstosses oder Alkoholvergehens (Fahren mit mindestens 0,8 Promille – oder 0,4 mg/l Atemalkoholgehalt) schuldig gemacht haben. Schweizweit begrüssen 74% der Bevölkerung solche Kurse. Personen über 65 Jahren befürworten sie sogar zu 84%, die Bevölkerung in der Romandie bloss zu 69%. Ein weiteres Resultat der Bevölkerungsbefragung: Fast zwei Drittel sind dafür, dass Raser nur mit einem Fahrdatenschreiber («Blackbox») wieder ans Steuer dürfen.

Handys und Alkohol unter der Lupe​

Die Befragung befasste sich auch mit dem Verhalten von Autolenkenden, etwa mit der Benutzung von Mobiltelefonen oder Tablets während der Fahrt. Ein Viertel der Befragten gibt an, zumindest ab und zu am Steuer auf einem Handy oder Tablet etwas zu lesen oder zu schreiben. Bei den unter 25-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 40%.

Die jüngste Lenkergruppe fährt offenbar öfter abgelenkt, doch der Gefahren von Alkohol am Steuer scheinen sich Jüngere bewusster zu sein. So sagen 13% der unter 25-Jährigen, dass sie zumindest ab und zu nach zwei oder mehr alkoholischen Getränken noch fahren. Zum Vergleich: Der Anteil der über 50-Jährigen, die dies tun, liegt bei 33%.

Die bfu-Bevölkerungsbefragung wird jährlich bei Personen von 15 bis 74 Jahren in zwei Modulen telefonisch durchgeführt, seit 2016 teilweise online. Die Stichprobe stammt aus dem SRPH (Stichprobenrahmen für Personen- und Haushaltserhebungen) des Bundesamts für Statistik. Die Stichprobe des Moduls 1 umfasst dieses Jahr rund 1100 Personen, jene des Moduls 2 rund 1500 Personen.

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