An einer Sitzung vom 16. November 2022 hat der Bundesrat einen Verpflichtungskredit für die Räumen des ehemaligen Munitionslagers in Mitholz verabschiedet. Beantragt wurde eine Genehmigung von 2,59 Milliarden Franken für eine umfassende Räumung der Munitionsrückstände.
Redaktion - 17. November 2022
Quelle: VBS
Die Beseitigung der Restmunition aus dem ehemaligen Depot im bernischen Mitholz soll den Bund 2,59 Milliarden Franken kosten. Der Bundesrat hat nun das Parlament aufgefordert, die Summe freizugeben und hält somit am Ziel der Räumung des ehemaligen Munitionslagers in Mitholz fest. Die Herausforderungen, welche die Munitionsrückstände mit sich bringen, wolle man nicht den kommenden Generationen überlassen.
Einige Schutzvorkehrungen sind unumgänglich
Mit dem Räumungsprojekt soll die Gefahr von Grossereignissen durch die Explosion der grossen Restmunitionsmengen aus dem zweiten Weltkrieg beseitigt werden. Vorgesehen ist eine umfassende Räumung der Munitionsrückstände im gesamten von der Explosion 1947 betroffenen Gebiet. Darüber hinaus soll ein Schutztunnel für die Nationalstrasse errichtet sowie Massnahmen getroffen werden, mit denen die Infrastruktur vor Naturgefahren wie Lawinen, Hochwasser, Murgängen oder Steinschlägen geschützt werden sollen.
Jedoch müssen die Bewohnerinnen und Bewohner im Sicherheitsperimeter vor Beginn der Räumungsarbeiten wegziehen und für die Verkehrsträger sowie für die Strasse und Bahn Schutzmassnahmen ergriffen werden. Für den einen Teil der Bevölkerung ist es bereits ab 2025 so weit. Sie müssen für zehn Jahre aus dem Ort wegziehen. Nach der Räumung kann Mitholz wieder besiedelt werden, und die Anlage könnte wieder genutzt werden.
Quelle: Bundesrat/Redaktion
Viele Unfälle in der Freizeit, wenig Gefahrenbewusstsein
Zu Hause und in der Freizeit passieren mehr Unfälle als im Strassenverkehr und Sport zusammen. Zu dieser Erkenntnis kommt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) in ihrem ersten Sicherheitsbarometer «Haus und Freizeit». Dabei wurde das Unfallgeschehen der letzten zehn Jahre analysiert.
Redaktion - 16. November 2022
Bild: depositphotos
In ihrem ersten Sicherheitsbarometer Haus und Freizeit beleuchtet die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) verschiedene Unfallschwerpunkte aus dem Freizeitbereich. Am meisten Unfälle ereignen sich dabei jedes Jahr meist zuhause. Ironischerweise geschehen beispielsweise im Badezimmer mehr schwere Unfälle als mit dem Auto. Den Hauptanteil der Schwerverletzten und Getöteten im Haus- und Freizeitbereich machen Stürze aus (81 Prozent). Besonders ältere Personen verletzen sich bei Stürzen meist schwer oder tödlich.
Treppenstürze liessen sich vermeiden
Das neue Sicherheitsbarometer der BFU gibt auch Aufschluss über das Schutz- und Risikoverhalten der Bevölkerung. So lässt sich beispielsweise das Risiko, von einer Treppe zu stürzen, reduzieren, indem der Treppenhandlauf immer benützt wird. Die Studie zeigt aber, dass sich 18 Prozent der 64- bis 85-Jährigen den Handknauf nie zunutze machen. Bei der jüngeren Bevölkerung (17- 25-Jährige) sind es 27 Prozent.
Die BFU rät aber auch den etwas älteren Personen zu regelmässigen Kraft- und Gleichgewichts-Trainings. Ideal wären, besonders ab dem 50. Altersjahr dreimal 30 Minuten pro Woche Kraft und Gleichgewicht zu trainieren, idealerweise unter professioneller Anleitung. Zwar praktizieren rund die Hälfte der älteren Erwachsenen regelmässig solche Übungen, nur wenige jedoch achten auch auf die Ausdauer und Regelmässigkeit.
Quelle: BFU/Redaktion
Krisen und wissenschaftliche Erkenntnisse
Laut dem Schweizerischen Wissenschaftsrat soll die Wissenschaft in Krisenzeiten stärker in die Politik einbezogen werden. Gefordert wird ein regelmässigerer Austausch zwischen Organisationen und Behörden.
Redaktion - 16. November 2022
Bild: depositphotos
In einem aktuellen Expertenbericht, der von der Schweizerischen Wissenschaftsrates SWR in Auftrag gegeben wurde, werden Fallbeispiele Finanzkrise, Fukushima-Unfall und die Covid-19-Pandemie unter die Lupe genommen. Aufgrund der Vielseitigkeit möglicher Krisenszenarien bilanzieren die Autorinnen und Autoren, dass es keinen typischen Beratungsmechanismus gibt, der für alle Krisentypen geeignet sei. Es müssten vielmehr die Instrumente verbessert oder weiterentwickelt werden. Politik und Wissenschaft, so die Forderung, sollen vielmehr voneinander wissen und in Krisenzeiten ihre unterschiedliche Rollen stärken.
Die Rolle der Wissenschaft während Krisenzeiten
Hochschulen sollen etwa ermutigt werden, Politikberatung als Teil ihres Auftrags zugunsten der Gesellschaft zu verstehen. Die Wissenschaft soll aber auch befähigt werden, die Politik besser zu beraten. Es soll in kurzer Zeit mehr Wissen über Bedrohungen und Risiken generiert werden, um die Erkenntnisse systematisch in die Politikgestaltung einzubeziehen. Die Rolle der Wissenschaft soll daher in der Politik stärker gefordert werden, lässt sich Sabine Süsstrunk, Präsidentin des Schweizerischen Wissenschaftsrates SWR, in einer Mitteilung zitieren.
Ausserparlamentarische Kommissionen, die sich mit Krisen beschäftigten, müssen bekannt sein und bei Bedarf eine geeignete fachliche Zusammenarbeit sicherstellen. Im Krisenfall sollen sie auch aus eigener Initiative beratend aktiv werden. Gefordert wird zudem für komplexe Situationen mit besonderem Beratungsbedarf eine wissenschaftliche Task Force, welche die Behörden unterstützt. Diese soll thematisch angemessen breit aufgestellt sein.
In Aarau ensteht mit dem Kantonsspital derzeit der wohl grösste Krankenhausneubau der Schweiz. Das KSA wird als Hauptprojekt der Implenia AG mit der BIM-2-Field-Methode papierlos auf der Baustelle realisiert.
Das Gebäudekonzept des neuen Kantonsspitals Aarau setzt auf Funktionalität und auf kurze Wege für das Personal und Patienten. Auf einer Geschossfläche von rund 110’000 Quadratmeter sind künftig 472 stationäre Betten, 130 tagesklinische Plätze und 21 Operationssäle geplant. Der Neubau ist in drei Hauptbereiche gegliedert: Ambulatorien, Funktionsbereiche und Bettenstationen. Trotzdem bilden die Bereiche im Gesamtbau eine Einheit. Totalunternehmer für das Projekt ist der Baukonzern Implenia, die Baumeisterarbeiten verantwortet die Marti-Gruppe.
Der ganze Rohbau erfolgt im BIM-to-field-Modell, ohne Papierpläne. Die verschiedenen Planhäuschen sind digitalisiert und die Mitarbeitenden auf der Baustelle mit Tablets ausgerüstet. Es handelt sich damit um eines der bisher grössten BIM-Projekte in der Schweiz. Als besonders bautechnische Herausforderung zeigen sich die Geometriewechsel des Neubaus. Bereits in den drei Untergeschossen wechseln die Grundrisse laufend, bis im Erdgeschoss die komplette Gebäudegrösse von 120 mal 145 Meter erreicht ist. Die Fertigstellung des Bauprojekts ist auf April 2026 angesetzt.
Bereits ab dem dreissigsten Lebensjahr beginnen unsere Knochen zu altern. Fast jede jede dritte Frau und jeder fünfte Mann sind von Knochenschwund betroffen. Wie man dagegen noch rechtzeitig Gegensteuer geben kann, dazu einige Tipps vom Universitätsspital Zürich.
Redaktion - 15. November 2022
Bild: Pixabay
Die Osteoporose ist eine schleichende Knochenerkrankung. Im Verlauf der Jahre baut sich im ganzen Skelett Knochensubstanz ab, welche die Struktur unserer Knochen verändert. Die menschlichen Knochen werden dadurch poröser und instabiler. Oft bleibt die Osteoporose jahrelang unerkannt, da der Knochenschwund per se keine Schmerzen verursacht. Laut Schätzungen leidet jede dritte Frau und jeder fünfte Mann an Knochenschwund. Die jeweiligen Geschlechtshormone haben anscheinend einen Einfluss, da beispielsweise bei Männern die Testosteronproduktion langsamer abnimmt als bei Frauen, die nach der Menopause bereits einen natürlichen Östrogenmangel aufweisen.
Laut dem Unispital Zürich helfen, kurzgefasst, folgende Tipps, um das zunehmende Risiko von Osteoporose zu verringern:
Viel in Bewegung kommen und bleiben: Kurze schnelle Stösse, etwa durch Joggen und Hüpfen, würden jedoch die Körperzellen mehr anregen als etwa Bewegungen mit geringen Belastungen wie beispielsweise durch Schwimmen und Radfahren. Im höheren Alter sollte man sich mehr bewegen, sowie auch Ausdauer und Kraft trainieren.
Drei Portionen Milchprodukte am Tag (beispielsweise ein Joghurt, 30 g Hartkäse und 2 dl Milch) stärken den täglichen Bedarf an Kalzium. Aber auch Eisweisse sind wichtig.
Täglich etwa 30 Minuten sonnenbaden um die Mittagszeit ist gut für die Vitamin-D-Zufuhr, welche dafür sorgt, dass das Kalzium besser aufgenommen wird.
Alkohol sollte generell nur in geringen Mengen konsumiert werden. Ein Bier (3 dl) für Frauen bzw. zwei Bier (3dl) für Männer pro Tag sind in Ordnung.
Das Rauchen entzieht dem Körper laut dem Unispital wichtige Vitamine und Nährstoffe. Man sollte besser ganz auf das Rauchen verzichten.
Sowohl ein Unter- als auch Übergewicht gilt es zu vermeiden. Ein idealer Body Mass Index (BMI) liegt zwischen 20 und 25.
Verstärkte Forschungsarbeit im Bereich der gesunden Ernährung
Die Agroscope und ZHAW intensivieren derzeit ihre Zusammenarbeit in der Lebensmittelforschung und haben ein Memorandum unterzeichnet. Ziel sei es, gemeinsam und ergänzend für gesunde Ernährung zu forschen.
Redaktion - 14. November 2022
Agroscope forscht für gesunden Lebensmittel. Bild: Agroscope, Olivier Bloch
Im Jahr 2021 fand zwischen dem ZHAW-Departement Life Sciences und Facility Management und mit der Agroscope ein Austausch statt, um Kompetenzen beider Forschungsinstitutionen im Bereich der Systemforschung für gesunde Ernährung zu diskutieren. Mit einer unterzeichneten Absichtserklärung (einem «Memorandum») soll nun auch die strategische Forschungszusammenarbeit im Lebensmittelbereich intensiviert werden.
Kreisläufe schliessen
Erklärtes Ziel sei es, einen Forschungsbeitrag für ein regeneratives Agro-Food-Ökosystem zu leisten, um beispielsweise Nebenprodukte aus der Lebensmittelherstellung, wie Molke aus der Kreislaufproduktion oder Kleie aus dem Weissmehl für die menschliche Ernährung besser nutzen zu können. Die Agroscope mit ihrer engen Anbindung an die Landwirtschaft forscht stärker in der Primärproduktion, während die ZHAW ihren Fokus unter anderem noch mehr auf die Verarbeitungs- und Verpackungsforschung legt.
Der neue Campus «Future of Food» an der ZHAW in Wädenswil wird im Herbst 2023 bezogen (Bild: ZHAW)
Aktuell werden neue Antworten und Lösungen im Bereich der Fermentationsprozesse gesucht. Dabei geht es beispielsweise auch um die Forschung fermentierter Lebensmittel und deren Einfluss auf das Darmmikrobiom, wie aus einer Mitteilung der Agroscope hervorgeht. Gegenwärtig entsteht bei der Agroscope in Posieux ein neuer Forschungscampus.
Zusammen mit dem neuen Campus «Future of Food» der ZHAW und mit der neuen Einrichtung bei der Agroscope wolle man Doppelspurigkeiten auf dem Forschungsplatz Schweiz vermeiden und auch den Umgang mit Publikationen, Rechten, und Patenten regeln, welche ebenfalls in dem Memorandum fesgehalten wurden.
Quelle: Agroscope/Redaktion
Alles unter einem Hut
Unter dem Motto «Creating environments that care» tourte Siemens Smart Infrastructure durch die Schweiz. In den vergangenen Wochen zeigten die Expertinnen und Experten in Zürich, Montreux, Basel, Luzern, Bern, Genf, Locarno und Romanshorn, wie die intelligente Vernetzung von Gebäudetechnologie schon heute Mehrwert schafft.
Simon Gröflin - 14. November 2022
Bilder: Siemens
Beanspruchte im Mittelalter ein Burgherr noch einen Wachhund, um einen Halunken einzufangen, resultierte daraus höchstens eine Störgrösse: Der treue Hund liess sich eventuell auch von einer Cervelat austricksen, wie es Iwan Raz, Portfolio Consultant bei Siemens Security Systems, anhand einer lustigen Videospielsequenz visualisierte. Bei Sicherheitssystemen geht es unter anderem darum, Personen und Sachwerte zu schützen und Betriebsprozesse zu unterstützen. So erwähnte Raz als Beispiel die Zutrittskontrolle mit digitalem Besuchermanagement, wo es darum gehe, für die Besucher das Besuchserlebnis sowohl sicher als auch komfortabel zu gestalten. Sicherheitssysteme können hier unterstützen. Raz machte dies anhand eines weiteren Beispiels deutlich: Bei einem modernen Industriepark kann sich zum Beispiel ein im Boden vergrabenes, nicht sichtbares Kabel befinden, das vor Witterungseinflüssen geschützt und wartungsfrei ist. Überschreitet nun jemand diese imaginäre Line, dieses Kabel, wird die Bewegung durch ein kapazitives Feld detektiert.
Die Detektion löst dabei die Aufschaltung des Videomanagementsystems (VMS) aus und zeigt den betroffenen Bildausschnitt. Dieses Zusammenspiel funktioniere heute wesentlich besser als vor zehn Jahren, sagte Raz. Zu einer weiteren spannenden Anwendung zählt Siemens’ Zaunüberwachung als bewährter Perimeterschutz. Üblicherweise werden ergänzend Kamerasysteme eingesetzt, um Alarme umgehend verifizieren zu können. Künstliche Intelligenz hilft dabei, verschiedene Merkmale wie den Objekttyp und die Richtung von Objekten (z.B. Passanten und Fahrzeuge) effizient auszuwerten und im Videomanagementsystem benutzergerecht darzustelllen. Anhand von unterschiedlichen Auswertungsfunktionen lassen sich schnell und effektiv Massnahmen ableiten.
Mechanische Schliesssysteme gehören bereits seit Jahrhunderten zur Menschheit. Seit 1960 jedoch, mit den ersten elektronischen Schliesssystemen, hat sich die Zutrittskontrolle markant weiterentwickelt. So konnte man mit der stetigen Weiterentwicklung der Schliesstechnologie irgendwann aufzeigen, wer, wann, wo und wie ein Gebäude betreten darf. Was heute dazu kommt, ist die Flexibilität, mit welcher man beispielsweise einem Gast «over-the-air» über ein Smartphone das Recht zur Betretung bestimmter Gebäude und/oder Räume zuweisen kann. Die Konnektivität einzelner Sicherheitssysteme steht daher zunehmend im Fokus. Hierfür bietet Siemens einerseits standardisierte API-Schnittstellen an, andererseits entsprechende Beratungsdienstleistungen mit Fokus auf den Kundenprozess. Das ermöglicht es allen Beteiligten, optimale Systemlösungen zu designen.
Brandschutz digitalisieren bringt Kundennutzen
Rund um den Brandschutz sind mehrere Möglichkeiten zur Digitalisierung vorhanden. Schon bei der Planung über die Erstellung kann mit BIM-Prozessen, wie z.B. der automatischen Melderplatzierung oder der Zusammenarbeit via BIM-360, ein Nutzen generiert und auch die Qualität verbessert werden. Der Servicetechniker, der geplant einmal im Jahr vorbeikommt, wird durch Auswertungen, die periodisch und digital abgerufen werden können, unterstützt. Allenfalls sind auch Problemlösungen remote schneller lösbar, als wenn der Techniker anreisen muss – das spart dem Nutzer Zeit. Siemens stellt dabei seine Brandmeldelösung Sinteso in den Fokus, die über eine Cloud verbunden ist. Zusätzlich kann die BIM- und Facility-Management-Lösung «Ecodomus» während des Betriebs der Anlage für alle Gewerke die Komplexität vereinfachen. Mittels eines digitalen Zwillings lassen sich die verschiedenen Objekte erkunden, um beispielsweise den Standort oder das Datenblatt eines spezifischen I/O-Moduls zu evaluieren, welches einen Fehler gemeldet hat. Die Zukunft wird auch im Brandschutz digital sein.
Energie sparen
Hansjörg Sidler von Siemens, der sich mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigt, referierte über den gesamtheitlichen Ansatz von Energie-Engineering-Lösungen. Angesichts der aktuellen Situation im Energiemarkt konnte er es sich nicht nehmen lassen, als Beispiele einige skurrile Innovations- und Sparansätze aufzuzählen. So wusste er von einem Investoren zu berichten, der bereits im Frühling vorsorglich Heizöl für zwei Millionen Franken für seine Produktion eingekauft hatte. Dank des bestehenden Zweistoffbrenners kann er einfach ab Oktober von Gas auf Öl wechseln. Die bereits erworbenen 20 Gigawattstunden Gas lassen sich somit ab Herbst wieder gut verkaufen und der Mehrerlös in Energieeffizienz investieren.
«Eine zusätzliche Wärmepumpe inklusive Spitzenlastkessel ist aus CO2-Sicht nach wie vor richtig. Bei den aktuell extrem hohen Strompreisen kann es jedoch Sinn ergeben, kurzzeitig nur mit dem Öl-Spitzenlastkessel zu heizen», sagt Sidler. «Aus gesamtökonomischer Sicht macht ein solcher Energieinvestor damit etwas Sinnvolles», räumt Sidler ein. Habe er im Winter zu wenig Strom, verheize er gegen Winter einfach noch einmal Öl. Zur Netto-null-Thematik gelangen aktuell viele Fragen an Siemens. Gefragt seien auf jeden Fall neue Ansätze zur Dekarbonisierung, so Sidler. Der Technologiekonzern kümmert sich in erster Linie um die bestehenden Anlagen, um das Energiesparpotenzial auszuloten. Vor einem ersten Projekt stehe in der Regel ein Workshop an, um verschiedene Varianten der CO2-Optimierung inklusive Budgetierung auszuloten, gefolgt von der Simulation verschiedener Soll-Ist-Szenarien. Man empfiehlt grundsätzlich den «Roadmap»-Ansatz, um Schritt für Schritt auszuloten, welche Massnahmen mit vereinzelten Zwischenzielen zum Erfolg führen.
Stolz ist man beispielsweise auf ein aktuelles Energiesparprojekt bei der Gemeinde Mont-sur-Lausanne. Dank eines Energiesparvertrages mit Siemens Schweiz könne die Gemeinde im Kanton Waadt in ihrem Sportzentrum Mottier nun pro Jahr insgesamt 60 000 Franken einsparen. Das Garantieversprechen sei vertraglich auf 15 Jahre angesetzt, sagt Siemens. Zu den wichtigsten Energieeffizienzmassnahmen zählten die Renovierung der Belüftungs- und Beleuchtungsanlagen sowie die Installation von Solarmodulen auf dem Dach. Siemens wurde von der Gemeinde mit weiteren Massnahmen wie etwa dem Austausch des Wasseraufbereitungssystems und der Optimierung der elektrischen Anlagen beauftragt.
Dass jedes System nur dann seinen Zweck erfüllt, wenn die Einzelteile zusammenpassen, zeigt sich auch im Sport. Als kleines Highlight hielt Skirennsport-Koryphäe Didier Cuche einen Vortrag. So spielten im Umfeld des Spitzensports verschiedene Parameter eine grosse Rolle. Nicht nur die Skischuhe, sondern auch die Betreuenden, die Beschaffenheit und Wartung der Pisten hätten einen wesentlichen Impact, um als Skirennfahrer erfolgreich zu sein, unterstrich Cuche. Siemens wollte damit den Link zur Gebäudetechnik schaffen. Denn auch hier gilt: Nur wenn diese optimal aufeinander abgestimmt ist, können Menschen sich sicher fühlen und erfolgreich sein.
«Unser Grundauftrag bleibt der Vollzug und die Kontrolle»
Während der Pandemie waren die registrierten Freizeitunfälle zwar rückläufig – für die Suva kein Grund, neben der Verhütung von Arbeitsunfällen auch im Bereich Freizeitprävention aktiv zu bleiben. Denn auch bei Freizeitunfällen entstehen für das Unternehmen Kosten, wenn die Mitarbeitenden nicht zur Arbeit kommen können. Die Redaktion von SAFETY-PLUS sprach mit dem Suva-CEO Felix Weber über die Stossrichtung der Präventionsstrategie.
Simon Gröflin - 11. November 2022
Bild: depositphotos
Herr Weber, in welche Präventionskernbereiche wird die Suva stärker investieren?
Wir verfolgen unser Präventionsprogramm 2020+. Im Rahmen dieses Programms fokussieren wir auf die Präventionskultur. In dieser soll es für alle Mitarbeitenden eines Betriebs eine Selbstverständlichkeit sein, auf Sicherheit und Gesundheit zu achten. Auf diesem Weg unterstützen wir die Betriebe mit unserer Beratungsleistung und konkreten Präventionsangeboten. Das Thema Präventionskultur wird selbstverständlich auch im Rahmen der weiterhin wichtigen Präventionsschwerpunkte Asbest, lebenswichtige Regeln, schwere körperliche Belastungen, Schutz vor natürlicher UV-Strahlung, sichere Lehrzeit etc. von zentraler Bedeutung sein. Diese Schwerpunkte sind wichtige Themen der kommenden Jahre.
Das Risiko, in der Freizeit zu verunfallen, bleibt womöglich weiterhin konstant hoch. Was bedeutet das für die Präventionsarbeit der Suva?
Uns ist es wichtig, den Unternehmen aufzuzeigen, dass auch dann Kosten entstehen, wenn die Mitarbeitenden in der Freizeit verunfallen und deswegen ausfallen. Die indirekten Kosten sind in der Regel viel höher. Beispielsweise wenn ein Unternehmen durch den Ausfall von Mitarbeitenden einen Auftrag verliert und es dadurch gar zu einer Konventionalstrafe kommt. Diesem Umstand begegnen wir mit einem ganzheitlichen Ansatz: Nämlich die Unternehmen dahin zu sensibilisieren, dass ihre Mitarbeitenden vermehrt auch in ihrer Freizeit auf Sicherheit achten, z.B., dass sie den vorsichtigen Umgang mit einer Bohrmaschine auch zu Hause beherzigen sollten.
Warum richtet sich Ihr Fokus bei den Sportarten in letzter Zeit stark auf den Fussball?
Wir wollen dort aktiv sein, wo wir auch am meisten bewirken können. Beim Fokus Sportarten ist das der Fussball mit den jährlich über 40’000 Unfällen, die passieren. Aber auch beim Schneesport, Velofahren und beim Mountainbiken passieren viele Unfälle. Wenn wir im Betrieb die Unternehmerinnen und Unternehmer zum Thema Arbeitssicherheit ansprechen, nutzen wir die Zusammenarbeit, um auch den Aspekt der Freizeitunfälle zu thematisieren. Es ist uns wichtig, diese Brücke bei unseren Kunden zu bauen.
Wie wird die Suva die Rolle als Durchführungsorgan bei Betriebskontrollen wahrnehmen?
Unser Grundauftrag ist und bleibt der Vollzug des Unfallversicherungsgesetzes (UVG) und die Kontrolle in den Betrieben. Ergänzend dazu setzen wir immer mehr auf digitale Instrumente, um mehr Betriebe zu erreichen. So haben wir beispielsweise die Selbstkontrolle eingeführt, bei der Betriebe mittels Online-Fragebogen eigenständig eine Standortbestimmung vornehmen können. Sie erhalten von uns in der Folge Vorschläge für zielgerichtete Massnahmen und weitere Informationen, um das Sicherheitsniveau zu erhöhen. Bislang nutzen rund 15 000 Kunden unser Angebot. Das ist kein Ersatz für unsere Kontrollen, sondern soll zur Reichweitenerhöhung und zur aktiven Nutzung von digitalen Instrumenten beitragen. Die Kontrolle im Betrieb bleibt jedoch nach wie vor bestehen.
Worin sehen Sie die grössten Herausforderungen für die Suva in den nächsten Jahren?
Was sicher weiter an Bedeutung gewinnen wird, ist die Prävention und das betriebliche Gesundheitsmanagement. In Zeiten des Fachkräftemangels, des Mangels an Lernenden ist das Sorgetragen zu den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zentral. Hier helfen wir mit praxisorientierten Instrumenten. Man kann bei uns ein breites Präventionsangebot erhalten – von Selfservice-Modulen über die Beratung bis hin zum Angebot der integrierten Sicherheit.
EU will hastig neues Cyber Center aufbauen
Erst seit wenigen Wochen läuft bei der EU-Kommission eine Ausschreibung zu einem Schnellauftrag zur Errichtung eines neuen Cyber Centers für Europa. Seit drei Wochen wird emsig eine eigene Stelle zur Beobachtung des virtuellen Raums evaluiert.
Redaktion - 11. November 2022
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Russlands Angriffskrieg veranlasst die EU-Kommission, ein neues Beobachtungszentrum für den Cyberraum einzurichten. In einer Ausschreibung vom 25. Oktober sucht sie daher einen Anbieter, der die neue Einrichtung «EU Cybersecurity situational awareness and analysis centre» aufbaut. Die Ausschreibung lief lediglich drei Wochen.
Begründet wurde die Ausschreibung vom 25. Oktober bis 14. November mit der aktuellen, anhaltenden Hybrid-Bedrohung durch Russlands Angriff auf die Ukraine und des Risikos des Überschwappens auf die EU. Erwähnt wird auch eine «gesteigerte Bedrohung einer Eskalation», und die «Drohungen und Warnungen vor direkten Angriffen auf EU-Mitgliedsstaaten und wichtige Infrastruktur» (Kritis).
22 Millionen Euro budgetiert die EU-Kommission laut «Heise» den Schnellauftrag, der 48 Monate lang laufen soll. Binnen einer Woche ab Vertragsbeginn soll der Auftragnehmer ein «Dashboard» programmiert haben, um mehr Echtzeitdaten über IT-Vorfälle und -Bedrohung zu sammeln. Das neue Cyber Centre der EU-Kommission muss «voll interoperabel mit EU-Einrichtungen» sein.
Quelle: Redaktion/Heise
Stromversorgungslage im Winter angespannt, jedoch nicht «gefährdet»
Die Stromversorgungssicherheit der Schweiz im Winter dieses und nächsten Jahres ist laut dem Bund nicht gravierend gefährdet, dennoch können Versorgungsengpässe nicht ausgeschlossen werden.
Redaktion - 9. November 2022
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Die Stromversorgungssicherheit in der Schweiz sei im Winter 2022/2023 nicht gefährdet, dennoch liessen sich Versorgungsengpässe nicht ganz ausschliessen. Dies das Fazit einer Studie im Auftrag des Bundesamts für Energie in Begleitung der Elektrizitätskommission Elcom und das Bundesamts für wirtschaftliche Landversorgung (BWL).
In der Studie wurden verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen Verfügbarkeiten von Gas und Kernkraftwerken untersucht und simuliert. Auch die Kombination von meterologischen Bedingungen und Kraftwerksausfällen wurde durchgespielt und die Wahrscheinlichkeit von Engpässen berechnet. Der Bundesrat kommt jedoch zum Schluss, dass mit den bisher beschlossenen Massnahmen bereits ein signifikanter Beitrag zur Energieversorgung im Winter geleistet werde.
Mit einer Wasserkraftreserve könne Energie in die kritische Zeit am Ende des Winters verschoben werden. Die Bereitstellung eines temporären Reservekraftwerks im aargauischen Birr und weitere Reservekraftwerke sowie Notstromgruppen könnten ebenfalls zusätzliche Energie ins System befördern. Zu weiteren Massnahmen zählen die Erhöhung der Kapazitäten im Übertragungsnetz, der Rettungsschirm für systemkritische Stromunternehmen und die temporäre Reduktion der Restwasserabgabe.
Verschiedene Modellszenarien
Das Referenzszenario geht davon aus, dass die Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke im Winter 2022/2023 um 35 Prozent reduziert ist, europaweit aber genügend Gas zur Verstromung zur Verfügung steht. Die Berechnungen zeigten, dass in diesem Szenario ausreichend Energie aus in- und ausländischer Produktion zur Deckung der Schweizer Stromnachfrage zur Verfügung stehe. Voraussetzung sei jedoch, dass der marktbasierte Stromhandel in Europa weiterhin funktioniert und die gegenseitige Stützung in Knappheitssituationen gewährleistet ist.
Gasknappheitsszenario: Hierbei wird angenommen, dass die Stromproduktion europaweit um rund 15 Prozent eingeschränkt ist. In einer Mehrheit (87 Prozent) der rund 2400 Simulationen für dieses Szenario kommt es in der Schweiz zu keinem Stromversorgungsengpass. In 8 Prozent der Simulationen entspricht die fehlende Strommenge mehr als einem Wintertagesverbrauch (ENS: Energy Not Served), der bei rund 170 GWh liegt. In fünf Prozent fehlt im Winter eine Strommenge von über zweieinhalb Wintertagesverbräuchen. Für die Bewältigung solcher Fälle stehen die Wasserkraftreserve, die Reservekraftwerke und Notstromgruppen bereit und auch die Sparbemühungen tragen ihren Teil dazu bei.
Kernkraftausfallszenario: Würden im Winter sogar 50 Prozent des nuklearen Kraftwerkparks in Frankreich und zusätzlich die Schweizer Kernkraftwerke Leibstadt und Beznau 1 ausfallen, kann es in Europa zu regional angespannten Situationen kommen, die sich laut dem Bund jedoch nicht auf die Schweiz ausdehnen würden, dank der zur Verfügung stehenden Wasserkraft und ausreichenden Importkapazitäten aus den übrigen Nachbarzonen.
Extremszenario: Die Kombination aus einer europaweit eingeschränkten Gasverfügbarkeit und der Nichtverfügbarkeit aller Schweizer Kernkraftwerke hätte erhebliche Auswirkungen auf die Schweiz. In einem solchen, allerdings sehr unwahrscheinlichen Szenario fehlt im Winter im Durchschnitt eine Strommenge von knapp sechs typischen Wintertagesverbräuchen.
Quelle: Bund/Redaktion
Gesund arbeiten am Bildschirm
Häufiges und langes Arbeiten am Bildschirm kann zu Nacken- und Kopfschmerzen, Augenbrennen oder Schmerzen an den Schultern, Armen und Händen führen. Das muss nicht sein.
Regula Müller, Suva - 9. November 2022
Bild: depositphotos
Schlecht gestaltete Arbeitsplätze können körperliche Beschwerden verursachen. Dieses Problem ist in allen Branchen und an allen möglichen Arbeitsplätzen anzutreffen, sei es an Maschinen, am Fliessband, hinter der Ladentheke, in der Montage oder im Büro am Bildschirm. Je länger am Bildschirm gearbeitet wird, desto höher ist das Risiko für Beschwerden. Augenbrennen, Nackenschmerzen, Kopfschmerzen oder Schmerzen in Schultern, Armen und Händen nennen die betroffenen Menschen am häufigsten.
Nacken- und Schulterschmerzen
Bei Nackenverspannung ist der Bildschirm oft zu hoch eingestellt oder zu seitlich positioniert. Auch das Einklemmen des Telefonhörers zwischen Ohren und Schultern ist nicht förderlich. Schulterbeschwerden sind häufig auch auf zu hoch oder zu tief eingestellte Tische und Stühle zurückzuführen. Dadurch werden die Schultern beim Arbeiten hochgezogen. Wenn die Maus und die Tastatur zu weit weg vom Körper stehen, führt das zu einer ungesunden Streckarmhaltung, was zu einer Überlastung führen kann. Ellbogen- und Handgelenksbeschwerden liegen eventuell an einer zu grossen Maus. Diese sollte zur Grösse der Hand passen. Ausserdem kann eine zu langsam eingestellte Mausgeschwindigkeit zu Hand – gelenkbewegungen führen, die Beschwerden auslösen. Die Mausgeschwindigkeit sollte daher auf «schnell» gestellt sein.
Rücken- und Augenbeschwerden
Rückenbeschwerden sind oft darauf zurückzuführen, dass zu bearbeitende Dokumente direkt vor dem Oberkörper oder neben der Tastatur liegen. Dies führt zu einem gebeugten Rücken. Armlehnen sind ebenfalls Auslöser für Rückenbeschwerden: Stützt man sich während des Sitzens auf einer Armlehne ab, führt dies zu einer schiefen Körperhaltung. Augenbeschwerden kommen auf, wenn zu lange am Stück am Bildschirm gearbeitet wird und wenn zusätzlich die Beleuchtung ungünstig ist. Regelmässiges In-die-Ferne-schauen entlastet das Auge. Um die Augen zu befeuchten, hilft bewusstes Schliessen der Augenlider. Auf eine Standard-Gleitsichtbrille sollte beim Arbeiten am Bildschirm verzichtet werden. Sie schränkt das Sehfeld zu stark ein. Da der Bereich der Gleitsichtgläser fürs Lesen eher unten ist, ist eine natürliche Kopfhaltung kaum möglich. Das führt zu Nackenbeschwerden. Eine Brille speziell für die Bildschirmarbeit ist daher die bessere Lösung.
Ergonomie und Wohlbefinden
Körperliche Beschwerden beeinflussen die Leistungsfähigkeit der betroffenen Mitarbeitenden und verursachen Ausfallstunden. All dies belastet die Erfolgsrechnung der einzelnen Unternehmen. Ergonomische Arbeitsplätze haben einen grossen Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Die Bedeutung einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung steigt mit der Benützungsdauer. Je länger am Bildschirm gearbeitet wird, desto mehr muss darauf geachtet werden, dass die Details stimmen. Die richtige Positionierung von Tisch, Stuhl, Bildschirm und Tastatur benötigt nur wenige Minuten Zeit, hat aber einen grossen Effekt.
Qualität und Produktivität
Entspricht die Arbeitsgestaltung den Bedürfnissen des Menschen, ist die körperliche Belastung kleiner und die Mitarbeitenden ermüden weniger schnell. Zudem steigt die Motivation. Beides wirkt sich positiv auf Qualität und Leistung sowie auf die Produktivität aus. Neben der ergonomischen Einrichtung beugen auch Körperhaltung, Bewegung und Arbeitsunterbrechungen Beschwerden vor. Im besten Fall wechseln sich sitzende, stehende und gehende Tätigkeiten ab. Idealerweise sieht die Aufteilung wie folgt aus: 60 Prozent sitzen, 30 Prozent stehen und 10 Prozent gehen.
Kosten und Amortisation
Wird die Ergonomie bereits bei der Planung und Neuinstallation von Arbeitsplätzen berücksichtigt, entstehen in der Regel keine oder nur sehr bescheidene Mehrkosten. Müssen jedoch bestehende Arbeitsmittel und Arbeitsplätze wegen ergonomischer Mängel nachgebessert werden, ist dies meist mit Kosten verbunden. Doch selbst in diesem Fall sind die erforderlichen Investitionen meistens rasch amortisiert. Denn die ergonomische Gestaltung der Arbeit bringt in der Regel beträchtliche Einsparungen durch die erwähnte Reduktion der Krankheits- und Unfallzahlen sowie Leistungssteigerungen dank gesünderen und motivierteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Die Einsatzmöglichkeiten für vernetzte Videosecurity-Anlagen sind nahezu grenzenlos. Viele Unternehmen schöpfen die Vorteile nicht umfassend aus. Ein strategischer Ansatz für messbare Geschäftsvorteile ist jedoch wichtig. In einem Artikel erläutert die Fachgruppe International Security Ligue, wie das gelingen kann.
Redaktion - 8. November 2022
Bild: Pixabay
Kameras sind heute de facto Computer mit einem Objektiv. Die Nutzung einer Videointelligenz kann laut einer Analyse der International Security Ligue auch ein wichtiger Test für die Führungsebene eines Unternehmens sein. Eine Videoüberwachung verhindert nicht nur einen Schutz von Eigentum, sondern kann bei richtiger Anwendung auch Geschäftsabläufe wie beispielsweise das Einhalten von Vorschriften verbessern und somit das Geschäftsergebnis positiv beeinflussen.
Installationen ohne Fachwissen: nicht sehr sinnvoll
In dem Bericht der International Security Ligue werden einige Expertenaussagen erwähnt. So seien beispielsweise einige Sicherheitsverantwortliche der Meinung, dass Unternehmen im Allgemeinen die Systeme nicht ausreichend nutzen und auch Funktionen verschenkt werden. Dies betreffe unter anderem Features in der Integration, Fernüberwachung und Analyse. Ein weiterer Experte merkte an, dass einige Unternehmen Netzwerkkameras nur installieren, um davon auszugehen, dass deren blosse Inbetriebnahme etwas bewirken würde, jedoch die Notwendigkeit professioneller Wartung und Verwaltung der Systeme keine Priorität habe.
Die heutigen Videosicherheitssysteme würden sich zwar rasant verbessern, aber erweiterte Funktionen seien bedeutungslos, wenn es an Ressourcen fehle oder das Verständnis des Betriebspersonals nicht vorhanden sei, so die Experten weiter.
Klar skizzierte Strategien und Ausrüstungspläne
Mangelnde Planung und fehlende Sicherheitsexpertisen könnten jedoch zu teuren Kamerainstallationen führen, welche die Erwartungen nicht erfüllen würden. Starke Partnerschaften zwischen allen Beteiligten, von Sicherheitsdienstleistern bis hin zu Geschäftsbereichsleitern, seien wichtig, um den geschäftlichen Nutzen von Sicherheitsvideoanwendungen zu erhöhen. Vor allem aber sei es immer wichtiger geworden, klare Zeile und eine klar definierte Strategie festzulegen, welche in die Konzeption des Systems einfliessen sollten.
Die Fachgruppe rät zu folgenden drei Schritten, welche Unternehmen erst als Checklisten durchgehen sollten:
Erst soll ein strategischer Plan für die Sicherheitsausrüstung entstehen. Ein solcher Bedarfs- bzw. Ausrüstungsplan könne eine Organisation davor bewahren, in unnötige Sicherheitstechnologie zu investieren. Projekt, Art und Weise der Technologie und wie diese weiterentwickelt werden kann, sollten innerhalb eines Unternehmens klar festgelegt sein
Weiter sei eine klares Einsatzszenario für Kameras zu skizzieren. So soll beispielsweise der Zweck jeder Kamera genau dokumentiert werden. Soll eine Kamera beispielsweise nur visuelle Beweise liefern oder auch eine Fernbeurteilung ermöglichen?
Eine jährliche Bewertung oder Prüfung kann zudem sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass ein Videoüberwachungssystem ordnungsgemäss funktioniert, für die vorgesehenen Zwecke verwendet wird und eine Videoüberwachung weiterhin das richtige Instrument für die jeweilige Aufgaben ist.