Armasuisse führt Versuche zur Abwehr von Mini-Drohnen durch

Das Bundesamt für Rüstung armasuisse führt mit mehreren Systemen Versuche zur Abwehr von Mini-Drohnen durch. Die Versuche sollen Erkenntnisse zur Leistungsfähigkeit der Drohnenabwehrsysteme liefern.

Drohnenabwehr im Test
Die Armee testet Drohnenabwehrsysteme (Foto: Armasuisse)

Vom 26. August bis 20. September 2024 hat das Bundesamt für Rüstung armasuisse, mit Unterstützung der Gruppe Verteidigung und der RUAG, unterschiedliche in- und ausländische Systeme zur Abwehr von Mini-Drohnen getestet. Über einen Zeitraum von vier Wochen wird jedes System verschiedene standardisierte Szenarien und Missionen absolvieren. Das Ziel dieses Vorgehen ist, die Tauglichkeit sowie die Effektivität der für die Versuche ausgewählten Systeme in verschiedenen Bedrohungsszenarien zu evaluieren.

Die Missionen reichen von einfachen Erkennungsszenarien bis hin zu komplexen Aufgaben, die die Schwächen der Abwehrsysteme gezielt herausfordern.

Schwerpunkt auf Führungssystemen

Die Versuche der ersten beiden Wochen (26. August bis 6. September 2024) finden auf dem Gelände des Militärflugplatzes Payerne im Kanton Waadt statt. Die Versuche fokussieren auf die Sensorik und die Führungssysteme (Command and Control, C2), dem Kern eines Drohnenabwehrsystems. Ein zentrales Ziel der Versuche ist es, die Effizienz von Führungssystemen zu bewerten. Damit eine spätere Integration neuer Sensor- und Effektortechnologien sichergestellt werden kann, wird ein besonderes Augenmerk auf die Flexibilität der Führungssysteme gelegt. Dadurch kann die Drohnenabwehr stets auf dem neuesten Stand gehalten werden.

Einsatz von Effektoren im elektromagnetischen Spektrum und von Kleinsystemen

Die Versuche der letzten beiden Wochen (9. bis 20. September 2024) finden auf dem ehemaligen Militärflugplatz in St. Stephan, Kanton Bern, statt. Der Fokus der ersten Phase liegt auf Effektoren im elektromagnetischen Spektrum, um in diesem Bereich weitere Einsichten zu sammeln. Effektoren können gezielte Massnahmen ergreifen, um eine Drohne zu neutralisieren oder unschädlich zu machen.

In der zweiten Phase liegt der Schwerpunkt hingegen bei Tests diverser Kleinsysteme, die ebenfalls im elektromagnetischen Spektrum wirken. Diese bestehen aus wenigen Komponenten, sind sehr mobil und können entsprechend flexibel genutzt werden. Damit können unter anderem Blaulichtorganisationen unterstützt werden, welche diese Systeme zum Beispiel für den Schutz von Anlässen einsetzen können.

Ausblick

Die Versuche sollen einen Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand der getesteten Drohnenabwehrsysteme geben. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden eine wichtige Grundlage für die weiteren Schritte im Beschaffungsprozess möglicher Systeme und damit zur Schliessung der Fähigkeitslücke bei der Abwehr von Mini-Drohnen. Nach der Analyse der gesammelten Daten werden ausgewählte Systeme später auch mit den Truppen getestet. Es ist vorgesehen, mit der Armeebotschaft 2027 ein leistungsfähiges und zukunftssicheres Drohnenabwehrsystem zu beschaffen, um die Verteidigungsfähigkeit der Schweizer Armee zu stärken und einen Beitrag an die Sicherheit der Schweiz zu leisten.

Quelle: ar.admin.ch

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