All-IP: keine Sicherheitslücken provozieren

Laut Swisscom verläuft die Digitalisierung des Festnetzes nach Plan. Von der IP-Umstellung können auch Gefahrenmeldeanlagen und der Liftnotruf betroffen sein. Die Zeit drängt, will man keine Sicherheitslücke in Kauf nehmen.

Alarmanlage, Liftnotruf, IP-Umstellung
© depositphotos

 

Die Ära der Analog- und ISDN-Telefonnetze geht zu Ende. Sie wird durch das Internet Protokoll (IP) abgelöst. Die Swisscom geht davon aus, dass per Ende 2017 fast alle Privatkunden, aber auch die Mehrheit der Geschäftskunden auf IP umgestellt haben.

Alarmanlage und Liftnotruf nicht vergessen

Wer eine Sonderanwendung wie eine Alarmanlage oder ein Brandmelder über das herkömmliche Festnetz betreibt, der sollte die IP-Umstellung mit dem Lieferanten der Anlage rasch besprechen, wo dies noch nicht erfolgt ist. Denn die Zeit drängt, will man keine Sicherheitslücken in Kauf nehmen.

Schweizweit sind über 100’000 Fernalarmierungsgeräte mit bisheriger Technologie im Einsatz, die ersetzt wurden oder noch ausgewechselt werden müssen. Oft seien dabei auch alte Gefahrenmeldeanlagen betroffen, betont beispielsweise der Anbieter Securiton. Hier dränge sich ein Anlagenersatz auf. Analoge oder ISDN-Übermittlungsgeräte würden nach der IP-Umstellung gar nicht oder nicht mehr zuverlässig funktionieren. Will heissen, Brand- und Einbruchalarme zu Feuerwehr und Polizei bleibt womöglich aus.

Auch das Lifttelefon ist betroffen

Ein Notrufsystem im Lift ist schon länger Pflicht. Viele der Lifttelefone laufen noch über das analoge Netz und sind ebenfalls von der IP-Umstellung betroffen. Im Ernstfall muss in Zukunft die Liftkommunikation über IP oder ein mobilfunkbasiertes System stattfinden. Mobilfunk-Kommunikationssysteme sollten durch eine lokale Notstromlösung gespeist werden. Diese muss ausreichen, um die Dauer einer Interventionszeit zu überbrücken. Anzumerken gilt, dass nicht in jedem Liftschacht eine Mobilfunkverbindung besteht. Ein sehr gut isolierte Gebäude kann Mobilfunktsignale dämpfen.

Ersten 20 Gemeinden ab Februar 2018

Ab Februar 2018 kommen die ersten 20 Gemeinden in den Genuss von der vollständigen IP-Umstellung des Telefonfestnetzes. Gemäss Swisscom handelt es sich um Uster, Gossau ZH, Greifensee, Mönchatorf, Nyon, Arnex-sur-Nyon, Coinsins, Crans-près-Céligny, Dullier, Eysins, Grens, Prangins, Signy-Avenex, Aarberg, Bargen (BE), Kallnach, Kappelen, Radelfingen, Seedorf (BE) sowie Unterstrass und Oberstrass in der Stadt Zürich. Gestartet wird ferner mit vier Grossregionen.  (rs)

Für weiter Informationen zur IP-Umstellung siehe auch „Leitfaden für die Migration auf All IP“, herausgegeben vom Schweiz. Verband der Telekommunikation.

 

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