Weniger Unfälle als 2017; jedoch mehr Schwerverletzte und Tote
Der Kanton Zürich hat heute die Verkehrsunfallzahlen 2018 präsentiert: Einerseits zeigt sich ein erfreuliches Bild, da gegenüber 2017 eine Abnahme bei den Gesamtunfallzahlen resultiert. Andererseits ist nochmals eine massive Zunahme bei den E-Bike-Unfällen zu verzeichnen.
Im Kanton Zürich ereigneten sich 2018 auf dem ganzen Kantonsgebiet 16‘502 polizeilich registrierte Unfälle. Im 5-Jahres-Vergleich bedeutet das eine Zunahme von 12%. Zugenommen haben dabei sowohl die Unfälle mit Sach- als auch solche mit Personenschaden. 626 Personen verletzten sich im letzten Jahr auf dem Zürcher Strassennetz schwer (+7% im 5-Jahres-Vergleich). 33 Personen kamen 2018 bei Verkehrsunfällen ums Leben. Dies ist im Vergleich zu den Jahren 2016 und 2017 mit je 22 getöteten Personen eine unerfreuliche Entwicklung. Dies geht aus der heute veröffentlichten Verkehrsunfallstatistik der Kantonspolizei Zürich (Kapo) hervor.
Aufgrund der weiterhin ungebrochenen Beliebtheit von E-Bikes fällt die nochmals massive Zunahme bei den E-Bike-Unfällen negativ auf. Insgesamt ereigneten sich gemäss Angaben auf dem gesamten Kantonsgebiet 1‘353 Unfälle, bei welchen mindestens ein Fahrrad oder E-Bike involviert war. Für die grössere Anzahl von schweren Unfällen mit Zweiradfahrern dürfte auch der überaus lange, trockene und heisse Sommer 2018 mitverantwortlich sein, wie die Kapo betont. Nachweislich seien mehr Zweiräder verkauft und die Saison sei aufgrund des schönen Wetters verlängert worden. Dies habe zu einem Mehrverkehr mit entsprechend erhöhtem Unfallrisiko geführt.
Unfallursachen
Als Hauptunfallursachen für schwere Unfälle stünden das Nichtbeherrschen/Nichtanpassen der Geschwindigkeit, der Zustand des Lenkers, die Vortrittsmissachtung und nach wie vor Unaufmerksamkeit und Ablenkung, insbesondere durch die Bedienung von Mobiltelefonen, im Vordergrund, heisst es seitens der Polizei.
Bei rund 80% aller Schwerverletzten und Getöteten handelt es sich um Fussgänger sowie Zweiradlenkende. Sie gehören zu den sogenannten „ungeschützten Verkehrsteilnehmenden“ und profitieren nicht im gleichen Mass von den technischen Schutzsystemen von Motorfahrzeugen. Die Kapo unterstreicht jedoch, dass rund 60% aller schweren Zweiradunfälle selbstverschuldet sind (Schleuder- / Selbstunfälle).
Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit
Zur Bekämpfung von schweren Unfällen sei es zwingend, die polizeiliche Repression weiterhin auf die Hauptunfallursachen Ablenkung, Fahrunfähigkeit und Geschwindigkeit zu richten. Ebenso werde man die bewährte und seit 2015 laufende Kampagne „weniger Seniorenunfälle“ weiterführen. Die Kantonspolizei zieht aber auch in Betracht, eine neue Zweiradkampagne für die Zielgruppe der 40 bis 65-Jährigen zu entwickeln, da gerade auch sie vermehrt schwer verunfallen.
Die Analyse der Unfallörtlichkeiten sowie der Unfallursachen und -typen für schwere Verkehrsunfälle sei Voraussetzung für das Ergreifen geeigneter Massnahmen, um die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern. Dafür stehen gezielte präventive und repressive Massnahmen sowie solche zur Verbesserung der Infrastruktur zur Verfügung, wie die Kantonspolizei abschliessend betont. (rs)
Hier geht es zur detaillierten Verkehrsunfallstatistik.