Akku-Explosion in der Hosentasche
E-Zigaretten beziehen ihre Energie oft aus Lithiumionen-Akkus vom Typ 18650. Doch diese Akkus sind ohne schützende Hülle brandgefährlich, wie ein Empa-Versuch zeigt. Wer solche Akkus lose in der Hosentasche trägt, lebt gefährlich.
Die SRF-Sendung «Kassensturz» vom 23. Januar 2018 berichtete über einen Mann, der durch den explodierenden Akku seiner E-Zigarette schwere Verbrennungen am Oberschenkel erlitt. Er hatte den Reserve-Akku für die E-Zigarette in seiner Hosentasche aufbewahrt, zusammen mit Münzen und einem Schlüsselbund. So entstand ein Kurzschluss; der Akku verwandelte sich in einen Flammenwerfer.
Empa-Batterieexperte Marcel Held stellte fürs SRF-Fernsehteam die Situation im Labor nach: Er entfernt die Isolationsfolie eines Lithiumionen-Akkus der Standardgrösse 18650 und stellt den Akku in ein Becherglas voller Schraubenmuttern. Hinter einer Schutzscheibe, in einem Chemikalien-Abzug, füllt Held dann das Becherglas mit einigen 5-Rappen-Münzen auf (siehe auch Videofilm dazu). Der obere Kontakt des Akkus, der bislang frei lag, ist damit ebenfalls kontaktiert. Es entsteht ein Kurzschluss, und nach knapp zehn Sekunden beendet der Akku sein Leben in einem rund 30 Zentimeter hohen Feuerwerk.
Nur zum Einbau in Batteriepakete vorgesehen
Akkus der Standardgrösse 18650 tragen den Warnhinweis «DANGER – DO NOT USE OUTSIDE OF BATTERY PACK». Solche Akkus sind nur für den Einbau in Batteriepakete von Laptops, Elektrowerkzeug, E-Bikes oder Autos gedacht. Ohne schützende Extra-Umhüllung sollten sie nicht eingesetzt oder transportiert werden. Denn die Isolation des 18650-Standard-Akkus besteht nur aus einer dünnen Plastikfolie. Wird die Isolation am oberen Ende des Akku-Zylinders verletzt, etwa durch einen Schlüsselbund, dann genügt eine einzige Münze, um den Plus-Pol mit dem Gehäuse der Batterie kurzzuschliessen. Wer solche Akkus unverpackt in der Hosentasche oder in der Handtasche mit sich trägt, lebt also buchstäblich brandgefährlich.