AR macht Neubauten sicht- und erlebbar

Die App «co-operate AR» erlaubt virtuelle Einblicke in «co-operate», den neuen Forschungscampus der Empa und der Eawag in Dübendorf.

Empa
André Ingold, Stadtpräsident Dübendorf, Empa-Direktor Gian-Luca Bona, Präsident des ETH-Rates Michael Hengartner und Eawag-Direktorin Janet Hering (von links). Bild: Empa

Was soll man in eine «Zeitkapsel» stecken, die in den Grundstein eines im Bau befindlichen Forschungsgebäudes einbetoniert wird und künftigen Generationen Aufschluss geben soll über die Ära zur Zeit des Baus? Diese Frage durften sich alle am Bau Beteiligten stellen, besonders jene der beiden Forschungsinstitute Empa und Eawag, die den Campus «co-operate» dereinst nutzen. Die Empa hat sich für einige Produkte aus der eigenen Forschung entschieden. So legte Empa-Direktor Gian-Luca Bona unter anderem einen kleinen Stahlstab aus einer an der Empa entwickelten Formgedächtnislegierung in die kleine Kapsel sowie einen im 3D-Druck entstandenen Würfel, der die Möglichkeiten der digitalen Produktion von Unikaten aufzeigt.

Gemäss Bona soll der neue Forschungscampus «co-operate» zu einem Ort vielfältiger Zusammenarbeit mit Empa-Partnern werden und die Institutionen des ETH-Bereichs noch stärker miteinander vernetzen. «Bei Bau und Betrieb des neuen Campus haben wir dabei stets das Ziel „Netto Null“ vor Augen, etwa indem wir eine hochgradig effiziente Energieversorgung einplanen und CO2-neutrale Technologien nicht nur erforschen, sondern auch einsetzen». So wird etwa ein neuartiges Erdsondenfeld Sommerwärme fürs Heizen und Warmwasser im Winter «zwischenspeichern». Und, so der Leiter des Empa-Immobilienmanagements, Hannes Pichler: «Bei co-operate wird die Methode des „Building Information Modeling“ angewendet. Das heisst, bevor die Umsetzung auf der Baustelle beginnt, wird ein digitaler Zwilling erzeugt, durch den Planungs- und Realisierungsfehler reduziert werden. Die erhaltenen Daten werden zudem später im Betrieb genutzt».

Eawag-Direktorin Janet Hering legte etwas zu dem an der Eawag entwickelten Flüssigdünger «Aurin» in die Kapsel. Dieser enthält wertvolle, aus Urin gewonnene Nährstoffe. Die neuen Gebäude werden mit Toiletten ausgerüstet, mit denen sich Urin separieren und sammeln lässt. Jens Vollmar, Head Buildings von Implenia, steuerte einen Stick bei, auf dem die Baupläne für «co-operate» gespeichert sind. «Es freut uns sehr, dass wir den zukunftsweisenden und nachhaltigen Forschungscampus «co-operate», der über die Region hinaus von grosser Bedeutung ist, für die Empa und die Eawag ausführen dürfen», so Vollmar. Die Symbolik ihrer Beigaben erwähnten auch der Präsident des ETH-Rates Michael Hengartner, der Dübendorfer Stadtpräsident Andre Ingold sowie Andrea Gubler und Sascha Menz von SAM-Architekten, die den neuen Forschungscampus geplant hatten.

«Augmented Reality» macht Bauten sicht- und erlebbar

Bevor die Partner dann gemeinsam in die Baugrube stiegen, um die Zeitkapsel einzubetonieren und den Grundstein zu legen, gab es für alle Anwesenden noch ein spezielles Erlebnis: Statt Baupläne und -beschriebe zu studieren und sich dann den künftigen Campus in der eigenen Phantasie vorzustellen, konnten sie die Zukunft auf ihren Smartphones und Tablets sozusagen schon heute erleben. Möglich machte dies eine speziell für den Anlass programmierte Augmented Reality App «co-operate AR». Ein eindrückliches Erlebnis, das sich wohl auch so mancher Zaungast im Verlauf der Bauzeit gönnen wird.

Campusplatz als Begegnungsort

Die Grundsteinlegung war der Auftakt zu Arbeiten, die bis Mitte 2024 fertig gestellt sein werden. Gebaut werden ein Laborgebäude, ein Multifunktionsgebäude sowie ein Parkhaus. Das Laborgebäude bietet dann rund 60 neue Labors und Büros in einem kompakten Bau mit hohen baudynamischen Anforderungen sowie Multifunktionsflächen im Erdgeschoss. Das Gebäudevolumen beträgt knapp 40’000 Kubikmeter. Im Multifunktionsgebäude stehen dereinst 1’000 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung, im Erdgeschoss befindet sich eine Gastro-Fläche mit einer zum Campus-Platz gewandten Loggia. Das Parkhaus mit über 260 Parkplätzen beinhaltet zudem die Fahrzeugflotte der Empa samt Werkstatt und Waschanlage. Das Volumen von Multifunktionsgebäude und Parkhaus beträgt weitere knapp 60’000 Kubikmeter. Alle Neubauten werden Minergie-P-Eco zertifiziert sein.

Dadurch entsteht ein moderner, attraktiver Forschungscampus: Das gesamte Areal wird vermehrt begrünt, sämtliche Parkplätze werden ins Parkhaus verlegt. So werden die Räume zwischen den verschiedenen Bereichen gerade für Fussgänger und Velofahrer einladender und sicherer. Um das NEST entsteht ein Campusplatz, der für die Mitarbeitenden einen attraktiven Aufenthalts- und Begegnungsort im Freien bietet.

Die aktuelle Version kann im App Store (Apple) oder bei Google Play (Android) heruntergeladen werden.

 Quelle: Empa

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