Alkohol am Arbeitsplatz: ein verdrängtes Problem

Heimlich trinken - Alkohol am Arbeitsplatz findet versteckt statt und wird zu wenig angesprochen. Auch von den Unternehmen. Das Blaue Kreuz macht im Zuge des jährlichen Aktionstags Alkoholprobleme am 23. Mai mit verschiedenen Aktionen in der Schweiz darauf aufmerksam.

Foto: Depositphotos/orcearo

«Am Morgen ein, zwei Gläser Alkohol, um das Zittern zu beruhigen. Ohne, hätte ich mit der Pipette nie ins Reagenzglas getroffen.», so schildert Frau Z. ihren Umgang mit Alkohol bei der Arbeit. Die Betroffenen verstecken ihr Trinken und den Alkohol am Arbeitsplatz, obwohl er für sie allgegenwärtig ist und in vielen Fällen auch rasch greifbar sein muss.

Alkohol am Arbeitsplatz: Ein oft verdrängtes Problem

Alkoholprobleme am Arbeitsplatz sind ein Tabuthema. Der Alkoholkonsum von Mitarbeitenden stellt sowohl für die Betroffenen als auch für ihr Umfeld eine große Belastung dar: Die Betroffenen schämen sich; die Kolleginnen und Kollegen fühlen sich überfordert; und Vorgesetzte wissen oft nicht, wie sie richtig reagieren sollen und wann. Gut zu wissen, dass Alkohol am Arbeitsplatz alle Hierarchiestufen betreffen kann.

Immer mehr Unternehmen erkennen jedoch die Notwendigkeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, und integrieren den Umgang mit Alkohol und anderen Suchtmitteln in ihre Personalpolitik. Sensibilisierte Angestellte tragen wesentlich zur Prävention von Alkoholproblemen bei. Eine effektive Alkoholprävention seitens der Arbeitgeber ist eine Investition in gesunde und zufriedene Mitarbeitende. Dadurch können kostspielige Arbeitsausfälle, Unfälle am Arbeitsplatz und Qualitätsmängel an Waren und Dienstleistungen vermieden werden. Das Blaue Kreuz unterstützt Unternehmen präventiv mit dem Programm «Alkohol und Arbeit», um für den Arbeitsalltag gewappnet zu sein (siehe unten). Über 70% der Betriebe berichten von einer positiven Kosten-Nutzen-Bilanz.

Alkoholprobleme erkennen und handeln

Das Blaue Kreuz zeigt diese Woche auf allen Kanälen Tipps, wie man Alkohol am Arbeitsplatz verstecken kann, die Perspektive von Alkoholkranken im Arbeitsumfeld und Hinweise für Mitarbeitende, wie sie sensibel reagieren können. Diese Informationen helfen Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten, genauer hinzuschauen und Alkoholprobleme zu erkennen. Es ist wichtig, bei Verdacht schnell professionelle Hilfe zu holen.

Aktivitäten am nationalen Aktionstag, Donnerstag, 23. Mai

Das Blaue Kreuz möchte auf Alkohol am Arbeitsplatz aufmerksam machen. Regionale Blaukreuzorganisationen sind an folgenden Orten aktiv:

  • Hotline zu Fragen „Alkohol am Arbeitsplatz“
    Erreichbar von 10 – 19 Uhr unter der Nummer 044 860 64 00.
  • Standaktion beim Inselspital Bern
    Von 10 – 15 Uhr. Auskunft erteilt Michael Eggen unter 031 311 11 56.
  • Standaktion am Waisenhausplatz in Thun, Seite Mühlibrücke
    Mit einem Konzert von Nils Burri von 16 – 18:30 Uhr. Auskunft erteilt Sarah Schulz unter 033 222 01 77 oder per E-Mail an s.schulz@blaueskreuzbern.ch.

Das Blaue Kreuz empfiehlt eine offene und präventive Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol am Arbeitsplatz, um ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld zu fördern.

Das empfiehlt eine Betroffene

«Deshalb rate ich allen Chefinnen und Chefs – und auch allen anderen Menschen: Habt Mut, sprecht das Thema an, bietet Hand! Wer nicht weiss wie und also selbst Unterstützung braucht, sollte sich Hilfe holen, z.B. beim Blauen Kreuz, das auch Firmen und Angehörige berät.», schliesst Frau Z. Die ganze Geschichte auf www.blaueskreuz.ch.

Alkohol und Arbeit – Angebote vom Blauen Kreuz

Muss ich bei Verdacht auf Suchtprobleme reagieren und wenn ja, wie gehe ich richtig vor? Was kann ich machen, wenn die Leistung noch stimmt, das Arbeitsklima jedoch stark belastet ist? Wie kann ich einen Mitarbeitenden oder eine Mitarbeitende auf ein allfälliges Suchtproblem ansprechen? Muss es zu einer Auflösung des Arbeitsverhältnis kommen, wenn Alkohol oder andere Suchtmittel ein Problem sind? Und liegt es in meiner Verantwortung als Führungskraft, mich in das Leben von Mitarbeitenden einzumischen? – Das Blaue Kreuz hilft kompetent in diesen schwierigen Führungssituationen und bietet Unternehmen professionelle Beratung und Unterstützung mit:

  • Referaten, Schulungen und Workshops für Kader & Mitarbeitende
  • Coaching und Beratungen von Führungskräften und HR Verantwortlichen
  • einem auf den Betrieb massgeschneidertes Suchtpräventionskonzept.

Links:

alkoholundarbeit.ch

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