Antibiotikaresistenzen nehmen zu
Immer häufiger wirken Antibiotika nicht mehr, weil Bakterien dagegen immun geworden sind. Die WHO hat darum vom 14. bis zum 20. November eine Aktionswoche zum Thema ausgerufen.
Antibiotika sind eine erfolgreiche und oft die einzige Waffe im Kampf gegen bakterielle Infektionen. Doch Fälle, in denen sie nicht mehr wirken, nehmen rasant zu. Grund dafür ist, dass die Bakterien zunehmend immun gegen die Wirkstoffe liegen.
Laut WHO sind die Gründe für die Resistenzen an verschiedenen Orten zu finden. Zum einen verschreiben Ärzte zu schnell und unkritisch Antibiotika, aber auch die Patienten sind nicht unschuldig. Wenn sie ihre Behandlung nicht zu Ende führen, steigt die Gefahr von Resistenzen. Mitschuldig ist auch die Agrarindustrie, die Antibiotika prophylaktisch und als Wachstumsförderer bei der Tiermast einsetzen.
Die Folgen können gravierend sein: Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, werden bakterielle Infektionen plötzlich wieder gefährlich. Eine simple Blaseninfektion kann etwa tödlich enden, Tuberkulose wird wieder zur lebensbedrohlichen Krankheit.
Mit der Aktionswoche gegen Antibiotikaresistenzen will die WHO nun auf die Gefahren aufmerksam machen. Im Zentrum stehen Anstrengungen gegen Infektionen selber, aber auch die Aufklärung von Ärzten, Patienten und Personen, die in der Viehhaltung und der Veterinärmedizin tätig sind.
Nationale Strategie
Auch die Schweiz ist in diesem Themenbereich aktiv: Die nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) will die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig sicherstellen und die Resistenzbildung eindämmen. Sie erstreckt sich auf die Handlungsfelder Überwachung, Prävention, sachgemässer Einsatz von Antibiotika, Resistenzbekämpfung, Forschung und Entwicklung, Kooperation, Information und Bildung sowie Rahmenbedingungen.